Erfahrungsberichte Passaround , Bark River, Bravo I

Jenni hat mich abgemahnt. Zu Recht. :glgl: Ich will mich auch gar nicht entschuldigen.

Hier also mein nachgereichtes kurzes Review:
Das Bravo I ist kein EDC, nicht für mich, nicht in der Stadt. Aber es ist ein großartiges Outdoormesser für harte Beanspruchung. Der Griff füllt die Hand aus, es wird schnell und bleibt lange scharf und ist mit seiner Klingengeometrie (Bild) ein Brecheisen (was für ein Klopper!)

Es ist kein Küchenmesser, aber es erfüllt Aufgaben der Outdoorküche zufriedenstellend.
Es ist trotz seiner Masse kein Haumesser, aber wegen ihr und seiner Dicke wegen mit Hilfsmittel (Schlagholz) zum Holzhacken und -spalten sehr gut geeignet. Es nimmt auch brachiale Gewalt in der Anwendung nicht übel.
Es ist weniger für filigrane als vielmehr für grobe Arbeiten geeignet, aber in der Summe seiner Eigenschaften ein Messer, das man auf der Insel gern dabei hätte (aber wer hat schon eine Insel?).
Alles in allem also ein guter Allrounder.

Zu minimalen Verarbeitungsmängeln (wenn man sie denn finden will) und den Problemen mit der Kydexscheide (auch ich konnte keine mir angenehme Trageposition finden) ist eigentlich alles schon gesagt. Aber dieses Messer mit einer stabilen Lederscheide (plus Firestick) sollte auch anspruchsvolle "Outdoorer" zufriedenstellen.

Für den gedachten Einsatzzweck seiner Auftraggeber ist wohl ein gutes Messer herausgekommen.

Das Bravo I war schon lange eines der Messer, um die ich herumschleiche. Rein optisch entspricht es so ziemlich genau meinem Geschmack, schnörkellos und zweckbestimmt. Deshalb danke für die Möglichkeit, eines meiner Wunschmesser testen zu dürfen.

Nachtrag zum Compoundkit:
Ich habe das Teil nur kurz getestet und kam gut damit klar. Anschaffen würde ich es mir aber nicht. Meine Hausmittel sind ausreichend.
 

Attachments

  • IMG_2706-1.jpg
    IMG_2706-1.jpg
    40.6 KB · Views: 463
Hallo,
& vorab hoffe ich mal, dass ich mit meinem Anliegen hier richtig bin :hmpf:...
Also, da ich in den vorhergegangenen Beiträgen, über dieses wirklich tolle Messer, keinerlei Anhaltspunkte finden konnte, ob das dargestellte & wohl auf Herz und Nieren getestete Messer dass, mit den leicht "glänzenden" Black Canvas Micarta oder den eher "matten" Black Canvas Micarta Griffschalen ist, möchte ich diese Frage halt an die Allgemeinheit richten.

WARUM? :hmpf:

Na, weil ich am Überlegen bin, mir das Bravo 1 in naher Zukunft zu zulegen, ich mir aber nicht sicher bin, ob mir dieses mit den leicht "glänzenden" oder eher "matten" Griffschalen besser gefällt.
Auf den Abbildungen auf der Kizlyar Seite kann ich kaum unterschiede erkennen... liegt wohl auch ein wenig an meinen schwachen Augen :cool:

Fakt ist, das hier auf den Fotos gezeigte gefällt mir sehr gut und genau diese Schalen möchte ich halt irgendwann einmal auch in den Fingern halten dürfen.
Meine Bitte daher, könnte mir jemand 100%ig mitteilen, um welche Griffschalen es sich dabei genau handelt - vielen Dank im voraus!

MfG
Stumpf
 
Hallo,

bei dem Passaround Bravo handelt es sich um das " glänzende" Micarta.
Hier sind beide Versionen im Vergleich:

B_109_Jenni_Black_Canvas_Matte_300dpi_sized.jpg

B_109_Jenni_Black_Canvas_300dpi_sized.jpg


meines Erachtens gibt es bezüglich der Griffigkeit keinen nenneswerten Unterschied zwischen den beiden Varianten.

Jenni
 
Hallo Frau Döpgen :hmpf:
Vielen Dank für die schnelle Antwort & die sachlichen Infos :super:!

Wird mir meine Kaufentscheidung hoffentlich erleichtern..., beide Modelle sehen klasse aus... na, mal schauen.

Verbleibe mit freundlichen Grüßen

Stumpf
 
Frage:

Wo bekomme ich das gute Stück in WIEN??? (Ich hätts gern mal in der Hand, bevor ich es bestelle..).
 
...so...

Die Suche hat sich erledigt. Habe heute vormittag von einem ausgesprochen netten Member hier das Messer gekauft.

Der erste Eindruck entspricht in etwa dem bisher hier geschriebenen, wobei ich das Gewicht nicht unbedingt als hoch empfinden würde.

Die Schärfe des (neuen) Messers war nicht gerade berauschend, was sich aber in wenigen Minuten auf dem Leder erledigt hat.

Leider ist zur Spitze hin die Klinge nicht wirklich perfekt ausgeschliffen, was etwas Nacharbeit erfordert, also nicht auf dem Leder erledigt werden kann. Das ist zwar bei einem solchen Messer "Haarspalterei"..(oder in diesem Fall eben nicht:steirer:), aber ich habe gerne eine perfekte, gleichmäßige Schärfe von vorne bis hinten.

Für feines Schnittgut ist es durch die Klingenstärke nicht wirklich geeignet- aber für die "Outdoor-Küche" reicht es allemal.

Die Verarbeitung ist für ein serienmäßig hergestelltes Messer gut, die Handlage nahezu optimal (auch für große Hände).

Die Daumenauflage ist leider etwas "scharf", könnte man also nacharbeiten (falls es stören sollte). Etwas unschön ist, dass die Oberkante des Erls bereits vor der Daumenauflage minimal ansteigt, also über das Griffmaterial hinaus.

In Summe kann man sagen, dass es den Preis jedenfalls wert ist. Man bekommt viel Messer (trotz der geringen Größe) für sein Geld.

Ich glaube jedoch, dass die Lederscheide eine zusätzliche Pflichtanschaffung ist, da die Kydexscheide eher als ein Notbehelf (oder für militärische Verwendung) anzusehen ist.

Es ist jedenfalls ein richtig gutes Arbeitsmesser, das mich sicher oft begleiten wird- und Lust auf mehr von diesem Hersteller macht......mal sehen....

Nachtrag:

Nachdem ich nun am Wochenende das Messer auch in seinem Einsatzgebiet- nämlich Outdoor- ausgiebig ausprobieren konnte, möchte ich noch ein paar Anmerkungen dazu machen:

1)

die Schnitthaltigkeit ist -offensichtlich auf Grund der Klingengeometrie- enorm.

Auch nach dem "Fällen" von etwa 30, rund 2 bis 3cm starker Jungbuchen (was problemlos mit einem Hieb geschieht), lässt die fein abgezogene Rasierschärfe defakto nicht nach.
Erstaunt hat mich die Leichtigkeit, mit der das Messer durch das doch relativ harte (wenn auch saftige) Holz gleitet, und wie schön sich der Schlag durchziehen lässt. Das ist bei Messern dieser Größe doch eher ungewöhnlich.

2)

Das Anspitzen von Stöcken (beispielsweise für Zeltheringe) geht mit dem Bravo I leichter, als mit einem Buck Alpha Hunter Folder- was insofern erstaunlich ist, da die Grifflänge bei beiden etwa gleich ist, das Alpha Hunter genauso rasierscharf und mit erheblich dünnerer Klinge (etwa 3mm, Hochschliff).

Im direkten Vergleich zeigt sich wieder der Vorteil der Schnitthaltigkeit/Klingengeometrie. Nach jeweils 20 angespitzten Stöckchen war am Bravo kein Nachlassen der Schärfe erkennbar (nachdem es bereits vorher die Stöcke gehackt hatte), das Buck Alpha Hunter (154CM) hat spürbar an Schärfe verloren- musste also nachgeschärft (abgezogen) werden (wobei ich sagen muss, dass am Buck die Schneide sehr fein abgezogen war- also sicher nicht soo stabil sein konnte, wie das Bravo).

3)

Auch das Schneiden sehr dünner Salamischeiben ist dann problemlos möglich, wenn man sich der Stärke der Klinge bewusst ist, und leicht schräg schneidet (zum Ausgleich der starken Klinge). Natürlich geht es mit jedem guten Küchenmesser einfacher, da die Schneide nicht vom Schnittgut beim tieferen Eindringen "weggedrückt" wird. Zum Zerteilen von Fleischstücken udgl. ist die Geometrie allerdings optimal- und man muss auf Knochen nicht aufpassen (und kann diese auch problemlos zerteilen).

4)

Die Kydexscheide ist "untragbar".
Ich habe alle denkbaren Varianten durchprobiert (und die Lasche mehrfach in anderen Positionen montiert). Es findet sich kein brauchbarer Kompromiss.

Für diverse Militärgürtel ist die Lasche zudem viel zu klein- kann also erst gar nicht montiert werden.

Ich werde also die Scheide wahrscheinlich als Übergangslösung mit einem Stück Sattelleder versehen, das eine Montage auch auf einem starken Gürtel in jeder Richtung (hoch und quer) zulässt.

5)

Die Klinge ist relativ anfällig für Oxidation. Man sollte das Messer also immer gut ölen, oder wenigstens alle paar Tage einen schönen fetten Speck/Salami damit schneiden..;-))
 
Last edited:
Back