So!
(Ein weiser Freund sagte mal, wer "so" sagt sei noch lange nicht fertig. Wie war, wie war!)
Ein großes Problem, welches ich lange vor mir hergeschoben hatte, war: Wie fräse ich den Achskopf ein? Die Achse hat mich schon vor längerer Zeit erreicht, die habe ich nicht selbst gemacht. Sie trägt, wir der geneigte Zuschauer vielleicht schon bemerkt hat, mein Logo und mit einem passenden Spezialschlüssel läßt sie sich einstellen. Die Maße sind 8 mm Achsdurchmesser, Kopfhöhe 3 mm und Kopfdurchmesser 12 mm.
Jetzt war das Problem, bei 12 mm Kopfdurchmesser wird ein 12 mm Stirnfräser nicht funktionieren. Meine Recherche ergab, dass es nicht einfach wird, einen Stirnfräser in 12,x mm zu finden. Also schwer nachgedacht und auf die zunächst theoretische Lösung gekommen: einen Bohrer in 12,3 mm so umschleifen, daß man mit ihm fräsen kann. Für so eine einmalige Aktion allemal billiger als ein teures Spezialwerkzeug anzuschaffen, welches man wahrscheinlich nie wieder braucht.
Vorsichtshalber habe ich den Ablauf zunächst an einem Teststück probiert, man will ja nicht gleich die Originalteile versemmeln...
Das erste Bild zeigt die historische Verpackung der Bohrer, daneben liegt ein Originalbohrer und ein zum Fräser am Bandschleifer umgeschliffener Bohrer. Zuerst die 8 mm Bohrung mit dem 12,3 mm Bohrer angebohrt nach Augenmaß, dann die Stufe mit dem "Fräser" plangeschliffen, zwischendurch messen bis es passt. Ich möchte 2 mm Führung für die Achse haben.
Jetzt also mutig die Originalteile auf die gleiche Weise bearbeitet. Das hat besser geklappt als ich es mir in meinen kühnsten Träumen vorgestellt hatte. Die HSS Boher haben übrigens 12 Euro gekostet. 10 Stück! Das nenn ich mal gut investiertes Geld.
Ich hoffe das befriedigt Virgils Verlangen nach "Dirty tricks", vielleicht fällt mir ja noch mehr ein.