Schleifen auf Bankstein - beidhändig?

Pflaster

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Ein herzliches Hallo an alle Forum-Mitglieder!
Ich bin seit einem Jahr stiller Mitleser und habe eine Frage an die Bankstein-Schleifer unter euch. Beim Schleifen auf dem Stein gibt es ja folgende Möglichkeiten:

a. Als Rechtshänder halte ich den Messergriff in der rechten Hand und schleife zuerst die linke Seite der Klinge mit der Schneide voran vom Körper weg. Dann drehe ich die Klinge um und schleife mit der Schneide zu mir die rechte Seite der Klinge, ebenfalls mit dem Griff in der rechten Hand.

b. Messergriff in der rechten Hand, schleifen der linken Seite der Klinge mit der Schneide voran vom Körper weg. Dann den Messergriff in die linke Hand wechseln und die rechte Klingenseite ebenfalls mit der Schneide voran vom Körper weg schleifen.

Leo favorisiert und empfiehlt ja Möglichkeit b., also das beidhändige Schleifen auf seiner (großartigen) Messerschärfseite: („Wenn sich auf der gesamten oben liegenden Schneidenseite ein Grat aufwirft, dreht man das Messer auf die andere Klingenseite und bearbeitet diese. Beidhänder nehmen es dazu in die andere Hand, wie im unteren Bild gezeigt (ist die bessere Methode, sollte man auch als Rechts- oder Linkshänder mal ausprobieren), Rechtshänder oder Linkshänder können die Bewegung in der anderen Richtung mit der gleichen Hand nachvollziehen.“)
Mich würde interessieren, ob die meisten von euch Version a. oder b. praktizieren – vielleicht sogar mit einer kurzen Begründung?
Ich als reiner Rechtshänder mit eher ungeschickter linker Hand bevorzuge Version a. Außerdem finde ich, dass insbesondere beim Schärfen japanischer Küchenmesser aufgrund der scharfen hinteren Schneidenkante das häufige Wechseln des Griffes von einer Hand in die andere auch mit einer höheren Verletzungsgefahr verbunden ist.
Viele Grüße
Pflaster
 
Also ich mach das eher vom Messer, also von der Klingenform abhängig.
Da ich aber Linkshänder bin, geht das bei mir alles umgekehrt;-)

Beim Santoku beispielsweise:
Griff in der Linken, Spitze zeigt nach oben rechts und Schneide vom Körper weg. Rechte Hand auf der Klinge, Daumen der rechten kontrolliert den Klingenrücken und damit den Schleifwinkel.

Beim Mercator als Gegenbeispiel ist es mir lieber, wenn die Schneide zu mir zeigt, sonst isses Gleich.

Aber da entwickelt wohl jeder im Laufe der Zeit seine eigene Technik...
 
Hallo Pflaster (schöner Nick für dieses Forum!),

obwohl ich viele Jahre Schlagzeug spiele und mithin motorisch mit der Linken kaum schlechter bin als rechts, habe ich nach anfänglichen Versuchen mit der Handwechselmethode b) mich doch für die Methode a) entschieden.

Ich finde das Einhalten des Winkels so noch einfacher und den Ablauf harmonischer.

Was ich wichtig finde:
Ich lege die Fingerspitzen der linken Hand immer auf den Teil der Schneide, der gerade auf dem Stein ist (d. h., ich schleife lange Klingen quer zum Stein, in einem angenehmen Winkel, und führe mit der rechten Hand die gesamte Klingenlänge nach und nach über den Stein).
Ich fühle nur vor dem ersten Zug kurz mit dem Daumen nach, ob der Abstand des Klingenrückens zum Stein o. k. ist; dann muß der Daumen weg, sonst -->Pflaster! ;-)
Den Druck kontrolliere ich mit den Fingerspitzen der Linken, und nicht mit der rechten Hand (die hält den Griff, den Winkel, und macht den Vorschub in Klingenlängsrichtung).
Die Fingerspitzen der Linken und meine Ohren sagen mir, ob der Winkel richtig ist und wie weit ich mit dem Schleifen bin.

Schleifen, bis sich ein Grat bildet, und erst dann wechseln. das ist für mich der Königsweg.

Ganz wichtig: ich sitze entspannt vor dem Stein, die Unterarme bilden fast einen rechten Winkel zu den Oberarmen (Stuhl hochstellen!), und die Bewegung kommt nur aus den gesamten Armen ab Schultergelenk.
Der Oberkörper sollte sich nicht vor/zurück bewegen.

Über die Fußhaltung dann in einem späteren thread... :steirer:

Frohes Schleifen,

Norbert
 
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