U P D A T E
Wie bereits erwähnt, wird nun eine neue Lampe diesem Ratgeber hinzugefügt: die
Peak Led Solutions Night Patrol 350S.
Es handelt sich dabei um ein Modell der neuen law enforcement Reihe von Peak.
Die NP350S ist eine P7-Lampe mit 350 Lumen, sehr vielen Batterie- und Akkukombinationen und einer Leuchtstufe. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen der professionellen Anwender.
Sie soll den Anforderungen und den widrigen Umständen wie Kälte, Hitze, Wasser, Staub, Dreck und Stoß trotzen.
Daten der NP und eine Übersicht über ihre Kolleginnen der LE-Reihe von Peak finden sich in den angehängten pdf's. Diese pdf-Dateien stammen alle von Peak und werden mit Erlaubnis von Robyn hier gepostet.
HIER gibt’s nun die Vorstellung wie gewohnt.
Mein Vorschlag ist es, die Diskussion über die Lampe in einem neuen Thread im entsprechenden Unterforum zu führen, damit dieser Leitfaden so übersichtlich wie möglich bleibt.
Bilder gibts in der
GALLERIE.
1. Größe/Finish/Verarbeitung
Die NP350S reiht sich von der Größe her in die bisher getesteten Lampen ein. Wie auf den Bildern erkennbar, ist sie einen Ticken länger als die Barbolight, allerdings ist sie recht schlank, fast schon zierlich. Dabei entsteht aber an keiner Stelle der Eindruck, dass die NP zerbrechlich ist. Sie vermittelt ein sehr wertiges und stabiles Gefühl.
Der Kopf ist mit etlichen Kühlrippen versehen, die die Wärme abführen sollen. Am Kopf ist auch ein sechseckiges Profil zu finden, das ein Wegrollen sicher verhindert.
Vorne findet man noch ein Innengewinde, in dem der optionale Lenskit oder der Warnkegel eingeschraubt werden.
Das Batterierohr weist zwei Sektionen mit Rillen auf, die für Grip sorgen. Zuerst war ich skeptisch, bin ich doch eine Riffelung gewohnt, aber die Rillen tun ihren Job und verhindern ein Rutschen der Lampe in nassen Händen recht wirkungsvoll.
Um den Schalter zu schützen, befindet sich am Ende eine Hülse aus Delrin, dem Material, aus dem angeblich Bowlingkugeln gemacht werden. Es ist sehr robust und schützt den Schalter beim Sturz. Die Hülse läßt sich auch entfernen oder soweit ausziehen, dass ein Tailstand locker möglich ist.
Insgesamt ist die Lampe in einem sehr dicken, glattem und leicht glänzendem Finish gehalten. Es ist weit weniger rutschig, als es aussieht und ist fehlerfrei auf die Lampe aufgetragen.
In diesem Punkt nehmen sich die Kandidaten also nichts, die Peak ist gleichauf mit Barbolight, Hellfighter und Konsorten.
2. LED
Die NP350 verwendet eine P7 LED, also eine quadcore-LED. Diese sitzt in einem kleinen Reflektor. Ihre Lichtfarbe ist kühl weiß.
Edit: Der Schutz der LED nach vorne findet statt durch eine Kunststoffscheibe. Wenn man den vorderen retaining ring abschraubt und eine Gummidichtung entfernt, kann man diese Scheibe entnehmen. Sie ist nur ca. einen guten Millimeter dick, also deutlich weniger massiv als das Pendant von Barbolight oder Hellfighter. Hat man die Scheibe in Händen, fällt der Reflektor auch schon aus dem Kopf. Dieser ist nicht befestigt und sitzt lose im Kopf.
Gut: Man kann den Reflektor evtl tauschen, auch der Scheibenwechsel geht schnell.
Weniger gut: Diese Lösung ist nicht so beanspruchbar, wie die der Mitstreiter. Das Fenster ist dünner (wenn es auch so tief sitzt, dass ein Schaden unwahrscheinlich ist) und beim Verlust des retaining Ring könnte auch gleich Scheibe und Reflektor flöten gehen. Das ist zwar wohl nur theoretisch, aber eine Erwähnung wert.
Die LED darunter sitzt fest, das LED-Modul wurde vergossen, um Feuchtigkeit etc aussenvor zu halten.
UPDATE 30.05.2010
Die aktuelle NightPatrol 400 verwendet noch immer die P7 LED (die NP300 hat die XP-G), die Leistung ist auf 400 Lumen gestiegen und der Reflektor ist einer Optik gewichen. Die Konstruktion ist stabil und als Verbesserung zu bewerten.
Zum Lichtkegel später mehr.
3. Energie
Der große Pluspunkt der Peak. Das Standard-Batterierohr verdaut 1x18650, 2xCR123 oder 2xRCR123. Mit zwei Zellen, also über 6V, liefert sie die volle Leistung, bei einer Zelle, also 3,7V, ist die Leistung etwas reduziert.
Mit anderen Batterierohren lassen sich auch 2x18500, 2x18650, 4xCR123, 2xAA etc verwirklichen. Somit ist die Peak wirklich universal zu bestücken, irgendeine Energiequelle ist immer zur Hand..
4. Bedienkonzept/UI
Hier gibt es keinen Unterschied zur Hellfighter oder zur Surefire mit Clicky: Auch in der NP sitzt ein forward clicky, d.h. Ein halber Druck gibt Momentlicht, drückt man den Schalter durch, erhält man Dauerlicht. Der Widerstand ist gut gewählt, der Weg zum Dauerlicht ist groß genug, dass auch Momentlicht im Stress gut zu beherrschen ist, ohne jedesmal den Schalter einrasten zu lassen. Der Clicky des Herstellers Judco macht dabei ein eher lautes Klick-Geräusch.
Die NP läßt sich mit einem computergesteuerten Schalter nachrüsten, der dann drei Leuchtstufen plus strobe möglich macht. Dieser Schalter stammt von der Combat Patrol und ist aber nur für Spannungen bis 6V geeignet.
5. Holster/Trageweise
Die Peak hat am Sechskantprofil des Kopfes ein kleines Loch, an dem ein Splitring befestigt ist. Somit läßt sich ein Lanyard befestigen.
Einen Clip sucht man vergeblich, dieser ist nicht vorhanden und es läßt sich auch keiner ohne weiteres nachrüsten.
Peak bietet jedoch ein Holster für wenig Geld an (10USD), das von NiteIze gefertigt wird. Es verfügt über einen Kunststoffclip, mit dem das Holster am Gürtel befestigt wird. Widerhaken im Clip sorgen dafür, dass es an Ort und Stelle bleibt. Ob das Holster auch am 50mm Dienstkoppel passt, kann ich nach dem Urlaub sagen.
Im Holster sitzt die Lampe bezel-up, also nicht 100% optimal. Der Sitz ist fest und stramm, ein Rückholstern aber nicht ganz leicht. Der Holsterkörper läßt sich am Befestigungsclip drehen und einrasten, so dass die Lampe nach vorne gerichtet werden kann und somit eine freihändige Vorfeldbeleuchtung möglich ist.
Das Holster ist auf den ersten Blick ok und bei 10 USD macht man nix verkehrt. Ein Kydex-Holster wird aber nicht ersetzt.
Tip: Laut Peak passt die NP auch in das Surefire V70 (Kunststoffholster für die 6P), somit hat man ein Spitzen- Holster in Griffweite!
6. Lichtkegel
Bei P7 LED und kleinem, glatten Reflektor ist schon relativ klar, wie der Lichtkegel beschaffen ist: Die NP ist deutlich auf Flutlicht ausgelegt, der Beam zeigt minimale Artefakte und im Hotspot ist das dunkle Kreuz der P7 erkennbar. Ein Donut-Hole gibt es aber nicht.
Insgesamt ist die sehr breite Ausleuchtung im Innenbereich und auf kurze Distanzen von Vorteil, jedoch kann die NP in Sachen Reichweite nicht mit Q5- oder R2-Lampen mithalten, die lassen sich nämlich deutlich besser fokussieren.
Von Peak gibt es aber einen Lens-Kit, ... EDIT: der Lenskit funktioniert nur mit den SSC P4 Lampen und nicht mit den Modellen mit P7 LED.
Ergänzung: Nach der ersten Nacht mit viel Herumgeleuchte bestätigt sich meine Einschätzung zum Lichtkegel: Bei kurzen und mittleren Distanzen ist sie gut geeignet. Speziell in Gebäuden und Wohnhäusern spielt sie ihre Stärke aus, der sehr breite und helle Lichtkegel taucht das ganze Sichtfeld in Licht, da bleibt nichts verborgen. Man kann hier deutlich mehr wahrnehmen als zB mit der Hellfighter und dem LF Dropin, das recht eng fokussiert ist.
Will man im weiten Garten, auf Firmengeländen oder in Wald und Flur etwas suchen, dann stößt sie recht schnell an ihre Grenzen.
UPDATE 30.05.2010
Durch die neue Optik statt des Reflektors ergibt sich auch ein neuer Lichtkegel.
Dieser neue Lichtkegel ist nichts für Whitewallhunters. Er ist fast quadratisch und hat wieder das dunkle Kreuz in der Mitte des Hotspots (was typisch ist für die P7-LED). Das stört allerdings in der Praxis nicht. Der Spot ist sehr groß und wirklich hell, geht dann in leichten Stufen in den Spill über. Die NP400 ist somit kein Reichweitenwunder, sondern für mittlere und kurze Distanzen geeignet und trumpft hier mit einer sehr hellen und sehr breiten Ausleuchtung auf. Im Gegensatz zum Reflektor, konzentriert die Optik das Licht mehr auf den großen Spot, er ist merklich heller und klarer abgegrenzt.
Aus der Praxis: Der Innenraum eines Pkw läßt sich komplett ausleuchten, ohne den Spot ständig durch das Fahrzeug wandern zu lassen. Auch Hinterhöfe, Gärten oder dergleichen lassen sich bemerkenswert gut ausleuchten. Für den täglichen Dienst also wunderbar geeignet. Und wenn große Reichweiten bewältigt werden müssen, ist ja noch eine andere Leuchte im Auto
Beamshots gibts in der
GALLERIE.
7. Service
Peak ist bekannt dafür, dass der Webshop suboptimal ist. Auch die Kommunikation mit dem Familienunternehmen ist ziemlich schleppend, auf eine Emailantwort muss man teils etliche Tage warten bzw. nochmal an eine Antwort erinnern. Allerdings sind Robyn und ihr Team schon bemüht, den Kunden zufriedenzustellen, daran scheitert es nicht. Sie legen Wert auf die Produkte, eigene Mitarbeiter für Kommunikation und Webauftritt gibt es nicht. Allerdings bekommt man gerade bei technischen Fragen gute Antworten, denn der technische Leiter und Entwickler sitzt praktisch nebenan.
In Deutschland sind die Peaks meines Wissens kaum erhältlich, weshalb im Servicefall mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen ist, wie bei allen US-Importen: Wartezeiten, kostspieliger Versand...
UPDATE 30.05.2010
Meine Tausch-NP ist ja nun endlich wieder daheim. Dieser Servicefall hat sehr lange gedauert, meine Angelegenheit wurde zwischendrin mal "verschlampt". Allerdings erkenne ich eine positive Tendenz zur Besserung, denn Peak/Robyn waren von diesem Moment an sehr bemüht, alles zu meiner Zufriedenheit zu regeln. Der Emailkontakt ging deutlich besser von statten, der Versand war dann schnell und ohne Beanstandungen.
Fazit:
Die Peak ist eine neue und unerprobte Lampe eines kleinen Herstellers. Im Detail merkt man, dass die Lampe für polizeiliche Zwecke entwickelt wurde.
Im Vordergrund steht auch das Baukastensystem, bei dem das Gerät von vorne bis hinten individuell angepasst werden kann.
Bedienkonzept und Handling sind makellos, das Verhältnis der Helligkeit zur Größe ist sehr gut und der Beam praxisnah.
Preislich ist die Peak nicht ohne, doch man bekommt dafür eine ehrliche und widerstandsfähige Einsatzlampe (wenn auch mit kleinen Abstrichen).
Langzeiterfahrungen werden wieder hier angeführt.