Hätte mich ja auch gewundert, wenn die einen VERNÜNFTIGEN Folder mit Titangriffen zustande gebracht hätten...
Zweierlei ist mir bei der Diskussion um Böker aufgefallen:
1) Die Firma würde nicht auf Verbesserungsvorschläge eingehen. Das liegt sowohl am sehr "deutschen" Blick des Ladens auf das Verhältnis Firma-Kunde (ist hier einfach nicht üblich) als auch an der mangelnden Notwendigkeit (siehe 2.): wenn ich nicht muß, mache ich auch nix anders - könnte ja Zeit und Geld und Hirnschmalz kosten. Eventuelle wirtschaftliche Sinnhaftigkeit von Veränderungen wird nicht überprüft.
2) Die Firma würde am Kunden vorbeiwirtschaften. Ich fürchte: das stimmt nicht, sie wirtschaftet vielleicht an uns vorbei. Bei aller Begeisterung darf man nicht übersehen, daß wir hier ein ausgesprochen kleiner Kreis sind, der trotz seiner Kaufkraft (die Qualität statt Quantität sucht :fack: ) wirtschaftlich für eine Firma wie Böker kaum ins Gewicht fällt. Ich habe mich kürzlich, als ich den neuen Katalog gekriegt habe, auch wieder über die riesige Modellmenge gewundert, die zu 90% (???
) aus Schrott besteht. Wenn man aber davon ausgeht, daß die Mehrheit der Messerkäufer nun mal wenig bis keine Ahnung hat und sich dann die Werbesprache von Böker anschaut (kotz
), dann wird verständlich, an wen die Dinger gehen: Kinder, Jugendliche, Poser, Leute, die sich nichts anderes leisten können und, was ich am schlimmsten finde (sorry Ray, jetzt wird's deutlich): egokranke Proleten, die einen S******ersatz brauchen. Nicht umsonst steht der idiotische Slogan "Ein vernünftiges Messer gehört heute zum guten Ton" ausgerechnet über den schrottigsten dolchförmigen Gummi- und Billigstahl-Abstechgeräten. Sucht mal selber ein bischen, welche Messer mit welchen Ausdrücken beworben werden, mir ist jetzt noch ganz schlecht. Würde mich freuen, wenn sich dazu mal jemand äußert, der von Werbepsychologie und -sprache mehr Ahnung hat als ich. Darüber, inwieweit diese Marketingstrategie in Verbindung mit diversen Antworten auf Anfragen auf die "Befindlichkeit" der Firmenleitung schließen läßt, will ich ohne Anwalt lieber nicht spekulieren - "Weltfirma" :lach2:
Trauriges Fazit: Böker könnte vermutlich schon anders, will aber nicht, weil der Markt, den die Firma bedient, mehr als ausreichend groß ist, und sie sich in diesem Markt offensichtlich wohlfühlt.
Sorry, daß ich das so "lautstark" und langatmig loswerden mußte.
Marko