seit wann messer aus rostfreiem stahl?

Neutralizer

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Hi,

seit wann gibt es eigentlich Messer aus rostfreiem Stahl...
und was haltet ihr von 420er Stahl

Gruß
Neutralizer
 
Genau kann ichs nicht sagen! Müsste so in den 20er Jahren gewesen sein.
Massenhaft durchgesetzt haben sich "rostfreie" Messer aber erst nach dem Krieg.

Zorro
 
Der erste "rostfreie" Stahl wurde IIRC 1913 in Sheffield hergestellt, wohl aber nicht für Messer.

Gruß Andreas
 
und was haltet ihr von 420er Stahl

420er ist halt nicht sehr schnitthaltig, dafür aber sehr leicht nachschleifbar und relativ scharf zu machen.

Da ich eine gute Schnitthaltigkeit bevorzuge kann ich nicht wirklich viel damit anfangen.

regards
 
Last edited:
Also ich bin beileibe kein Experte, dafür haben wir hier hochgradige Spezialisten in Sachen Stahl. Die Namen sind bekannt.

Ich meine irgendwo mal gelesen zu haben, daß es rostfreien Stahl schon recht früh gab (vor WW II), aber er war nicht härtbar. Dieses Problem wurde erst später gelöst. Messer "rostfrei" gab`s aber wohl schon recht früh in den 40`s. Kann sein daß ich was verwechsle.

420: Laut Stahltabelle ähnlich (jedoch nicht identisch!) mit dem deutschen Stahl 1.4034, welcher allgemein recht gute Eigenschaften hat, ohne besonders herauszuragen. Wird hier im Forum allgemein als unterste Klasse der "Rostfreien" angesehen.

Wenn ich was Falsches gesagt habe, bitte berichtigt mich.

Matthias.
 
Na ja, das hab ich schon früher mal überflogen, aber wenn Fachleute diskutieren, wo bleibt dann der Laie mit seinem Glauben an guten deutschen 1.4034`er Stahl? Meiner bescheidenen und unmaßgeblichen Meinung nach genügt eben dieses 4034 den Anforderungen für ein Gebrauchsmesser, auch für gröbere Arbeiten.

Es ist doch wie bei den Messern in der Küche. Ich nehme nach jeder Benutzung den Stahl in die Hand und fahre ein paarmal darüber. Bleibt "immer" scharf genug, um Fleisch und Gemüse usw. zu schneiden. Außerdem mit einfachen Mitteln zu schärfen.

Füt extreme Schnitthaltigkeit gibt es natürlich Besseres, das ist mir schon klar!! Aber wieviele Supermesser aus 154 oder ATS 34 liegen in den Regalen?

Matthias
 
Original geschrieben von Matthias
Es ist doch wie bei den Messern in der Küche. Ich nehme nach jeder Benutzung den Stahl in die Hand und fahre ein paarmal darüber. Bleibt "immer" scharf genug, um Fleisch und Gemüse usw. zu schneiden.

Nach meinem laienhaften Verständnis vom Wetzstahl und dessen Funktion / Wirkung sollte man nicht NACH dem benutzen den Wetzstahl verwanden sondern VOR dem benutzen des Messers.

Der (durch das benutzen entstandene) Grat (der mit dem Stahl bei richtiger Verwendung abgetragen wird) legt sich nach dem benutzen selber wieder etwas - braucht dafür aber etwas Zeit (ein bis zwei Tage).

Wenn Du nach dem Benutzen den Stahl verwendest trägst Du relativ viel Material ab.

Gruss
Markus
 
Also wie schon gesagt, im "historischen Kalenderblatt" unserer Tageszeitung wurde es als "wichtig" angesehen, an das Ereignis im Jahre 1913 zu erinnern.

edit:
Google rulz - irgendwann muss ja ein passender Suchbegriff enthalten sein :D :D

Also:
Der gute Mann hieß Harry Brearly (1871 - 1948) und war Metallurge - er hat mit 0,4% c und 14%Cr zu experimentieren angefangen.
Kurz darauf, während WK I wurde dann schon die Legierung 18-8 benutzt, und zwar für Bestecke, also auch für Messer.

Passiert ist es um 1912/13, erst mal ein unbeachtetes Resultat, das dann untersucht und weiter "auslegiert" wurde, man war nämlich auf der Suche nach dem "rostfreien" Stahl.
Ist jetzt nur ganz knapp zusammengefasst.

Gruß Andreas
 
Last edited:
danach ist davor

Wenn Du nach dem Benutzen den Stahl verwendest trägst Du relativ viel Material ab.
:confused: :confused: :confused: :confused:

bin vielleicht zu doof - ich versteh das nicht!!

außerdem:
wo ist der unterschied, ob ich den stahl nach dem schneiden benutze und es dann bis zum nächstenmal liegen lasse oder ob ich es direkt vor dem schneiden kurz abziehe??

vor dem schneiden ist zwar üblicher, aber das resultat ist doch das gleiche, oder??

bernd
 
Re: danach ist davor

Original geschrieben von darley
[Bwo ist der unterschied, ob ich den stahl nach dem schneiden benutze und es dann bis zum nächstenmal liegen lasse oder ob ich es direkt vor dem schneiden kurz abziehe??

vor dem schneiden ist zwar üblicher, aber das resultat ist doch das gleiche, oder?? [/B]

Nein, hatte ich ja bereits geschrieben:

Wenn Du mit einer scharfen Schneide schneidest entsteht ein Grat.

Wenn Du unmittelbar nach dem Schneiden mit dem Stahl den Grat abhobelst ist er weg.

Wenn Du aber wartest "legt" sich der Grad von selber etwas, er wird also kleiner. Wenn Du dann erst mit dem Stahl an die Schneide gehst nimmst Du entsprechend weniger Grat weg - was dazu führt dass die Schneide länger scharf bleibt.

Ist bei Rasiermessern sicher ausgeprägter als bei Fleischermessern aber auch der Metzger der zu meinen Schwiegereltern zum Schlachten kommt macht es so dass er die Messer vor dem Benutzen wetzt, nicht nachher, dito mein Schwager der sich Koch ist - beide auch mit der Begründung.

Bei Leo kann man das glaube ich auch nachlesen.

Gruss
Markus
 
Gestern, im Schlachthof: Ein "Fleischer" beim Zerlegen. Schnipp, schnipp, schnipp, Stahl in die Hand wetz, wetz, Schnipp, schnipp, schnipp usw. u.s.f.

:D :D

Allerding stimmt das Gesagte über Schneidenumlegung und Aufrichtung der selben im mikroskopischen Bereich bestimmt.

Vielleicht werde ich mich umstellen, aber ich hab`s mir so zur Gewohnheit gemacht. Schneiden, reinigen des Messers, abziehen, aufräumen. (Messerblock oder Scheide).

Mag falsch sein, funzt aber.

Matthias.
 
Ich habe bei der Suche nach dem Geburtsjahr und dem "Geburtshelfer Harry Brearly" auf einer englischen HP einige interessante Infos im Zusammenhang mit rostbeständigen Stählen gefunden.
Die Produktion dieser Stähle wurde 1915 aufgenommen, und wen wunderts - der rostfreie Stahl war ursprünglich eigentlich für Gewehrläufe gedacht.

Die HP heist chemistry.about.com

Gruß Andreas
 
Last edited:
Ah, sehr interessant... also sind die rostfreien Stähle schon so lange auf dem Markt...

Denkt ihr, dass ein ATS 34 oder AUS 8 mit einem Kohlenstoffstahl mithalten kann?
 
@Andreas, ich habe gerade mal im Winchester Buch (Meadis) nachgelesen. Winchester baute bereits ab ca. 1919 das Modell 1892 mit Läufen aus rostfreiem Stahl. Sie waren mit "stainless steel" gekennzeichnet. Da sich der Stahl nicht brünieren lies wurden die Läufe "japanned" = mit einem speziellem Lack gestrichen. War aber nicht erfolgreich, der Lack ging schnell ab und die Läufe taugten nicht besonders. Heute sind diese Waffen sehr selten und teuer.
Das nur so zur algemeinen Info zu diesem Thema
Gruß
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,
Das entzieht sich wohl Google :argw: :D

Alles was ich dazu gepostet habe, stammt von englischen HP's, die ich über Google gefunden habe.
Wundert mich gewaltig, da muss irgendwas in der Metallurgie-Historie verschwiegen worden oder verloren gegangen sein, da überall nur das Jahr 1913 und der Name Brearly aus Sheffield genannt wird.

Gruß Andreas
 
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