Wieder mal finishen ;)

Nidan

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Tag zusammen,

also ich hab mir heut mal ein paar Sachen für meine Bohrmaschine geleistet (Schwabbel, Filzscheibe..) und bin echt recht zufrieden mit den Ergebnissen die ich damit erzielt hab. Die Klinge spiegelt und hat nur noch relativ wenige Kratzer.

Jetzt wüßte ich gerne ob ich auch so Nylonbürsten einsetzen kann um ein schönes gebrauchsfähiges Finish zu machen bei dem man nicht gleich jeden Kratzer sieht. Habt ihr da schon Erfahrungen damit, und welche Sorte würdet ihr empfehlen ? Diese Räder oder die andren wo die Bosten so fächerartig wegstehen ?

Oder habt ihr ne andre Idee wie man ne Klinge möglichst gleichmäßig verkratzen kann ? :D
 
Hallo Nidan!

Meinst Du mit der Nylonbürste die Teile aus dem dicken Roten Nylondraht? Damit habe ich noch keine Erfahrungen gemacht. Würde mich auch interessieren, wie die auf Stahl reagieren und was die für eine Standzeit beim Entrosten gegenüber Stahldrahtbürten haben.

Wie wäre es denn mit Sandstrahlen, das gibt doch sicherlich ein diffuses Finish, wo man kaum noch was sieht, oder muss es was für die Bohrmaschine sein?
Man könnte vielleicht noch Fächerschleifer einsetzen, aber wahrscheinlich sieht man die Spur des weiterwandern.
Vielleicht hilft auch eine Holzstrukturierbürste weiter, die ist so ähnlich wie die Nylonbürste, aber die Borsten scheinen noch mit ein wenig Schleifmittel belegt zu sein.

Es grüßt Dich der Leo.
 
Hi Leo!

Auf gesandstrahlten Teilen sieht man die Kratzer doch erst recht.
Die ganze Klinge ist matt, aber der Kratzer glänzt.

Zorro
 
Hi Leo,

jo genau die roten Nylonbürsten mein ich.

Sandstrahlen wär sicher prima, aber ich hätt schon lieber was für die Bohrmaschine, mehr Maschinen hab ich halt net ;)

So ne Holzstrukturierbürste werd ich mir mal anschauen.

Viele Grüße

Nidan
 
Hi Nidan!

Nimm das Stone-Washed doch mal wörtlich!
Die Klinge mit einer Handvoll Steinen in eine Speis-Maschine.

Zorro
 
Hallo zorro_43!

Das mit dem Sandstrahlen wusste ich nicht, danke für den Tip! Ich dachte nur, dass die diffuse Struktur den Kratzer birgt, aber etwas gradliniges in einer diffusen Umgebung fällt halt schon auf.

@ Nidan: Also lieber nicht sandstrahlen.

Es grüßt Euch der Leo.
 
Hallo zorro_43!

Wirf denn das Stonewash Finish nicht auch ähnliche Probleme wie das Sandstrahlen auf? Oder sind die Oberflächenstrukturen durch die ungerichteten Stein- und Klingenbewegungen noch diffuser und grober?
Hast Du das schonmal bei einem Deiner Messer gemacht? Ich hätte irgendie moralische Bedenken meine Klinge in einem Betonmischer mit Steinchen Karussel fahren zu lassen. Nachher schärft die sich noch selber und ich brauch da gar nichts mehr tun ;).

Es grüßt Dich der Leo.
 
Nee Leo!

Gemacht hab ich das mit Messer noch nicht!
Würd ich auch nicht tun.
Da ätze ich die Klinge lieber wenn sie matt sein soll.
Aber wenn der Nidan unbedingt Kratzer will?
Ich kenn welche, die haben auf die Art Motorad-Tanks von innen entrostet.

Zorro;)
 
Hallo Nidan!

Wenn es ein Flachschliff oder ein balliger Schliff ist, dann könnte man vielleicht auch mit einem Exzenterschleifer unregelmäßige Spuren auf den Stahl zaubern. Darin würden Kratzer sicherlich auch nicht mehr so gut zu erkennen sein. Die Spuren sind zwei sich überlagernde Kreisbewegungen.
Mit einem Schwingschleifer bekommst Du kleine Kreise, wenn Du den dann gleichmäig weiterziehst sieht das vielleicht auch interessant aus. Habe ich allerdings nochn icht so ausprobiert.

Gruß Leo.
 
Vermutlich kommt es beim Steinewaschen nur auf die Steine an, nimmt man feinen Kiesel, wird die Oberfläche fein - sind die Kiesel grösser, wird auch das Muster grösser.

Die roten Nylonbürsten würde ich erstmal an anderem Stahl testen, ich benutze sie für ganz groben Rost, die entwickeln recht hohe Temperaturen, wenn man sie zu lang auf der Fläche reiben lässt, und man darf diese Nylonborsten nicht in der Abtragsleistung unterschätzen (zumindest bei Rost, harte Klingen habe damit noch nicht traktiert, die Borsten könnten auch mal hängenbleiben...)

Gruß Andreas/L
 
Also schon mal danke für die Tips. An den Gedanken meinen Rohling zusammen mit Steinen rotieren zu lassen, kann ich mich aber ehrlich gesagt net so ganz anfreunden.

Schwingschleifer oder so hab ich leider nicht.

Aber ich hab grad mal rumgesucht und bin da auf nen alten Thread gestoßen in dem von den Scotchbrites die Rede war.

Brauch ich da eignetlich unbedingt nen Bandschleifer oder kann ich ne Klinge auch satinieren, wenn ich einfach so nen Schwamm benutze ? Greift das Zeug überhaupt bei gehärtetem Stahl ?
 
Last edited:
sandstrahlen ist nicht so toll, das verschrammt leichter.
da die oberfläche rauher ist, wird bei berührungen mit anderen gegenständen der druck auf eine kleinere fläche verteilt, als bei polierten oberflächen, das ergebnis sind dann kratzer.
aber dafür bekommt man mit dem sandstrahlen auch total versaute und kaum behandelte oberflächen sauber hin.
habs selber mal probiert.

Grüße Buddy
 
Hallo Nidan!

Die Idee mit dem Mattierfließ ist gut. Ich habe mal sowas für den Schwingschleifer beim Bauhaus gesehen (hing irgendwo in der Nähe der Farbenabteilung). Bei dem Teil kommt man sicherlich auch mit Handarbeit weiter.
Das Zeug hat eine grobe "Wattestruktur" bei dem die Fasern mit Schleifmittel beladen sind. Mattieren dürfte damit kein großes Problem sein.
Die Scheiben oben auf der Seite http://www.3m.com/us/mfg_industrial/abrasives/ dürften aus dem Material bestehen.

Gruß Leo.
 
Klar kann man das Schleifvlies auch von Hand benutzen. Ich benutz das nur so. Gibts auch in handlichen Stücken in unterschiedlichen Körnungen.
Das ergibt dann aber wieder so einen "Strich" wie beim Schleifpapier.
Ein "Satin Finish" ist für ein Gebrauchsmesser recht gut geeignet, da du die meisten Kratzer leicht wieder weg schleifen kannst. (Natürlich nicht alle).
Mir persönlich ist aber bei "rostfreien" Stählen eine vom gebrauch verkratzte Politur lieber als eine unfertige (=Satin-Finish).
Bei Messern die nach dem ersten Apfel sowieso anlaufen ist das natürlich was anderes.
Da finde ich Ätzen ganz nett.

Zorro
 
Hallo Nidan

die roten Nylonbürsten hab ich auf Stahl schon mal ausprobiert, da tut sich nichts.

Ein sehr schönes Finnish, bringen Brünierbürsten, gibt ein Finnish änlich wie beim Perlstrahlem, ich finds sogar besser. Die Brünierbürsten funzen aber nur auf ungehärtetem Stahl, da darf dann beim Härten nichts verkratzt werden.

Nachteil der Brünierbürsten, da kostet eine um die 60-90 Euro.
Ich werd mir so eine Bürste besorgen, hauptsächlich für Titan.

freagle
 
Neuer Tipp

Hi,
Wenn ihr mal einen besonderen Effekt wollt, ich habs letztens erst mal ausprobiert.
Das sandgestrahlte oder mattierte Messer mit einer Messingbürste (Bohrmaschine) bürsten. Gibt nen geilen Effekt - Das Messer wird schwarz.
Die nachträglich geschliffene Schneide blitzt giftig auf.

Und die schwarze Passivierung ist sehr robust.
 
Geht bei mir net :(

Hi Gerald,

ich hab das grad mit der Messingbürste getestet, (kleine Rundbürste) aber getan hat sich net viel. Ne leichte gelblicche Verfärbung war feststellbar.

Bei was für nem Stahl hast es denn du gemacht, kann es sein, daß es mit Kohlenstoff-Stahl (1.2842) nicht funzt ?
 
Hallo Nidan!

Vielleicht muss das Messing erstmal korrodieren. Aber es könnte sein, dass Du da eine Art galvanische Zelle mit Messing als edlerer Komponente indirekt gebaut hast. Hier könnte dann eine Kontaktkorrosion auftreten.
Wenn Du Pech hast, dann opfert sich Dein Stahl für das Messing auf und wandelt Messingkorrosion wieder zurück in Messing und Stahlkorrosion. Wenn das Messing golden bleibt, während sich der Stahl verfärbt, kann sowas passiert sein.

Da rostfreier Stahl "edler" ist als Messing könnte es dort zu einem gegenteiligen Effekt kommen, indem das Messing bevorzugt korrodiert und die Farbe von korrodiertem Messing annimmt.

Aber hierzu sollten die Stahlexperten auch noch ein Wörtchen verlieren, da das Thema nicht unbedingt meine Stärke ist.

Es grüßt Dich der Leo.
 
Hallo Nidan !

Ich habe zufällig einen Sandstrahl-ähnlichen Effekt mit einem Abziehstein erzielt, weis aber die Zusammensetzung nicht, er war graubraun/erdbraun, und auf der Gegenseite war grobe weisse Keramik.

Der Steinabrieb war sehr fein und die Körner haben die Oberfläche regelrecht abgerubbelt, geht aber nur auf flacher Grundfläche, eigentlich wollte ich nur Unebenheiten beseitigen, aber das Finish kam dabei heraus.
Vielleicht kennen Herbert oder Leo die Zusammensetzung dieser Schleifsteinsorte

Die zweite Erkenntnis war mit weisser Hartkeramik :
Zerkratzte Spiegelfläche auf demselben Stück (war aber ein anderer Stein, den ich von Herbert bekommen hatte) sah eigentlich recht interessant aus, war aber ebenfalls nicht Grund der Aktion, sondern "Abfallprodukt" der Glättungsarbeiten.
Ich habe Keramik mit Wasser benutzt.
Die Stahlsorte ist mir nicht bekannt.

Gruß Andreas/L
 
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