Messer Fälschungen ?

Schanz Juergen

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habe gerade einen interessanten bericht über kunstschätze und fälschungen in die hand bekommen :mad:

was mir dabei durch den kopf ging :

habt ihr sowas schon mal bei messern mitbekommen??

z.b.von einem messermacher der schon verstorben ist? - bei den amerikanern werden da ja teilweise höchstpreise bezahlt. z.b. lile......
 
bei dem micromarkt von hochwertigen messern lohnt sich das fälschen so gut wie nicht. messer sind ja keine uhren oder handtaschen. ich denke 95% % aller messerbesitzer haben biligblech in ihrem besitz.

ja wenn wir über meissner porzellan, cartier oder louis vuitton reden würden...

...aber messer ?!?
 
........die teile von lile werden teilweise für 10.000 und mehr gehandelt.., ich denke rentieren würde sich das schon, wenn man den einen käufer findet.

WAS NICHT HEISST DAS ICH AB SOFORT MESSER FÄLSCHEN WILL :), nur so nebenbei erwähnt..
 
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Es tauchen ja immer mal wieder Scagels auf, die zu Höchstpreisen gehandelt werden. Wie kann man die Echtheit belegen? Ein sicher belegter "Stammbaum" der Vorbesitzer oder ein Nachweis vom Macher wär da sicher viel wert.

Aber wenn man sich den Antikenmarkt so anschaut erschrickt man heftig, was da an (gut!) gefälschten Münzen, Bronzen, Steinwerkzeugen etc. auftaucht. Teilweise von anerkannten Händlern.

Wie Akiem schon sagt, der Markt ist klein. Aber in Einzelfällen sehr ergiebig.

Was sind also Echtheitskriterien, nach denen dann der Messermacher bestimmt werden kann? Eine Isotopenanalyse scheidet ja wohl eher aus;)


mfg
Tct
 
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@ JS
richtig. aber wir sind in einem randgruppenmarkt tätig.
kein schwe** interessiert das.

setz mal einen 2 jährigen minicooper in irgendeine zeitung, dann siehst was ein markt ist ((-:

wobei einen mini cooper zu fälschen nicht so einfach ist.
 
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Hi,

Bei Strider haben das schon einige Anbieter aus Fernost durchgeführt. Ich rede nicht von "Streifendesign" oder irgendwelcher Anleihen - sondern richtigen Kopien teilweise sogar mit Logo.

Hier mal ne Kopie ohne Logo:
http://www.chinabbz.com/jrzz/swt/2006-07-02/702.shtml

akiem said:
kein schwe** interessiert das.

das würd ich so nicht sagen, je nach vorfall kann das ganz üble konsequenzen für den macher haben dessen messer gefälscht wurde - es leben immerhin einige davon. und soo klein, ist auch der messermarkt nicht.

Grüße,
Olli
 
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Hallo Olli,
ich bewundere dich, wie du immer wieder an solch ein Bildmaterial drankommst. Liest Du Dich in die chinesischen Fachforen ein, was ja auf Grund der Sprache,Kulur und Gegebenheit eher ein wenig schwierig sein sollte.:)
Das Messer sieht ja wirklich zum verwechseln einem Strider ähnlich. Weist Du auch was für ein Stahl hier verwendet wurde? Steht bestimmt dabei, ich verstehe und erkenne allerdings nur Bahnhof & Abfahrt.:steirer:

Dizzy
 
Fälschungen von handgemachten Messern habe ich selbst noch keine gesehen. Von Scagel-Messern habe ich wohl schon gehört. Wenn man sieht, für wieviel Geld selbst die schlechtesten Stücke weg gehen!
Wenn es in den historischen Bereich hineingeht (Scagel streng genommen ja auch), gibt es sicher Fälschungen. Allein wieviele Leute behaupten, das "originale" Bowie-Messer zu besitzen. Auch viele Industrie-Bowies des 19. Jahrhunderts aus Sheffield sollen Fälschungen sein.
Ich könnte mir vorstellen, dass es sich finanziell zwar lohnen würde, Handgemachte zu fälschen, aber das würde jedem Kenner, der bereit ist, das Geld auszugeben, wahrscheinlich auffallen. Es sei denn vielleicht, man kauft übers Netz. Denn damit es sich lohnt, muss in der Fertigung ja zwangsläufig irgendwo gespart werden. Bei Serienmessern kommen Fälschungen ja offenbar vor. Es gab hier mal einen Thread, wo jemand auf dem Trödel ein gefälschtes CRKT gekauft hatte und die Einzelteile mit dem Original verglichen hat.

guten morgen, just gestern habe ich bei **** die Kopie eines E.R. Col. Moschin aus Taiwan gefunden.
Artikelnummer: 330143740737 ...
Commando
Ja geil! "Extrema Ratio Moschzin", nicht schlecht. Allein die Formulierungen der "Rückgaberechte"...
Aber immerhin macht er keinen Hehl daraus:
Frage: Is this an original COL MOSCHIN made by Extrema Ratio? Original box? LZ
Antwort: Not

Gruß
 
... Denn damit es sich lohnt, muss in der Fertigung ja zwangsläufig irgendwo gespart werden.....


Eigentlich nicht, denn
wenn ich dann ein Messer für 10000,- € verkaufen kann, dann kann es
in der Herstellung auch 1000,- € kosten. Das erschreckt mich ein wenig,
denn somit könnten Kopieen höchter Qualität entstehen.

Grüße
 
Dass industriell hergestellte Messer nicht gefälscht werden stimmt so nicht. Hab mal eine Reportage gesehen, wo der Zoll ne ganze Kiste mit gefälschten Leathermans gefunden und aus dem Verkehr gezogen hat.

Ich denke bei solchen populären, aber nicht billigen Designs wie Leatherman lohnt die Fälschung auch.

Da fällt mir ein, bei den Versteigerungen hatten wir einen Wave-Klon, der sich nur durch die Thumbstuds und das fehlende Logo vom Original unterschied.

Ookami

@Dizzy: Steht doch dabei, es ist allem Anschein nach D2
 
Last edited:
...Da fällt mir ein, bei den Versteigerungen hatten wir einen Wave-Klon, der sich nur durch die Thumbstuds und das fehlende Logo vom Original unterschied....

Neben dem nachgemachten Wave (Original-Kopie)

Leatherman%20Wave%201.jpg
HardLeatherStuff%20Wave%20KOPIE%201.jpg


gibt oder gab es auch noch das Kershaw Multi Tool (Original-Kopie)

Kershaw%20Multi-Tool%201.jpg
Kershaw%20Multi-Tool%20KOPIE%201.jpg


neben einigen normalen Leathermans, in nachgebauter Form in den Auktionshäusern. Früher hatte ich mir mal den Spaß gemacht mir die Plagiate zu den Originalen für meine Sammlung zu besorgen :irre:.

Ciao

Torsten
 
Bei den Recherchen zum Ron Lake Interframe Folder von Hanwei / Paul Chen bin ich in den bladeforums (die Suche scheint da gerade nicht zu funktionieren) auf Berichte gestoßen, dass das Messer auf **** schon als Original angeboten wurden. Dazu soll bei dem Logo auf der einen Seite das »Design« und auf der anderen Seite das Hanwei-Logo komplett entfernt worden sein.

Bei den Preisen, die die Originale erzielen, lohnt sich der »Aufwand« ebenfalls ;-)
 
Global Küchenmesser werden auch munter gefälscht. Scheinbar lohnt es sich ja doch, den Minimarkt anzugreifen...

lg Woz
 
...Ich könnte mir vorstellen, dass es sich finanziell zwar lohnen würde, Handgemachte zu fälschen, aber das würde jedem Kenner, der bereit ist, das Geld auszugeben, wahrscheinlich auffallen. Es sei denn vielleicht, man kauft übers Netz. Denn damit es sich lohnt, muss in der Fertigung ja zwangsläufig irgendwo gespart werden. ...
Eigentlich nicht, denn
wenn ich dann ein Messer für 10000,- € verkaufen kann, dann kann es
in der Herstellung auch 1000,- € kosten. Das erschreckt mich ein wenig,
denn somit könnten Kopieen höchter Qualität entstehen.
Grüße
Ok. Das wäre im Prinzip möglich, wenn man von solchen Preisen ausgeht.
Was ich meinte war folgendes:
Wenn ich ein Messer eines begehrten Messermachers unserer Zeit, deren Preise sich i.d.R. noch nicht 500% über dem Neupreis bewegen, nachmachen und zum "Originalpreis" verkaufen will, dann muss ich mit meine Fertigungskosten erheblich unter dem Originalpreis bleiben. Das geht an irgendeiner Stelle zu Lasten der Authentizität: Material, Verarbeitung, Design, irgendwo muss gespart werden. Und diesen Unterschied würde ein Interessent, der sich auskennt, vermutlich bemerken.
Ist aber egal, denke, dem Jürgen ging es eh um Messer von verstorbenen Messermachern, die bereits eine enorme Preissteigerung erfahren haben. ;)

Gruß
 
Moin

Ich mache mal ein Liste von Serienmesserkopien, die mir gerade einfällt:

Aitor Jungle King I und II (die Jägerbucht ist gerade voll damit)

FS Dolch

CRKT Ryan (das Neck-knife) habe ich hier zwei optisch perfekte Imitate.

Victorinox (Einfach den Artikel auf der Startseite hier lesen)

Marttiini

Hubertus Rettungsmesser

Speedlock

Habe gerade keinen Nerv zu suchen. Diese japanischen Jagdmesser (handgeschmiedet, mit solchen lustigen kupferbeschlagenen Holzscheiden) gibt es als 1 zu 1 Kopie aus China für ein Viertel des Originalpreises.

Die Liste läßt sich beliebig fortsetzen.


Dann die Sachen, die nicht mehr hergestellt werde:

Auf jeder Waffenbörse liegen dutzende von gefälschten Blankwaffen aus dem dritten Reich (Jugendmesser mit Kligenbeschriftung, irgendwelche Ehrendolche usw.) Was auch haufenweise kopiert wird (Qualität von erstklassig bis grottenschlecht) sind Grabendolche.

"Original" Bowiemesser hatten wir ja schon.

Jede Woche in der Bucht: irgend ein "Original Fuhrmannbesteck", wo man sieht, dass es definitiv noch keine dreißig Jahre auf dem Buckel hat.

Asiatische Blankwaffen (Schwerter, Dolche, usw. besonders toll sind die Kukris mit Abnahmestempel der britischen Armee auf der einen Seite und dem Aufdruck INDIA auf der anderen:steirer: aus der selben fabrik kommen sie aber auch ohne diesen Hinweis und dann ist es eine bösgemeinte Fälschung)

Scagel hatten wir auch schon. Wieviele Messer hat der Knabe eigentlich gemacht? Und bei den Preisen, die da in den USA aufgerufen werden, lohnt das Nachmachen auf jeden Fall.

Aber auch bei ottonormal "Billigmesser" wie den Laguiole wird kopiert und gebastelt. Keine Ahnung, ob die jetzt in Indien ein Dorf in "France" umbenannt haben (so wie es in Japan ein Solingen gibt, aus dem in den 70ern "Puma-Messer" kamen), damit sie da guten Gewissens "Made in France" raufstempeln können. Ich habe so ein Teil hier liegen, dass hat definitiv europäischen Boden zum ersten mal berühert, als es beim Importeur aus dem Überseecontainer geholt wurde.
Kunststoffgriffschalen, Klinge einseitig gestanzt und nicht geschliffen. Aber dick auf der Klingenwurzel "Made in France".

Und natürlich lohnt sich das.
Und zwar gewaltig.
Denn 99,5% der Messerkäufer in dieser Republik sind keine Forumsmitglieder.

Bei den Sammlern wird die Quote immer noch 90% betragen.

und als Bonbon hintendran:
In der USA-Bucht wird gerade ein Bowie angeboten. Natürlich echt und hornalt. Sofortkaufen für ACHTUNG, TROMMELWIRBEL: 14.000$

Wer also genug kriminelle Energie mit seinen geschickten Händen vereinen kann, dem winken auch im Bereich Messer lohnenswerte Gewinne als Fälscher.
Vielleicht nicht in Deutschland, aber weltweit ist da ein fetter Markt.


Gruß aus Berlin

chamenos

(der während seines Archäologiestudiums über so manche Fälschung in den großen europäischen Museen lachen durfte)
 
hi jürgen, ich habe, denke ich, fälschungen von deinem folder gesehen:
auf einem antikmarkt in mühlheim stand ein händler, der in seiner schmuckvitrine zwei folder liegen hatte, die aussahen wie cherusker g1 ohne griffschale: stückpreis 600,- ocken. die lagen da zwischen n paar alten uhren und wenig reizvollem schmuck. den namen (des verkäufers) hab ich mir nicht gemerkt, aber er meinte das wären handgemachte messer aus germany.
das sah nicht wirklich vertrauenerweckend aus... :teuflisch
 
Ich hatte mal auf dem Messer Gabel Scheren Markt in Solingen mit einem Firmenvertreter (welcher wars :confused:??) gesprochen. Der Meinte das es schon häufiger zu Reklamationen von Käufern kahm deren Besteckmesser gefälscht waren und zwar mit Gesenken die einige Monate zuvor aus den Maschienen geklaut wurden.:staun:.
Gruß
Geonohl
 
hi jürgen, ich habe, denke ich, fälschungen von deinem folder gesehen:
auf einem antikmarkt in mühlheim stand ein händler, der in seiner schmuckvitrine zwei folder liegen hatte, die aussahen wie cherusker g1 ohne griffschale: stückpreis 600,- ocken. ...

Das könnten ja dann theoretisch auch DPPK´s von Jürgen sein.
Hast Du die Teile in der Hand gehabt, oder sahen sie wie Chinaschrott aus?

Grüße
 
habe gerade einen interessanten bericht über kunstschätze und fälschungen in die hand bekommen :mad:
habt ihr sowas schon mal bei messern mitbekommen??

Hallo Jürgen,

ein interessanter Link mit Hintergründen und Ansprechpartnern ist das Museum Plagiarius bzw. Aktion Plagiarius in Solingen von Rido Busse (Nein, nein - der Name ist rein zufällig ;) ) : http://www.plagiarius.com/museum_plag.html

Dort z.B.: http://www.plagiarius.com/pm_museum_2007/PM_Schneidwarenverband.pdf

Bei den Preisträgern 2007 war zumindest schon mal das Leatherman Wave (Bild):
http://www.plagiarius.com/awards_plag2007_2.html
 
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