Das kommt aber wirklich auf das Messer an. Haare ab geht mit gutem, feinen Abzug (Lederriemen mit Paste) bei fast jedem Winkel und egal, wie dick die Klinge ist. Es kommt darauf an, wie das Messer zu den Haaren angesetzt wird.
Diese Blattschneidetests, wo das Papier auf die Schneide fällt, sehe ich skeptisch, auch wenn mir bisher beteuert wurde, selbst derbe Schneidenwinkel würden solche Tests bestehen (richtige Materialwahl vorausgesetzt, Stahl für feine Schneiden), glaube ich das nicht, ohne es selbst zu sehen, wie z. B. ein SmF das macht, oder von mir aus auch schon ein AFCK und wenn es das macht, muss danach entweder eine Büchse aufgeschnitten werden oder Holz gehackt oder ein Pappkarton zerlegt.
Schärfetests an Zeitungspaper im allgemeinen: Nicht jedes Papier läßt sich gut schneiden. Vollflächig bedrucktes Reklamepapier kann man fast vergessen. Zeitungspapier hat quasi eine Maserung, anhand derer man gut schneiden kann, aber in Querrichtung wirds schwerer.
Ich glaube, Zeitung wird leicht geschnitten, solange die Winkel der Schneide nicht zu derb sind. Ansonsten geht das mit einem typischen Druckschnittstahl, wie mit einem rauen D2.
Anhängig vom Stahl spürst Du die korrekt abgezogene Schneide einfach durch den Druck, den sie auf Deine Haare am Unterarm ausübt. Die feinkörnigen Stahlsorten stehen fast auf den Haaren.
Viel wichtiger finde ich, dass die Schneide an Deine Schneidbewegung angepasst ist. Daher finde ich auch Schleifen an Banksteinen viel besser als jedes noch so exakte "Winkeleinhaltschärfgerät".
Das, was häufig geschnitten wird, sollte leicht und sauber durchtrennt werden. Versuche auch obere und untere Grenzen zu testen. Vielleicht willst Du ja ausnahmsweise mal eine Konservenbüchse öffnen? Was nützt Dir ein Haarspalter, wenn die Schneide ständig verbiegt - Was nützt Dir ein Stemmeisen, wenn Du die täglich Post mehr reißt als schneidest?
Man kann sagen: "Das Schneiden muss leicht von der Hand gehen!"
In diesem Satz sind die Aspekte: Schneidenwinkel, Rauigkeit der Schneide und Handhabung gut vereint.
Ansonsten sollte man auch bedenken, dass Messer auch dann noch schneiden müssen, wenn sie nicht aufs Optimum scharf sind. Opinels sind so ein Beispiel von Messern, die auch stumpf noch was bringen.