Erfahrungsberichte Passaround , Bark River, Bravo I

Gecko

Mitglied
Messages
1,966
Guten Morgen,

gestern habe ich das Paket von Jenni erhalten.

Habs erst mal liegen lassen, Messer und sowas interessieren mich ja nur am Rande....:glgl:
Das Messer ist sauber verarbeitet, die Klinge ist verflixt scharf, die Griffschalen sind spaltfrei auf dem Vollerl vernietet.

Die Kydex-Scheide paßt spielfrei und hält das Messer ordentlich fest.
Das ziehen und zurückstecken funktioniert gut, sie hält aber so stramm daß das Messer sich nur durch hartes Aufschlagen der Hand aus der Scheide bringen läßt.
Beim tragen ist die Klinge durch z.B. hüpfen nicht aus der Scheide zu bekommen.
Ob das bei Upside down tragen am Gerödel und Fallschirmsprung eventuell anders ist soll bitte jemand prüfen der die Möglichkeit dazu hat.;)

Der Gesamteindruck entspricht damit dem hohen Anspruch, den ich durch eigene Anschauung sehr vieler Barkies in den letzten Jahren, einfach voraussetze.*

Persönliche Befindlichkeiten:

Erster Eindruck:
Das Ding ist fett!
Die Klinge ist schon grenzwertig dick, macht einen brachialen Eindruck und entlockte mir beim auspacken ein "Was fürn Trumm!"
(Immer unter dem Aspekt, das meine Messer dieser Länge nur 2/3 bis 1/2 so dick sind.
Oder Messer dieser Klingenstärke sind eben länger.

Und die Klingenstärke soll auch wirklich 5,4 mm betragen.
Mit meinem Messschieber: 5,5mm

Der Griff hat eine ordentliche Dicke und die deutlichen Erhebungen am Knauf und der Handschutz tragen auf.

Auf den 2. Blick und nach einigem Anfreunden durch herumtragen:

Die konvexe Klinge ist scharf wie hulle und schneidet astrein,
hab meiner Frau erst mal ihren angewelkten Blumenbestand drangsaliert und mir die Haare vom spärlich bewachsenen Arm gesäbelt.
Damit hauchdünne Schinkenscheiben zu schneiden spar ich mir, Lammfilet hats geteilt wie nix.

Der Griff ist Klasse!
Wie für meine Hand gemacht, paßt super und wird gleich warm.
Sitzt, wackelt und hat Luft.
Klinge nach oben geht auch, ich häts nicht erwartet.
Der Schwerpunkt liegt am Zeigefinger, das Gewicht fällt subjektiv nicht auf; ich halte das für sehr führig also Ermüdungsfrei zu handhaben.

Die Daumenrampe, die ja keine ist, ist etwas zickig an den Rändern, aber Verletzungsfrei zu benutzen.

Die Kydexschlaufe an der Scheide ist für meine Gürtel zu eng.
Da die aber geschraubt ist, hab ich einen IWB Loop dran gemacht
und trage das zur Zeit hinten leicht schräg.
(Den Loop laß ich dran und stifte das dem glücklichen Gewinner.)
Die org. Schlaufe liegt natürlich wieder mit bei.

DSCF0484.JPG


Also, bisher alles sehr positiv, macht einen Guten Eindruck und stündlich erhöht sich der "Habenfaktor".
Ein sehr schönes, schlichtes Militärmesser, das erfrischend "non taktical" daherkommt.
(Meinte meine Kollegin gerade auch, die findets gut...)

*Damit nicht der Eindruck entsteht ich wäre Betriebsblind:):
Unter "Nietenzähler" Gesichtspunkten habe ich an der Optik, bzw. Verarbeitung doch etwas zum nölen gefunden:
Die Griffschalen sind im Bereich Übergang zum Klingenspiegel und an den Seiten der "Daumenrampe" nicht gleichmäßig poliert, man sieht "Absätze" im Finish, die Oberfläche ist an 1-2 Punkten noch rauh.

Ich gehe davon aus, daß der Griff nach der Montage angepaßt und überschliffen/ poliert wurde.

Ich seh die genannten Stellen als "schwierig zu machen" an;
zum anderen geh ich davon aus, das die stramm sitzende Kydex da im Laufe des Passaround deutlich mehr Spuren machen wird, als diese kleinen Stellen ab Werk.

Als privates EDC würde ich mir wünschen, das der Griff in der Kydex besser geschützt ist, z.B. durch Ledereinlage?!?

In wie weit das machbar ist, oder ob man das für den bestimmungsgemäßen Einsatz braucht weiß ich nicht.

Die Jungs, die sich das auf Anforderungsliste haben machen lassen werden, meiner bescheidenen Meinung nach, sehr zufrieden sein.:super:

Der Compound Kit:

Brettchen mit Handgriff, 2 Lederstreifen aufgeklebt, dazu 2 Komponenten. (schwarz und grün).
Nach Anleitung, die in englisch beiliegt, prepariert, (vielleicht etwas dick aufgetragen) und mal an meinem Böker ausprobiert.

Die Anleitung zum Schleifvorgang hab ich gelesen, aber gestern Abend wohl nicht mehr verstanden.
Ins Leder zu ziehen hab ich mich nicht getraut, ich habs rückwärts gemacht.
Instinktiv richtig, oder halt falsch wegen Unerfahrenheit?

Nachtrag:
Alterfahrene haben mir bestätigt, das mit dem Rücken zuerst und die Schneide hinterherziehen die einzig sinnvolle Methode ist.
Guten Instinkt gehabt...

Die Handhabung ist ähnlich wie bei einem Stein, da das Leder nachgibt bekommt man eine schön konvex polierte Schneide hin.
Endscharf** hab ichs Böker nicht wirklich bekommen, ich hab ja noch Zeit zum üben.
(**Meine Testmethode: einseitig gehaltenes Zeitungspapier rupffrei schneiden; ging erst nach nochmaligem Abziehen mit dem Keramikstein.
Gebrauchsscharf war das gleich.....)

So, fürs erste Mal genug, Bilder und weitere Einsätze häng ich hier noch an.

Danke nochmal an Jenni und BRKT fürs ausprobieren dürfen.:super:

07.02.:
Hab heute mal den Rest vom Broccoli bearbeitet.
DSCF0478.JPG

Mehr Bilder in meinem Fotoalbum, aber die sind ziemlich grottig....

Es ist möglich, sehr dünne Scheiben anzusetzen, aber nach der halben Klinge ist die Scheibe abgebrochen.
Kleiner Spalter eben.:D

Draussenbilder erst wenns nicht mehr regnet...bin ein Weichei....:rolleyes:

08.02.:
Also: Heute!
War im Hibiskus....
DSCF0485a.jpg

DSCF0486.JPG

DSCF0488.JPG


Nach dem lächerlichen Stämmchen noch schnell die Haare vom Arm rasiert.....mir fällt nix mehr ein, wie ich das bei mir an die Leistungsgrenze bringen könnte...daher überlaß ich das gerne den Nachfolgern.:p

Beste Grüße,
Pit

Danke fürs verschieben!:)
 
Last edited:
Sehr aussagekräftiger Bericht und endlich mal andere Perspektiven bei den BRAVO-Fotos! Vielen Dank! Hat bei Kaufentscheidung sehr geholfen.
 
Ich war beim Auspacken überrascht, wie wuchtig das Bravo ist. :staun:
Das Messer ist sauber verabeitet, keine unnötig scharfe Kanten/Ecken. Die Griffschalen sind spaltfrei aufgebracht.
Der konturiete Griff fasst sich gut an, er hat ausreichend Volumen. Die niedrige Höhe wird durch Griffstärke wett gemacht.
Mit trockenen Händen ist mir das polierte Canvasmicarta etwas zu glatt, beim Arbeiten kam dann aber der richtige Grip.

Die massive Klinge ist ballig geschliffen und war gut scharf. Bei 5 ½ mm Klingenstärke ist filletieren wohl nicht die Hauptaufgabe des Bravo.
Äpfel schälen und vierteln ist auch eher mühsam .
Aber Arbeiten scheut das Bravo dennoch nicht, 'nen Stecken anspitzen, Seil durchschneiden...alles keine Gegner.
Die massive Klinge bringt genug Masse mit, um auch mal 'nen Ast zu hacken.
Leichte Hebelarbeiten kann ich mir bei der Klingenstärke auch durchaus vorstellen, hab' ich aber nicht getestet.

Die Kydexscheide hält das Messer supergut fest, fast schon etwas zuviel.
Am Schultergurt vom Rucksack kopfüber ist für mich die ideale Trageweise. Im Bund bzw. hinterm Gürtel mittels Schlaufe mag ich bei meinem Hüftgold nicht so, mit 'nem Teklock geht’s, da es da etwas absteht.
Dadurch, daß das Kydex sehr an die Messerkontur angepaßt ist, im Griffbereich ist der Scheidenmund recht stramm, läßt sich das Messer recht mühsam zurückstecken.


Die dem Compound beigelegten Riegel sind sicher Geschmackssache, die dunkle Kuvertüre war etwas sandig, der Pistazienriegel schmeckte fad...:steirer:
Nach der beigelegten Anleitung habe ich einen kleinen Streichriemen mit den Pasten behandelt. Leder angewärmt, dann die Paste an einer Ecke heißgemacht bis es cremig wurde, dann auf das Leder gerieben. Anschließend mit 'nem angewärmten Reststahlstück die Paste in das Leder eingearbeitet. Fertig.

Das beidseitig mit Leder beklebte Holzbrettchen macht einen guten Job. Eine Seite (dunkel) grob, die Andere (grün) fein. Ein paar mal mit 'nem Messer über die grobe, dann die feine Seite... Paßt.:super:


Fazit: Das Bravo ist mir als EDC zu groß, aber für Outdoormesser wäre es ein bevorzugter Begleiter.

Danke Jenni, für's Testen dürfen.
 

Attachments

  • Bravo.JPG
    Bravo.JPG
    136.5 KB · Views: 655
  • Bravo Komplett.jpg
    Bravo Komplett.jpg
    40.5 KB · Views: 615
  • Bravo Kydex.jpg
    Bravo Kydex.jpg
    147.8 KB · Views: 480
  • Bravo Kydex2.jpg
    Bravo Kydex2.jpg
    146.3 KB · Views: 422
  • Bravo vs 1.jpg
    Bravo vs 1.jpg
    138.8 KB · Views: 1,305
  • Bravo vs 2.jpg
    Bravo vs 2.jpg
    136.1 KB · Views: 736
So, hier nun mein Bericht zum Bravo 1.

Mein erster Eindruck war, dass das Messer ja ein ganz schöner Klopper ist (220 Gramm mit einem 23mm starken Griff) und ziemlich satt und gut in der Hand liegt. Die Handlage ist wirklich sehr angenehm und es gibt keine Kanten oder scharfen Übergänge, die bei längerem Arbeiten weh tun könnten. Auch die von BRKT bei kurz gegriffenem Messer geratene Griffhaltung, den Daumen nicht auf der gezahnten Rampe für den Feuerstahl, sondern davor auf der abfallenden Kurve des Klingenrückens abzulegen, ist beim Schnitzen oder ähnlichem sehr angenehm.

Die Schneideigenschaften empfinde ich persönlich als sehr gut. Man vergisst fast, dass die Klinge am Rücken 5,5mm stark ist, da der fast durchgehende, ballige Schliff durch verschiedenste Materialien flutscht wie nix Gutes. :super: (Von Äpfeln und Möhrchen jetzt mal abgesehen, aber das ist ja bei etwas dickeren Klingen mit balligem Schliff nichts Neues)

An der Stelle kann ich dann auch gleich meine Meinung zum Compound Kit abgeben: Bei regelmäßigem Gebrauch ist das zum Scharfhalten eine feine Sache. Bei stärker abgestumpfter Klinge würde ich auf mein Mousepad und Nassschleifpapier zurückgreifen, jedoch trotzdem danach mit dem Kit abziehen. Für jemanden, der sein Messer regelmäßig, am besten nach jedem Gebrauch abzieht, oder einfach nur zum Abziehen nach dem Schleifen mit gröberem Stein/Papier ist dieses Compound Kit auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Noch einmal zurück zum Messer. Die Verarbeitung ist sehr ordentlich, vom (fast) symmetrischen Schliff über die Befestigung der Griffschalen, Nieten und der Fangriemenöse bis hin zum Finish bin ich mit dem Erscheinungsbild des Bravo 1 voll zufrieden.

Eins sollte aber auch klar sein: Mir ist so ein massives Messer als EDC, dass immer dabei sein soll um vielleicht mal gebraucht zu werden, am Gürtel viel zu schwer. Für mich bräuchte es schon ein bestimmtes Vorhaben, wie eine Wanderung oder einen Zelturlaub, um das Messer dann hauptsächlich im Rucksack und manchmal am Gürtel dabei zu haben.



Als nächstes möchte ich mich meinem Hauptaugenmerk bei dem Messer widmen, nämlich der Scheide.

Auf den ersten Blick machte sie einen ganz hübschen Eindruck auf mich, der aber gleich im nächsten Moment durch das auffallend dünne Material getrübt wurde. Ich habe dann gleich mal zum Messschieber gegriffen und mich doch etwas gewundert. Das hier verwendete Kydex ist nicht viel dünner als das, was mir von vergleichbaren Messern oder von meinen selbstgebauten Scheiden geläufig ist. Ich verwende normalerweise Kydex mit einer Stärke von 2 - 2,1 mm, auch von den meisten gekauften Kydexscheiden bin ich dieses Maß gewohnt. Die mitgelieferte Scheide vom Bravo ist ca. 1,8mm stark im Material, also theoretisch nur wenig dünner. Dieser kleine Unterschied ist in der Praxis aber schon durchaus ausschlaggebend und fiel mir, wie gesagt, sofort ins Auge.

Die Scheide wirkt dadurch irgendwie billig und passt so überhaupt nicht mehr zu dem sehr soliden Bravo 1. Sie nimmt das Messer zwar ziemlich sicher auf und sitzt klapperfrei, offenbart auf den zweiten Blick aber doch so einige Schwachstellen. Da es hier vom Messer selber mit Sicherheit genug schöne Bilder geben wird, habe ich mich beim Fotografieren mal auf die Scheide konzentriert:

Erster Eindruck: Ganz ordentlich.
Mein Daumen suchte zum kontrollierten Ziehen erst ein wenig nach einer Auflage, hat sie dann aber nach ein paar Minuten etwas tiefer am Scheidenrücken gefunden. Ungewohnt, funktioniert aber gut!



Dabei die IWB-Schlaufe von Pit und als einzige werksmäßige Befestigungsmöglichkeit eine Gürtelschlaufe aus Kydex:
(leider fehlt eine zweite von den weißen Plastikscheiben als Abstandhalter zur Scheide)



Wobei die horizontale Befestigung der Gürtelschlaufe ein wenig durch die Form der Scheide beeinträchtigt wird. Duch dickere Abstandhalter/Unterlegscheiben ließe sich das aber beheben:



Auf den zweiten Blick: Hmmmmm...
(Der Scheidenmund könnte an den prominenten Stellen auch etwas stärker ausgeformt/nach außen gewölbt sein, da sich die Schneide beim zurückstecken schon gerne mal dort verfängt)



Aber dann fluchtete mein Blick über die Kante, an der die IWB-Schlaufe angebracht war: :staun:



Und sowas darf meiner Meinung nach nicht passieren. Schon nach zweiwöchigem Gebrauch durch zwei PA-Teilnehmer ist die Scheide total verbogen. Wenn ich mir das Teil so angucke, möchte ich einen Missbrauch duch die Vortester absolut ausschließen. Diese Verformung ist meiner Meinung nach nur auf das zu dünne Material und evtl. eine schlechte Konstruktion zur Anbringung der IWB-Schlaufe zurückzuführen.

Die Passform und das Handling der Scheide werden durch die Verformung zwar nicht beeinflusst, aber ich möchte das Ganze auch nicht nach 1 bis 2 Jahren des Tragens im Hoseninnenbund sehen. Auch durch ein angebrachtes TekLok oder die mitgelieferte Gürtelschlaufe dürften ähnliche Kräfte auf den Rand der Scheide wirken, so dass ich mir auf jeden Fall eine zweite, vernünftige Kydexscheide selber dazu bauen würde oder dem, der nicht die Möglichkeit dazu hat, zu einer ordentlichen Customscheide raten würde. (Eigentlich lustig, bei einem Semi-Custom :p) Leider ist mir die zum Bravo 1 erhältliche Lederscheide nur von Bildern und nicht in Natura bekannt; im Falle einer Bestellung würde ich diese aber auf jeden Fall vorziehen.

Ich habe zum Tragen des Messers ein TekLok verwandt, das ich früher mal in Verbindung mit einem anderen Messer mit einem weiteren Langloch versehen habe. Dadurch ist bei Scheiden mit für TekLok auf 90°/45° vorgegebenen Ösen eine Anbringung auf ca. 35° möglich, was ich bei hochsitzenden Kydexscheiden bevorzuge. (Rechtshänder, Messer wird vorne links getragen)




Alles in Allem bin ich mit dem Messer selber sehr zufrieden. Es muss aber klar sein, dass es ich nicht um ein leichtes EDC sondern um ein vollwertiges Outdoor- bzw. Einsatzmesser handelt, als dass es aber auch gedacht ist.

Mit der Scheide bin ich überhaupt nicht zufrieden. Sie wird dem Messer überhaupt nicht gerecht und wirkt fast wie eine billige Dreingabe. Hier besteht seitens BRKT deutlicher Bedarf an Nacharbeit.

Das Compound Kit finde ich praktisch und nützlich. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dieses Kit zu kaufen, wenn ich Bedarf an so einer Abziehvorrichtung hätte. Bevor ich alles wieder einpacke, werde ich gleich nochmal schnell mein EDC darauf abziehen. :D

Also: Ein tolles Messer mit leider recht verbesserungswürdiger Scheide und einem ziemlich praktischen Abziehriemen, das ich sehr gerne getestet habe und das mir viel Spaß gemacht hat.

Dafür vielen Dank, Jenni!
 
Last edited:
Hi Tiger:),

den IWB hab ich aus meinem privaten Fundus drangefummelt, der gehört nicht zum "Originalpaket".
Grund war, das ich keine Möglichkeit gefunden hatte, die org. Schlaufe
zu verwenden.

Möglicherweise hätte man das bei BRKT verstärkt, wenn eine IWB Schlaufe ab Werk dran gewesen wäre?
Die Scheide sollte schon allen Trage-Spielarten, die sie ja auf Grund der Nieten bietet, gewachsen sein.

Schade, mir ist das beim einpacken nicht aufgefallen, häts gerne mal live gesehen..aber vieleicht kommt das ja nochmal bei mir vorbei:p

Grüße,
Pit
 
Hi,

wieso, weshalb oder warum die Scheide krumm ist, kann ich nicht sagen, ( bis jetzt hatte ich das noch nicht,:confused: ich glaube aber nicht, dass irgendwer was falsch gemacht hat ! ) aber der hoffentlich glückliche Gewinner bekommt auf jeden Fall ein neue von mir.

Grüße und ein schönes WE

Jenni
 
Last edited:
Ein uriges Schneidmonster

Die Klinge kam sehr scharf bei mir an, durch den balligen Schliff –der ist so ballig, dass er echt ins Auge springt- enorme Schnittleistung, durch die robuste Klingenstärke und den bequemen Griff ist das Messer ein echtes Arbeitstier.
Der Griff liegt schön „fett“ in der Hand, da er ganz hinten breiter wird geht auch Hauen und Hacken gut. Die „Feuerschlagrampe“ kann man, auch wenn nicht so gedacht, schon mal als Daumenauflage benutzen – ich hatte schon Daumenauflagen an Messern, die scharfkantiger waren.
Die Verarbeitung des Messers ist in Ordnung, nix zu meckern.

Die Kydex Scheide gefällt mir gar nicht, das Messer geht mir zu schwer rein und raus, vorne am Micarta des Griffs sind auch schon deutlich beidseitige Macken, die ich mir durch die Benutzung des Messers so nicht erklären kann. Ich bin mir sicher, die sind von der Scheide.

Das Bravo hat Ausstrahlung, allerdings weniger Vitrinenpotential, das will benutzt werden. Ordentlich Mißbrauchspotential bringt es durch die Klingenstärke mit. Das schnörkellose Design gefällt mir.
Kauftipp in den Kategorien „Robust und schneidet trotzdem“ und „Bogenschützenmesser“.

Compound Kit konnte ich nicht ausprobieren, da das Messer nicht stumpf werden wollte. Mit Gewalt stumpf machen wollte ich es nicht…

Danke, hat Spaß gemacht.
 
Last edited:
Hallo,
hier meine Eindrücke.
Irgendwie hatte ich befürchtet das Messer wäre größer und war sehr angenehm von den tatsächlichen Ausmaßen überrascht. Der, für meine Verhältnisse, enormen Klingendicke stand ich anfangs immer noch etwas misstrauisch gegenüber. Aber der Reihe nach.

Der füllige Griff fasste sich sehr angenehm an und schien wie für meine Hand gemacht (komisch, das haben sie fast alle gesagt... Normhände?..;)).
Wie die Vortester kam auch ich gut mit der Daumenrampe (nein, das ist ja keine...:hmpf:) zurecht.

Das Messer kam sehr scharf bei mir an und hat die anfänglichen Schnitttests (Haare am Unterarm, Papierbogen geschnipselt) mit Bravour gemeistert.

Im "laufenden Betrieb" (Blisterverpackung, Karton, Holz, Kabelbinder, ...) hat mir die ballig geschliffene Klinge immer mehr Respekt abgenötigt.
Vor allem in einem Bereich in dem ich nicht damit gerechnet hätte, der Küche: Hauchdünne Tomaten- und Zwiebelscheiben waren trotz der Klingenstärke von 5,5 mm möglich. Nur die Äpfel ließen sich nur spalten.

Auch in ihrem eigentlichen Bereich, nämlich draußen, hat die Klinge nicht enttäuscht: Frische Äste bis 1,5 cm ließen sich mit einem Schlag teilen, ältere und auch dickere Äste mit mehreren Schlägen, aber immer noch problemlos (auch danach hat das mit den Zwiebeln noch geklappt...).
Auch am Ende meiner Testzeit war rasieren noch möglich.

Die hohe Trageweise mit der IWB Schlaufe (Danke an den Spender) hat mir gut gefallen und war fast störungsfrei möglich. Die Scheide hielt das Messer zuverlässig, auch wenn das Kydex wohl für einige Scharten an Griff und Klinge verantwortlich ist. Das Zurückstecken des Messers empfand ich als sehr fummelig, auch die Finger wurden mal geklemmt. Wie ich schon öfter feststellte: Kydex, das ist nicht mein Material.:irre:

Das Compound Kit habe wohl kurz benutzt (nicht für das Bravo, war nicht nötig), aber nicht wirklich getestet, deshalb keine Meinung hierzu.

Mein Fazit: Ein Messer das benutzt werden will. Es kam "meinem" Universalmesser schon ziemlich nahe. Jedes Benutzen hat Spaß gemacht. Es gab wenige Messer, die ich so ungern weitergeschickt habe.:cool:

Danke für's Testen dürfen.

Gruß,
Th.

 
Das Bravo hat mir von seiner Kontur von Anfang an ausnehmend gut gefallen. Wegen der Klingenstärke von ca. 5,5 mm bin ich jedoch immer vor einem Kauf zurückgeschreckt. Der Passaround bot jetzt die Gelegenheit, meine Vorurteile mal mit ein paar Primärerfahrungen zu konfrontieren.

Gleich beim Auspacken wurden die ersten Befürchtungen war. Das Bravo demonstriert seine robuste Dimensionierung zunächst durch sattes Gewicht. Der Flacherl, der sich in voller Stärke durch den Griff zieht, trägt sein Übriges dazu bei. Wenigstens eine leichte Verjüngung wäre hier nicht nur schick, sondern auch funktional gewesen.
Die Handlage dagegen ist super. Der Griff hat genau die Kontur die ich an Messern schätze und das durch die Stärke der Griffschalen bedingte Volumen kommt meinen langen Händen entgegen. Die Daumenrampe ist so konzipiert, dass der Daumen für Schnitte mit Druck auf den Klingenrücken *vor* der Rampe zu liegen kommen soll. Das funktioniert gut, ich persönlich habe die Daumenrampe dennoch gern weiter vorn. Die Klingenform entspricht meinem persönlichen Geschmack und ist praxisgerecht. Durch den balligen Schliff auf Null und die hervorragende Schärfe ist die Schneidleistung des Messers gar nicht *so* schlecht, aber schnittig ist dennoch was anderes ;-)

Die Verarbeitung des Messers ist auf dem hohen Niveau, dass ich von Bark River Knife & Tool gewohnt bin.

Bei allen Barkies, die ich bisher in der Hand hatte, waren die (Leder)Scheiden am ehesten der Schwachpunkt. Insofern war es interessant mal eine Kydex-Scheide zu testen. Der Sitz des Messers in der Scheide war gut. Grundsätzlich bin ich auch ein großer Freund der Trageweise im Hosenbund. Bei dieser Scheide war die Gürtelschlaufe meiner Meinung nach jedoch zu tief angebracht, so dass man das Messer nicht weit genug in den Bund schieben konnte. Bedingt durch den vergleichsweise schweren Griff ergab sich kein ausgewogenes Tragegefühl, so dass ich das Messer unterwegs nicht dabei hatte.

Der Passaround hat mich nochmals in meinem aktuellen Messergeschmack bestätigt. Ich weiß, dass es genügend Messerliebhaber gibt, denen erst eine gewisse Klingenstärke das Gefühl von Stabilität und Wertigkeit gibt und das Bravo ist keineswegs unpraktisch. Ich persönlich brauche jedoch keine Messer mehr, die die härtesten Belastungstest bestehen und die man notfalls als Steigeisen gebrauchen könnte. Ich will mit meinen Messern schneiden und habe daher Faible für schnittfreudige Geometrien entwickelt. Jüngst habe ich mir ein Mountain Man von Bark River Knives and Tools angeschafft und bin damit sehr zufrieden…

Daher herzlichen Dank an Jenni nicht nur für diesen Passaround sondern auch für ihren rundherum herzlichen Service insgesamt. Von dem Semi-Custom-Konzept rund um die Barkies bin ich sehr angetan…
 
Sooo,

nachdem ich auch die Ehre hatte, das Bravo eine Woche lang "auf Herz und Nieren" prüfen zu dürfen...

Der erste Gedanke, den das Messer bei mir auslöste war, "was für´n fettes Teil"! Zu den Dimensionen wurde ja zuvor schon einiges geschrieben, so richtig vorstellen konnte ich mir das allerdings nicht wirklich, ehe ich´s in der Hand hatte...

Im Laufe der Woche relativierte sich aber das Gefühl von ängstlicher Vorsicht zu Nicht-mehr-hergeben wollen... :argw:

Zu Beginn durfte das Bravo seine (naja nicht wirklich) Stärken in der Küche beweisen und, trotz der satten Klingenstärke, recht dünne Scheiben von meiner luftgetrockneten Lieblingssalami schneiden...

DSCN2804.jpg


Das funzte schon mal...
---------------------------
Als Nächstes ging´s dann ab in die Wälder, meiner bescheidenen Meinung nach, die adäquate Umgebung für diese Art Messer (ein Schlachtfeld hatte ich grad nicht parat... ;))

Hier bewies sich die ballige Schneide des Bravo als überaus tauglich in jedweder Art des Gebrauchs, sei es ca. 10cm starke durchgetrocknete Buchenäste mit Hilfe eines Schlagstocks spalten, in wenigen Hieben ca. 6cm starke frische Buchenstangen durchschlagen und anspitzen, (siehe Fotos...)

DSCN2827.jpg
DSCN2828.jpg


und auch filigranere Arbeiten wie einen Fischspeer aus Haselstangen herstellen ging völlig problemlos vonstatten...

Zu meiner Überraschung verlor die Schneide kaum an Schärfe, ein Rasieren der spärlichen Unterarmbehaarung war auch nach dieser Höchstbeanspruchung noch möglich...

32621.jpg


Das Compound Kit habe ich daher erst benutzt, bevor ich das Messer weiter schickte...
------------------------------
Zur Trageweise: Leider habe ich keinen großen Teklok, die Kydexgürtelschlaufe sagte mir nicht zu, die von mir favorisierte Trageweise, Marines-Style, Tip-up am Rucksackschultergurt, schied aus Rücksichtnahme den Mitbürgern gegenüber aus.
So blieb mir also die Variante IWB, hinten links über dem Geldbeutel, was sich beim Autofahren und Laufen mit Rucksack zwar als unbequem aber doch am Besten herausstellte...
------------------------------
Alles in Allem kann ich nur sagen, dass es nach dieser Testwoche schwer ist für meine bisherigen Outdoormesser die Lücke zu füllen, die das Bravo hinterlassen hat...
------------------------------
Vielen Dank an Jenni und Bark River für´s Testen dürfen,
vielleicht sieht man sich ja wieder... :D

Schöne Grüße,
Dom
 
Last edited:
So es wird Zeit für meinen Bericht:

Bark River Bravo I

1. Design
Das Bravo I war das erste Messer, das ich von BRKT in die Hände bekommen habe. Aber das schnörkellose Design der Barkies hat mir schon immer gefallen. Deswegen war es Zeit für ein Bark River.
Das Bravo I ist schlicht, aber absolut funktional. Der Griff liegt super in der Hand und auch Umgreifen ist ohne weiteres möglich. Und ja, für mich hat das Bravo eine Daumenrampe. :D Das entscheidende (und für mich schönste) Merkmal ist der konvexe Schliff der Klinge. Es ist mal schön wenn man keine Schneidfase erkennt. Insgesamt ist das Messer erscheint mir das Messer ganz schön schwer und nach einem kurzen Check auf der Küchenwaage war klar: Ja, dieses Bravo ist ein wenig schwerer als angegeben (221 Gramm IIRC).

griffposition1.jpg

griffposition2.jpg


2. Performance
Das Bravo ist sehr solide dimensioniert, was zunächst nicht für allzu gute Schneideigenschaften spricht. Hier spielt allerdings der konvexe Schliff seine Stärken aus. Ein kleiner Vergleich in der Küche war dafür ganz praktisch. Eine Salami, das Bravo und das Pohl Force Hornet XL waren die Zutaten. Das Hornet passte ganz gut als Vergleichskandidat, da die Klinge bis auf ein paar Zehntel Millimeter genauso dick ist wie des Bravo.
Es hieß also Hohlschliff gegen Konvexschliff. Nach 10 Minuten und einer komplett aufgeschnittenen Salami hieß der Sieger Bravo I, was mich im ersten Moment ein wenig überrascht hat. Dazu muss man natürlich sagen, dass die Klinge des Bravo länger als die des Hornet ist, also ist der direkte Vergleich nicht ganz fair. Zum Schnitzen und umfassenden Einsatz draußen bin ich leider nicht gekommen.

barkhornet.jpg


3. Verarbeitung

Das Messer ist einfach wunderbar verarbeitet, es fällt echt schwer was zu finden. Einzig nahe der Klingespitze habe ich eine Stelle gefunden, an der noch minimale Schleifspuren zu sehen sind…Peanuts. Das Fit&Finish ist großartig, Punkt. Wo Licht ist, ist aber auch Schatten.

kleiner_fehler.jpg


Die Scheide aus Kydex hat mich ein wenig enttäuscht, das meiste wurde dazu schon geschrieben. Ein wenig schief, ein bisserl verzogen das Ganze. Aber warum muss die Scheide so eng sitzen? Der Ziehwiderstand ist enorm, beim Ziehen befindet sich die Hose schnell auf Taillenniveau und man sieht aus wie ein alter Mann. Naja, kein wirklich großes Problem, das in kurzer Zeit beseitigt wäre.


4. Fazit

Das BRKT Bravo I ist ein großartiges Messer und dank des konvexen Schliffs trotz der massiven Klinge ein echter Schneidteufel. Die Scheide hat noch Luft nach oben, das ist aber auch der einzige Kritikpunkt meinerseits.

Zum Compund Kit:
Konvex geschliffene Messer sind beim Schärfen ein Sonderfall für Messerfans. Für die einen gibt es nix schwierigeres zu schärfen, für die anderen ist es hingegen ein Klacks. BRKT versucht die erste Gruppe an die Hand zu nehmen und sie behutsam zum Erfolg zu führen, allein schon deswegen, weil ein Großteil der von BRKT angebotenen Messer über einen konvexen Schliff verfügt.

Die Anwendung des Kits ist einfacher als gedacht. Zwei Seiten, zwei Pasten, einmal grob, einmal fein, fertig ist die Laube. Es lassen sich recht schnell spürbare Ergebnisse erzielen und auch die Größe ist angemessen…allerdings kein Vergleich zu eventuell vorhandenen Eigenbauten *g*.

strop.jpg


Der A2-Stahl des Bravo I ließ sich wunderbar leicht mit dem System nachschärfen, leichter als gedacht. Der Kit sowie ein BRKT werden wohl den Weg in meine 'Einkaufsliste' finden.

Ein herzliches Dankeschön an Jenni für diesen tollen Passaround, tut mir leid, dass das mit dem Bericht etwas gedauert hat.

Gruß,
Carsten
 
Hallo,


da stand das Paket letzte Woche dann bei uns auf dem Küchentisch und ich dachte noch "hmm hab doch gar nix bestellt" (kommt selten vor)

Aufgemacht - ah PA Barki -
Der nächste Gedanke - oh leck was ein Klopper -

Leider hatte ich die Woche kein Zeit um mit dem Teil ein wenig durch die Wälder zu ziehn. Aber genau dafür ist dieses Messer gemacht.
Die Verarbeitung ist, wie bei allen Bark River Messern die ich bis heute in der Hand hatte, sehr gut. Auch kam das Messer rasierfähig bei mir an.
Es zeigen sich jedoch deutliche PA Gebrauchsspuren.
Für meine, eher kleinen, Hände ist der Griff etwas zu groß und durch die dicke Klinge auch eher grifflastig.

So gut das Messer gemacht ist, so übel ist die dazugehörende Kydexscheide. Warum keine Lederscheide, nicht das ich Kydexscheiden schlecht find, würd mich ja ins eigene Fleisch schneiden, aber zu diesem Messer würde viel besser eine schöne robuste Lederscheide passen. Am Micarta zeigen sich bereits deutliche Spuren der Kydexscheide. Ausserdem ist das Material mit ca. 1,6mm einfach zu labberig, für ein solches Messer muss mindestens 2mm Kydex her.

Vielen Dank an Jenni für die Möglichkeit das Messer zu testen.
 
Last edited:
Hallo,


da das Messer unmöglich ohne Lanyard weiterversendet werden kann, habe ich gestern abend noch was drangeknüpft.
 

Attachments

  • barki_06.06.09.jpg
    barki_06.06.09.jpg
    161.8 KB · Views: 862
...Die mitgelieferte Scheide vom Bravo ist ca. 1,8mm stark im Material...

...Ausserdem ist das Material mit ca. 1,6mm einfach zu labberig, für ein solches Messer muss mindestens 2mm Kydex her...

Kann sein, dass ich mich da etwas ungenau gemessen habe. Aber es wird doch deutlich, dass der knappe halbe mm weniger an Materialstärke ganz schön was ausmacht. Da hat man wohl am falschen Ende gespart.
 
Last edited:
Hallo.

Ich mache es kurz, da das Meiste schon geschrieben ist.

Mir lag der Griff wie angewachsen in der Hand.
Die Klingenform ist ausgesprochen praktisch und trotz guter 5mm Materialstärke hat das Messer eine Spitze, die den Namen auch verdient.

Der ballige Schliff ist ein Genuß. Es macht wirklich Spaß Lichtreflexe über die Klinge laufen zu lassen.

Alle Schneidaufgaben für die das Messer gedacht ist, erledigt es mit Bravour ohne merklich an Schärfe zu verlieren.

Natürlich ist das Bravo I nicht gedacht feinste Schnitzarbeiten oder Operationen auszuführen. Für die Outdoorküche ist es auch nur bedingt zu empfehlen.
Die Verarbeitung empfand ich als sehr gut.

Was mich nicht wirklich überzeugt hat war die Rampe für den Feuerstarter.
Ich habe das ausprobiert und fand es nicht optimal. Es funktioniert aber besser als wenn man den Klingenrücken nimmt und es schont die Schneide.
Als Daumenauflage empfand ich die Rampe als zu steil.

Zur Scheide sage ich nix:steirer:
Es ist da schon genug gemeckert.
Wobei ich allerdings eh der Meinung bin, dass gerade das Bravo nach einer dicken Lederscheide lechzt (und dann bitte gleich mit einer Schlaufe für besagten Firestick)

Das Compund Kit habe ich nicht ausprobiert.
Einfach aus dem Grund, das sich bei mir in der Werkstatt ein halbes Dutzend ähnlicher Eigenbaueräte im Einsatz befindet.

Fazit:
Das Bravo I ist ein sehr ordentlich gemachtes Outdoormesser mit reichlich "Sicherheitsreserven" und trotzdem erstaunlichen Schneideigenschaften. Dazu sieht es auch noch richtig gut aus.

Für mich ganz klar der Favorit in der Kategorie: "Suche stabiles Outdoormesser bis 12cm Klingenlänge".

Vielen Dank fürs Testen dürfen:super:

Bark River Messer machen Spaß!

Gruß
chamenos
 
Das Bravo ist seit Donnerstag bei mir und ich verfasse jetzt schonmal meinen Bericht.

Leider hatte ich in den letzten Tagen kaum Zeit es zu benutzen, im gesamten Testzeitraum leider auch nicht mehr, weshalb es nur Haushaltsaufgaben bewältigen konnte.

Nun erstmal zum Äußeren:

Die Verarbeitung finde ich sehr sauber. Natürlich kann man hier und da Kleinigkeiten finden, wie ein nicht ganz idealer Übergang Micarta-Erl an der Klingenwurzel, aber grundsätzlich finde ICH zumindest nichts zum Meckern.
Das Design ist super, die Handlage hervorragend. Für meinen Geschmack ist es ein bisschen schwer und dick, dafür macht es einen sehr stabilen und unkaputtbaren Eindruck. Als EDC würde es für mich nicht wirklich taugen, aber als schönes Outdoormesser würde ich es jederzeit benutzen.
An der Scheide habe ich auch nicht viel zu bemängeln. Ich finde sie sehr funktionell, mMn leicht zu ziehen und wieder zurückzustecken, stabiler Halt. Okay, verzogen ist sie, aber das trübt nur den optischen Eindruck.

In seiner kurzen Zeit bei mir musste es nur ganz leichte Aufgaben erledigen. Beim Schneiden von Brötchen, Salami und co beim Frühstück machte es eine souveräne, wenn doch nicht herausragende Figur. Die ersten Zentimeter durch das Brötchen waren ein Traum, dann wurde die Klinge doch zu dick und es war eher ein Spalten denn Schneiden. Niedrige Nahrungsmittel wie besagte Salami waren jedoch herrlich zu schneiden und es machte einfach nur Spaß. Gemüße und Obst wird bis zu einer bestimmten Dicke auch sehr gut geschnitten.
Für niedriges Schneidgut also sehr, sehr gut.

Mit einfachen Aufgaben wie Kleidung von Etiketten befreien, Blisterverpackungen und Pakete öffnen sowie Schnüre durchtrennen hatte es selbstverständlich keine Probleme.

Das Compound-Kit habe ich mangels jeglicher Kenntnisse (Sharpmaker-Nutzer) gar nicht erst angefasst und voll Ehrfurcht zurück in den Karton gelegt.

Fazit: Ich bin mit dem Messer grundsätzlich zufrieden. Es erfüllt alle anfallenden Aufgaben im Haushalt nicht hervorragend, aber doch zufriedenstellend, hat ein schönes, durchdachtes Design und sehr angenehm in der Hand. Kaufen würde ich es mir aber trotzdem nicht, da es viele Alternativen in der Preisklasse gibt, die für mich nicht nur Zuhause, sondern auch unterwegs besser tauglich sind (z.B. Chris Reeve Inyoni).

Bilder habe ich mangels Fotografier-Fähigkeiten keine gemacht.

Danke an Jenni und BRKT für den Passaround, hat mir viel Freude bereitet!
 
Hallo zusammen,

Nun möchte ich auch noch ein paar Zeilen zum Bark River Bravo 1 schreiben. Da dies erst meine zweite Teilnahme an einem Passaround ist (und ich noch nicht so routiniert bin wie alle meine “Vorschreiber”:D) und ich finde , dass zudem das allermeiste schon geschrieben wurde begnüge ich mich mit ein paar kleinen Sätzen.
Die Verarbeitung des Messers find ich im großen und Ganzen sehr sauber und stimmig (auch wenn ich kein großer Fan von “Kunststoff” bin). Als Outdoormesser ist die Kombination aus “mächtiger” Klinge in Verbindung mit der Beschalung wohl die beste Wahl. Die Schneidleistung ist für so eine dicke Klinge beachtlich und eignet sich für alle anfallenden Schneidaufgaben.
Zur Kydex Scheide enthalte ich mich wegen Ermangelung von Vergleichsmöglichkeiten komplett einer Beurteilung.
Den Compound-Kit habe ich nicht benutzt, da ich nach meiner kleinen Testreihe (Anfeuerspäne schnibbeln, Schnitzen….) der Meinung war, dass die Schärfe noch ausreichen ist.
Fazit:
Das Bravo 1 ist ein für den harten Outdoor Einsatz konzipiertes Messer, das trotzt seiner beachtlichen Klinge recht gut zu händeln ist. Lediglich mit der Kydex Scheide konnte ich mich nicht recht anfreunden (ich konnte keine vernünftige trageweise finden).

Grüße Martin

P.S. Nochmals Danke an Jenni und Bark River :super::super:!!!
 
Ich hatte mich sehr auf das BRKT Bravo 1 gefreut und es schon seit Monaten mit Interesse erwartet. Dann noch die Bitte von klingler, es erst ein paar Tage später an ihn weiterzuschicken. Länger testen! Dann noch die Generalüberholung durch Jürgen! Die Vorfreude war fast schon ins unermessliche gesteigert ... :irre:

Karton kommt an, Messer ausgepackt, hmmm ... :confused: irgendwie will kein Funke überspringen. Egal. Vor einer umfassenden "Analyse" etwas herumspielen, vielleicht kommt das ja noch. Also als erstes einmal das zur Konservierung aufgetragene Fett abwaschen und in der Küche ein paar Lebensmittel schneiden. Obwohl die Klinge gut scharf ist will sich für mich dabei keine rechte Freude einstellen.

Damit war ich dann auch schnell bei der ersten Erkenntnis angelangt: für meinen Geschmack ist die Klinge für die Größe zu klein. :glgl: Ich versuche eine Erklärung: Man hat ein ziemlich schweres Messer mit einem ausgewachsenen Griff, der aber nicht übermäßig dick bzw. voluminös ist. Dafür ist aber die Klinge selbst sehr dick, ich verlasse mich auf die von Gecko gemessenen 5,5 mm, die glaube ich unbesehen. Im Verhältnis zur Dicke ist wiederum die Höhe und die Länge zu klein. Ich vergleiche mit zwei Messern aus meinem Bestand für den Bereich "Outdoor/Militär": Pasvikka und Chris Reeve Pacific. Das Pasvikka ist von der Klingenlänge her ähnlich, das Pacific von der Klingendicke. Und damit hatte ich auch schon festgestellt, was mir beim Bravo in dieser Form fehlt: eine etwas längere Klinge, gern auch einen Hauch dünner. Ich habe sowohl beim Pasvikka als auch beim Pacific das Gefühl, daß die Klingengeometrie vielseitiger einsetzbar ist. Ach ja: für mich ist die Daumenrampe eine Daumenrampe. :D

Nach dem Kücheineinsatz kamen dann die ersten Versuche, das Bravo mitzunehmen. Danke an Gecko für die Spende in Form des IWB Loop! :super: Mit der mitgelieferten Gürtelschlaufe wäre ich gescheitert, außerdem trage ich Messer gern IWB. Die vergleichsweise kurze Klinge verschwindet sehr bequem und fast unbemerkt im Hosenbund. Ein Gefühl der Instabilität oder des Ungleichgewichts des Messers hatte ich dabei nicht. Ein Detail, das mir an der Scheide sehr gut gefallen hat ist die Aussparung als Daumenauflage zum Ziehen des Messers - einfach und durchdacht! Dadurch, daß die Scheide recht hoch am Gürtel sitzt, steht allerdings der Griff sehr weit in Richtung Rücken und hat mich immer wieder unsanft in den Latissimus gepiekt. Ich stelle mir vor, daß das Messer nicht zuletzt aufgrund des verhältnismäßig langen Griffs mit einer tief hängenden Scheide bequemer zu tragen ist.

Der Griff: für mich das Highlight bei dem Messer. Er ist sehr vielseitig zu greifen, lässt viele verschiedene Griffpositionen bequem zu und ist trotz der recht glatten Oberfläche noch griffig. Da dem Bravo Länge und Gewicht aufs Haumesser fehlen stört die glatte Oberfläche nicht, im Gegenteil. Sie ist leichter zu reinigen und auch bei längerer Handhabung nicht unangenehm. Was ich schade finde ist die etwas lieblose Verarbeitung am vorderen Griffende in Richtung Klinge.

Einmal mehr musste ich feststellen, daß ich bei Gebrauchsmessern ein Freund von rostfreien Stählen bin. Die - wenn auch sehr unaufwändige - Pflegerei ist nix für mich. Entweder schmecken Nahrungsmittel nach Metall oder nach Öl, ist beides nicht meins. @ klingler: ich hab das Messer vor dem Weiterversand mit Ballistol eingerieben, das ist angeblich lebensmittelecht.

So, was ist jetzt mein Fazit? Also ein Bravo mit Kydexscheide werde ich mir vermutlich nicht kaufen. :p Was ich mir jedoch vorstellen könnte ist ein anderes BRKT mit ähnlicher Grifform, rostfreiem Stahl und Lederscheide. Ich werd mich einmal durch Angebot wühlen.

Vielen Dank auf jeden Fall fürs Testen dürfen! :)

Grüße

Clemens
 
Als ich das Messer ausgepackt habe, war mein erster Gedanke: „Boah, fettes Teil!“ Beim Thema Stabilität und Haltbarkeit kommt deshalb nicht mal der Hauch eines Zweifels auf. Auch in der Rubrik Handlage kann das Bravo punkten. Da passt für mich Alles. Der Micartagriff schaut klasse aus, könnte vielleicht etwas rauer sein. So ein kurzer, dicker Stummel wiegt natürlich etwas. Aber daran kann man sich Gewöhnen. Vorauf ich wirklich neugierig war, war das Schneidverhalten. Bei einer fast 6 mm dicken Klinge und balligem Schliff hab ich mir da nicht viel erwartet. Aber zum einen wird der A2-Stahl wirklich scharf und zudem ist die Schneide sehr fein ausgeschliffen - mir kommt das der Begriff „Zero edge“ in den Sinn. Das führt dazu, dass das Messer ordentlich schneidet. Kein Vergleich zu einem Spyderco Police oder gar einem Küchenmesser, aber das Bravo macht seinen Job. Spalten und Hacken ist aber die bevorzugte Domäne dieses Messers. Insgesamt fällt das Messer für mich in die Kategorie „Outdoor und Survival“. Es ist nicht kaputt zu kriegen und ein vielseitiges Werkzeug obendrein.

Bei Kydex-Scheiden bin ich immer hin und hergerissen. Einerseits superfunktional schaut es etwas materialisch aus und ich finde selten eine bequeme, praktische und sozialverträgliche Trageweise. Iwb drückt bei mir immer, quer schaut nach Rambo aus. Der Tek-Lok ist dann immer mein Kompromiss, lag aber nicht bei… Also hab ich das Messer mit Scheide immer so in die Hosentasche gepackt. Da die Scheide das Messer nachdrücklich festhält brauchte ich zum Ziehen 2 Hände.

Kaufsuchtfaktor? Ich würde das Gunny der dünneren Klinge wegen bevorzugen.

Foto's:
1. Bohnen, Rindfleisch und Speck - für einen Cowboy ist das Messer also tauglich...
2. Kompakt und unverwüstlich - auch eine Überlegung für die Insel...
 

Attachments

  • PR_B_1.JPG
    PR_B_1.JPG
    147.7 KB · Views: 477
  • PR_B_2.JPG
    PR_B_2.JPG
    114.1 KB · Views: 492
So, das Bark River war bei mir und ich vermisse es nicht. :steirer:
Das liegt aber weniger an dem Messer als an meinen Nutzungsgewohnheiten.
Ich schnitze selten Stöcke spitz, für Kleinholz benutze ich eine meiner Macheten und ein Überlebenstraining in der Wildniss ist auch nicht mein Ding.
Dieses Messer ist nix für Stubenhocker; :p mir ist es zu groß, zu schwer und zu dick.
Ein Outdoorfreak oder Buschkämpfer wird mit diesem Messer aber warscheinlich ziemlich zufrieden sein.
Alles in allem wirkt es unkapputbar.
Und egal ob Zwiebel oder Baum zerkleinern, Fisch ausnehmen oder Kaninchen zerteilen, das geht sicher alles problemlos damit.
Am besten gefallen hat mit der Griff; er liegt angenehm satt in der Hand und erlaubt sicher kraftvolles Arbeiten ohne schnell zu ermüden.
Nur mit meinem Daumen wußte ich nicht so recht wohin wenn ich damit auf die Klinge drücken wollte.
Die Daumenrampe ist zu steil und da nah am Griff endend nur für kurze Daumen passen.
Ja, ich weiß, das soll keine Daumenrampe sein sondern irgendwie zum Feuermachen.
Aber Fakt ist, ich benutzte diese geriffelte Rampe als Daumenablage - sie ist nunmal da wo der Daumen aufgesetzt werden möchte.
An solch einen Griff würde auch mir von den Proportionen her eine etwas längere Klinge besser gefallen.
Dann könnte die Feuerschlagriffelung optisch stimmig etwas weiter auf dem Klingenrücken nach vorne verlängert werden und wäre damit eine passende Kombi-Daumenrampe/Feuerschlagriffelung.

Zur Klinge sonst wurde schon genug gutes gesagt. :super:

Die Scheide wurde auch schon genug kritisiert. :rolleyes:

Bleibt noch was zu Compound-Kit zu sagen:
Ich selbst benutze für meine Küchenmesser eine ähnliche Lederlatte wie die von Morales (aber länger :) mit der grünen Schleifpaste von Dick.biz (die mit dem Adlerkopf-Aufkleber). Die beiliegende Schleifpaste des Compound-Kit ist ist dagegen viel 'bröseliger'. Der grüne Riegel war schon in 2 Teile gebrochen und Abrieb der Pasten war überall im Paket zu finden.
Mit dem Heißluftfön dezent aufgewärmt ließen sich beide Pasten trozdem gut hauchdünn auf die entsprechenden Seiten der Abziehlatte auftragen. Die grobe braune Paste hat mich richtig erstaunt wie schnell und gut die abträgt. Geschätzt etwa eine Körnung um 1000 und fast so wirkungsvoll wie ein 'richtiger' Schleifstein. Schon nach kurzer Zeit lies sich damit eine wirklich ausgezeichnetes Schärfergebniss erreichen.
Nach wenigen Zügen auf der grünen Seite mit der feinen Paste flogen die Armhärchen nur so.
Klasse. Bis hierher wirklich empfehlenswert, gerade für ballig geschliffene Schneiden.
Aber....: Ein Nachteil solcher beidseitig beschichteter Abziehlatten ist, dass die unterschiedlichen Schleifpartikel nicht auf 'ihrer' Seite bleiben. Gerade dadurch dass die beiliegenden Pasten zum bröseln neigen finden sich bald auch gröbere Partikel auf der feinen Seite: beim Versuch, die Flächen der Klinge mit der grünen/feinen Seite etwas aufzupolieren wurden die feinen Kratzer eher mehr....
Trotzdem: erstaunlich wie leicht sich damit Klingen schärfen lassen.

Fotos gibts leider mal keine, Apparat unterwegs.

Danke an Jenni und Bark River für diesen Test. :super:
 
Back