Tja, ich für meinen Teil baue Messer als Gebrauchsgegenstände. Da ist es mir herzhaft Wurst, ob der Übergang zwischen Griff und Schneide super-duper ist oder ob der Schliff links und rechts aufs hundertstel identisch ist. Wichtig ist mir, daß das Messer gut schneidet, stabil ist, sich in der Art wie ich es wünsche bequem führen läßt, ergonomisch für die geplante Anwendung und meine Hände ist und das ganze Finish keine unnötigen Angriffspunkte für Rost bietet.
Will ich ein perfekt verarbeitetes Messer, dann gehe ich zum Messermacher meines Vertrauens und lasse ihn das machen, da habe ich gar keine Trieb mit den Profis in Konkurrenz zu treten. Gehe ich in die Arbeit und mache das worin ich Experte bin statt an Messern zu feilen und überweise den erwirtschafteten Betrag an einen Experten in Sachen Messerbau, dann haben beide Seiten mehr von der Angelegenheit.
Mein Antrieb zum Messerbau kommt eher von dem Drang mir selbst sagen zu können "Ich kann ein Messer bauen mit dem ich alles was ich von ihm verlange erledigen kann" und von dem Wunsch etwas wirklich persönliches zu erschaffen. Baut man ein Messer für sich selbst, dann kann man es in allen Balangen so auf sich optimieren, daß es nahzu mit der eigenen Hand verschmilzt, bei einer Auftragsarbeit ist das schon schwieriger wenn der spätere Benutzer nicht alle paar Minuten zum anprobieren kommt. Das ist mir wichtiger als alle optische Perfektion.
Zudem sprechen wir hier ja von Rohlingen. Ich glaube nicht, daß man aus einem per Scanner erzeugtem Bild von einem Zwischenstatium des Messerbaus schon auf das fertige Produkt schließen kann.