Schleifpapier oder Schleifstein - wo liegen Vorteile oder Nachteile

Was vlt. bei der Tormek noch wichtig sein kann, ist Achtsamkeit beim Wegpolieren des Schleifgrates. Bei diesem letzten Schritt kann man durch viel Druck und zu langes Polieren die feine Schneidkante unnötig verrunden (gilt natürlich nicht nur für die Tormek, sondern auch für Handabzug auf einem Leder - aber maschinell passiert sowas schneller; nicht nur das Schleifen geht 'effektiver').

Also mit moderatem Druck und nur so lange wie nötig.
 
Bis auf absehbare Zeit werde ich mit viel einfacheren Messern arbeiten. Aber ich schaue gerne über den Tellerrand.
Für das Balligschleifen kleiner Fasen gibt es von Tormek die KJ Halter. Der KF-45 liegt um 50€.
 
Mit der Tormek geht halt nicht alles. Je breiter die Schneidfase um so stärker macht sich der leichte Hohlschliff durch den 250mm Stein bemerkbar. Nicht umsonst haben die Solinger und die Japaner viel größere Schleifsteine.
Was überhaupt nicht damit geht ist es einen breiten Flachschliff bis auf Null anzulegen.
Ein konvexer Schliff ist mit viel Übung allerdings möglich. Eine modifizierte Messerhalterung in Verbindung mit einer Art Wippbewegung für starke Balligkeit habe ich im Video gesehen, aber nicht selbst getestet. Ähnlich wie der Solinger Walkschliff.
Ich möchte nun das was die Tormek nicht gut kann auf Steinen und auf Papier erlernen.

@xtorsten Die Gratentfernung ist sowieso der Schlüssel zum Erfolg, egal wie man mit dem Schärfen beginnt. Auf knifegrinders.com findet man gute Informationen was mit rotierenden Maschinen erreichbar ist.
Ich meine aber dass man ein gutes Finish mit Stein und Leder genau so gut hinbekommen kann. Die machen halt mehrere 100 Messer pro Tag in höchster Qualität. Trotzdem Interessant.

@Pietje Die KJ Halterungen unterscheiden sich den den älteren Tormek Halterungen dadurch dass sie selbstzentrierend sind. Die Balligkeit wird durch das Hin und herschieben zwischen den Anschlägen erreicht. Das war mit den alten Halterungen (mit gewissen Abstrichen) auch möglich. Ich habe mir einige Messerhalterungen auch selbst gebaut. Stechbeitel, Äxte usw. Auch eine Diamant-Abrichtvorrichtung habe ich selbst gebaut. Aber das wird hier off topic.
 
Damit Du siehst, ich habe das durchaus intensiv probiert.

Moosgummi im Schleifbogenformat und damit gröber ballig ausgedünnt und fein auf Null gefinisht. Dann mit Stein geführt Microfase dran.

Bei ballig stören Unregelmäßigkeiten weniger als bei einem Flachschliff, der eben doch von einer hohen Genauigkeit stark profitiert. Das bei einer solchen Aktion stets die Flanken verkratzen, ergibt sich auch beim bloßen Schärfen der Fase.

An dem Böker Cottage waren mir zunächst Präzision und Optik egal - hauptsache etwas dünner und vorallem leicht ballig an/um die Fase. Ohne ballig würde ich eher zu einem Sieger Keramikstab greifen und hernach verfeinern als Schleifpapier verwenden. Vom Zeitaufwand und dem Gerödel drumherum mal ganz abgesehen.

grüsse, pebe


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