Wie definiert sich Qualität bei Küchenmessern...

Hallo.
Der Beitrag über das Tosa-Bunkaboocho hinterläßt in dieser Form bei mir ein etwas unangenehmes 'Gschmäckle' wie die Schwaben zu sagen pflegen....
Ich habe 2 Zakuri Messer und ein Tosa und habe 2 weitere Zakuri Messer von diesem Händler schon in der Hand gehabt. Alle hatten sie mehr oder weniger deutliche Bearbeitungsspuren wie ich sie auch >hier< dokumentiert habe. Die etwas bescheidene Qualität was vor allen den Schliff und das Finish dieser Messer betrifft ist bekannt.
Aber solch deuliche Schäden: Klingenspitze abgebrochen, 2 mm Verzug und Klingenausbrüche hatte keines.
Jeder dieser 3 Schäden wäre für mich schon einzeln ein Grund solch ein Messer zurück zu senden. Und das sollte man als Kunde auf jeden Fall auch tun: dadurch definieren wir die Qualität bei Küchenmessern!
(Die Messer in meinem Beitrag konnte ich nicht Reklamieren, da ich sie aus 2.Hand habe mit den beschriebenen Herstellungsmängeln; bzw. fand sie gerade darum interessant.)

Und akiem erhält nach (!) einer Reklamation und Telefonat solch ein 'ausgewähltes' Exemplar. Erstaunlich.
Ich habe Herrn Okamura von Tosa-Hocho als hilfsbereiten und entgegenkommenden Händler erlebt. Dass er so ein Messer -warum auch immer- verschickt (und nicht direkt zurück nach Japan) finde ich schon krass.

Auf der anderen Seite finde ich auch akiems Beitrag ganz schön überzogen:

Es handelt sich bei diesen Tosa-Messern ja nicht um hochpreisige Ware, sondern um einfachste altmodische japanische Haushaltsmesser im untersten Preisniveau aus einem kleinen Betrieb (der Schmied ist nicht 'unbekannt', sondern heißt laut Shopseite Kibihara)
Eine Aogami-Klinge mit -wie akiem selbst schreibt- erstaunlicher Schärfe zu solch einem -wie ich finde- guten Preis halte ich immer noch für ein empfehlenswertes Messer -sofern es nicht sogar mehrere solche deutlichen Macken hat.
Klar bekommt man was die Verarbeitungsqualitat betrift hochwertigere Messer für 40 Euro, aber das ist dann tatsächlich industrielle Massenware aus einfacherem Stahl ohne nennenswerte Handarbeit die über das Verpacken hinaus geht.
Dass man bei diesem Preis kein komplett in reiner Handarbeit geschmiedetes 3-Lagenmesser erwarten kann, wurde auch schon in anderen Threats (z.B. >hier<) durchgekaut. Akiems Behauptung, dass diese Messer 'natürlich nichts mit handarbeit zu tun' haben ist -auch wenn man Handarbeit unterschiedlich definieren kann- trotzdem schlicht falsch.
(Der Anschliff am Schleifband ist -soweit ich weiß- allgemein üblich und dies als 'maschinenschliff' zu bezeichnen ist IMO irreführend, sofern kein Roboter das Messer hält. Zudem werden diese Messer nach Aussage von Herrn Okamura in einem Beitrag hier im Forum per Hand an einem -natürlich von einem Motor gedrehten- wassergekühlten großen Schleifstein ausgeführt.)

Mir stoßen noch andere Aussagen auf, aber ich belasse es mal dabei; es geht ja um die Qualität von Messern und nicht von Beiträgen. Zum Teil kann ich Akiems 'Kreuzzug' gegen die 'Japanhypemesser' ja auch verstehen, aber man kann auch über das Ziel hinaus schießen. Zumindest etwas weniger Polemik fände ich angebracht.

Ich bitte um Entschuldigung, falls das hier zu sehr OT ist, aber mußte sein....
 
Last edited:
Back