Nitecore Tiny Monster TM11

Status
Not open for further replies.

grinsefalle

Premium Mitglied
Messages
1,089
Diskussion im Vorstellungsthread: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=102405

---

1. Einleitung/Vorstellung

Es kam ein Paket von Pitter, dessen Inhalt ganz neu und noch frisch ist:
Die neue Nitecore Tiny Monster, 4x 18650 Akkus und das neue Ladegerät von Jetbeam/Sysmax. Eine Beschreibung lag dem Paket noch nicht bei, sie wurde inzwischen als pdf-Datei zur Verfügung gestellt.

Die Tiny Monster (TM) ist eine Antwort von nitecore auf den derzeitig vorherrschenden Trend: möglichst klein und möglichst noch viel heller. Dass dabei bis an die Grenzen des technisch Machbaren und Sinnvollen gegangen wird - und manchmal darüber hinaus - ist den fleißigen Lesern des MF nicht entgangen.

DSC_8078.jpg


Die Diskussion zur Lampe findet in diesem Thread statt



2. Funktionen, technische Spezifikation

Kommen wir nun zur TM. Folgende Daten stammen aus der Beschreibung des Herstellers:
* Cree XML LED
* Schutz vor Überhitzung (elektronisch)
* Betrieb mit 4x18650 oder 8xCR123
* im Notfall auch Betrieb mit 1x18650 oder 2xCR123 möglich
* elektronischer Schalter mit Anzeige des Energiestandes
* IPX8 Wasserschutz bis 2m
* Aluminium HAIII anodisiert.

Folgende Leuchtstufen stehen zur Verfügung (nach Ansi FL1 mit 8xCR123)
* 2000 Lumen / 1h15min
* 1100 Lumen / 3h
* 550 Lumen / 7h30min
* 200 Lumen / 18h
* Stroboskop mit zufällig variierender Frequenz


Zur Größe:
Die TM ist 13cm lang, der Kopf hat einen Durchmesser von 6cm, das Batteriegehäuse an der schmalsten Stelle gute 4cm. Dieser Durchmesser läßt sich also schwerlich kaschieren. Ohne Batterien oder Akkus wiegt die TM 336g, mit 4 Akkus Typ 18650 kommt man also auf gute 500g.

0125.JPG




3. Verarbeitung

Die Verarbeitung ist in Ordnung. Das einzige Gewinde ist gefettet und mit einem O-Ring abgedichtet. Die Beschichtung ist in einem matten Schwarz gehalten und entspricht dem HAIII Standard. Allerdings ist bei der Testlampe die Beschichtung an den scharfen Kanten der Kühlrippen bereits etwas angegriffen.



4. Bedienung, Ergonomie, UI

Man legt die 4 Akkus bzw 8 Batterien jeweils mit dem Pluspol in Richtung Lampenkopf in das Gehäuse der TM. Schraubt man die Lampe wieder zusammen, misst sie die Spannung der Akkus und zeigt diese an, in dem ein roter Ring um den Schalter blinkt. Bei mir sah dies folgendermaßen aus: Die 4 Akkus hatten 4,14V; 4,14V; 4,16V und 4,17V, als der Lader "voll" meldete. In der Lampe blinkte der Ring dann zuerst 4 mal kurz auf, anschließend 2 mal - somit beträgt die Spannung der Akkus 4,2V. Hier sieht man auch, dass die 4 Akkus parallel geschaltet sind.
Wenn der rote Ring im Standby Modus alle 2 Sekunden blinkt, ist noch ca. 50% der Energie in den Akkus vorhanden, wenn der rote Ring anfängt, schnell zu flackern, dann ist es höchste Zeit, die Akkus zu wechseln.

Genau hier wird es ernst. Ob die Lampe selbst elektronische Schutzmechanismen hat oder nicht, werden die Elektronik-Profis der Testergruppe eruieren. Den "Schutz", den ich selbst ausmachen konnte, bestand aus einem Warnaufdruck auf der Lampe selbst: "keine Akkus und Primärzellen mischen - nicht verschiedene Typen und Hersteller von Akkus verwenden - nicht verschiedene Ladezustände verwenden - keine ungeschützten Akkus verwenden".

00430.JPG


Wenn jemand nun kein Voltmeter hat oder keines benutzt, um die Akkus vor jedem Einlegen zu messen, der kann sich nicht sicher sein, dass alle den gleichen Ladezustand haben. Entweder gibt es Abweichungen im Lader oder in der Chemie des Akkus (Alterung). Haben nun die Akkus verschiedene Ladezustände oder versagt eine Schutzschaltung eines Akkus (mir persönlich schon passiert) oder geht ein Akku einfach kaputt, so entstehen gefährliche Situationen in der Lampe. Genaueres dazu folgt von anderen Testern.

Der Betrieb mit 8 CR123 ist ebenso zweifelhaft. Diese werden paarweise in Reihe geschalten und dann die 4 Paare wieder parallel. Bei dieser Anordnung wirken sich Ungleichmäßigkeiten in den einzelnen Batterien (verschiedene Spannungen aufgrund Alterung, versehentliche Nutzung einer teilweise entleerten Batterie etc)sich verheerend aus.

In der Beschreibung steht zumindest nichts von einer elektronischen Überwachung der Energieversorgung. Es sind lediglich Warnhinweise aufgeführt.

Dieser Punkt ist also mit äußerster Vorsicht zu genießen! Sollte in der Lampe wirklich kein Schutz vorhanden sein, disqualifiziert diese Eigenschaft die Lampe!


Zum UI:
Pitter hat es bereits richtig beschrieben. Es gibt einen leichten Druck (LD) und einen festen Druck (FD). Der Schalter läßt sich vergleichen mit dem Auslöser einer Digitalkamera: LD zum fokussieren, FD zum Auslösen.
Der leichte Druck ist nur wenig mehr als das Berühren des elektronischen Schalters, ohne hör- und spürbare Rückmeldung. Beim festen Druck spürt man einen leichten Klick am Ende des minimalen Schaltweges.
Der Unterschied zwischen LD und FD ist nicht sonderlich groß, man vertut sich da schnell mal.

Ein kurzer LD schaltet die Lampe dauerhaft ein. Ein weiterer kurzer LD wechselt in die nächste Stufe, immer in der Reihenfolge low-medium-high-low-medium-high.. Ein kurzer FD macht die Lampe aus. Es gibt eine Memoryfunktion und die Lampe startet in der zuletzt gewählten Helligkeitsstufe.
Momentlicht gibt es, wenn man den LD länger hält (ungefähr eine halbe Sekunde und mehr). Läßt man den Schalter los, geht die Lampe aus.
Wer maximale Leistung will, verwendet den kurzen FD, um die Lampe einzuschalten. Momentlicht in der maximalen Leistung gibt es wieder über einen längeren FD.
Aus jeder Helligkeitsstufe führt ein Doppelklick (FD) in den Zufallsblitzer, der seine Frequenz wahllos variiert. Zum Verlassen des Blitzers genügt ein LD, dann geht die Lampe aus.

Wer im eingeschalteten Zustand einen FD mit ca 2 Sekunden Dauer ausübt, schaltet die Lampe aus und sperrt den Schalter. Angezeigt wird dies über ein kurzes Blinken der Lampe. Somit kann die TM mitgetragen werden, ohne dass sie sich unbemerkt und unbeabsichtigt einschaltet. Zum Deaktivieren der Tastensperre reicht 5x Klicken.
Wenn der Schalter aktiv ist, leuchtet der rote Ring alle 3 Sekunden einmal kurz auf. In diesem Stand-by Modus zieht die Lampe eine geringe Menge Strom für den Microcontroller.

0185.JPG


Zur Ergonomie:
Die TM ist kurz, dick und schwer. Das merkt man, wenn man sie im Holster trägt, das merkt man in der Hand. Für die Hosen- oder Jackentasche ist sie in meinen Augen nicht besonders geeigent.
Bedingt durch die Größe liegt sie satt und gut in der Hand, das passt, das Gewicht merkt man bei längerem Gebrauch aber deutlich. Die "taktische" Über-Schulter-Haltung ist nicht empfehlenswert. Hier müsste man den Schalter mit Ring- oder Mittelfinger bedienen, ich habe so aber zu wenig Feingefühl, um den Schalter treffsicher mit LD und FD zu bedienen. Die TM fühlt sich in klassischer Haltung mit dem Daumen auf dem Schalter deutlich wohler.

DSC_8072.jpg




5. Beamshots, Leistung, Lichtverteilung

Die Leistung der TM ist ordentlich, auf der maximalen Stufe bekommt man wirklich eine Menge Licht. Die verschiedenen Modi sind recht gut abgestuft. Warum ein Zufallsstroboskop eingebaut wurde, weiß ich nicht. Er würde Sinn machen in einer Einsatzlampe (und dort auch nur begrenzt), nicht jedoch in dieser TM. Der Lichtkegel ist dabei ganz brauchbar, denn er deckt eine sehr breite Fläche ab und bietet dennoch eine gute Reichweite.
Im Abstand von 10cm zu einer Fläche erkennt man 3 dunkle Flecken der jeweiligen LEDs. Allerdings ist dies ein theoretischer Aspekt, die TM ist für Leuchtentfernungen über 10cm besser geeignet.
Weitere Beamshots und Laufzeitmessungen werden von den weiteren Testern beigesteuert.

100 Lumen highCri Ra Twisty (1x18650)
g_hicri.JPG


100 Lumen Inforce 6V TIR-Optik
g_inforce.JPG


gute 200 Lumen aus Malkoff M61 (1x18650)
g_m61.JPG


Tiny Monster in low
g_tm_lo.JPG


Tiny Monster in medium
g_tm_med.JPG


Tiny Monster in high
g_tm_hi.JPG


und die Monster in max
g_tm_max.JPG




6. Erweiterbarkeit, Zubehör

Das mitgelieferte Holster aus Nylon entspricht dem Standard derjenigen Holster, die als Dreingabe oftmals dabei sind. Es bietet keine herausragende Qualität, ist geeignet für dünne Gürtel bis max. 4cm oder dickere Gürtel bis 3cm Breite und reicht aus, um die TM herumzutragen. Dabei trägt die Lampe aufgrund ihrer Größe merklich auf und zieht am Gürtel.
Weiteres Zubehör und Lieferumfang sind nicht bekannt.



7. Fazit, persönliche (!) Beurteilung

Die TM ist sehr hell und bietet gut abgestimmte Leuchtstufen. Der Schalter ist gewöhnungsbedürftig, das UI aber einfach und brauchbar. Die Energieversorgung dürfte der große Knackpunkt sein, hier bedarf es genauerer Untersuchungen.


Für die Augen gibt es nun noch ein paar tolle Bilder, alle made by pitter:

DSC_8067.jpg


DSC_8111.jpg


DSC_8106.jpg


DSC_8102.jpg


DSC_8120.jpg
 
Last edited by a moderator:
AW: Nitecore Tiny Monster

Laufzeitmessung:

Akkus: Jetbeam 18650 mit 2300 mAh

Outdoortest mit 17° C Lufttemperatur.

Leerlaufspannung der Akkus: 4,13V; 4,14 V; 4,15 V; 4,16 V

TinyMonster.JPG


In den ersten zehn Minuten fällt die Helligkeit um ca. 1/6. Anschließend schaltete sie sich wegen Überhitzung immer wieder kurz zurück um dann wieder hochzufahren. Dieses Verhalten hätte sie wohl weiterhin gezeigt, wenn ich nicht mit dem Ventilator gekühlt hätte. Nach einer guten Stunde bricht die Spannung der Zellen ein und mit ihr auch die Helligkeit. Bei Kühlung von Anfang an dürfte die Laufzeit wohl etwas kürzer sein.



Temperaturverlauf:

0 Minuten 21° C
3,5 Min 41° C
8 Min 50° C
13 Min 56° C Lampe regelt immer wieder runter
30 Min 51° C Akkugehäuse: 50° ! Ventilatorkühlung
36 Min 45° C Akkugehäuse: 35° -"-
42 min 45° C Akkugehäuse: 35° -"-


Reichweite/Throw:

ca. 36.000 lux/1m

Akkumanagement:

Leerlaufspannung der Akkus nach dem Laufzeittest: 2,86 - 2,91 V

Die Lampe bleibt hierbei leider zu passiv, sie blinkt nur hektisch am Schalter. Da heisst es mitdenken und selber ausschalten.


Persönliches Fazit

Enorm helle kleine Taschensonne mit angenehmer Handlage und interessantem Schalter. Sie erwärmt sich extrem schnell wobei mir der Hitzestau für die Akkus bedenklich vorkam. Da die Lampe keine Akkuüberwachung hat sollte vom Nutzer besondere Sorgfalt getroffen werden. Da heißt es zusätzlich zu der Aufschrift auf dem Batterierohr; rechtzeitig nachladen, Akkus quartettmäßig kennzeichnen und rechtzeitig erneuern. Diese Lampe nicht verleihen.

Diese Lampe ist nach meiner Ansicht nicht ausreichend betriebssicher!
Von dem Notbetrieb mit 1* 18650 oder 2* CR123 kann ich nur abraten.

Stefan
 
Last edited by a moderator:
AW: Nitecore Tiny Monster

Hallo,
Ich habe diese Lampe jetzt seit einigen Tagen, konnte einige Tests machen und, da wir uns gerade im Campingurlaub befinden, auch einige Eindrücke bei diversen "nächtlichen Einsätzen" sammeln.

Lichtleistung:
Bei meinem "Ceiling Bounce" Test, bei dem ich immer im +/- 10% Bereich professionell gemessener Lumen Werte liege, konnte ich etwa 2100 Lumen ermitteln. Der Wert wurde nach etwa einer Minute Leuchtdauer gemessen, mit vollen Akkus.
Nach 3 Minuten waren es noch etwa 1950 Lumen

Throw:
Hier kann ich den Wert von Stefan exakt bestätigen:
36.000 Lux/1m

Treiber /Elektronik:
der maximale Strom, den die Lampe aus den Akkus bezieht, beträgt 8,6A.
Bei dem Treiber handelt es sich offensichtlich um einen Step Down Regler.
Das heißt mit zunehmender Akkuspannung sinkt der benötigte Strom.
Hier einzelne Werte:
3,3V - 7,2A
3,5V - 8,6A
3,6V- -8,3A
4,0V - 7,6A
4,3V - 7,2A
6,0V - 5,0A
Da der Strom unterhalb 3,5V wieder absinkt heißt das, das hier keine Regelung mehr erfolgt und die Lampe wird mit nachlassender Spannung immer dunkler. Bei ca. 3,4 V fängt der der Leuchtring am Schalter an langsam zu blinken. Bei 3,1V Akkuspannung fängt er dann schnell an zu blinken.
Eine Abschaltung der Lampe erfolgt leider nicht automatisch. Bei ca. 2,3V geht die Helligkeit der LED's zwar gegen Null, kleine Ströme fließen aber weiter....

Das alles waren die Werte für den Turbomodus, hier noch die ca. Werte für die 3 normalen Helligkeitsstufen, alles mit rel. vollen Akkus gemessen:
Stufe 1: 450mA - 220 Lumen
Stufe 2: 1250mA - 550 Lumen
Stufe 3: 3200mA - 1100 Lumen
Damit decken sich meine Messungen relativ genau mit den Herstellerangaben. Auch die Laufzeiten könnten, ohne dass ich sie nachgemessen habe, auf Grund der Ströme, bei durchschnittlichen Akkus mit 2000-2400mAh, durchaus erreichbar sein.

Helligkeit über die Laufzeit:
Zunächst fällt mir negativ auf, dass die Helligkeit in den ersten wenigen Sekunden um etwa 15% abfällt. Wenn es sich nicht um eine Eigenart des Treibers handelt, was ich nicht vermute und Messwerte auch nicht bestätigen, deutet dies auf eine starke Temperaturerhöhung der LED's hin, da der Wirkungsgrad dieser temperaturabhäng ist. Gründe einer solch schnellen Temperaturerhöhung sind entweder schlecht durchdachte LED-Platinen mit zu dicker Sperrschicht und damit schlechter Wärmeabfuhr der LED zum Kühlkörper/Gehäuse, oder aber schlechter Montage dieser Platinen auf dem Kühlkörper/Gehäuse (zB. fehlende Wärmeleitpaste, schlechte Oberflächen, oder aber zu viel Wärmeleitpaste).
Ich persönlich nutze ungern Lampen mit dieser Eigenschaft, da die Lebensdauer und Zuverlässigkeit der LED hier doch stark beeinträchtigt wird.
Nach diesem "sofortigem Leistungsabfall" sinkt die Helligkeit, wie von Stefan in seinem Diagramm gezeigt, um weitere ca. 15%, ich habe nach ca. 9 Minuten, kurz bevor die Lampe wegen Überhitzung herunter regelte, etwa 1800 Lumen gemessen, bei einer Gehäusetemperatur von 63,5 Grad (bei ca. 20 Grad Umgebungstemperatur).
Diesen Wert halte ich für zu hoch! Man kann die Lampe kaum noch anfassen und die Akkus, die nach einigen weiteren Minuten ebenfalls diese Temperatur annehmen, werden dies auch nicht mit erhöhter Sicherheit oder Lebensdauer danken.....
Ebenfalls finde ich die schnelle Rückkehr in den Modus mit maximaler Helligket nicht optimal. Ich denke hier, ähnlich wie "Hiltihome", sollte eine Rückkehr in den Turbo Modus erst nach wesentlicher Abkühlung und erneuter Aktivierung dessen erfolgen, also zB. nach aus und erneutem Einschalten.

Stromversorgung:
Wie schon geschrieben, beträgt der maximale Strom, den die Lampe aus den Akkus bezieht 8,6A.
Bei Verwendung von 4 identischen und gleich geladenen Zellen im Parallelbetrieb wären das etwas über 2A pro Zelle. Kein Problem für "Markenzellen". Von der Verwendung von preiswerten chinesischen "xxxfire Zellen" würde ich jedoch stark abraten.
Zu Bedenken ist ebenfalls, das diese reichlich 2A nur im Idealfall auftreten, bei Zellen mit unterschiedlichem Ladezustand oder/und Innenwiderstand der Zellen, werden auch höhere Ströme durch die "beste" Zelle fließen!

Grundsätzlich ist es der Lampe egal, wieviele Akkus man einlegt. Ich habe die Lampe mit einem einzelnen ungeschütztem hochstromfähigem Sanyo Akku erfolgreich einige Minuten im Turbomodus betrieben. Die zur Lampe verkauften Jetbeam Akkus schalten bei ca. 3-4A ab (Schutzschaltung), so war es nur mit mindestens 3 dieser Akkus möglich, die Lampe im Turbo Modus zu betreiben.

Leider besitzt diese Lampe keinen Verpolungsschutz. Wenn man Akkus benutzt, deren Minuspol komplett frei liegt, also der Schrumpfschlauch schon an der "langen Seite" endet und nicht etwas "um die Ecke" geht, wie dies zB. bei den meisten Panasonic Zellen der Fall ist, oder wo die Zelle auch am Minuspol etwas "erhaben" ist (oft bei Sanyo Zellen), und solche Akkus falsch einsetzt, bedeutet dies sofortigen Kurzschluss sofort nach dem Zudrehen der Lampe, das Egebnis möchte ich niemals erleben!!!

Da lediglich die Kupferkontakte im hinteren Teil des Batteriegehäuses flexibel sind, und das nur wenige Millimeter, ist hier wenig Spielraum für die Länge der Akkus. Die mitgelieferten Jetbeam messen ca. 67mm und passen perfekt. All meine ungeschützten Akkus waren zu kurz und nur mit Spacern zu benutzen!

Praxiseinsatz
Eigentlich mag ich die Lampe. Sie sieht gut aus, der Edelstahl Bezelring schützt die empfindlichste Stelle der Lampe, also den Kopf.
Durch ihre Bauform, mit den nebeneinander liegenden Akkus, liegt sie sehr gut in der Hand. Stellt euch eine Lampe vor, mit 4 hintereinander angeordneten 18650 Akkus!! Gleicht dann schon mehr einem Schlagstock, als einer Taschenlampe.
Die TM11 ist zwar nicht unbedingt EDC tauglich, und in der Hosentasche einer Jeans wird`s durchaus eng, aber in einer Jackentasche hat sie durchaus Platz und verschwindet auch in den meisten Taschen meiner Cargo Hose, die ich hier beim Camping trage.
Den Schalter finde ich grundsätzlich gut zu bedienen, auch wenn man gern mal im Turbomodus landet, obwohl man nur durch leichten Druck auf den Taster in ne dunklere Stufe wollte....störte mich aber nicht. Die Anordnung an der Seite ist praktisch, wenn man mit der Lampe nachts zB. im Wald unterwegs ist, man kann sie ganz normal in Hand halten (also am normal herunterhängendem Arm) und kann den Schalter gut mit dem Daumen erreichen (auch wenn dieser optimalerweise noch ein oder zwei Zentimeter weiter vorn sein könnte..). Jedenfalls muss man keine "taktischen Verrenkungen" machen, um zB. einen Endkappen-Schalter zu erreichen.
Der Beam isd ebenfalls recht gut für normale nächtliche Einsätze geeignet, kein Superthrower, aber ein trotzdem heller und breiter Hotspot und ausreichend Sidespill um auch direkt vor sich etwas zu sehen und nicht über die eigenen Füße zu fallen.
Ich fand allerdings auch noch ein Problem bei dem Umgang mit der Lampe, bzw. dem Schalter. Am WE saßen wir hier auf dem Campingplatz an 'nem großen Lagerfeuer. Die Lampe natürlich in meiner Jackentasche. Wenn jemand Holz nachlegen musste, dieses befand sich ein paar Meter abseits in ner dunklen unbeleuchteten Ecke, versuchten natürlich alle mit ihren Lampen zu leuchten, damit derjenige, der Holz holen sollte, auch etwas sieht, die Augen waren, durch ständiges "in's Feuer schauen" an Licht gewöhnt und man sah an dem dunklem Waldrand so gut wie garnichts. Auch die Vielzahl der Taschenlampen meiner Nachbarn vermochten es kaum, obwohl alle gleichzeitig auf die gleiche Stelle leuchteten, hilfreiches Licht zu spenden. Dann die TM11: da bekommt man schon Angst und denkt, irgendein Einsatzkommando hat seine Suchscheinwerfer eingeschaltet, oder ein Hubschrauber ist im Landeanflug...wirklich beeindruckend! Aber: und hier kommt das Problem: man muss, wenn man die Taschenlampe aus der Jackentasche holt, erstmal den Schalter finden! Bei einer normalen Taschenlampe mit Endkappen Schalter ist dieser halt hinten, und "Hinten" gibt's eben nur ein mal. Bei dieser Lampe ist der Schalter halt an der Seite. Diese Seite erstreckt sich aber über 360 Grad....und nun muss man die Lampe erstmal einhändig drehen (in der anderen Hand hat man am Lagerfeuer ja ne Flasche Bier) und dabei versuchen mit einem Finger den Schalter zu ertasten. Am Tag, wenn man den Schalter sieht, überhaupt kein Problem, im Dunklen aber doch sehr. Auch die "Übung" brachte es hier nicht, da vergingen mal schnell 10 Sekunden bis es Licht wurde, und das Geschrei derer die Licht wollten, war jedes mal groß. Da hört man dann Sprüche: "hat er 'ne Hitech-Lampe und weiß nicht, wie sie angeht....

Abschließend meine Meinung
Die TM11 ist wirklich eine Lampe, die mir zusagt, sieht toll aus, UI ist für mich in Ordnung, Verwendung von 18650er Akkus perfekt, ebenso die Anordnung nebeneinander, egal ob es nur 3 oder 4 Akkus sind. Lampen mit dieser Batterieanordnung gefallen mir auf Grund der kurzen Bauform, die ein Tragen in der Tasche möglich macht, bei trotzdem ausreichender Batteriekapazität.
Auch gefällt mir persönlich, das man die LED's hier mit hoher Leistung betreibt, maximale Lichtausbeute aus akzeptabler Baugröße der Lampe. Das sie sich dabei stark erhitzt ist für mich kein Problem, wenn ich lange Laufzeiten ohne stärkere Erwärmung will, schalte ich halt "nur" auf die zweithellste Stufe und schon ist die Lampe Dauerbetriebsfest und leuchtet mehrere Stunden. Aber wenn ich halt mal "richtig hell" haben will, geht das halt auch, und diesen Zustand braucht man meistens nur einige Sekunden bis max. wenige Minuten, und das kann die TM11 perfekt.

Empfehlen würde ich die Lampe allen, die auf "High Tech" stehen, entsprechenden Sachverstand besitzen, die ihr "Werkzeug" kennen und entsprechend verantwortungsbewusst damit umgehen. Wenn Ihr euch die TM11 leisten könnt, kauft sie und ihr werdet damit zufrieden sein!

Vom Kauf abraten (wenn nicht sogar abhalten) würde ich gern all den/die jenigen, die der Meinung sind, eine Lampe für diesen Preis muss "einfach so" funktionieren, und die sich keine Gedanken um die Technik machen möchten, weil sie denken, alles ist idiotensicher und da kann man nichts falsch machen....Hier kann man einiges falsch machen, und das kann gefährlich werden!

Wünschen würde ich mir für eine zweite Auflage:
-Tiefentladeschutz
-Schutz vor Verpolung der Akkus ( aber nicht so einfach und mit anderen Nachteilen verbunden...)
-Temperaturschutz etwas zeitiger einsetzend und erst durch erneutes Einschalten der Lampe zurückzusetzend
-Schalter besser zu ertastend
-Verwendung geeigneterer LED Boards, oder bessere Montage dieser, um den Wärmeübergang vom LED Chip zum Lampengehäuse zu verbessern und damit die Chiptemperatur der LED auf niedrigerem Niveau zu halten.

Wenn noch jemand spezielle Fragen hat, fragt einfach, wenn ich kann, wer'd ich antworten:)

Jens
 
AW: Nitecore Tiny Monster

Ergänzend zu Dischn's Diagramm habe ich die Lampe nochmal voll gekühlt auf Hi und ungekühlt auf der 1100 lm Stufe gemessen. Die Gekühlte hi Messung zeigt gut die mögliche Gesamtlaufzeit, welche aber im Dauerbetrieb ohne Kühlung so nicht möglich ist. Der Temperaturverlauf in der 1100 lm Stufe zeigt, dass bei dieser immernoch sehr hellen Leuchtstufe ein Dauerbetrieb ohne Helligkeitsverlust sehr gut möglich is.

unbenannt2e0i.png


Persönliches Fazit:
Die Tiny Monster ist ein wahrer Lichtprügel mit einem Output nahe am Autoscheinwerfer. :hehe:

Über den Sinn und Unsinn lässt sich sicher streiten, aber die sehr kompakte Ausführung in Verbindung mit den vier Akkus ermöglicht eine praxistaugliche Verwendung der Lampe.

Das UI finde ich etas gewöhnungsbedürftig und ich hatte anfangs Probleme, die Lampe mit leichtem und starken Druck stresssicher zu bedienen.

Auch das Akku Konzept mit vier LiIon Zellen in einer Parallelschaltung macht mir etwas Bauchschmerzen. Der nicht ganz verantwortungsbewusste Nutzer mischt vielleicht neue, alte, unterschiedlich geladene Zellen oder nutzt Fabrikate verschiedener Hersteller. Dies kann im Extremfall schlimme Folgen haben.
 
AW: Nitecore Tiny Monster

Mein Eindruck:

Die Tiny Monster ist eine enorm helle Lampe mit ebenso enormer Hitzentwicklung, auf höchster Stufe.
Noch bevor die Schutzschaltung gegen Überhitzung greift, schaltet man freiwillig zurück, um sich nicht die Hand zu verbrennen.

Die Schutzschaltung gegen Überhitzung ist nicht sinnvoll ausgelegt.
Wird die Temperaturschwelle erreicht, schaltet die Lampe eine Stufe zurück, um sofort wieder auf Maximum zu schalten, wenn sie abgekühlt hat.
Das Spiel wiederholt sich und führt zu unangenehmem Geblinke, wenn die Lampe aufgestellt ist.
Besser die Lampe würde gedimmt bleiben und nur auf Knopfdruck wieder auf Maximum wechseln.


Die Stromversorgung ist bedenklich, da vier 18650er Akkus parallel geschaltet sind.
Bei einem Defekt kann das zu sehr hohem Kurzschlussstrom, von 80A und mehr, führen.
Deshalb ist die Verwendung von vier gleichen, protected Markenakkus Pflicht!
Sysmax/Nitecore/Jetbeam bietet unter der Marke Jetbeam eigene 18650er Akkus an, deren Eigenschaften gerade von den MF-Lampentestern ermittelt werden.
Sollten sich die vier Testmuster als einheitlich gut herausstellen, sind sie meine Empfehlung.

Das UI halte ich für gut gemacht, allerdings ist die Handhabung des Schalters zu konzentrationsbedürftig.
Schon sehr leichter Druck löst eine Aktion aus.
So kann man die Lampe nicht intuitiv handhaben, sondern muss sich ständig konzentrieren, um nicht einen festen Druck zu bewirken.
Mit Handschuhen ist der Schalter nicht beherrschbar, zu sensibel.

Die Spannungsanzeige am Schalter ist eine gute Idee, zeigt allerdings ~0,1V zuviel an. Das ist hinnehmbar, wenn man es weiß.
4V werden ungewöhnlich, als 3x plus 10x blinken, ausgegeben.


Die Verarbeitung ist äußerlich sehr gut, allerdings scheint mir die Anodisierung kein echtes HAIII.
An den Finnen des Kopfes gab es Abschürfungen und ein (heimlicher, interner) Kratztest mit einem Paper-Cutter hinterließ einen Kratzer...
Im Head fällt auf, dass der innere Durchmesser des plus Kontakrings für den Treiber nachgearbeitet wurde.
Wahrscheinlich passte die Platine nicht und es wurde per Hand geschabt. Das sollte in der Serie kein Thema mehr sein.


Insgesamt ist das eine Lampe für Flashaholics und eine Machbarkeitsstudie.
Die Handhabung des Schalters wirkt auf mich unfertig.
Die Überhitzungsschutzschaltung sollte überarbeitet werden.
Für die Stromversorgung empfehle ich eine Lösung, wie sie Lupine verwendet, einen geschützten Akkupack.

So wie die Lampe jetzt ist, würde ich sie einem normalen Anwender nicht überlassen,
schon gar nicht mit dem hauseigenen Ladegerät von Sysmax.


Heinz
 
Status
Not open for further replies.
Back