Vhm-Bohrer Beschichtung

Philipp2000

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Hallo zusammen,

ich möchte demnächst mein erstes Framelock in Angriff nehmen. Wegen des Detentballs muss ich in die gehärtete Klinge ja ein Loch bohren. Nach langer Recherche habe ich Bohrer gefunden, die genau dafür ausgelegt sind, Stähle <= 65 HRC zu bohren. Sie haben verschiedene Beschichtungen die diesem hohen Anspruch standhalten sollen. Diese sind allerdings sündhaft teuer. Dazu kommt noch, dass man verschiedene Größen braucht, und die Bohrer wahrscheinlich leicht abbrechen. Im Messerforum werden oft "normale" VHM-Bohrer ohne Beschichtung in diesem Zusammenhang erwähnt. Reichen diese auch um gehärtete hochlegierte Stähle wie z. B. RWL-34 60HRC zu bohren? Was sind eure Erfahrungen mit VHM-Bohrern?

Ich freue mich auf eure Hilfe
Viele Grüße
Philipp
 
hallo,

ich habe mit VHM-Bohrern schon 14c28N (59HRC war angegeben), Feile und zuletzt 1.3343 (also HSS mit sehr hoher Härte und hoher Verschleißfestigkeit) gebohrt.
Die ersten beiden ließen sich recht gut bohren wohingegen sich der 1.3343 wirklich gewehrt hat - ich hatte erst den Eindruck, dass es nicht geht. Mit viel Druck und dann immer wieder neu ansetzen (trotz Bohr- und Schneidöl), um nicht zu überhitzen, ging es dann doch - leidlich. Der HSS machte beim Ansetzen der Bohrung schon Probleme und der Bohrer wanderte auf dem Stahl. In der Summe habe ich ein leicht übermaßiges Loch gebohrt. Als wirklich praktikabel würde ich das Ganze bei dem Stahl nicht ansehen; es ist eine Notlösung.

Bei den anderen beiden Stählen hingegen war das durchaus gut machbar. Der 14C28n ist allerdings nicht so verschleißfest wie ein RWL. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass der trotzdem keine großen Probleme macht. Wichtig beim Durchbohren ist, das Werkstück mit einer Stahlunterlage zu versehen. Dann gibt es keine Gratbildung auf dem letzten Stück des Durchbohrens auf der Austrittsseite. Dieser Grat sorgt gerne dafür, dass der Bohrer vorne ganz aprupt gestoppt wird und dann bricht das spröde Material und der Bohrer ist für die Tonne - aber Du willst ja nicht durchbohren, oder?

Ich habe China-Bohrer genommen für relativ kleines Geld - nur so als Info.

Viele Grüße,
Torsten
 
Hallo Torsten,

Danke für deine Antwort. Deiner Aussage nach zu urteilen, kann ich dieses winzige Sacklock wahrscheinlich mit einem normalen VHM-Bohrer bohren. Von diesen bekomme ich ja auch 8 Stück für den Preis von einem Beschichteten.
Danke für deine Antwort

Viele Grüße
Philipp
 
Guten Morgen,

je dünner der Bohrer, umso leichter bricht er - also ausprobieren. Ich drücke die Daumen.


Gruß,
Torsten
 
Hast du denn eine geeignete Bohrmaschine mit entsprechendem Bohrtisch und Spannwerkzeug für die Verwendung von (teuren) VHM-Bohrern?
Beschichtungen gibt es verschiedene, das kann TiC oder TiN oder eine Kombination aus beiden sein - muss aber nicht beschichtet sein. Die hilft dir beim Bohren eher wenig, wenn deine Bohrmaschine nicht spielfrei rund, sauber in der Säule auf und ab läuft und die Drehzahlen nicht ansatzweise konstant aufs Material bringt. Kühlung ist ggf. auch ein Punkt, denn man bei VHM bedenken sollte.

Das soll dich nicht abschrecken und evtl. verfügst du auch über geeignete Maschinen samt Zubehör. Wenn da aber nur ein Grat oder "Karbidbrocken" aus dem Bohrer ausbricht, ist er prinzipiell Schrott, weil man ihn konventionell nicht hachgeschärft bekommt. Mit "Diamantplatten" geht es mühsam und schwierig, ist aber eine ziemlich geistentleerende Strafarbeit...
 
Ja ich habe eine Standbohrmaschine mit drehzahlen von 700 - 2500 rpm also wird schon was dabei sein. Aber die Stabilität bzw. Rundlaufgenauigkeit isz nicht die beste, hat ungefähr 250 euro gekostet. Man könnte das loch wahrscheinlich auch in die ungehärtete klinge bohren, aber ich habe dabei Bedenken, da sich bis zum gehärteten Zustand der Klinge noch Kontur Stopppin-position etc. verändern.
 
Wenn das so ist, dann solltest du die Klinge ungehärtet bohren und die weichere "Peripherie" entsprechend darauf abstimmen und anpassen.
Ist sinnvoller, als gehärtete Klinge und Bohrer zu schrotten...
 
Hat diese Vorgehensweise, die Detentbohrung ungehärtet zu erledigen schon mal jemand bei einem Frame-/Linerlock ausprobiert?
 
Nochmal kurz ein Feedback,
Ich habe heute die VHM-Bohrer ohne Beschichtung ausprobiert. In gehärtetem 1.2510 ohne Probleme ohne Quietschen. Für Leser die es interessiert, ich habe auch 4,8 und 5,8 mm VHM bohrer bestellt. Mit meiner Bohrmaschine und der rundlaufgenauigkeit drehzahleneinstellung etc. war das Bohrer fürchterlich, trotz wechseln der drehzahlen und druck auf dem bohrer, war kein vernünftiges Bohren möglich.
Mein Fazit, bei kleinen Bohrern funktioniert HM super, von großen Bohrern und billigen Bohrmaschinen kombiniert würde Ich abraten.
 
Nochmal kurz ein Feedback,
Ich habe heute die VHM-Bohrer ohne Beschichtung ausprobiert. In gehärtetem 1.2510 ohne Probleme ohne Quietschen. Für Leser die es interessiert, ich habe auch 4,8 und 5,8 mm VHM bohrer bestellt. Mit meiner Bohrmaschine und der rundlaufgenauigkeit drehzahleneinstellung etc. war das Bohrer fürchterlich, trotz wechseln der drehzahlen und druck auf dem bohrer, war kein vernünftiges Bohren möglich.
Mein Fazit, bei kleinen Bohrern funktioniert HM super, von großen Bohrern und billigen Bohrmaschinen kombiniert würde Ich abraten.
großen Bohrern?
wurde vorgebohrt ? das ist extrem nicht zu unterschätzen......
keine querschneide mag das......
 
Naja, der Bohrer hat ja einen gespliteten Punkt. Nein es wurde nicht vorgebohrt. Wenn ein Hss 0815 bohrer das ohne Probleme hinkriegt, dann stelle ich diesen anspruch auch an einen VHM-Bohrer
 
Meines Wissens nach, sollte man gehärtetem Material auch nicht vorbohren.
Sonst sind Schneidenausbrüche bei den folgenden Bohrern Recht wahrscheinlich
 
Die Erfahrung habe ich sogar bei ungehärteten Materialien gemacht. Genau so ist es, das Bohren von 2 auf 4 auf 8 auf 10 millimeter funktioniert nicht. Einen dementsprechend kleinen Vohrbohrer für den Hartmetallbohrer hatte ich leider nicht, deshalb blieb keine Wahl. Was ich ganz vergessen hatte zu erwähnen ist, dass ich die großen HM-Bohrer bei ungehärteten materialien verwendet habe (legierter Stahl) und die oben beschriebenen ergebnisse erhalten hatte.
 
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