Welchen groben Schleifstein / Dia-Platte soll ich kaufen?

Ein gewetztes Standard Solinger bis 8k zu schärfen ist aber doch in etwa so zielführend wie einem Anfänger ebendiesen Stein als Einstieg ins Thema Schärfen ans Herz zu legen? Ich bin bisher davon ausgegangen, dass mit dem Dick Micro gewetzte Solinger effektiv maximal bis Naniwa Pro 1k bzw. Shapton Pro 2k geschärft werden?

Den Malerspachtel-Vergleich würde ich gern relativieren.
Auf dem folgenden Bild ist die Fase eines Standard Solingers aus 1.4116 Stahl mit 400er Dia-Finish zu sehen:

20221023_13_17_13-01.jpeg


Im Ergebnis rasiert die Schneidkante ohne rupfen Armhaare.

Das gleiche Ergebnis mit einer Klinge aus CPM-S90V Stahl mit einer 400er Diaplatte geschärft – die Haare fliegen:

20230630_11_51_05-01.jpeg


Also ja, wenn dein Spachtel das kann, immer her damit. 😜
 
@virus3 dass ein Skandischliff ohne Sekundärfase simpel zu schärfen ist, weil der Winkel durch die breite Primärfase quasi vorgegeben wird, ist nach meiner Erfahrung ein Trugschluss.

Denn es muss die gesamte Fläche der Fase in konstantem Winkel flach durchgeschliffen werden um schließlich die Schneidkante zu erreichen und hier einen Grat zu erzeugen. Leichtes verwackeln, vorhandene Unebenheiten im Schliff und/oder spätestens die Krümmung im Klingenverlauf können dies erschweren.

Ich persönlich würde auch hier mit einem gröberen Schleifmittel beginnen um bei einer so breiten Primärfase die Schneidkante möglichst schnell zu erreichen. Und erst wenn die Fase geometrisch sauber steht ggf. verfeinern.

Wenn du kein Skandi-Purist bist, könntest du alternativ auch gleich eine winzige Sekundärfase (Microfase) anbringen oder konvex abziehen.
 
Moin

@Besserbissen so 100% mag ich da nicht mitgehen , da ich den Standardzug und auch immer ein groben Stein zu nehmen nicht gut finde.
Zuviel / schneller verschleiss...wie ich finde.
Die Flanken etwas zu polieren , auch bei Solinger Kram
hat sich bei mir bewährt ...man kann noch länger wetzen...aber halt etwas feineren Stab.

@Bukowski zu meinen Empfehlungen der 1K / 4K Kombi stehe ich noch. Wir können hier nicht wirklich einschätzen was der User kann oder auch nicht.
Und gleich grobes rumgeschrubbe , mag ich nicht empfehlen ...und das muss auch lange nicht so häufig sein , wie suggeriert wird.

Ein Anfänger wird am Anfang IMMER Probleme haben eine runtergenudelte Schneide wieder aufzubauen
Wenn ich das hier bei mir Vorort zeige , dann passe ich das natürlich immer zum Messer und dem Besitzer an.
Und kann Fehler korrigieren...und das passende Schleifzeug nehmen.
Die Crux liegt ja hier eher am einsamen Anwender zuHause...mit seinen YT Anleitungen.
@Besserbissen dein Vorschlag deckt für mich nur einen Teil der Möglichkeiten ab .
Da ich ein Fan von wenig Verschleiss / Abtrag bin....gehe ich das auch weiterhin anders an

Gruss

Micha

PS … die im Video gezeigten Steine nutze ich auch....sind Top ....das unterschreibe ich gerne
 
Moin Micha

1K / 4K Kombi
Der Stein ist in seinem Anwendungsfeld insbesondere für einen dünnen Japaner richtig eingesetzt ja auch sehr gut. Ich habe den Stein selbst zigfach empfohlen.

Ich halte den Ansatz von @Besserbissen , einem Anfänger für seine Solinger zum Start einen groben Stein zu empfehlen aus den genannten Gründen dennoch für sinnvoll. Wenn die Fase geometrisch aufgebaut ist, kann er ja trotzdem noch versuchen, bspw. mit einem 1k zu verfeinern.

Aber mit einem 1k Stein eine stumpfe Solinger Fase neu aufzubauen ist aus meiner Sicht halt nicht wirklich effizient bzw. birgt bei Anfängern ein höheres Frustrationspotential. Und ich halte den Benefit einer feineren Schneide bei einem vom Anfänger geschärften und gewetzten Messer für vernachlässigbar.

Spätestens wenn der Workflow routinemäßig sitzt kann es natürlich einen Step feiner werden – sowohl beim Stein und beim Wetzstahl als auch beim Messer.
 
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