Jagdmesser mit guten Stahl (Edge Retention + Toughness)

Alexander123

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Hallo Leute,
ich bin auf der suche nach einem einfachen Jagdmesser zum aufbrechen und ausweiden von Wild mit einem sehr guten Stahl.
Bisher hatte ich ein Morakniv und ein billiges Messer von Frankonia mit 440c Stahl, und obwohl man sich zu beginn mit beiden Messern rasieren konnte waren sie, noch bevor ich fertig mit dem einem Stück Wild war, komplett stumpf und unbrauchbar...

Aus diesem Grund suche ich etwas mit sehr hoher Edge Retention und mittlerer Toughness (sodass ich auch mal noch nen kleineren Knochen durchstoßen kann), Klingenlänge Hauptsache unter 12cm und mit feststehendem Griff, Rostfrei oder nicht ist mir egal.

Hab jetzt nicht so verfolgt welche Entwicklungen es in den letzten Jahren so gab aber könnt ihr mir einen Stahl / ein Messer empfehlen der zu meinen Anforderungen passt? Gerne auch einen neuen pulvermetallurgisch hergestellten Stahl wenn dieser denn meine Anforderungen erfüllt. Lege allerdings schon wert auf Preis/Leistung also mehr als 100€ sollte das Messer nicht kosten.

Schleifen tue ich meine Messer am Drehzahl geregelten Bandschleifer auf niedrigster Stufe bis Körnung 600 und anschließend mit einer Lederband mit Polierpaste, damit komme ich sehr schnell zu zufriedenstellenden Ergebnissen für mich.

Viele Grüße
Alexander
 
Horridoh Alexander,
Bei dem Buget ist die Auswahl an PM-Stählen relativ übersichtlich. Mir fiele da eigentlich nur das Manly Patriot aus Bulgarien ein: PATRIOT - RWL-34 Оранжев - Manly Knives - Bulgaria (https://manly-bg.com/product/patriot-rwl-34-%d0%be%d1%80%d0%b0%d0%bd%d0%b6%d0%b5%d0%b2/)
Gibt es auch bei Händlern in D, Bestellung aus Bulgarien ist aber - dank EU - total unproblematisch.
Meins ist noch aus CPM-154, nun scheint es aus RWL34 gefertigt. Die beiden Stähle sind aber imho quasi identisch (CPM154 von Crucible, RWL von Böhler-Uddeholm). Ist ein schlichtes, unaufgeregtes Messer in für den Preis sehr ordentlicher Fertigungsqualität. Eher robust ausgeschliffen, aber wenn Du es mit dem Bandschleifer schärfst, wäre es das auch bei einem dünneren Schliff eh ratzfatz wieder....:cautious:

Mit WMH,
Owain
 
Horridoh Alexander,
Bei dem Buget ist die Auswahl an PM-Stählen relativ übersichtlich. Mir fiele da eigentlich nur das Manly Patriot aus Bulgarien ein: PATRIOT - RWL-34 Оранжев - Manly Knives - Bulgaria (https://manly-bg.com/product/patriot-rwl-34-%d0%be%d1%80%d0%b0%d0%bd%d0%b6%d0%b5%d0%b2/)
Gibt es auch bei Händlern in D, Bestellung aus Bulgarien ist aber - dank EU - total unproblematisch.
Meins ist noch aus CPM-154, nun scheint es aus RWL34 gefertigt. Die beiden Stähle sind aber imho quasi identisch (CPM154 von Crucible, RWL von Böhler-Uddeholm). Ist ein schlichtes, unaufgeregtes Messer in für den Preis sehr ordentlicher Fertigungsqualität. Eher robust ausgeschliffen, aber wenn Du es mit dem Bandschleifer schärfst, wäre es das auch bei einem dünneren Schliff eh ratzfatz wieder....:cautious:

Mit WMH,
Owain
Hi vielen Dank für die Antwort! Ja mit dem Budget ist mir dann auch aufgefallen dass das mit CPM Stählen ein wenig knapp werden könnte 😥

Das Messer was du geschickt hast ist eigentlich genau das was ich mir vorgestellt habe: schlicht, stabil und nicht zu teuer.

Ich hab mir jetzt nochmal ein paar Graphen zu den Stählen angeschaut und das hier gefunden:
stainless-toughness-edge-retention2.jpg
Da hätte ein Stahl wie Magnacut nochmal deutlich bessere Werte und der CPM-154 liegt sehr knapp über nem VG10 (den ich jetzt als extrem billigen Kochmesser Stahl in Erinnerung habe, vielleicht lieg ich da auch falsch)
Meinst du den unterschied zwischen CPM-154 und MagnaCut würde man in der Realität merken?

Wie viel würde sonst ein vergleichbares Messer wie das was du geschickt hast aus MagnaCut kosten?

Edit:
CPM-M4, Vanadis 8 und CPM-10V sehen jetzt von den bloßen Graphen auch noch sehr interessant aus

Gibt es noch andere dinge die man dazu beachten sollte?
high-alloy-toughness-edge-retention.jpg

Viele Grüße
Alexander
 
Last edited:
Da fällt mir das unendlich bewährte Buck 119 ein, allerdings ist die Klinge länger als 12cm, zum Aufbrechen und als universelles Jagdmesser generell erscheint mir unter 12 allerdings eh etwas kurz.
Unter 12 wären da noch die Klassiker Buck 102 mit Bowie-Klinge oder das Buck 103 Skinner.

Alle 3 Bucks gibt es als Standard-Varinante im oder knapp über Budget, dann sind sie aus 420HC auf 59 Rockwell gehärtet, leichter scharf zu halten aber nicht extrem die Schärfe halten. Alle 3 gibt es auch in der "Pro"-Variante in CPM S-35V. Dann aber alle deutlich über Budget.
 
Bei den Anforderungen und Preis wäre ich als erstes bei D2 gelandet. Wird hier ja oft genannt zum Aufbrechen. Daher gehe ich davon aus (ohne selbst Jäger zu sein), dass die reduzierte Zähigkeit kein riesen Problem sein sollte.
Ich habe für einen Freund das Manly Patriot in D2 auf konvexe Sekundär-Fase umgeschliffen. Da tue ich mich zwar schwer eine sehr hohe Schärfe zu erreichen, andererseits bleibt sie sehr lange auf dem gleichen Niveau.
Ich würde auch denken, dass ein Bandschliff + Chromoxid auf Leder eine Mikrosäge liefert, die gut zu der Aufgabe passen würde
Manly Patriot D2 Military Green (https://www.com2you-biwak.de/Manly-Patriot-D2-Military-Green.html)

Bei CM154 merke ich im Alltag wenig Unterschied zu 440C oder 12C27
 
Wie viel würde sonst ein vergleichbares Messer wie das was du geschickt hast aus MagnaCut kosten?

Edit:
CPM-M4, Vanadis 8 und CPM-10V sehen jetzt von den bloßen Graphen auch noch sehr interessant aus

Meinst du den unterschied zwischen CPM-154 und MagnaCut würde man in der Realität merken?

Wie viel würde sonst ein vergleichbares Messer wie das was du geschickt hast aus MagnaCut kosten?

Edit:
CPM-M4, Vanadis 8 und CPM-10V sehen jetzt von den bloßen Graphen auch noch sehr interessant Servu
Servus,
also ich bilde mir schon ein, zwischen Magnacut und CPM154 einen Unterschied zu merken. Zwischen CPM154 und M390 oder S90V aber auch😆.
Vermutlich musst Du Dich nun entscheiden, in welche Richtung das ganze laufen soll: Möchtest Du a) ein gutes funktionales Jagdmesser für ein überschaubares Budget oder aber b) ein Premiummesser aus Premiumstahl zum Premiumpreis?
Sachen wie CPM-M4, Vanadis 8 und CPM-10V findet man in Serienmessern nur selten, und wenn, eher nicht beim Sonderangebot.
Also, was brauchst Du? Ist das Messer für Dich v.a. ein Werkzeug, dass funktionieren muss und über das man sich ansonsten keine Gedanken machen muss, oder soll es auch den Spieltrieb befriedigen und Dir jedesmal ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern?
Ach ja: zur Länge: ist auch Geschmackssache. Ich komme mit 8-10cm Klinge auf der Jagd super hin, andere habens gern länger. Ringelst Du oder öffnest Du das Schloß? Ist auch wichtig bzgl. der Klingenbreite.
BG & WMH
Owain
 
D2 stumpft zwar beim Aufbrechen nicht so schnell ab, aber bei den genannten Knochenkontakten und Ähnlichem entstehen durch die grobe Karbidstruktur relativ schnell mal Ausbrüche. Hängt allerdings von der Wärmebehandlung und der Geometrie ab, die allerdings im Zweifel ja eh relevanter sind als der verwendete Stahl.
 
Die Sache mit den feinen Ausbrüchen kann ich so für mein Manly aus D2 bestätigen - ansonsten für den Preis eine gute Sache. Bisschen sehr stark gehaltene Klinge und für mich könnte es spitzer zugehen, aber alles in allem sollte jeder Jäger damit ohne Probleme klarkommen.

Grundsätzlich finde ich RWL34 einen sehr guten Kompromiss für ein Jagdmesser. Bei ordentlicher Härtung gute Kantenstabilität und dann braucht's nach dem Aufbrechen nur ein eher kurzes Abziehen und die Schärfe ist wieder da - auch nach Knochenkontakt. Auch was die Verschleißfestigkeit angeht bleibt nach dem Verlust der ersten feinen Rasierschärfe noch eine gute Restrauigkeit, damit man seine Arbeit ohne Probleme zu Ende bringen kann.
Jetzt kommt noch ein aber: Taperedtang und ich haben unabhängig voneinander aber auch schon RWL-Klingen in Erinnerung, die eher sehr enttäuschend waren - das haben wir mal im Rahmen einer Stahldiskussion festgestellt.

Da ist man dann wohl wieder beim Thema, dass die Qualität der Härtung richtig was ausmacht.

Egal jetzt hier - ohne jetzt den kompletten Markt zu kennen: das Manly ist schon eine sehr gute Option und dür den Preis wird es nicht leicht, was im angestrebten Stahlbereich zu finden. Die Chinesen haben das inzwischen mit dem.Härten (auch von dem D2).sehr gut raus, aber die machen keine interessanten Fixed Messer.

Generell kämen Stähle wie Elmax, Cruwear, Sleipner, Vanadis 4 noch in Frage. Nicht die höchste Verschleißfestigkeit, aber dafür nicht so ausbruchsfreudig wie die die noch höher karbidhaltigen Stähle.
Das wird aber nur mitehr Budget was....

Zurzeit bin ich sehr von dem Benchmade taggedout angetan. Kein Fixed und nicht im Budget und Sxhweiß in der Mechanik ist auch nicht praktisch, aber irgendwie 'holt mich das Messer ab', wie man inzwischen so sagt.
...nur mal so als Ergänzung ;)
 
Beim Stichwort Abziehen möchte ich noch mal etwas abseits der eigentlichen Frage auf den RRS von Kreisl verweisen.
Review: [RRS] Retractable Ruby Sharpener (https://messerforum.net/threads/review-rrs-retractable-ruby-sharpener.143421/)

Klein, leicht, sehr günstig und gut zu reinige. Bei fein ausgeschliffener Schneide und den von mir getesteten Stählen unterschiedlicher Härte stellt sich nach ein paar Zügen wieder eine bissige Schärfe ein. Ich gehe danach zwar noch auf Chromoxid Leder aber das würde ich in diesem Kontext gar nicht tun.
 
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