Cryo
Mitglied
@ Kababear: Ja; wie erklär ich das nur unmissverständlich…
Na gut, zum einen sollten wir uns mal von den Begriff „Wärmebehandlung“ trennen, der ist wohl irreführend, physikalisch korrekt müsste es wohl heißen: „Werkstoffbehandlung unter Zuhilfenahme von thermischer Energie im (nahezu) gesamten Temperaturspektrum“ – oder so ähnlich.
Wie ich Dir auch schon oben zustimmte, ist für die bekannte, traditionelle Werkstückbehandlung unter Zuhilfenahme von thermischer Energie im Bereich von weit über 200°C ein Anlassen unabdingbar. Die von Dir erwähnten Datenblätter beziehen sich auch ganz genau auf diesen Vorgang und nicht aufs Tiefkühlen (soweit sind die noch nicht, dauert noch einige Jahrzehnte). Wie ich auch schon beschrieben habe, müssen die Bauteile vor dem Tiefkühlen gehärtet, d.h. auch angelassen sein.
Jetzt zur Werkstückbehandlung unter Zuhilfenahme von thermischer Energie im niedrigen Temperaturspektrum. Hier erfolgt eine weitere Restaustenitumwandlung, nämlich der Anteil, der in der vorhergehenden Behandlung nicht umgewandelt wurde. Der prozentuale Anteil vom nicht umgewandelten Austenit dürfte bei idealer Härtung relativ gering sein – sonst ist beim Härten grundsätzlich was falsch gelaufen. Man kann das auch anders ausdrücken: bei „sehr guten Stahl“ erreichen wir eine Erhöhung von ein bis maximal zwei Rockwell; bei „schlechten Stahl bis zu vier Rockwell“, allein durch Tiefkühlen auf -196°C. – Vielleich lag genau hier unser Verständigungsproblem, es kommt also nicht zu einer massiven Martensitbildung die das Bauteil extrem spröde macht. (Warum ich hier von guten und schlechten Stahl und nicht von Arten/Sorten rede, später mehr.)
Aber weiter, flankierend zur Martensitbildung, kommt es im Bauteil aber auch zu Umwandlung von Strukturen, insbesondere der Ausbildung feiner Karbide und zum Stressabbau im Werkstück und genau das ist der Grund, warum man beim Tiefkühlen auf ein Anlassen verzichten kann, weil das Bauteil nicht an Zähigkeit verliert und auch nicht spröder wird.
Oder anders ausgedrückt: Beim traditionellen Härteverfahren, durch die hohen, notwendigen(!) Temperaturschwankungen, wird im Bauteil die Werkstückhärte angelegt. Es kommt aber in den seltensten Fällen zu einer kompletten Strukturumwandlung und damit wird Stress (Spannungen) aufgebaut, der letztlich mit ein Grund für die Sprödigkeit im gehärteten Werkstück ist, durch Anlassen werden ein Teil der Spannungen abgebaut.
Und wie bereits oben beschrieben, können wir - wenn es der Kunde wünscht - das behandelte Teil anlassen mit genauer Temperaturvorgabe durch den Kunden.
Na gut, zum einen sollten wir uns mal von den Begriff „Wärmebehandlung“ trennen, der ist wohl irreführend, physikalisch korrekt müsste es wohl heißen: „Werkstoffbehandlung unter Zuhilfenahme von thermischer Energie im (nahezu) gesamten Temperaturspektrum“ – oder so ähnlich.
Wie ich Dir auch schon oben zustimmte, ist für die bekannte, traditionelle Werkstückbehandlung unter Zuhilfenahme von thermischer Energie im Bereich von weit über 200°C ein Anlassen unabdingbar. Die von Dir erwähnten Datenblätter beziehen sich auch ganz genau auf diesen Vorgang und nicht aufs Tiefkühlen (soweit sind die noch nicht, dauert noch einige Jahrzehnte). Wie ich auch schon beschrieben habe, müssen die Bauteile vor dem Tiefkühlen gehärtet, d.h. auch angelassen sein.
Jetzt zur Werkstückbehandlung unter Zuhilfenahme von thermischer Energie im niedrigen Temperaturspektrum. Hier erfolgt eine weitere Restaustenitumwandlung, nämlich der Anteil, der in der vorhergehenden Behandlung nicht umgewandelt wurde. Der prozentuale Anteil vom nicht umgewandelten Austenit dürfte bei idealer Härtung relativ gering sein – sonst ist beim Härten grundsätzlich was falsch gelaufen. Man kann das auch anders ausdrücken: bei „sehr guten Stahl“ erreichen wir eine Erhöhung von ein bis maximal zwei Rockwell; bei „schlechten Stahl bis zu vier Rockwell“, allein durch Tiefkühlen auf -196°C. – Vielleich lag genau hier unser Verständigungsproblem, es kommt also nicht zu einer massiven Martensitbildung die das Bauteil extrem spröde macht. (Warum ich hier von guten und schlechten Stahl und nicht von Arten/Sorten rede, später mehr.)
Aber weiter, flankierend zur Martensitbildung, kommt es im Bauteil aber auch zu Umwandlung von Strukturen, insbesondere der Ausbildung feiner Karbide und zum Stressabbau im Werkstück und genau das ist der Grund, warum man beim Tiefkühlen auf ein Anlassen verzichten kann, weil das Bauteil nicht an Zähigkeit verliert und auch nicht spröder wird.
Oder anders ausgedrückt: Beim traditionellen Härteverfahren, durch die hohen, notwendigen(!) Temperaturschwankungen, wird im Bauteil die Werkstückhärte angelegt. Es kommt aber in den seltensten Fällen zu einer kompletten Strukturumwandlung und damit wird Stress (Spannungen) aufgebaut, der letztlich mit ein Grund für die Sprödigkeit im gehärteten Werkstück ist, durch Anlassen werden ein Teil der Spannungen abgebaut.
Und wie bereits oben beschrieben, können wir - wenn es der Kunde wünscht - das behandelte Teil anlassen mit genauer Temperaturvorgabe durch den Kunden.
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