schlechteste Schnitthaltigkeit bei Serienmessern?

Sam Hain

Mitglied
Messages
1,166
Aus gegebenem Anlass wollte ich mal nach Euren Erfahrungen hierzu fragen.
Mein 710HSS nimmt eine sehr hohe Schärfe an, hält sie aber nicht. Soll heissen: Zwei Milchkartons aufschneiden und es hat nicht mal mehr Rasierschärfe. Das kanns doch nicht sein, oder? Der Schneidenwinkel ist keinesfalls extrem, daran kann es nicht liegen.
Ich schiebe es auf die -zwischen "ausgezeichnet" und "erbärmlich schlecht"- schwankende Wärmebehandlung bei Benchmade. Ist ja eigentlich auch ein alter Hut.:rolleyes:

In der Form kenne ich das sonst nur noch von billigsten Serienteilen mit 420er Konservenblechklingen.
Erfreuliches Gegenbeispiel ist die konsequent gute WB bei Spyderco, bei deren Messern ich noch keine solchen Ausrutscher feststellen konnte.


Um nun nicht ganz allein in meinem Ärger dazustehen, würde ich gern erfahren, mit welchen Messern aus Serienfertigung Ihr solche Erfahrungen gemacht habt.
Interessant wären besonderes jene Fälle, in denen das Verhältnis von Schnitthaltigkeit zu Stahl-Hype besonders ungünstig ausfällt, wie bei meinem M2-Schrott.


Bitte um rege Beteiligung, nur keine Scheu;) .
Gruß,
sam
 
Spyderco Native mit CPM440V Klinge, wird mit etwas mühe zwar sehr scharf, ist nach wenigern schnitten jedoch schon wieder so stumpf das es nur noch reißt wenn man papier schneiden möchte.

Ähnlich verhält sich mein kleines China Messer aus der frühen Jugend.


Schöne Grüße, David
 
Ich war vom H&K Messer schwer enttäuscht, vor allem nach dem Hype der um den XT gemacht wurde. Habe damals viel Karton zerlegen müssen und das Teil war schneller Stumpf als ich Rumpelstilzchen sagen konnte.
 
Benchmades hab ich 6 Stück, alle Super, bis auf den Mini Griptilian
mit 50/50 Ser. und 440C Stahl, das Teil ist nach einer Pizza stumpf!
Hab es von einem Freund, der war damit als Roadie auf Tour, hat das
Messer dann mir vermacht, weil unbrauchbar für solche Dauereinsätze
hat sich gleich ein teures AlMar gekauft.. und ich hab das Axis Blech daheim .. ;) Kann als Trainer benutzt werden trotz Sharpmaker ;)

Gegen mein altes Ats 34 AFCK kommt von meinen neuen BM Modellen nichts an die Haltbarkeit der Schärfe heran .Ja Ja die gute alte Zeit ..:D :D :D
 
Richtig scharf zu bekommen und schnitthaltig ist die Standard-Klinge an meinem uralten Böker Speedlock II aus 1.4034.

Unglaublich schnell scharf und genauso schnell wieder stumpf ist die ATS34 Austauschklinge für den großen Bruder. Die ist butterweich und gleichzeitig sehr rostanfällig.

Positiv überrascht hat mich mein BM530. Mit dem hab ich ca. 47 Quadratmeter Karton (von nem Kleiderschrank) in mundgerechte Stücke zerkleinert und konnte noch annähernd damit rasieren.
 
Die Schnitthaltigkeit der ATS-55-Klinge an meinem Spyderco Rookie ist auch alles andere als begeisternd! Dort macht es mir wenig aus, da das Rookie recht selten und dann als Zweitmesser mitkommt.

Mehr ärgern tut es mich bei meinem Benchmade Nimravus M2HS, die erste Version, die damals erhältlich war. Die <3mm dicke Klinge verspricht im Prinzip gute Alltagsschneidtauglichkeit. Leider ist das Messer einerseits mit dem Sharpmaker kaum richtig scharf zu bekommen, andererseits hält es die Schärfe nicht lang. Zudem scheint der Stahl ziemlich spröde und die Schneide selbst weist von der Herstellung so tiefe Riefen auf, dass diese selbst nach etlichen Abzügen noch zu sehen sind.
 
Ich hatte mal ein Glock Feldmesser (soll heißen, ich habs nicht mehr). Das hat raisert, aber nach 2 Tagen rumliegen, ohne irendwas damit zu schneiden, war die rasierschärfe weg...

MfG, Lukas
 
Am schnellsten Stumpf wurden bisher alle Herbertz-Messer die ich hatte.

Man könnte als mal glauben, die werden schon in der Hosentasche stumpf. ;)

Die ganz billigen,aus Kinder-und Jugendtagen,die nur wie ein Messer aussahen,zähle ich jetzt mal nicht dazu.

Gruß William
 
Ich halte grundsätzlich wenig von Messern mit AUS 6 Stahl. So habe ich ein CRKT (Modell weiß ich grade nicht.) das hat noch keine Schärfe gehalten, egal, welchen Winkel ich angebracht habe. Ein Bekannter von mir hat auch ein Messer mit Klinge aus dem Stahl, gleiches Preoblem.

yaammoo
 
Bezüglich Schnitthaltigkeit hab ich so meine Erfahrungen sammeln können. Hatte auch schon diverse Modelle von CRKT und Herbertz. Mit AUS6 und AUS8 keine Probleme. Von der Schnitthaltigkeit her vergleichbar mit 440A- oder 440B-Klingen von Herbertz. Verglichen mit 440C bei Böker keine erheblichen Unterschiede. Bei CRKT gabs anfangs Probleme mit leichtem Rost, was aber an der sandgestrahlten Oberfläche lag. Nach einer ausgiebigen Politur der Klinge glänzen die erst mal wieder schön und nehmen auch so gut wie keinen Rost mehr an.

Wenn die Messer schnell stumpf werden, liegt's meiner Erfahrung nach an den Toleranzen beim Härten. Da können gerade bei billigen Messern <20,-€ Differenzen auftreten, da hier nicht so viel Ausschuss aussortiert wird. Denn das kostet ja auch. Was mich aber wundert, ist der schnelle Verschleiß bei Benchmade&Co. Gerade bei so namhaften Herstellern sollten die Klingen eigentlich sorgfältig bearbeitet werden.:confused:

Es liegt aber auch an der Schnittechnik. Zuviel Druck ohne Längsbewegungen der Klinge schädigen die Schneide wesentlich stärker als ein Schnitt mit etwas weniger Druck aber einer gleichmäßigen Vor- oder Rückwärtsbewegung der Schneide. Dann ermüdet die Hand auch nicht so schnell.:) Denn bei einem reinen Druckschnitt bleibt eine leichte Seitwärtsbelastung der Schneikante nicht aus. Die legt sich dann natürlich schneller um als bei einem ziehenden Schnitt.

Hab mit bisher zwei CRKT-Modellen und einem Herbertz-Folder (nicht die Billigmodelle für 9,99 €), sowie einem Böker und einem Spydi Police mit 440C-Klinge schon an einigen Altpapiersammlungen mitgemacht und die haben locker einen ganzen Tag Schneidarbeit (Schnüre, Packbänder, Kartonage,...) ohne Nachschärfen überstanden.:D

Momentan baue ich auch eigene Modelle, überwiegend mit Klingen aus RWL34. Die machen sich bei 59-60 HRC nicht schlecht. Standfest und nicht zu schwer nachzuschärfen.:super:
 
[...] Momentan baue ich auch eigene Modelle, überwiegend mit Klingen aus RWL34. Die machen sich bei 59-60 HRC nicht schlecht. Standfest und nicht zu schwer nachzuschärfen.:super:
Hier geht´s zwar um schlechte Schnitthaltigkeit bei Serienmessern, aber das ist auch meine (noch bescheidene) Erfahrung mit RWL34. Ich hab ein kleines Jagdmesser von Johann Klemm aus RWL, das mehrere Stücke Schalenwild nicht nur aufgebrochen, sondern auch küchenfertig zerwirkt hat, inklusive Knochenkontakt und Schloss öffnen. Als es neu war, hab ich es einmal abgezogen, bis jetzt hat es nur annähernd die Rasierschärfe verloren.
 
Back