14jähriger Sohn = Messersammler

Mein 14jähriger Sohn liebt Messer und hat vor paar Monaten sozusagen angefangen zu sammeln. Seine Lieblingsmarke ist Victorinox. :)

Nun steht Weihnachten vor der Tür und er wünscht sich von der ganzen Familie eigentlich nur Messer. Das wären insgesamt so 5-6 Messer im Wert von € 20,- bis über € 100 ,- pro Stück.

Was haltet ihr davon?

Mit 14 hatte ich längst ein "Freizeitmesser" (Herbertz Ding in Bowieform mit Ledergriff, viel zu groß ums sinnvoll zu benutzen, aber war halt ein Muss).
Hat kein Schwein interessiert, Eltern nicht, Jugengruppe nicht, Jugendleiter auch nicht, die meisten hat eh so nen Prügel am Hosenbund.
Und natürlich hatte man auch ein oder mehrere Victorinox oder - in meinem Fall - Wenger.
Und keiner von denen ist bisher strafrechtlich irgendwie aufgefallen. Und alle hätten jetzt 40 Jahre Zeit dafür gehabt ;)

Das zum weiten Thema Befindlichkeit ;)

Ich bin mir einerseits unsicher, ob die Wünsche etwas übertrieben sind und ob ein 14jähriger so viele Messer haben sollte.
Und andererseits finde ich es super, dass er so konkrete Wünsche hat und dass er ein Thema hat, was ihn so interessiert und womit er sich gern beschäftigt. Und ich habe prinzipiell kein Problem mit Messern.

Ich gebe andere Eltern keine Ratschläge zur Erziehung. Das ist ne Nummer, die jeder für sich entscheiden muss.

*Mein* Sohn hat sein erstes Messer als Geschenk von der Schnullifee erhalten und bis er 14 war kamen da noch einige dazu.
Übrigens unter dem eher kritischen Blick seiner Mutter ;) die mit Messern nichts am Hut hat. Das ist auch gut so, Kritik zwingt zur Argumentation.

*Ich* hätt kein Problem mit der Menge an Messern per se. Ich (tm) würds nur anders machen. Er soll sich für zwei entscheiden (dürfen dann ja auch teurere sein, dann legen halt mehr Leute zusammen). Aber dann muss er sich halt mehr damit auseinandersetzen, was er eigentlich will. Und worauf man eher und warum verzichtet. Entscheidungsfindung, Abwägen, Gewichten - das sind so Aspekte, die man IMO nicht früh genug und bei jedem Thema - auch Pipi-Themen - möglichst gut lernen muss. IMO.

Pitter
 
Is mir grade vor dem Glastürenschrank eingefallen: Mit 14 hatte ich einen erheblichen Teil meines Konfirmationsgeldes in ein Wingen Crocodile Hunter investiert, daß mich ein paar Monate vorher in einem Ladenschaufenster in Knöllerup geflasht hatte. Über die damaligen Vics war ich vorerst drüber, erstmal war Bowie-Time :devilish:
 
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Bei mir war es auch der Opa, der mich mit immer wechselnden Taschenmesser versorgt hat.
Das hat schon früh angefangen, um auf Wanderungen Stecken zu schneiden und zu verzieren.
Als ich in die Schule kam hatte ich jedenfalls immer ein Messer in der Hosentasche.

Natürlich ist da auch mal Blut geflossen, aber das gehörte zum Lerneffekt dazu.

Mit 14 hatte ich dann ein Flitsch, also ein Springmesser.
Das hat mich über einige Jahre begleitet, war mein ganzer Stolz und ging natürlich auch mit in die Schule - heute undenkbar ...

Es gab aber auch Phasen, in denen Messer keine größere Rolle spielten, die Sammelleidenschaft kam erst später.

Nein, ich hätte in keiner Hinsicht bedenken bei einem 14jährigen und Messerleidenschaft.
Nur ist das inzwischen gesellschaftlich leider ein anderes Thema als früher, was auch zu Komplikationen führen kann...

Grüße Linda
 
Victorinox hat zur Eingangsfrage einen völlig unbeachteten Vorteil oder "Bonus", wenn man so möchte:
Die stellen auch sehr gute Küchenmesser her... - von daher ist VI langfristig betrachtet für den Sohn auch ein Grundstock für einen späteren Haushalt und den Blick auf funktionsmäßig recht breit gestreute Qualitätsprodukte.
Vor einiger Zeit habe ich in einem SoPo zufällig VI-Brötchenmesser entdeckt, das hat sich in der Familie rumgeschwiegen, so dass ich mehrere Zweige der Familie plötzlich mit diesen Messern versorgen musste... - und ja, selbstverständlich habe ich mich bei der Vorführung an einem Bäckereibrötchen auch direkt in die Hand geschnitten. Und nochmal ja: auch mein erstes Taschenmesser war ein dreiteiliges VI.
 
Hallo liebe Alle,

vielen Dank für eure zahlreichen Mitteilungen.

Wie einige schmunzelnd bemerkt haben, dass ich so eine Frage in einem Messerforum stelle - da habt ihr eigentlich recht 🤣.

Man merkt, wie leidenschaftlich und begeistert ihr über Messer schreibt und das find ich super und überzeugt mich, die Sammelleidenschaft meines Sohnes zu unterstützen. :)

Außerdem habe ich bemerkt, dass ich mich vielleicht mehr für sein Hobby interessieren sollte - also ihn öfters etwas darüber fragen sollte und ihn erzählen lassen sollte - weil wenn man so beigeistert von etwas ist, hat man auch das Bedürfnis viel darüber mitzuteilen 🙃.

Danke auch für eure Tipps - einen Schleifstein und ein Pflegeöl hat er bereits, aber die Buchtipps find ich super. Ich hoffe, es fragen noch Familienmitglieder nach Geschenkideen 🤣.

Wer weiß, in ein paar Jahren wird er dann vielleicht auch Mitglied dieses Forums. 😊

LG RomNox
 
Jemand hat auch von "Kauf/Habenwollen-Reflex" geschrieben - ich glaube, mir ging's bei meiner Frage auch bissl darum - dass ich die Überlegung hatte, ob es gut ist "ihm gleich alles zu kaufen was er will" anstatt ihm beizubringen, dass man nicht immer alles (sofort) haben kann und manchmal warten muss... andererseits ist aber Weihnachten natürlich ein Anlass, an dem man sich um einen gewissen Geldwert etwas wünschen kann - und wenn es ausschließlich Messer sind, sind es halt ausschließlich Messer. 😅 Im Prinzip ja wesentlich besser, als wenn er sich zwanghaft - weil ihm nichts einfällt - irgendwas wünscht, was er eh nicht wirklich haben will.

Also Fazit - mein Sohn wird zu Weihnachten um 5-7 Messer reicher sein. 🙂 Und danach kann er seine Wunschliste weiterschreiben für seinen Geburtstag im Sommer. 🙃
 
Danke auch für eure Tipps - einen Schleifstein und ein Pflegeöl hat er bereits, aber die Buchtipps find ich super. Ich hoffe, es fragen noch Familienmitglieder nach Geschenkideen 🤣.
Falls die Fragen spendabel sind, aber Hemmungen für ein Messer : Einen Spyderco-Sharpmaker kann er dann bestimmt auch gebrauchen ...
 
Und vielleicht sind ja noch ein paar Euro übrig um ein Päckchen Pflaster und ein wenig Verbandsmaterial zu kaufen.
Meine Erfahrung sagt, er wird es brauchen. :)
 
Und vielleicht sind ja noch ein paar Euro übrig um ein Päckchen Pflaster und ein wenig Verbandsmaterial zu kaufen.
Meine Erfahrung sagt, er wird es brauchen. :)

Also für kleinere Schnittwunden, die nicht genäht werden müssen, hat sich bei mir dieses Pflaster bewährt:

VARIHESIVE ® Extra dünn - Dünner Hydrokolloidverband (https://www.convatec.com/de-de/produkte/wundversorgung/wundart/pc-wound-diabetic-foot-ulcers/varihesive-extra-dunn/)

Meine Frau (Intensivkrankenschwester) und mittlerweile auch ich schwören darauf. ;)
 
Und vielleicht sind ja noch ein paar Euro übrig um ein Päckchen Pflaster und ein wenig Verbandsmaterial zu kaufen.
Meine Erfahrung sagt, er wird es brauchen. :)

Ein wertvoller und unterschätzter Rat. Bei mir gibt es eine positive Korrelation zwischen der zunehmenden Schärfe meiner Messer und dem Verbrauch von Pflastern aller Art.

Zum Thema Bücher möchte ich noch ergänzen, dass auch die alten Bücher aus dem Umfeld der Boy Scouts einen Blick wert sein können. Damals gab es weder TV noch Internet. Also waren die Jungs draußen und haben vieles selbst gebastelt. Und ein Taschenmesser war selbstverständlich und gesellschaftlich akzeptiert.
Ich denke z.B. an Daniel Carter Beard, z.B. das American Boy's Handy Book (es gibt viele andere Bücher von dem Autor).
Die sind alle nicht speziell mit dem Schweizer Messer verknüpft; dieses ist erst seit dem 2. Weltkrieg in den USA richtig populär geworden.
 
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War bei mir immer umgekehrt: Je schärfer und besser die Dinger waren, desto leichter und präziser war die Benutzung und desto weniger ging schief. Abgesehen davon, daß schnitte von wirklich scharfen Klingen viel schneller und besser heilen und man weniger Pflaster zum Wechseln braucht. Bin aber auch nicht der Dauerfolderfuchtler vor der Glotze ...
 
Stimme Dir zu, scharfe Messer verursachen glatte Schnitte und heilen schneller. Das konnte ich erst vor kurzem sehen, als ich mich an einem nicht so scharfen Holzbearbeitungswerkzeug verletzt habe.

Zu den Dauerfolderfuchtlern zähle ich mich nicht. Ich nehme Messer nur in die Hand, wenn ich damit arbeiten will.

Wenn ein Küchenmesser richtig scharf ist, reicht es schon, leicht an die Schneide zu stoßen. Passiert im Eifer des Gefechts schnell
Beim Schnitzen rutscht man auch schon mal ab.
 
Bei mir kamen die meisten und unangenehmsten Verletzungen durch ungewollt zuklappende Messer ohne Verriegelung.
Selbst kleinste Taschenklapper können da unangenehm "zubeissen"...
Ich habe da noch die ein oder andere traumatische Erinnerung ;-)

Ok, Schweizermesser mit Verriegelung gibt es überschaubar wenig und alle sind auch etwas größer, dennoch ist es vielleicht ein Gedanke wert.

Grüße Linda
 
Last edited:
In dem Alter war ich auch schon "aktiv" :D
Aber das waren andere Zeiten,Butterflies in Nato Shops unter 16j waren kein Thema.
Gott sei Dank, hat mein Dad damals ein Auge drauf gehabt,und mir ein vernünftiges,altes fixed zum Schnitzen geschenkt.
Victorinox für Kids find ich eher nicht so prall,sofern die mehr damit machen wollen als Sammeln.
Fixed oder arretierbare Klinge sind für mich das einzig taugliche für Kids.
 
Fixed oder arretierbare Klinge sind für mich das einzig taugliche für Kids.
Ich finde das ob der latenten Eigengefährdung durch die anderen auch für Erwachsene. Vics jenseits der58mm-Klasse waren daher für mich erst beginnend mit den 111ern wieder relevant geworden.
Wenn ein Küchenmesser richtig scharf ist, reicht es schon, leicht an die Schneide zu stoßen. Passiert im Eifer des Gefechts schnell
Beim Schnitzen rutscht man auch schon mal ab.
Ersteres passiert mir natürlich auch öfter, bei eigentlich allen meinen Messern fließt bei Schneidenkontakt sofort automatisch Blut. Aber die Ritzer (ohne Wellenschliffe) kleben meist von selber zu oder es reicht etwas Sprühpflaster um bei Nässe schnell weitermachen zu können.
 
Also ... ich habe mich noch kaum jemals an einem normalen Slipjoint ernsthaft geschnitten. Meine tiefsten Schnitte waren a) mit einem 8er Opinel (arretiert), als der Zeigefinger über den glatten Drehring in die Schneide rutschte und b) beim Schärfen eines Linder Super Edge 3 (Fixed mit Fingerschutz), als ich mit zu viel Schmackes über den Stein schruppte. Alles eine Frage der Aufmerksamkeit (bzw. des Fehlens derselbigen)
 
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