Rasiermesser mit Mopane

tobsucht_

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Rasiermesser mit Mopane (Hohlschliff fräsen)

Hallo,

schon seit längerem juckt mich die Herstellung eines Rasiermessers, endlich hab ich es vollbracht. :D

Bilder findet ihr in meiner externen Galerie.

Stahl: Betonsägeblatt, 2.6mm
Griff: Mopane 3mm, Schrauben aus poliertem Messing
Die Schneide ist ca. 60mm lang, Die Klinge ist 21mm hoch.

Mangels Bandschleifer oder ähnlichem habe ich den Hohlschliff vorgefräst.
Ein 40er HM-Planfräser wurde um 12° geneigt. Damit fräst man eine Ellipsenform, die relativ gut einen Kreis mit dem Durchmesser 200 annähert. So habe ich die Schneide bis zu einer Breite von ca. 0.5mm runtergefräst.
Danach habe ich auf meinem Schleifbock mit dem langsamen Wasserstein (auch Durchmesser 200, eh kloar) die Klinge noch ein Bisschen dünner geschliffen. Durch die Vorfräsung hat man jetzt eine schöne Führung und kann mit dem Schliff nicht verrutschen.

Von der Grillerhärtung gibt´s leider keine Bilder. Dürfte aber ganz gut geworden sein, nach 2maligem Anlassen bei 180° hat die Klinge noch immer eine ordentliche Härte

Der Klingenschliff auf null erfolgte wieder am Schleifbock. Das Teil nagelt wie der Teufel :hehe:

Beim Schärfen tu ich mir noch ein bisschen schwer, mangels Equipment. Ich besitze bisher nur einen 1000/6000 Kombistein und eine eher unzureichende Polieraste. Trotzdem konnte ich schon ein paar Haare spalten.

Hoffe es gefällt euch genauso wie mir!

LG, Oliver
 
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Hallo Oliver,

gefällt mir super! Ich bin selbst grade in der Planung eines Rasiermessers, aber mit festem Griff. Und Mopane ist auch eines der interessantesten Hölzer (subjektiv für mich, weil ich ein paar Jahre in Afrika gelebt habe), aber hier schwer ranzukommen.
Gruß
Axel
 
Ganz toll geworden.

Mich würden weitere Bilder zum Fräsvorgang interessieren. Hast du solche gemacht? Und bitte noch eine genauere Erklärung des Fräsvorgangs. Meine 3-dimensionalen Vorstellungskräfte sind nicht besonders ausgeprägt. Wie fährst du den Fräser an das Werkstück heran, bzw. umgekehrt?

Danke dir

Thorsten
 
Gefällt mir gut, das
Rasiermesser. Hast du schon einen richtigen Test mit Dreitagebart gemacht?

Gruß

Uli
 
Das Rasiermesserchen sieht sehr gut.
Das Holz passt wie ich finde auch gut zu dem etwas rustikalen finish.
Vlt wäre etwas schleifen noch sinnvoller wegen Rost allerdings liegt das ja an dir und deinen Pflegeaufwand den du betreibst.
Ich bin auch gerade dabei mir 2 Rasiermesser zu machen allerdings scheitert es gerade am schärfen.

Nun kommt die frage auf ob hier in näster zeit wieder einige Rasiermesser zu sehen sind?
 
Hallo, ich finde auch, Du hast da ein sehr schönes, rustikales Messer gemacht. Ich würde auf jeden Fall die Schleiffriefen entfernen.
 
Hallo Thorsten,

hab noch ein paar Bilder zum Fräsen hochgeladen.

Wie man im Bild sieht, nähert der im passenden Winkel gekippte Fräser einen Kreis an, der je nach Winkel einen best. Durchmesser hat. Ich hab mir ausgerechnet, wie groß der Winkel des Fräskopfes sein muss, damit ich einen Radius von 100mm bekomme.

Die erste Seite war einfach: Winkel einstellen, ausgeschnittenes Flachmaterial auf den Frästisch spannen, Fräserzentrum zirka über der Schneidkante ausrichten und mit vorsichtigen Zustellungen (0.2mm) Fräsen. Ich habe den 40er Fräser mit ca. 700 rpm laufen lassen.

Bei der zweiten Seite ist zu beachten, dass sich die dünne Geometrie (die ja jetzt bei der Schneide nicht mehr am Maschinentisch aufliegt, sondern nur mehr am Rücken) sofort durch die Fräskräfte wegbiegen würde.
Daher habe ich - quick und dirty - einen Unterlagsblock gefreilt, der der ersten Seite als Unterlage dient - siehe Bild. Mit dieser Unterlage kann sich die Klinge beim Fräsen nicht durchbiegen und bleibt wunderbar gerade.

Auch wichtig: Die Klinge war ursprünglich länger, damit ich am vorderen Ende Platz zum Aufspannen mit den Spannpratzen hatte. Nach dem Fräsen wurde sie dann auf 60mm gekürzt.

Vom Fräsen selbst gibts leider sonst keine Bilder mehr, aber ich hoffe, deine Frage beantwortet zu haben.

Uli: Gestern bin ich schon ein bisschen an meiner Wange herumgefahren, aber da war erstens die Klinge noch nicht optimal scharf und zweitens hab ich noch null Übung bei einer Rasur mit dem Messer. Aber jetzt ist ja zumindest schon das Tool dafür da :D

Nelson: Mal schauen, was mich in nächster Zeit reizt, aber durch die Fräsform kann ich jetzt ein Rasiermesser vermutlich in einigen Stunden herstellen, also kann es leicht sein dass bald wieder eines als Zeitvertreib gemacht wird. An diesem ersten stört mich, dass die Schneide nach dem Schärfen ein bisschen durchhängt, also die Klingenbreite in der Schneidenmitte ein bisschen abnimmt. Liegt vielleicht auch an meinen Schärfkünsten :glgl:
Mit der Schärfe hab ich auch noch Probleme, was hast du für Steine, bzw. was können die anderen empfehlen?

hdcb: Ich hab mir gerade nochmal die Fotos angeschaut, man bekommt ein falsches Bild von den Riefen. Tatsächlich habe ich sie mit einem 320er Papier überschliffen und sie sind eigentlich recht glatt. Ich denke nicht, dass ich sie noch komplett wegpolieren werde, es sei denn, das Ding rostet mir wider Erwarten weg.

Danke euch jedenfalls für die Blumen!

LG, Oliver
 
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Also Steine habe ich die hier:
http://www.amazon.de/Silifix-Abzieh...II/ref=sr_1_23?ie=UTF8&qid=1305642206&sr=8-23

dann diesen allerdings ohne grüne Seite
http://www.amazon.de/Feinabziehstei...=sr_1_13?ie=UTF8&s=diy&qid=1305642286&sr=8-13

und dann noch einen kleinen Arkansas.

Das schleifen von selbstgemachten Rasiermesser ist denke ich auch um einiges schwieriger da man eher kleine fehler drinn hatt usw.
Meins rasiert zwar noch nicht wirklich,es hoppelt noch etwas.
Allerdings wundert es mich das es nach dem Arkansas noch ruppelt.
Wobei ich bekomme mein schnäppchen aus der Bucht (glaube 5/8) nicht einmal Rasierscharf.
Und das selbstgemachte welches hoppelt ist kompletter Flachschliff :steirer: .
Du hast ja den Vorteil das du es Fräsen kannst.
Ich mache den Grundschliff frei hand am Bandschleifer.
Das Kontaktrad wird schon auf der arbeit gedreht :hehe:
Denn es will auch ein Hohlschliff versuch her (oder mehrere :haemisch:).
Wird bestimmt nett die erste Rasur mit dem Messer.
Hast du wenigstens vorher einen Hobel oder eine Shavette gehabt??
Mfg Nelson
 
Hallo,

ich finde auf den Amazon-Seiten keine Körnungen zu den Steinen. Was mich wundert ist, dass die Steine sehr günstig sind, würde mich ein Bisschen stutzig machen wenn ich mir zum Vergleich die Preise für Poliersteine im Dick-Katalog anschaue.

Momentan arbeite ich mit einem 6000er Stein, nach dem das Messer schon relativ gut die Armhaare rasiert. Außerdem hab ich noch diese Polierpasta.
Nach dem Polieren damit kann man sich schon den Arm in einem Strich rasieren ohne etwas zu spüren. Gelegentlich kann ich ein Haar spalten. Aber das letzte Bisschen fehlt mir noch, ich weiß nicht ob es mit einer besseren Polierpaste funktionieren würde, oder ob ich doch einen feineren Stein benötige.
Auf diesem Gebiet bin ich eher Neuling, was sagen die Experten?

LG
 
Hallo Thorsten,

hab noch ein paar Bilder zum Fräsen hochgeladen.

Wie man im Bild sieht, nähert der im passenden Winkel gekippte Fräser einen Kreis an, der je nach Winkel einen best. Durchmesser hat. Ich hab mir ausgerechnet, wie groß der Winkel des Fräskopfes sein muss, damit ich einen Radius von 100mm bekomme.

Die erste Seite war einfach: Winkel einstellen, ausgeschnittenes Flachmaterial auf den Frästisch spannen, Fräserzentrum zirka über der Schneidkante ausrichten und mit vorsichtigen Zustellungen (0.2mm) Fräsen. Ich habe den 40er Fräser mit ca. 700 rpm laufen lassen.

Bei der zweiten Seite ist zu beachten, dass sich die dünne Geometrie (die ja jetzt bei der Schneide nicht mehr am Maschinentisch aufliegt, sondern nur mehr am Rücken) sofort durch die Fräskräfte wegbiegen würde.
Daher habe ich - quick und dirty - einen Unterlagsblock gefreilt, der der ersten Seite als Unterlage dient - siehe Bild. Mit dieser Unterlage kann sich die Klinge beim Fräsen nicht durchbiegen und bleibt wunderbar gerade.

Auch wichtig: Die Klinge war ursprünglich länger, damit ich am vorderen Ende Platz zum Aufspannen mit den Spannpratzen hatte. Nach dem Fräsen wurde sie dann auf 60mm gekürzt.

Vom Fräsen selbst gibts leider sonst keine Bilder mehr, aber ich hoffe, deine Frage beantwortet zu haben.

LG, Oliver


Danke dir für die Erklärungen. Hab´s wohl geschnallt und grade auch schon ausprobiert, zwar erstmal nur in Aluminium, aber es funktioniert einwandfrei.
Ich habe das gefragt, weil ich vor ein paar Jahren hier im Forum mal danach gefragt hatte, wie man ein Hohlschliff fräsen könnte

siehe hier http://www.messerforum.net/showthread.php?t=56241

konnte mir keiner sagen. In dem thread könnte aber der Beitrag von Pilkermann interessant für dich sein.

Aber jetzt erklär mir doch nochmal bitte, wie du dir das genau ausrechnest, dass du den Radius von 100mm bekommst.

Weiter so schöne Rasiermesser fräsen!

Danke dir nochmals

Thorsten
 
Moin Oliver,
Ein sehr schönes Rasiermesser hast Du da gebaut :super:. Und Deine Idee mit der Fräse ist genial!

Zum Thema Schärfen von und dem Rasieren mit Messern kann man ganze Seiten füllen :irre:. Und es gibt es auch zwei gute Deutschsprachige Foren, die sich ausschließlich mit solchen Themen auseinandersetzen. Ist wie bei allem eine Wissenschaft für sich ;).

Wenn Du magst, kannst Du mir Dein Messer zuschicken und ich bringe es Dir gratis auf Rasurschärfe (es wäre nur nett, wenn Du das Rückporto beilegtest). Ich bin zwar kein "Schärf-Guru", rasiere mich aber mittlerweile knapp 2 Jahre ausschließlich mit selbst geschärften Rasiermessern.

LG
Jörg
 
Hallo Thorsten,

schau dir das mal an: http://www.htlortwein-graz.ac.at/edu/ras/unterricht/jahrgang2/Ellipse.pdf

Im Punkt 4 werden die Krümmungskreise einer Ellipse beschrieben. Wie du siehst, kann man eine Ellipse in ihren Scheitelpunkten mit einem Kreis des entsprechenden Radius annähern - und umgekehrt.

Der gekippt Fräser beschreibt eine Ellipse. Ich habe mir mit ein paar Skizzen und mit Hilfe von Winkelfunktionen und ähnlichen Dreiecken eine Formel für den großen Krümmungskreis einer Ellipse errechnet.

Kurz und bündig, das Ergebnis ist recht einfach:

a = arcsin(Df/Ds)

a....benötigter Kopfwinkel auf der Fräse
Df...Fräser-Durchmesser (bei mir 40mm)
Ds...Schleifscheibendurchmesser, der angenähert werden soll (bei mir 200mm)

So komme ich z.B. auf einen Winkel vo ca. 12°. Die Formel ist universal einsetzbar für alle Kombinationen. Wenn du noch die genaue Herleitung willst, kann ich dir die Skizze einscannen.

Das ganze hat natürlich Grenzen, da es nur eine Annäherung des Kreises durch eine Ellipse ist. Daher würde ich schätzungswise empfehlen, dass man immer einen so großen Fräser nimmt, dass die Schliffhöhe nicht den Fräserradius überschreitet. Bei einer breiteren Ausnutzung des Fräsers "kippt" die Ellipse vom Kreis weg und der Fehler wird recht groß.

Das ist aber nur eine Schätzung, ich hab die Methode bisher nur einmal angewandt. ;)

Das funktioniert natürlich nur bei geraden Klingen, aber Rasiermesser sind zum Glück keine Krummsäbel :D

Achja: Den Beitrag von Pilkerman versteh jetzt ICH nicht. Die einzige Idee die ich habe ist, dass er das gleiche wie ich nur mit einer großen Schleifscheibe macht. (Aber wer hat schon eine 350mm Schleifscheibe und eine Fräse um sie zu spannen?)

Jörg: Das mit der Wissenschaft habe ich schon befürchtet, da gibts von 10 Leuten 10 Meinungen...
Dein Angebot ist sehr nett, nur möchte ich das ja auch selber können, weil selbst wenn du das Ding schärfen kannst, sobald es bei mir stumpf ist, fangen meine Probleme von vorne an. :rolleyes:
Andererseits wäre es mal interessant zu sehen, ob man es überhaupt so scharf bekommt und ob es Sinn macht, das Kreissägenmaterial z.B. betreffend Standzeit überhaupt zu verwenden.

LG, Oliver
 
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Hallo Thorsten,

schau dir das mal an: http://www.htlortwein-graz.ac.at/edu/ras/unterricht/jahrgang2/Ellipse.pdf

Im Punkt 4 werden die Krümmungskreise einer Ellipse beschrieben. Wie du siehst, kann man eine Ellipse in ihren Scheitelpunkten mit einem Kreis des entsprechenden Radius annähern - und umgekehrt.

Der gekippt Fräser beschreibt eine Ellipse. Ich habe mir mit ein paar Skizzen und mit Hilfe von Winkelfunktionen und ähnlichen Dreiecken eine Formel für den großen Krümmungskreis einer Ellipse errechnet.

Kurz und bündig, das Ergebnis ist recht einfach:

a = arcsin(Df/Ds)

a....benötigter Kopfwinkel auf der Fräse
Df...Fräser-Durchmesser (bei mir 40mm)
Ds...Schleifscheibendurchmesser, der angenähert werden soll (bei mir 200mm)

So komme ich z.B. auf einen Winkel vo ca. 12°. Die Formel ist universal einsetzbar für alle Kombinationen. Wenn du noch die genaue Herleitung willst, kann ich dir die Skizze einscannen.

Das ganze hat natürlich Grenzen, da es nur eine Annäherung des Kreises durch eine Ellipse ist. Daher würde ich schätzungswise empfehlen, dass man immer einen so großen Fräser nimmt, dass die Schliffhöhe nicht den Fräserradius überschreitet. Bei einer breiteren Ausnutzung des Fräsers "kippt" die Ellipse vom Kreis weg und der Fehler wird recht groß.

Das ist aber nur eine Schätzung, ich hab die Methode bisher nur einmal angewandt. ;)

Das funktioniert natürlich nur bei geraden Klingen, aber Rasiermesser sind zum Glück keine Krummsäbel :D

Achja: Den Beitrag von Pilkerman versteh jetzt ICH nicht. Die einzige Idee die ich habe ist, dass er das gleiche wie ich nur mit einer großen Schleifscheibe macht. (Aber wer hat schon eine 350mm Schleifscheibe und eine Fräse um sie zu spannen?)


LG, Oliver

Oliver,

ich danke dir. Ich bin begeistert von der Möglichkeit, die sich mir dadurch offenbart.
Genial: Bei ca. 6 Grad wird schon ein Hohlschliff eines 400mm Rades imitiert. Das ist doch was für dünne Klingen. Wenn der Hohlschliff höher gehen soll, bzw. die Klinge breiter weird, kann ich mit einem 64mm Fräskopf schon bei ca. 9 Grad eine 400mm-Scheibe imitieren. usw.usw.

Was den Beitrag von Pilkermann betrifft, so nimmt dieser, so wie ich es verstanden habe, tatsächlich eine große Schleifscheibe. Auch ich könnte auf meiner Fräse keine Schleifscheibe mit 350mm Durchmesser spannen. Die Idee, die ich dadurch aber hatte ist die folgende:
Wenn du nach dem Fräsen, eine sehr feine Schleifscheibe oder einen Schleifstift mit feinem Schleifpapier (jeweils mit einem Durchmesser von ebenfalls 40mm) im gleichen Winkel in die Maschine spannen würdest, dann könntest du damit eventuell den gefrästen Hohlschliff finishen.

Thorsten
 
Hallo nochmal,

die Idee mit dem Finishen gefällt mir sehr gut. Leider funktioniert das bei Rasiermessern insofern nicht gut, weil man ja nach dem Härten erst auf null runterschleift, vorzugsweise gekühlt. Natürlich könnte man nach dem Härten wieder auf die Fräse gehen und die Klinge (mit Glück) wieder genauso einspannen und mit Kühlung schleifen. Aber ob das noch effizient ist, lass ich dahingestellt.

LG
 
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Jörg: Das mit der Wissenschaft habe ich schon befürchtet, da gibts von 10 Leuten 10 Meinungen...
Dein Angebot ist sehr nett, nur möchte ich das ja auch selber können, weil selbst wenn du das Ding schärfen kannst, sobald es bei mir stumpf ist, fangen meine Probleme von vorne an. :rolleyes:
Andererseits wäre es mal interessant zu sehen, ob man es überhaupt so scharf bekommt und ob es Sinn macht, das Kreissägenmaterial z.B. betreffend Standzeit überhaupt zu verwenden.
...
Das Angebot steht :D - schick mir bei Bedarf einfach 'ne PN.

Ich hoffe, dass ist jetzt in der Galerie nicht zu sehr OT, aber hier sind ein paar Anregungen zum Schärfen:

- ein 1000/6000er Stein kann ausreichen; der Sprung von 1000 auf 6000 ist nur sehr hoch, Du musst also ausreichend lange auf der 6000er Seite bleiben, um sämtliche Riefen vom 1000er zu entfernen; das kann u.U. dauern

- bei einer einer Breite von 21 mm ist die Klingendicke von 2,6 mm sehr dünn; über den Daumen sollte die Facette einen Gesamtwinkel von ca. 15-18° haben; wenn Du bei Deinem Messer mit aufgelegtem Rücken schleifst, kommst Du auf einen Gesamtwinkel von nur 7° - das ist zu wenig. Du könntest bspw. durch Abkleben des Rückens die Dicke bis auf ca. 6 mm erhöhen, dann kämst Du auf 16°

- Nach dem 6000er empfiehlt es sich, auf den Pastenriemen zu wechseln. Hier hat sich bei Rasiermessern Chromoxidgrün (Pigment PG17) Ölfarbe bewährt (bspw. Norma Professional "Chromoxidgrün stumpf" von Schmincke). Entweder auf Hängeriemen oder auch als Stoßriemen (Leder oder auch Moosgummi auf Brett geklebt). Aber nicht zu viel Pasten, damit die Schneide nicht zu sehr verrundet!

- Nach Steinen und Pasten tüchtig und richtig ledern, am Besten am Hängeriemen; vor jeder Rasur wieder 20x pro Seite ledern

- Der "Haartest" oder "Hangig Hair Test" ist ein gutes Indiz, dass die Schärfe für eine Rasur ausreicht; der Beweis ist aber nur eine sanfte und gründliche Rasur :irre:. Die erfordert aber neben einem scharfen Messer auch VIEL Übung ;)

- Evtl. könntest Du nach der 6000er Seite noch einen Blauen oder Gelben Belgischen Brocken oder auch einen Thüringer Wasserstein (bspw. von Müller Schleiftechnik) einsetzen

Ich denke, das reicht hier erst einmal. Mehr Infos und/oder Links schicke ich Dir gerne per PN zu.

LG
Jörg
 
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