Moin
Ich mache mal ein Liste von Serienmesserkopien, die mir gerade einfällt:
Aitor Jungle King I und II (die Jägerbucht ist gerade voll damit)
FS Dolch
CRKT Ryan (das Neck-knife) habe ich hier zwei optisch perfekte Imitate.
Victorinox (Einfach den Artikel auf der Startseite hier lesen)
Marttiini
Hubertus Rettungsmesser
Speedlock
Habe gerade keinen Nerv zu suchen. Diese japanischen Jagdmesser (handgeschmiedet, mit solchen lustigen kupferbeschlagenen Holzscheiden) gibt es als 1 zu 1 Kopie aus China für ein Viertel des Originalpreises.
Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen.
Dann die Sachen, die nicht mehr hergestellt werde:
Auf jeder Waffenbörse liegen dutzende von gefälschten Blankwaffen aus dem dritten Reich (Jugendmesser mit Kligenbeschriftung, irgendwelche Ehrendolche usw.) Was auch haufenweise kopiert wird (Qualität von erstklassig bis grottenschlecht) sind Grabendolche.
"Original" Bowiemesser hatten wir ja schon.
Jede Woche in der Bucht: irgend ein "Original Fuhrmannbesteck", wo man sieht, dass es definitiv noch keine dreißig Jahre auf dem Buckel hat.
Asiatische Blankwaffen (Schwerter, Dolche, usw. besonders toll sind die Kukris mit Abnahmestempel der britischen Armee auf der einen Seite und dem Aufdruck INDIA auf der anderen
aus der selben fabrik kommen sie aber auch ohne diesen Hinweis und dann ist es eine bösgemeinte Fälschung)
Scagel hatten wir auch schon. Wieviele Messer hat der Knabe eigentlich gemacht? Und bei den Preisen, die da in den USA aufgerufen werden, lohnt das Nachmachen auf jeden Fall.
Aber auch bei ottonormal "Billigmesser" wie den Laguiole wird kopiert und gebastelt. Keine Ahnung, ob die jetzt in Indien ein Dorf in "France" umbenannt haben (so wie es in Japan ein Solingen gibt, aus dem in den 70ern "Puma-Messer" kamen), damit sie da guten Gewissens "Made in France" raufstempeln können. Ich habe so ein Teil hier liegen, dass hat definitiv europäischen Boden zum ersten mal berühert, als es beim Importeur aus dem Überseecontainer geholt wurde.
Kunststoffgriffschalen, Klinge einseitig gestanzt und nicht geschliffen. Aber dick auf der Klingenwurzel "Made in France".
Und natürlich lohnt sich das.
Und zwar gewaltig.
Denn 99,5% der Messerkäufer in dieser Republik sind keine Forumsmitglieder.
Bei den Sammlern wird die Quote immer noch 90% betragen.
und als Bonbon hintendran:
In der USA-Bucht wird gerade ein Bowie angeboten. Natürlich echt und hornalt. Sofortkaufen für ACHTUNG, TROMMELWIRBEL: 14.000$
Wer also genug kriminelle Energie mit seinen geschickten Händen vereinen kann, dem winken auch im Bereich Messer lohnenswerte Gewinne als Fälscher.
Vielleicht nicht in Deutschland, aber weltweit ist da ein fetter Markt.
Gruß aus Berlin
chamenos
(der während seines Archäologiestudiums über so manche Fälschung in den großen europäischen Museen lachen durfte)