Wildsteer Baby Wild (Kurzvorstellung)

UglyKid

Premium Mitglied
Messages
950
lá,

ich bin mal wieder schwach geworden :( Schon öfter hat mich das Aussehen von Wildsteer Messern begeistert (ich weiß, hier scheiden sich die Geschmäcker), aber irgendwie habe ich mich länger dagegen gewährt, da mir Das Wildsteer doch ein wenig zu speziell vorkam. Und dann läuft man nichts ahnend in Frankfurt bei einem Händler vorbei und da lag es...MEIN BABY WILD :D

Hier die Daten, wer den Link nicht nutzen möchte:
- Messerlänge: 20cm.
- unlegierter Stahl XC90 oder rostfreie Stahl SANDVIK® Klinge: 9cm.
- Klingenstärke: 4mm
- Klingenhöhe/Breite: 22mm / Anschliff bis ca. 13mm
- Gewichte: 92g
- Heft und Etui in passendem Leder. Horizontal oder Vertikal.

Leider wohne ich nicht mehr in FFM und der Laden hatte Mittagspause. Da ich aber heim wollte, rief ich direkt auf dem Heimweg an und ließ mir das Messer für heute zurücklegen.
Heute also nichts wie hin und erst mal befummeln. Und siehe da, der Händler hat auch noch das Wildsteer WildTech2 dort (hier ein Review). Also erst mal beide bespielt. Als mir der Händler allerdings die Plastik-Scheide des WildTech 2 gab, naja, lassen wir das hier.

So, es ist also das Baby Wild geworden. Das Messer ansich ist mit 20cm relativ klein und handlich. Mit dem angegebenen Gewicht von 92gr liegt es bei mir aber trotzdem gut in der Hand und ich merke, dass da ein Messer ist, welches sich nicht zerbrechlich anfühlt. Und benutzt will bzw. soll es auch werden :super:

Zur Klinge:
Die ist mit 9cm ausreichend dimensioniert, zumindest für 99% meiner Alltagsaufgaben. Beim Stahl gibt es 2 Varianten (siehe oben). Mein Händler hatte nur die XC90-Variante da, also was soll´s, nehme ich halt das. Und hier werde ich irgendwann auch mal meine Erfahrungen dazu posten, ob mir der Stahl unter´m Allerwertesten wegrostet (davor haben ja viele Angst), da ich es genauso nutzen und pflegen werde, wie meine rostbeständigeren Messer.
Die Klinge weist einen Flachschliff auf (soweit ich es sehen kann) oder zumindest einen Hohlschliff mit rießigen Radius. Naja, ich werde keinen Unterschied merken ;) Die Riffelung am Klingenrücken soll zum Entgraten von Pfeilen dienen. Nunja, wenn man fest den Daumen darüber zieht, dann merkt man jedenfalls, dass es ein wenig "kantig" ist und nicht ausschließlich als Daumenriffelung gedacht ist ;)

Zum Griff:
Ich denke mal, hier scheiden sich die Geister. Ich hatte heute sowohl das WildTech2 als auch mein Baby Wild in den Händen zum Vergleichen...nehmt die Lederversion :super: Das Leder fühlt sich weich und geschmeidig an. Die Schnürung kneift nicht, selbst beim festen Zugreifen nicht. Und ich tippe mal, dass sich das Leder mit der Zeit noch angenehmer anfassen lässt.

Zur Scheide:
Wie oben angedeutet, spätestens jetzt sollte man mehr zum Baby Wild als zu seinem Mitbewerber aus dem eigenen Haus dem WildTech2 greifen (hatte allerdings die Tech Neck Scheide noch nicht in der Hand). Die Lederscheide passt optisch perfekt zu dem Messer und hält es auch sehr gut fest. Das sollte es beim Quertragen auch, da es sowohl quer als auch hochkant getragen werden kann. Mein 3,8cm breiter Gürtel passt sowohl so als auch so.

Geschnitten hat es heute noch nicht viel, aber es ist beim Kauf ausreichend scharf gewesen. Ein paar Haare vom Unterarm sind ab, aber da bin ich sowieso nicht so hinterher.

Und da ich weiß, dass Inhand- und auch Vergleichsfotos sehr viel bzgl. der Dimensionen aussagen, hänge ich davon auch ein paar Fotos an.
Bzgl. Inhand-Foto: Ich habe als Handschuhgröße rund die Größe 8.
Bzgl. Vergleichfoto von links nach rechts: DPx HEST; Wildsteer Baby Wild; Fällkniven F1

Auf den ersten Eindruck würde ich jetzt sagen, wer stilistisch mal was anderes haben möchte, der macht mit dem Wildsteer Baby Wild einen guten Kauf. Wer es ein wenig taktischer/weniger lederlastig haben möchte, der sollte evtl. lieber zum Tech Neck Verwandten als zum WildTech2 aufgrund der Scheide greifen.

Sobald ich das Messer mehr benutzt habe, werde ich es hier ergänzen.

So, ich hoffe, dass ich eure Zeit nicht verschwendet habe und vielleicht ist es ja für den Ein oder Anderen auch eine Überlegung :)

Cheers,
UglyKid
 

Attachments

  • P1040833.jpg
    P1040833.jpg
    84.1 KB · Views: 698
  • P1040834.jpg
    P1040834.jpg
    96.5 KB · Views: 492
  • P1040835.jpg
    P1040835.jpg
    88 KB · Views: 496
  • P1040836.jpg
    P1040836.jpg
    62.5 KB · Views: 605
  • P1040837.jpg
    P1040837.jpg
    63.3 KB · Views: 633
  • P1040839.jpg
    P1040839.jpg
    94.1 KB · Views: 658
Last edited:
So, ich war vorhin mal kurz im Garten und wollte das Messer mal ein bisschen Testen. Eigentlich wollte ich ja nur das Baby Wild vorstellen, aber es ist ein kleiner leichter Vergleichstests geworden. Dabei beanspruche ich allerdings keinerlei wissenschaftliche Korrektheit ;)

Die Vergleichkandidaten: DPX HEST vs Wildsteer Baby Wild vs Fällkniven F1 (alle vorher über den Sharpmaker gezogen, dass Unterarmhaare ohne Problem abgegangen sind)
Die Gegner: Ein bisschen trockenes Holz (keine Ahnung welcher Baum) zum Spalten und ein 2cm dickes Ästchen vom Apfelbaum zum Schnitzen (letzte Woche abgemacht)

Das Resultat:
Naja in beiden Disziplinen hat das F1 die Nase vorne. Auf Platz 2 kommt für mich das Baby Wild und auf Platz 3 das HEST. Aber, und das wollte ich eigentlich mit dem Test nur wissen, kann das Baby Wild durchaus auch mal für gröbere Sachen genutzt werden, obwohl es zierlich gegenüber den anderen Kandidaten aussieht :super:

Zu dem Test:
Beim Schnitzen habe ich einfach nur ein bisschen an dem Ästchen für eine Spitze rumgeschnitzt. Das Ergebnis, bei welchem Messer welche Späne abgeschnitzt wurden, seht ihr auf dem Foto. Bei gleicher Kraftanstrengung (siehe oben...wissenschaftliche Unkorrektheit ;) ) hat das F1 die Spitze am schnellsten Vorangebracht (Größe der Späne), danach das Baby Wild und zum Schluss das HEST. Genauso soll das andere Foto zeigen, wie tief ich beim ersten Ansetzen in das Holz gekommen bin.
Beim Hölzchenspalten habe ich mit einem kleinen Schlagholz auf den Klingenrücken geklopft. Auch hier spaltete das F1 am besten, gefolgt vom HEST und als Drittes das Baby Wild. Allerdings auch hier: wissenschaftliche Unkorrektheit inklusive.
Als letztes habe ich einfach mal die Klingen in das Apfelbaumästchen geklopft. Mit zwei wirklich leichten Schlägen mit dem Schlagholz. Vielleicht erkennt man ja, wie weit die Messer eingedrungen sind.
Am Ende der nun wirklich nicht harten Prozedur fielen die Unterarmhaare wie vorher ;)

So, wenn ich demnächst ein bisschen Koche, dann werde ich die Kandidaten mal dort testen :D Tomate, Zwiebel ;( , etc.

Cheers,
Andi
 

Attachments

  • P1040840.jpg
    P1040840.jpg
    35.5 KB · Views: 189
  • P1040843.jpg
    P1040843.jpg
    54.6 KB · Views: 216
  • P1040844.jpg
    P1040844.jpg
    61.9 KB · Views: 208
  • P1040845.jpg
    P1040845.jpg
    49.5 KB · Views: 252
  • P1040847.jpg
    P1040847.jpg
    37.3 KB · Views: 263
  • P1040848.jpg
    P1040848.jpg
    53.7 KB · Views: 216
  • P1040849.jpg
    P1040849.jpg
    61.9 KB · Views: 185
  • P1040850.jpg
    P1040850.jpg
    98.9 KB · Views: 205
  • P1040854.jpg
    P1040854.jpg
    47.4 KB · Views: 209
Ahoi Andi,
vielen Dank für das Review und den Kurztest- ich wollte schon immer etwas mehr über dieses Messer wissen.
Ich glaube Dir ja grundsätzlich alles;), aber das sich dieser Ledergriff gut anfühlen/fassen soll:hopelessness:?!?
Okay, ich vertraue Dir wirklich:p

Danke fürs Zeigen
Excalibur

P.S: Gut das Du jetzt nen Garten hast:steirer: und immer wieder schön "mein" HEST wiederzusehen.
 
aber das sich dieser Ledergriff gut anfühlen/fassen soll:hopelessness:?!?
Ich sende es dir beim nächsten Testpaket mal mit und dann schau einfach selber mal ;)

@all: Also der Ledergriff fühlte sich wesentlich angenehmer an als die Paracordwicklung des WildTech2. Und wem der Ledergriff irgendwann zu unansehnlich wird oder er was anderes haben will: Das Leder ist abnehmbar und das Grundmesser ist bei dem Baby Wild, dem WildTech2 und dem Tech Neck gleich...ergo kann man sich auch selber eine Paracordwicklung anbringen.

Nur kurz Offtopic:
immer wieder schön "mein" HEST wiederzusehen.
Ist nicht deins :p

Cheers,
Andi
 
Hallo Andi,
danke für den wirklich aussagekräftigen Bericht.
Ich versuche seit Monaten dieses Messer wieder aus dem Kopf zu kriegen.
Mit dieser Kurzvorstellung hast Du mir wieder so richtig den Mund wässrig gemacht...:glgl:

Grüße

Martin
 
Na wenn euch das Spaß gemacht habt, dann liefere ich doch noch ein paar Beweisfotos, wieso das Baby Wild eine gute EDC-Anschaffung ist :D

Der oben gemachte Vergleich zwischen den drei Messern war für mich eher weniger eine EDC-Tätigkeit. Vielmehr nutze ich die Messer zur Nahrungszubereitung und Verpackungen öffnen, etc.. Daher will ich auch noch ein paar Bilder der letzten Zeit nachliefern, bei denen sich das Baby Wild hervorragend geschlagen hat.

1.) Hefezopf mit Erdbeermarmelade: Der Hefezopf war kein Problem (war zu erwarten, da dieser frisch war), jedoch muss ich zugeben, dass beim Schmieren der Marmelade eine etwas höhere Klinge von Vorteil gewesen wäre. Nichtsdestotrotz bin ich ja nicht so ungeschickt und habe es hinbekommen. Butter auf Brötchen esse ich sowieso nicht, daher kommt das Verteilen von Brotaufstrichen eher selten vor. Kommen wir wieder zum Schneiden.

2.) Eine kleine Chili: Hier wollte ich nur mal sehen, ob in Chilis irgendwelche Säuren, etc. drin sind, die das Messer zum Anlaufen bringen. Ergebnis: Entweder hat die Chili sowas nicht, oder dem Stahl macht es nichts aus :) P.S.: Für diejenigen, die sich fragen, wieso ich die Chili nicht festhalte...unsere thailändische Nachbarin, die diese Dinger anbaut, erntet die roten Chilis selber nur mit Handschuhen :haemisch::devilish:

3.) Bei einer nächtlichen Lust auf Melone habe ich mal wieder alle drei Messer verglichen. Nun ja, was soll ich sagen: Das DPx spaltet sie ganz gut, wohingegen das Baby Wild und das F1 die Melone wirklich schneiden. Bei der Schalenentfernung kommt dem Baby Wild, entgegen bei der Schmiereigenschaft, die niedrige Klingenhöhe wieder zugute, wodurch das angenehmer war als mit dem F1 (wieder mal subjektiv).

4.) Beim Kartoffelschneiden wollte ich auch wieder sehen, ob irgendwelche Korrosionseigenschaften des Stahls auftreten. Nicht wirklich und die Kartoffeln ließen sich wirklich gut teilen :D

5.) Schwierigkeiten könnten da eher die reifen Tomaten machen....Pustekuchen :p Hier schnitt das Baby Wild meiner Meinung nach hervorrangen ab :super: Ich hätte die Stückchen noch schmaler schneiden können, ohne dass das Fleisch rausgedrückt wird, allerdings wollten wir Abendessen und nicht nur den Versuch des Schneidens simulieren :D

Und zum Schluss noch zwei Bilder von der Klinge am heutigen Tag. Während der ganzen Zeit habe ich das Messer nicht spezialbehandelt oder sonstwie mit Öl eingeschmiert (außer von der Ahlen Wurscht, die es mal hier und da geschnitten hat), sondern nur wie alle anderen meiner Messer mit Wasser (weiß nicht, ob Spüli auch dabei war) abgespült und auch ab und an leicht feucht noch in die Lederscheide gesteckt... Und siehe da: Der Carbonstahl ist mir nicht unter dem A.... weggerostet :D:super:

Fazit bis hierher: Das Baby Wild ist im Moment mein Fixed-EDC, wenn ich mal eins mitnehme. Es ist nicht monströs, bietet verschiedene Trageweisen und ist sehr sozialverträglich. Des Weiteren hat es alle bisherigen EDC-Aufgaben hervorragend gemeistert und für die etwas härtere Gangart ist es zu gebrauchen.

Ich hoffe, dass es euch geholfen hat, so wie mir manch andere Vorstellung eines Messers auch geholfen hat.

Cheers,
UglyKid
 

Attachments

  • P1040858.jpg
    P1040858.jpg
    53.7 KB · Views: 184
  • P1040859.jpg
    P1040859.jpg
    29.3 KB · Views: 168
  • P1040861.jpg
    P1040861.jpg
    52.5 KB · Views: 185
  • P1040863.jpg
    P1040863.jpg
    36.8 KB · Views: 173
  • P1040901.jpg
    P1040901.jpg
    71.9 KB · Views: 183
  • P1040902.jpg
    P1040902.jpg
    69.2 KB · Views: 170
  • P1040917.jpg
    P1040917.jpg
    41.4 KB · Views: 151
  • P1040919.jpg
    P1040919.jpg
    42.7 KB · Views: 160
  • P1040922.jpg
    P1040922.jpg
    52.2 KB · Views: 162
  • P1040967.jpg
    P1040967.jpg
    22.4 KB · Views: 179
  • P1040968.jpg
    P1040968.jpg
    20.5 KB · Views: 216
Last edited:
Toller Bericht vielen Dank. Wie sieht es nach einigen Jahren Gebrauch aus?
Hast Du das Messer noch? Bei meinem hat sich nach 2 Jahren unter dem Leder etwas Rost ( dünne oberflächliche Schicht ) direkt unter dem LederRand gebildet. Dachte ja eigentlich das geht gar nicht bei dem Stahl. Kommt das vielleicht daher dass Leder Feuchtigkeit wie Handschweiß aufsaugt und dann langsam wieder an die Metalloberfläche abgibt?
Ich habe den Griff auch nicht entfernt da ich Sorge habe ihn wieder so professionell festgezerrt zu bekommen daher kann ich es auch nur am Rand beurteilen. Könnte ein Schwachpunkt der Konstruktion sein.
Schade denn das Leder fühlt sich als Griff wirklich gut an.
Gibt es Erfahrungen hier im Forum mit Lederwicklungen als Griff? Ist es sinnvoll den Stahl vielleicht irgendwie schützen durch brünieren lackieren o.ä.?
Man würde es ja nicht sehen unterm Ledergriff.
 
Hey,

ich habe das Messer nicht mehr. Daher kann ich dir leider auch nicht sagen, ob es Rost angesetzt hat.

Bzgl. deiner Lederwicklungsfrage kann ich dir leider auch keine Hilfe anbieten :-(

Cheers,
Andi
 
Servus goldbeere,
also ich würde keinesfalls den Ledergriff abmachen, das bekommst du wohl nie wieder so hin wie im Original.
Der Rost kommt wohl eher von der austretenden Gerbsäure des Leders als von der Feuchtigkeit, deshalb soll man ja auch keine Messer in der Lederscheide über längere Zeit aufbewahren.
Ich meine, dass die dünne Rostschicht eher eine schützende Patina ist und würde da nix machen.
Der Handschweiß trägt dazu bei, dass das Leder weich und geschmeidig bleibt.
Ich schätze mal, dass das vom Hersteller auch so gedacht ist, so bekommt jedes Messer nach etwas Gebrauch seinen eigenen Charme.
Ich habe übrigens das Wildsteer Kodiak, weil ich den Hersteller und die Ideen richtig gut finde.
Grüße
Andreas
 
Back