Was ist Kugellagerstahl

jollyjo

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Hallo liebe Forumsbesucher,

ich spiele mit dem Gedanken mir eine geschmiedete Klinge aus laminierten Kugellagerstahl von Baudin zu bestellen. Nun weiss ich aber nicht so viel über diesen Stahl. Fällt dieser Stahl eher in die Kategorie der scharfen aber rostanfälligen Kohlenstoffstähle oder in die Kategorie der nichtrostenden Edelstähle?
 
Hallo
Sogenannter Kugellagerstahl ist nicht rostfrei. Die anderen Eigenschaften, wie tolle Schärfbarkeit und irre Schärfe machen das aber wett.
Gruß Stefan
 
Kugellagerstähle sind i.d.R. aufwändiger hergestellt als Werkzeugstähle, da besonders hohe Anforderungen an die Metallurgie (Reinheit, feines, gelichmäßiges Gefüge, ...) und die mechanischen Eigenschaften des fertigen Produktes (Wälzlager ggf. sicherheitsrelevante Bauteile, hohe Lebensdauer) gestellt werden. Je nach Applikation gibt es auch rostfreie Kugellagerstähle (z.B. BG-42). Der 100 Cr 6 (= 1.3505) ist mit ca. 1% Chrom absolut nicht rostträge. Da das Gefüge der Kugellagerstähle i.A. sehr fein ist, kann man bei korrekter Wärmebehandlung auch eine sehr hohe Schärfe der Schneide erwarten.
Gruß
Mark23
 
Vielen Dank für Eure Antworten Ihr habt mir bei der Entscheidung geholfen, dann werde ich mir die Baudinklinge von Brisa aus Finnland bestellen.
 
Hallo
Ich mußte heute lesen, daß man sowohl in Schweden, als auch in Schweinfurt edelste Edelstähle zu Kugellagern verarbeitet. Ich habe gerade den Auftrag für die Überholung von Getrieben angenommen, die ganzjährig im Freien betrieben werden. Im Katalog meines Großhändlers suchte ich mir dafür Kugellager aus, die im gesamten aus 440 C gefertigt sind. Außerdem gab es da Lager aus 440 B. Scheint mir beides interessant. Die Ausführungen sind so preiswert, daß Sie bestimmt sehr verbreitet sind. Also ist wohl bei der Angabe `Kugellagerstahl`mehr möglich, als ich die ganze Zeit dachte.
Grüße
Stefan
 
440 C = etwa 1.3543, so wurde er mir damals bekannt. Dass er später mehr als rostträger gehandelt wurde hat mich verblüfft. Von der Konzeption ist es ein Wälzlagerstahl. Und insofern ist da "mehr drin". Aber leider gibt es auch billige Lager, die sind aus aufgekohlten Stählen, und da ist dann nur an der Oberfläche mehr drin.
Bei kleineren Lagern ist es - wenn nicht rostfrei - aus 100Cr6, und bei größeren und zumal wenn rostfrei wichtig, oft aus 440C. Bei großen billigen Lagern, die nicht rostfrei sind, muß man aufpassen.
 
Hallo Herbert
Ich versuche nebenbei ein paar Messerideen durchzusetzen. Aus diesem Grunde kaufte ich mir etwas X105CrMo17 (.4125). Mein Stahlhändler bestätigte daß es sich dabei um AISI/SAE 440 C handelt.
In meinem Stahlschlüssel ist das auch so vorgesehen. Ist da wieder mal was an mir vorbeigegangen ? oder habe ich was verpasst ? (etwaige Toleranzen bei der Beurteilung der AISI Stähle o. ä.). Ich wüßte gerne, ob es da Ungereimtheiten gibt.
Gruß Stefan
 
um auf die Baudinklinge zurückzukommen....

... ich habe seinerzeit mal im Stahlschlüssel nachgeschaut (nicht im kleinen) und da findet sich unter der angegebenen Werkstoffnummer (sis 2258 glaube ich) bei den schwedischen Stählen (unter Baustählen) ein Stahl, der in etwa der 100Crxx Reihe gleichzusetzen ist. Ist also das, was mark23 schon beschrieben hat.

Gruß,
torsten
 
@lisie, nein, ist schon ok. Wälzlagerstähle sind oft nur wenig verschieden in der Analyse von z.B. Werkzeugstählen (100Cr6 als 3505 und 2067, z.B.). Das mit 4125 ist schon ok, aber wenn Du in den Stahlschlüssel schaust, siehst Du den 440C auch unter den Wälzlagerstählen.
Bei Wälzlagerstählen achtet man in höherem Ausmass auf die metallurgische Reinheit. Drum, wenn man die Wahl hat, immer den mit der Wälzlagerspec kaufen.
 
Hi,

laut der Zeitschrift Hephaistos schmiedet klaus Loose schneidleisten aus Damaststahl mit Stahl einer Feile und Kugellager

mfg Digi
 
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