zuerst alle Körnungen auf einer Seite schleifen und dann die andere Seite?

pedroschg4

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Hallo,
normalerweise schärfe ich ein Messer mit einer Körnung und drehe es dann um die andere Seite zu schlärfen z.B. mit dem Toohr oder anderen vergeichbaren Systemen. Danach wechsle ich zu immer feineren Körnungen und wiederhole den Vorgang. Spricht etwas dagegen das Messer auf einer Seite mit allen Körnungen nacheinander zu schärfen, dann zu drehen und die andere Seite ebenfalls mit allen Körnungen zu schärfen. Damit könnte man das Drehen des Messers auf 1x drehen reduzieren.
Grüße Peter
 
@ pedroschg4 - Verschoben in Wartung & Pflege (bitte in Zukunf selbst drauf achten, wo du ein Thema aufmachst)
 
Versuch macht klug.
Ich hätte dabei die Bedenken, dass sich außer den überstehenden Gratfransen eine massive Wulst bildet, die verhindert, dass die feineren Schleifmittel überhaupt die Schneidkante erreichen. Schleifen ist nicht nur Materialabtrag, sondern auch Materialverlagerung.
Wenn der massive Grat dann entfernt wird mit dem ersten groben Schleifmittel auf der zweiten Seite kann die Schneidkante durch Ausbrüche beschädigt werden.

Deine Frage bedeutet, dass Dein System die Schleiflage nicht genau reproduzieren kann?
Wie kontrollierst Du, dass Du vorn genau auf der Schneidkante schleifst?
 
Ziel der Verwendung verschiedener Körnungen ist es, die Schneide Schritt für Schritt immer feiner zu glätten um am Ende eine möglichst geschlossene Schneidkante zu erhalten.

Der beim Schleifen entstehende Grat wird dabei normalerweise durch den Wechsel der Klingenseite bei jeder verwendeten Körnung bereits minimiert.

Bei deiner Überlegung findet das Entgraten aber in Gänze am Ende des Schleifvorgangs statt. Das birgt einige Gefahren.

So dauert das Entgraten nach meiner Erfahrung länger und erfordert einen häufigeren Wechsel der Klingenseite (den du eigentlich einsparen wolltest) weil der entstandene Grat größer und daher aufwendiger zu entfernen sein dürfte.
Wird dieser Grat am Ende zu rabiat entfernt, reißt es die Schneidkante ggf. wieder auf und deine Vorarbeit wird so zum Teil wirkungslos.

Ich würde – ganz im Gegenteil – immer dazu raten, schon nach dem Schleifen mit der gröbsten verwendeten Körnung zu entgraten und zu prüfen, ob die Schneidfase auf ganzer Länge vollständig durchgeschliffen ist. Denn Nichts ist ärgerlicher, als erst nach der feinsten Körnung festzustellen, dass die Schneidefase nicht überall durchgeschliffen und daher stellenweise stumpf ist.
 
Beim Entfernen des Grates entsteht ja erst die eigentliche Schneide. Die Schärfe der Schneide wird bestimmt durch die nach dem Entgraten verbleibende Breite des Schneidenstumpfs.
Grobe Körnungen erzeugen einen recht dicken Grat, der dann einen breiten Schneidenstumpf hinterlässt. Mit feineren Körnungen entsteht ein entsprechend dünnerer Grat, der einen schmaleren Schneidenstumpf hinterlässt. Das funktioniert aber nur, wenn man wechselseitig arbeitet. Es geht also nicht primär darum, die Fase schön spiegelnd zu glätten, sondern um das, was auf den letzen µ
an der Schneidkante passiert. Deshalb erreicht man auch noch mehr Schärfe, wenn man die feinen Körnungen nur ziehend statt schiebend schleift. Der dabei entstehende Grat ist noch feiner und damit die Schneidkante schmäler.
Klick dich mal ein Wenig durch Scieneceofsharp , dann wird Dir das einleuchten.
 
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