Schärfen mit Schleifpapier?

Vergil

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Was haltet ihr vom schärfen mit Schleifpaier?
Bei welchem Stahl und mit welcher Körnung?







P.S.
Ich bin mir sicher das ein teures Schleifsystem besser ist, keine Frage, aber
hab ich hier jede Menge Schleifpapier und im Baumarkt ist es ja schön billig...
 
Grundsätzlich ist es nicht schlechter als mit herkömmlichen Schleifsteinen.

Zum Schärfen benutze ich je nach Abnutzung Steine von 100er bis 300er Körnung. Zum Abziehen und scharfhalten eine 600er bis 1000er Körnung. Kommt darauf an, wofür die Messer verwendet werden.

Beim Schärfen mit Schleifpapier ist es aber sehr wichtig, dass das Schleifpapier auf einer planen und ausreichend harten Unterlage aufliegt, damit der Materialabtrag möglichst gleichmäßig erfolgt. Gut geeignet ist ein Hartholzklotz mit zwei Klemmen an den Stirnseiten um das Papier zu fixieren.

Beim Schleifen auf Papier zieht man das Messer mit der Schneide über die Oberfläche, damit es nicht ins Papier einschneidet. Im Gegensatz dazu wird es auf Steinen in der Regel mit der Schneide über die Oberfläche geschoben.

Wenn allerdings das Einhalten des Schleifwinkels freihand Probleme bereitet ist es trotzdem besser, in ein Schleifsystem á la DMT oder Lansky zu investieren. Ich hab ein Diamantset schon seit rund sechs Jahren in Gebrauch und komme damit bestens zurande, solange die Klingen nicht länger sind als etwa 20 cm. Längere Klingen schleife ich wieder freihand, weil solche Schleifsysteme hier an ihre Grenzen bezüglich der Steinführungen kommen.

Probier's einfach mal aus.

Gruß, Alex
 
Hallo Vergil,

schleifen mit Schleifpapier geht hervorragend. Als Unterlage empfehle ich ein Glasplatte etwas größer als das Papier und mindestens 10 mm dick. Am besten beim Glaser die Kanten brechen lassen, oder wie ich die Glasplatte von eine kaputten Personenwaage verwenden.
Daduch, dass man eigntlich immer nass schleifen sollten klebt das Nassschleifpapier ohne Probleme mit Wasser auf der Glasplatte.
Die billigen Schleifpapiere sind oft die teureren, da man auch die Standzeit des Papiers berücksichtigen sollte. Auch haben billigere Papiere oft auch Grobkorn mit dabei, das hässliche Einzelkratzer machen kann. Mit einem Markenpapier ist man da sicherlich im Vorteil.

Servus

Manfred
 
hallo,

wollte nur anmerken, daß metallographische schliffe
üblicherweise auf runden rotierenden schleiftellern angefertigt werden.

auf den teller wird naßschleifpapier aufgelegt und mittels eines auflagerings oder einer ansaugpumpe (gibt sicher noch andere methoden) festgehalten.

dabei wird die körnung schrittweise verringert, ... bis man das gefüge sieht.

sicher es ist nicht das selbe wie messer zu schleifen, beweißt aber, daß vorzügliche ergebnisse mit schleifpapier an vielen Metallen möglich sind.


gruß
 
Nur das dabei der letzte Durchgang in der Regel auf einem Filzteller mit Diamant oder Tonerdsuspension ist;)
 
ich nehm zum schärfen schleifpapier 600er körnung und dann siliziumkarbidschleifpapier 1000er körnung für den endschliff.
wenn man etwas mit einem bleistift auf dem schleifpapier "rummalt" kann man außerdem die körnung wesentlich verfeinern und die schneide sogar spiegelpolieren.

das schleifpapier klemm ich straff über einen klatten holzklotz gezogen mit selbigem in den schraubstock.

ist nicht gerade die edelste methode aber bis jetzt hat noch jedes messer rasiert.
 
Ich bin mir sicher das ein teures Schleifsystem besser ist, keine Frage,
Ich bin mir da gar nicht mehr so sicher.

Anstelle einer harten Unterlage nehme ich ein Mousepad um die Schneide ballig zu halten.

Bis auf die geänderte Richtung (über die Schneide ziehend statt gegen sie schiebend) sehe ich keine praktischen Unterschiede oder gar Nachteile zu Steinen oder sonstwas.
 
@Vergil


Habe einen planen, 300mm langen Aluminiumklotz, auf den ich mit doppelseitigem Klebeband Schleifpapier klebe.

Soll die Unterlage weicher sein,ein Holzbrett mit einer nicht zu weichen Lederschicht,auf die dann das Papier geklebt wird.

Bekomme ganz gute Schleifergebnisse. :)

Der Vorteil:

Du kannst jede Körnung die du gerade brauchst,(gröber o. feiner) auf diese Art verwenden.



Bei mir haben sich aber trotzdem mindestens 10-12 Steine,Keramikstäbe,Abziehstahl und Lansky-Set angesammelt.:hehe:


Gruß william
 
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Danke für die hilfreichen Antworten :super:



Hab grade mit 800er Schleifpapier mein Spyderco Endura plain mit AUS 6 geschliffen und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden...:steirer:
 
Bis auf die geänderte Richtung (über die Schneide ziehend statt gegen sie schiebend)

Beim Schleifen auf Papier zieht man das Messer mit der Schneide über die Oberfläche, damit es nicht ins Papier einschneidet.

Heißt doch sicherlich in Richtung Klingenrücken, also wie beim Abziehleder. Oder ist tatsächlich "mit der Schneide", wie bei Macheten oder Schwertern, gemeint?:confused:
 
Heißt doch sicherlich in Richtung Klingenrücken, also wie beim Abziehleder.
Exakt so.

Das ist auch einer der Nachteile von Schleifpapier: Man kann nicht diese harmonischen, kreisenden Bewegungen machen (meinetwegen auch Achter), sondern muss immer wieder absetzen. Dadurch ist es deutlich schwerer, den Winkel zu halten. Geht zumindest mir so.

-Walter
 
Man kann nicht diese harmonischen, kreisenden Bewegungen machen (meinetwegen auch Achter), sondern muss immer wieder absetzen.

Hallo Walter

Alles klar. Bei manchem Spezialisten sind allerdings auch die kreisenden Bewegungen verpönt, sodass man auch beim üblichen Schliff immer absetzen muss. Ob´s wirklich ein unterschiedliches Ergebnis bringt - keine Ahnung.
 
Ich hab mir z.B. eine kleine Schleifvorrichtung nach Lansky – Vorbild gebaut, also zwei Winkel mit Löcher für die jeweiligen Schleifwinkel (15°,20°,25° und 30°) und Klammerhalterung für die Klingen. Anstelle der Schleifsteine hab ich mir eine kleine Halterung aus Metall gebaut um Streifen vom Schleifpapier einzuspannen und dann damit zu schleifen. Ich muss sagen das funktioniert auch prächtig und die bis jetzt geschliffenen Klingen konnte ich sogar gegen die Schneide schleifen, außer das Abziehleder (auf einen Streifen geklebt zum einspannen in die Vorrichtung), das schneidet sonst ein.
Von der Schärfe her konnte ich damit auch rasieren, also sehr zufriedenstellend!
 
und die bis jetzt geschliffenen Klingen konnte ich sogar gegen die Schneide schleifen

Hab´mich eh schon gefragt, ob man tatsächlich so leicht in das nasse, robuste Schleifpapier schneidet, wenn man, wie üblich, gegen die Schneide schleift. Andererseits würde dann ja auch nichts dagegen sprechen, auf einem Stein ebenso wie auf Schleifpapier, also Richtung Klingenrücken, zu schleifen. Meine jedoch, irgendwann mal gelesen zu haben, die Gratbildung wäre bei dieser entgegengesetzten Richtung stärker.
 
Ja die Gratbildung ist so stärker.
Aber wenn du es von beiden seiten machst sollte da eigentlich nix passieren
mfg
Moritz
 
ich schärfe auch meine messer auf schleifpapier vorallem wenn es eilt.
da aber nur mein ledermesser und das kleine skalpell mit dem ich den überflüssigen kleber nach dem aushärten an der zwinge abschneide. allerdings habe ich da keine überflüssigen konstruktionen, sondern lege einfach das schleifpapier (280-400 er) eingespannt über den schraubstock und "hacke" im spitzen winkel ins papier.
 
Also ich hab das auch schon mit Nassschleifpapier gemacht, markenpapier (SIAWAT), auf Glasplatte. Hat super funktioniert. Hatte Papiere bis Körnung 1400 glaube ich. Hat auch nur dann ins papier geschnitten, wenn das Messer schon scharf war und ich es zu steil gehalten habe. Ich denke, dass es auf einer weicheren Unterlage eher einschneidet, weil sich am Druckpunkt ja eine Wölbung bildet.

Bis dann
klyschtoff
 
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