Schärfeprüfung

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Hi zusammen,
in den meisten Messerdiskussionen geht es natürlich immer wieder mal um Schärfe.

Gibt es irgend welche objektiven Kriterien (mit einem Zug ein Zeitungsblatt durch...) dafür? Oder schleift ihr einfach so lange rum, bis man sich rasieren kann?

Gruß Ulrich
 
Wenn du meinen linken Unterarm sehen könntest, dann würdest Du nicht fragen... :D

Wenn ich eine reife Tomate in 0,5 mm dicke Scheibchen schneiden kann, dann ist bei mir ein Messer scharf.
 
I.d.R. teste ich Schärfe auch durch rasieren. Obwohl ich blond bin mache ich das aber doch meist am Bein (ich trage sogut wie nie kurze Hosen) oder ich nutze die Gelegenheit um den Flaum am Nacken wegzurasieren. Die gewünschte Schärfe unterscheidet sich je nach Anwendungszweck. Kleine Messer --- die nicht gerade hauptsächlich zum Schneiden von härteren Materialien (Kabel) dienen --- sollen bei mir so scharf sein, daß die Haare zuverlässig bei eine Anstellwinkel von ~15° davonhüpfen. Bei größeren Messern und Messern für's Grobe reicht mir eine Schärfe bei der die Haare bei einem Anstellwinkel von ~35° kapitulieren. Ob solche Tests aber direkt vergleichbar sind wage ich zu bezweifeln, da sicherlich die Stärke der Haare (ich habe z.B. recht dünne Haare) eine Einfluß auf das Rasierergebnis hat.
 
Hi, kurze Geschichte zu scharf:
Messe, Kunde fragt kann ich Messer mal sehen?
Ich: ja!
Er: ists scharf?
Ich: mmmh
Er nimmt Messer und prüft am Unterarm Richtung Schulter, unmöglicher Winkel, ich wollte sagen: so aber nicht, zu spät, schon war Pflaster fällig!
Er: Ist scharf, kauf ich!
(Pflaster hatte der Kollege am Nebentisch, seitdem habe ich das auch immer dabei)
Ja und nun die uralte Frage was ist scharf?
Wenn ein Jäger kommt und sagt mit seinem Messer aus RWL-34 hätte ohne nachzuschärfen 13 Rehe und zwei Sauen aufgebrochen, nun denn, das ist auch scharf (kein Jägerlatein, ich jage nicht)
Wolfgang
 
An alle Jägermeister!!!

Im Jagdmagazin "Wild und Hund", Nr. 19, vom 9. September 2000 kommt ein Artikel über Messer von Reinhard Müller (vielleicht liest er ja auch mit?).

Er beschreibt seine Messer im Suuuuuperstahl CPM 420 V.

"Bei richtiger Anwendung halte ich es daher nicht für ausgeschlossen, dass man zwischen zwei Schärfterminen sogar 50 bis 60 Stück Wild - für nicht wenige die Strecke mehrerer Jagdjahre - versorgen kann, immer vorausgesetzt, dass die Klinge nach Gebrauch nicht in den Boden gesteckt oder überwiegend altes Wild damit aufgebrochen wird."

Ist der Stahl so gut? Wenn ja, wer kann mir einmal Bezugsquelle/Preis nennen?

Na dann - Waidmannsheil!

Kai
 
Hallo Wolfgang,

leg doch bei der nächsten Messe, bzw. Börse gleich ein paar Streifen Pflaster auf den Tisch, gleichmässig verteilt zwischen denn Messern, so zur Abschreckung eben... :D :D
 
Hallo Günther, ich sehe, ich liege ganz aus dem hohlen bauch richtig. Deine rangordnung teile ich. RWL-34, Elmax Superclean, BG-42.
CPM verarbeite ich nicht, da gefällt mir die oberfläche einfach nicht. Ich liebe die "samtweiche" strucktur von RWL und Elmax. Ich verstehe absolut nichts von stahl, ich gehe nach gefühl und den erfahrungen von kollegen (und dem gelesenen in ein paar artikeln und im forum) , probiers aus und wenn er mir und meinen kunden "liegt", dann verwende ich ihn häufiger. So ganz nebenbei, ich lese deine beiträge sehr gerne, hab schon viel daraus gelernt, danke.
Wolfgang
 
Original erstellt von knive:
An alle Jägermeister!!!

Im Jagdmagazin "Wild und Hund", Nr. 19, vom 9. September 2000 kommt ein Artikel über Messer von Reinhard Müller (vielleicht liest er ja auch mit?).

Er beschreibt seine Messer im Suuuuuperstahl CPM 420 V.

"Bei richtiger Anwendung halte ich es daher nicht für ausgeschlossen, dass man zwischen zwei Schärfterminen sogar 50 bis 60 Stück Wild - für nicht wenige die Strecke mehrerer Jagdjahre - versorgen kann, immer vorausgesetzt, dass die Klinge nach Gebrauch nicht in den Boden gesteckt oder überwiegend altes Wild damit aufgebrochen wird."

Ist der Stahl so gut? Wenn ja, wer kann mir einmal Bezugsquelle/Preis nennen?

Na dann - Waidmannsheil!

Kai

Bezugsquelle:

Fa. Zapp

Ich habe ihn auch schon verarbeitet. Rangordnung für Schnitthaltigkeit würde ich setzen:
RWL34, Elmax/CPM-T440V/Vanadis4, BG42, CPM 10V/CPM 420V, Vanadis10, (Supracor).
Einige der Stähle sind rostfrei, andere nicht. Supracor ist nur als Rundmaterial ab 35mm Durchmesser zu bekommen.
Unter den angegebenen Randbedingungen würde ich die Angabe akzeptieren, wenn ich weiß, daß selbst mit einem "normalen" Messer von mir ein Berufsjäger 8 Stück Schwarzwild (Überläufer) versorgt hat (mehr waren nicht da :cool: ). Die Unterschiede zwischen den 3 oder 4 letzteren der angegebenen Stähle sind so gering, daß ein Benutzer sie im normalen Gebrauch wohl nicht feststellen wird.

Gruß
Guenter
 
Hi,
gestern habe ich mein CRKT S2 bekommen. Wolfster hat sich mit 4 Tagen Lieferzeit (Lieferzeit ca 14 Tage)buchstäblich selbst übertroffen.
Weiss jemand ob solch ein Messer (ATS34) auch campingtauglich ist? Die Frage erscheint möglicherweise dem ein oder anderen etwas verwunderlich, aber ich meine damit ob man zu Not auch eine Konserve damit öffnen kann ohne Spitze und Schneide (plain) zu ruinieren.

Gruß Ulrich
 
Ein Messer ist ein Messerund keine Brechstange, kein Meissel und kein Dosenöffner!
Oder wie die Amis sagen: "A Knife is the most expensive and least effective pry-bar."

Also kauf dir für das, was du vorhast doch einfach ein Schweizer-Offiziers-Messer mit Säge, Flaschen- und Dosenöffner und Schraubendreher.

[ 09-02-2001: Nachricht editiert von: Armin II ]
 
Du kriegst eine Konservendose mit einem Messer auf. Der Schneide passiert zwar nichts, aber der Schärfe förderlich ist das nicht unbedingt (es scheint da in der Qualität der Büchsen Unterschiede zu geben).
Wenn ein Messer mit einem "hochwertigen" Stahl, und da zähle ich ATS-34 mal dazu, nicht in der Lage wäre, solche Aufgaben im Notfall halbwegs unbeschadet zu überstehen, dann ist da irgendwas verkehrt.
IMHO ist die Klinge des S2s allerdings recht spitz, also für solche Aufgaben nur bedingt ohne Schäden einzusetzen. Ein Messer mit einer anderen Klingenform (z.B. Drop-Point wäre da wahrscheinlich unempfindlicher und geeigneter.
 
Ich habe ein uraltes 'billiges' Bowiemesser, da ich schon seit meinen Kindertagen bestitze.
Mit dem Teil öffne ich schon mal in Ermangelung eines Dosenöffners eine Dose.
Die Spitze in der Rille in der man auch den Dosenöffner ansetzt senkrecht einstechen, das Messer nach um fast 90° abkippen um den Deckel der Dosen anzuhebeln, dann als ob mein eine Scheibe Brot abschneidet, den Deckel ringsum aufschneiden (unbedingt auf die Finger aufpassen)
.
Die Klinge(spitze) übersteht das unbeschadet.
Die SChärfe geht allerdings nach ein paar Dosen in die Hosen :D
Da es aber ein einfacher nicht rostfreier sathl ist, ist das mit ein parmal abziehen übern Schleifstein wieder ok.

Mit einem neuen 'guten' Messer würd ich das allerdings nicht machen.
Kauf dir doch ein entprechendes Tool mit dosenöffner.
Die Investition ist es wert.


Peter
 
Was ich dazu noch sagen wollte: Deine Finger sind bei der DosenöffnenMitMesserklinge-Aktion wohl mehr gefährdet als die Messerklinge. Wenn, dann würde ich das nur mit einem Messer mit feststehender Klinge machen, und Vergnügen ist das sicher keines. Wenn du das ein-zweimal gemacht hast gibst du gerne 50 DM für ein SAK mit Dosenöffner aus.
 
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