Peter Maffay und sein Taschenmesser

Mir kommt es so vor, als ob der Journalist am liebsten fragen würde, warum um Himmels Willen er denn so ein "Mordinstrument" mitten in Deutschland bei sich trägt...

Wozu benutzen Sie denn Ihr Messer?

Zum Kartoffelschälen.
Köstlicher Dialog.

In den 70ern musste sich Günther Grass öffentlich im Fernsehen fragen lassen, wieso er einen solchen Schnurrbart trägt ...

Grüße,
Steffen
 
Köstlicher Dialog.

Die Haushaltsgeräte kommen am besten :)

Besser - also nüchterner und knackicker auf den Punkt - habe ich selten jemand antworten gehört. Bezieht sich auch auf den Rest der Interviews, ja ich habe weitergelesen, ich finde Peter Maffay nämlich gaaaar nicht schlecht ;) In jedweder Hinsicht, was ich über die Jahre eben so mitbekommen habe.

Ja, ich weiss, zwei Dumme ein Gedanke, ich bin da schon dran.

Pitter
 
Ich bin zwar kein Maffay-Fan, aber dieses Interview ist wirklich gut, zumindest von Maffays Seite... :super:

Fehlte nur noch, daß der Reporter nach der Security gerufen hätte! :glgl:
 
Hm...

gut, Herr Maffay lässt sich nicht (wie vom Interviewer vermutlich beabsichtigt?) in ein bestimmtes "Messer-Macho-Klischee" hereindrücken und vertritt sein Messertragen auf angemessen dröge und prägnante Art. :D
Das muss ich ihm zugute halten und bin dabei alles andere als ein Maffay-Fan.

Trotzdem könnte insgesamt auch der Eindruck beim Leser der FR entstehen, daß Taschenmesser heutzutage nur noch anachronistisch ("eine Reminiszenz an meine Kindheit") bzw. ein Bestandteil "fremder Kulturen" (hier: Ungarn, Rumänen, Sinti, Roma) oder "verschrobener Randgruppen" (Biker, Trachtenvereine...) sind.

...ja ich weiß, eigentlich sollte ich mich freuen, daß es einen prominenten Fürsprecher für die Sache des Messerdabeihabens gibt. (Tu ich auch; es sollten eigentlich alle prominenten Messerträger mal zur Sache interviewt werden.)
Aber ich konnte meine kritische Lesart (vermutlich aufgrund der Erfahrungen mit den Reaktionen von Hans und Gerda Normalwurst zum Thema Messer) leider nicht ablegen.

Gruß
Hawkbill
 
Ich schliesse mich Hawkbill an.

Nach dem ersten Lesen des Interviews blieb ein mehr als fader Beigeschmack, der auch nicht wirklich weggeht. Der Interviewer lässt eine deutlich ablehnende, skeptische und "belächelnde" Sichtweise durchblicken, mit der Maffay allerdings wirklich gelassen umgeht.

Meine Hoffnung ist aber, dass "Hans und Gerda Normalwurst" einfach nur mitbekommen, dass der nette, harmlose Maffay ein Messer trägt, und daran auch nix Schlimmes ist. Die Nachricht tauchte sogar im ARD-Videotext auf.
 
Alle "Journalisten" lehnen natürlich derartig gefährliche Gegenstände ab. Wegen PC und dem Chefredakteur... (Tüttelchen wie bei "DDR" Absicht).

Peter Maffei ist mir ja jetzt schon wieder sympatisch. Ich finde es gut wie er sich auf lustige Art und Weise aus der "Sie sind aber wohl doch ein verkappter Killer" Ecke rausquatscht.
Wenn er weiter versucht hätte sich zu rechtfertigen hätte er sich warscheinlich in den Finger geschnitten.


Mal noch OT:
Im Spiegel wird im Zusammenhang von Messern und anderen gefährlichen Liebschaften grundsätzlich von Narren gesprochen und nicht von Liebhabern oder ähnlich. Ich denke daß dort ein Journalist der von Waffen- bzw. Messerliebhabern schreibt sofort entlassen wird.
Nur "Journalisten" die von Waffen- und Messernarren sprechen scheinen dort eine Chance zu haben...
 
Nun, das würde ich mal nicht so verallgemeinern... ich bin Journalist - so richtig, ohne Anführungszeichen ;) - und ich muß mich regelmäßig daran erinnern vor der nächsten Pressekonferenz das edc ins Handschuhfach zu packen, damit die Security des ein oder anderen Volksvertreters nicht hektisch wird ... und wenn ich dann jedes Jahr auf der IWA die vielen Besucher mit Pressekarte sehe, dann denke ich, das Messer auch bei uns eine Lobby haben.
Wobei zugegebenermaßen die Herren von Bild und Co einigen Vorurteilen Vorschub leisten...
 
Gestern Abend war Peter Maffay in der Sendung "Kölner Treff" im WDR. Natürlich wurde das Thema Taschenmesser auch angesprochen.
Endlich mal ein Mann, der in der Öffentlichkeit steht und seine kleine Messerleidenschaft oder -gewohnheit positiv rüberbringt.
Wir brauchen mehr von solchen Werbeträgern unseres Hobbys!

Wiederholung des Beitrages:
Sonntag, 13. September 2009, 08.05 - 09.30 Uhr
 
Einfach ok der Peter,
einer, der "normal" von etwas "Normalem" redet und die Grösse hat es so zu nennen - auch gegenüber sonem scharfzüngigem Spiesserjounalismus.

Um es einfach zu sagen, - es hat schon mancher Journalist mit scharfer und spitzer Zunge Menschen schwer verletzt, was von den meisten Messerliebhabern nicht behauptet werden kann.
Im Grunde albern solche Fragen - ob ers als Männlichkeitssymbol versteht - KLAR MANM - sonst würden wir Löffel tragen.

UND - was ist schlimm daran ???
Mit gleicher Männlichkeit mit der ich Autos repariere, Boot fahre, Bogen schiesse, ... trockne ich das Geschirr ab, bring den Abfall raus, stricke Pullover, Backe Brot, ......... und bin sehr zärtlich und liebevoll zu meinem Schatz.

Seit man Männlichkeit mit Flanellhemden und Sceneklamotten verwechselt, und mit der Unfähigkeit sein Geld mit handwerklicher Arbeit zu verdienen, - seitdem darf jeder Jounalistenluschi MÄNNER fragen, ob sie zu ihrer Männlichkeit ein Messer brauchen.
NEIN - brauchen wir nicht - mögen wir aber - weils brauchbar ist für Männer.
Zumindest für jene Männer, die ihr Essen nicht halb vorgekaut in der Kantiene einnehmen, ihre Post nicht von der "scharfen" Sekretärin öffnen lassen, und sich auch nicht scheuen ihren Kindern das Leben in der Wildnis zu zeigen und nicht bei jedem hergelaufenem Köter gleich die Exikutive rufen.

Peter - wir lieben dich - und eben Messer.

Wann wohl die Gutmenschverseuchten begreifen, dass nicht das Messer böse ist, sondern der Mensch, der es zum Bösen gebraucht.
"Denn aus dem HERZEN kommen böse Gedanken, - Mord, Ehebruch, Unzucht, Verleumdungen, Lästerei, ..... "
Matthäus 15,19 - inne Bibel, falls wer sowas hat !

R.
 
Weisste laney,

manchmal ist die Dummheit der Menschen gefährlicher als ihre Bosheit.

Vor einem Jahr noch waren ALLE Raucher gefährliche Menschen. Wer eine Kippe anzündete musste mit der Anfeindung seiner Mitmenschen rechnen ( dabei gehts mir garnicht um die Frage, ob Rauchen usw. einfach um die Tatsache des momentanen Sündenbockmachens ).

Dieses Jahr sind es die Messerträger - ooooh automatisch gefährlich ( auch hier gehts nicht um die Frage, ob da ein paar böse Buben usw. einfach nur ums Phänomen - irgendwer muss immer gefährlich sein ).

Manchmal scheinen mir die am gefährlichsten, die in anderen immer die potentiellen Bösen entdecken und verdächtigen.
Da gibt es dieses Phänomen der Projektion.
Man vermutet im anderen alles Böse - das man sich selbst nicht eingesteht, ja nicht einmal zutraut - man selbst ist ja natürlich und sowieso ein Guter.

In einer Geschichte von Pater Brown nennt eben dieser den Unterschied zwischen einem Heiligen und einem Sünder so:
"Der Sünder empört sich über die Sünden anderer, da er sich selbst solch Böses nie zutrauen würde.
Der Heilige erschreckt über die Sünden der anderen, wissend, dass er selbst zu all dem Bösen fähig wäre."

Gerade so erscheinen mir solche schein-heiligen Kommentare, Moderatoren, Journalisten, Politiker und co. - das Böse das gibt es bei ihnen nicht, das schlummert nur bei den Rauchen, Messerträgern, .....
eben bei den anderen.

So ist einer der verdächtigsten Zeitgenossen eben dieser GUTMENSCH, welcher in allen anderen das Böse schlummern sieht und die Schandtat verdächtigt - nur eben bei sich selbst nicht.

Wer ehrlich ein Messer trägt, weiss, dass es mehr sein kann, als nur ein Werkzeug, - und er/sie weiss auch, dass auch eine Bratpfanne zu anderem gebraucht werden kann, wie auch ein Besen, eine Mistgabel, ein Stuhl, ein Bügeleisen, ..... - alles potentielle Waffen in den Augen derer, die im anderen den Feind sehen, statt den Mitmenschen.

Ist uns alles ja nichts Neues und nicht zum ersten Mal geschrieben.


R.
 
Schönes Zitat vom Herrn Brown.
Wenn unser Freund Peter dem Journalisten hätte etwas antun wollen, dann gäbe es im direkten Umfeld sicher geeignetere Gegenstände.

Hier der Beweis:
In einem normalen, durchschnittlichen Wohnzimmer gibt es 1242 Dinge, die Chuck Norris benutzen kann um dich zu töten, den Raum selbst mit eingeschlossen.

:hehe:
 
Wer ehrlich ein Messer trägt, weiss, dass es mehr sein kann, als nur ein Werkzeug, - und er/sie weiss auch, dass auch eine Bratpfanne zu anderem gebraucht werden kann, wie auch ein Besen, eine Mistgabel, ein Stuhl, ein Bügeleisen, ..... - alles potentielle Waffen in den Augen derer, die im anderen den Feind sehen, statt den Mitmenschen.

Das ist doch ein tolles Argument, um all den Phobikern den Wind aus den Segeln zu nehmen: "Du denkst beim Anblick eines Messers an Körperverletzung? Für mich ist das nur ein Werkzeug, aber du machst mir Angst!"
 
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