1.2842 kein Messerstahl?

gams

Mitglied
Messages
7
hallo leuts!

da denkt man, man ist da informiert...

da ich in münchen wohne bin heute einfach zur härterei wallner (jahnstr. 34) gefahren. gleich nebenan gibt es ein stahlwarengeschäft (neuber), wo ich mir 1.2842'er stahl für ein küchenmesser kaufen wollte.
ein sehr netter älterer herr hat mich dort bedient. als ich meinte, ich wolle 1.2842'er stahl für ein küchenmesser haben, da hat er gemeint, das wäre überhaupt kein stahl für ein messer & ich solle was anderes nehmen. ich sagte, ich hätte mich sehr lange im internet erkundigt & wollte doch unbedingt so ein stahl haben. mit einem schmunzeln hat er mir den stahl doch verkauft.
es war wirklich nett mit ihm, aber ich fühlte mich nicht richtig ernst genommen ("da will einer 1.2842'er stahl zum messerbauen.... ich weiss... zum spielen..." :hmpf:),

deshalb meine frage: baue ich jetzt spielzeug, oder wird es ein halbwegs brauchbares messerchen? :confused:

kurzinfo:
toni neuber (mo-do 7-16h, fr 7-12h),
1.2842, 3x30x500mm (15 euro)

wallner (öffnungszeiten ähnlich),
messer härten in etwa 3 tagen,
1 messer 15 euro, 3 messer 20 euro (circa)
 
Hallo
Natürlich kannst Du 1.2842/90CrMn20 zum Messerbau verwenden. Unter Umständen glaubt der freundliche, ältere Herr, daß ein rostträgerer Stahl für ein Küchenmesser angesagter ist. Der 2842 ist es nicht, das ist klar, dafür ist er meiner Meinung nach besser von Hand zu verarbeiten, als zum Beispiel ein .4034
Aber es gibt auch Leute, die auf rostende Küchenmeser stehen.
Viel Erfolg
Lisie
 
Tja. Dann habe ich wohl auch nur "Spielzeuge" als Messer. Denn ich habe auch einge Messer aus 1.2842 (Monostahl oder als Damast geschmiedet).
Und mit einer guten Wärmebehandlung ist das ein klasse Stahl!
Gut er rostet, weil nur ca. 0,03% Chrom drin sind. Aber mit ein bisschen Pflege und Umsicht, ist gibt der Stahl ein hervorragendes Messer ab.
 
1.2842 ist ein guter Stahl für kleine bis mittlere Messer. Nicht für Haumesser geeignet. Ein Kochmesser wird bestimmt sehr gut, schön dünn machen!
Geschmiedet und gut Wärmebehandelt ist er meiner Ansicht nach noch besser.
Grüße Uli
 
danke für eure antworten.
ich habe mir auch gedacht, dass ich bei euch gut aufgehoben bin mit der info. ich habe ihm auch gesagt, das ich weiss, dass das ding rostet. ich putze halt gern. aber er hat immer so'n bisschen gelächelt dabei & sein kollege, der mir den stahl besorgt hat auch. sie haben sich wohl gedacht: 'wieder so ein lebensfremder student' oder so :D .
die seelenmassage bei euch tut gut!

grüssle,

gams
 
@gams
Würde mich doch glatt mal interessieren war Dir der nette "Onkel" für einen Stahl anstelle von 1.2842 verkaufen wollte.
 
Der alte Herr weisst vielleicht etwas über Stahl aber erscheint wenig über Messer zu wissen!!

Unmengen Messer sind aus 2515 und 2842 gemacht worden. Ich habe eins bei mir in die Küche und werde es gleich einsetzten. Ich würde mich mit Uli Hennicke anschliessen.

Mach dir ein Küchenmesser und benutze es!!!! :super:
 
Ats 34

@ D.Kraft: mir hat er nichts empfohlen, sondern er hat mit seinem kollegen telefoniert & sich rückversichert, dass messer aus ATS 34'er stahl hergestellt werden. das ist sicher ein guter rostfreier stahl, aber mir ging es ja darum, dass es leicht zu basteln & leicht zu schleifen ist.
jetzt habe ich ja meinen stahl & werde es auch bearbeiten!

grüße,

gams
 
Hallo
Natürlich ist ATS 34 ein hervorragender Messerstahl. Aber eben auch nur ´einer`. Und da es viele gibt, zeigt das wie beengt Gesichtsfelder sein können.
Alles Gute
Stefan

Im übrigen würde ich mir nicht so viele Kopf über die Gedanken anderer machen ( Student, einer, der nicht weiß was er will........)
Laß die denken was Sie wollen, und mach was Du für richtig hältst. Wenns in die Hose geht merkst Du es als erster.
 
Vielleicht ist der Mann im Geschäft auch nur ein alter Fuchs, der ganz genau Bescheid weis, und Dich nur mal testen wollte - ich sage nur alte Meister und ihre persönlichen Notizbücher mit gesammelter Erfahrung :cool:

Grundsätzlich hat er ja recht, aber welcher "Messerstahl" ist ursprünglich schon als Messerstahl gedacht gewesen ?
Hauptsache härtbar und schärfbar das ist Pflicht, dar Rest ist Kür, was will man mehr ?

Gruß Andreas
 
@Ulli

Warum ist den dieser Stahl nicht geeignet für Haumesser? Die Daten in Romans Buch bzgl. dieses Stahles sind doch gut. Mit CK 60 kann er natürlich nicht mithalten, was reines Hacken betrifft. Mikroausbrüche oder mangelnde Zähigkeit sind doch sicher nicht zu erwarten, bei einer guter Wärmebehandlung?

Gruß
Jens
 
Stahlsorte

Ich musste mein erstes Messer aus einem Klotz 1.2312 oder so irgendwas machen, da ich kein Geld hatte und wir diesen Stahl für Stempel im Werkzeugbau verwendeten. Wurde ein kleines Vollintegrall, selbst Flammgehärtet. Habe es immer noch sieht mittlerweile schlim aus aber haut noch. Ich finde auch die Stahlsortewahl, war früher halt eine Notlösung, wohlgemerkt keine schlechte Notlösung. Wir sind verwöhnt und können uns halt aussuchen was wir wollen und wenn einer kommt und was altes will runzeln die Leute die Stirn. Bau dein Messer aus was du willst, wenn du es benutzt merkst du schon obs gut war, wenn du's nicht benutzt spielt es ja keine Rolle. :lach:

Gruess Feldmaus
 
Für ein reines Haumesser, das auch schon mal auf Biegung beanspucht wird ist der 1.2842 nicht unbedingt die erste Wahl.
Das stimmt schon.
ein Versagen der Schneide durch ausbrechen dürfte bei korrekter WB aber nicht passieren.
Mit einer guten selektiven Härtung geht es schon.
Einen Bladetest die bei Markus Balbach im Juli würde ich damit aber nicht anstreben.
Dann lieber was untereutektoides mit noch Ferritischen Anteilen in der Struktur.




gruß


Peter
 
Randall benutzt den fast identischen O-1 (1.2510), der in seine Eigenschaften ja so gut wie gleich ist.
Randall bietet ja auch Messer an die durchaus zum Hacken zu gebrauchen sind. D.h. die Stahlauswahl des O-1 ist nicht optimal? Meines Erachtens sind die Randallmesser doch recht gut in ihren Eigenschaften bzgl. des Stahls.

gruß
Jens
 
Claymore said:
Dann lieber was untereutektoides mit noch Ferritischen Anteilen in der Struktur.


...oder was, dass man nicht bei 300°C anlassen muss, damit man auf die max. 58HRC kommt, oder?

gruß,
torsten
 
xtorsten said:
...oder was, dass man nicht bei 300°C anlassen muss, damit man auf die max. 58HRC kommt, oder?

gruß,
torsten

Auf das Gefüge kommt es an nicht auf die Härte!

Ein hoch legierter Stahl mit groben Gefüge wird nie ein sehr gutes Hausmesser abgeben auch wenn er bei 200 Grad angelassen wurde und "nur" 58 HRC hat!

Auch unlegierter/niederlegierter Stahl mit hohem C Gehalt (C105, Feile, 100cr6...) ist nicht für solch eine Anwendung zu empfehlen. Das liegt aber nicht nur an der Härte sondern an den vielen Karbiden.
Je höher der C Gehalt desto mehr Karbide werden gebildet und das Teil wird mehr und mehr "schockempfindlich".

Ich hoffe ich habe jetzt nicht nur Unsinn geschrieben :glgl:

Gruß
Simon
 
auf das Gefüge kommt es an.....

.... und auf die Härte!
Ab einer gewissen Härte nähert sich die Zähigkeit von niedriglegierten und hochlegierten Stählen aneinander an. Unterhalb von ~60 Hrc tun sich dagegen erhebliche Unterschiede auf.
Natürlich geht es für uns darum, dass auszunutzen. Nur wäre es ja blöde, diese Härte anzupeilen und dabei die Anlassversprödungserscheinung bei 300°C ausser acht zu lassen.

gruß,
torsten
 
Back