Ich bekomme ihn nicht hart!

Ja ja, Käsemesser sind gefährlich... ;)
Ferndiagmose ist jedoch schwierig. Das kann von einer Aufhärtung im Radbereich durch das Ausschneiden mit dem Laser, bis zu nicht ausreichenden Anlassen alles sein.

Zwischen dem Anlassen einfach auf RT abkühlen lassen.
Eine Tieftemperaturbehandlung zur Umwandlung von Restaustenit in Martensit erfolgt im allgemeinen vor dem Anlassen, da mit dem Anlassen der Restaustenit stabilisiert wird.
Ausnahmen gib es bei sehr rissempfindlichen Stahlen, bei denen man ein Zwischenanlassen bei 100°C davorschiebt.

Was mich beschäftig ist, früher hat man mir immer erzählt das eine TT-Behandlung auch die Zähigkeit verbessert.
Wie ich es jetzt verstehe dient sie jedoch "nur" der Erhöhung der Härte und Verschleißfestigkeit... (und der dann nicht mehr vorhandene Restaustenit beeinflusst die Zähigkeit eigentlich positiv...)
 
Last edited:
Bezüglich einer Cryo-Behandlung hier ein toller Artikel von Larrin.
Ich habe daraus, sowie aus seinen weiteren Veröffentlichungen zu dem Thema mitgenommen, dass eine Tiefkühlung (auch "nur" in der Tiefkühltruhe) bei jedem Stahl sinnvoll ist.
Wichtig ist es den Stahl nach dem Härten so schnell wie möglich in die Tiefkühle zu bekommen, da schon eine kurze Zeit auf Raumtemperatur ausreicht das Restaustenit zu stabilisieren.
 
ich lese da keine klare Aussage pro Tiefkühlen generell (und für die Kühltruhe noch weniger) raus - weder in Bezug auf 'Zähigkeit', noch auf Verschleißfestigkeit/ Kantenstabilität.

Die Theorie spricht zwar in weiten Teilen klar für Tiefkühlen - in der Praxis ist man sich aber in erster Linie vor allem bei den hochlegierten Stählen einig, dass Tiefkühlen sinnvoll ist (sofern nicht im Sekundärhärtemaximum angelassen wird).

Was die niedrig legierten Stähle anbelangt, so sagt zwar die Theorie, dass bereits etwas erhöhten C-Gehalten nennenswerte Mengen Restaustenit auftreten, aber es gibt aus der Praxis viele sehr gute Klingen aus 'normalem Werkzeugstahl', die nichts vermissen lassen. Dies deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Gutes Ausgangsgefüge und eine sinnvolle Härtung im unteren Temperaturbereich vorausgesetzt, gehe ich nicht von einer signifikanten Verbesserung der Eigenschaften durch Tiefkühlen aus bei diesen Stählen.

Um zur Ausgangsfrage von voriger Seite zurückzukommen: Tiefkühlen - wenn denn überhaupt - zeitig nach dem Härten, und vor allem bei hochlegierten (rostträgen bzw. erheblich mit Chrom/ Molybdän/ Nickel usw. legierten Stahlen).
 
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