Messerschmieden von Harvard Bergland

luftauge

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Ich hatte es gerade eben im thread zu Roman's Buch angedroht:

Ich weis natürlich nicht, wieviele hier das Buch "Messerschmieden - eine norwegische Kunst" von Harvard Bergland schon haben, hier einige Infos zum Buch:

- Es ist in einer ungewohnten Reihenfolge geschrieben:
1. Umfeld und Tradition
2. Werkzeuge und Geräte
3. Messerscheiden
4. Griffe
5. Metallbearbeitung
6. Schmieden
(das ist mir zuerst aufgefallen)

- Es ist sehr angenehm geschrieben, kaum metalltechnische Fachbegriffe, alles auf das erforderliche Minimum beschränkt
- Der Autor stellt neben seinen eigenen Techniken und Kenntnissen einige seiner (Messermacher)-Freunde und auch deren Messer vor, immer mit dem Hintergrund, dass es in Norwegen in jedem Dorf einen Messermacher gibt.
Er beschränkt sich auf die einfachste Art, ein Messer selbst herzustellen, und zwar Eins für den Alltag (wie in N wohl jeder eins hat)

Lederherstellung, -bearbeitung, -veredelung und die Griffherstellung werden ebenfalls sehr einfach dargestellt, so dass auch ein technisch Unvorbereiteter etwas damit anfangen kann.

Wie angedeutet liegt der Anteil des Buches zum Schmieden bei etwa 25%, was ich sehr hoch einschätze, darin sind viele Detailskizzen und Zeichnungen + Erklärung der Handgriffe enthalten, was man sonst eher selten findet.

Allerdings könnte man ohne metalltechnische Vorbildung auch hier etwas ins Schwimmen kommen, denn auch in diesem Buch geht es nicht ohne Gefüge- und Wärmebehandlungstheorie.
Alles in Allem eine sinnvolle Ergänzung für jemanden, der selbst Messer machen (schmieden) will, weil allein reicht IMO auch dieses Buch nicht, weil es sehr auf die norwegischen Messer beschränkt ist - aber Klasse Fotos und auch etwas Lebensgeschichte des Autors werden vorgestellt.

edit:
@ mods: Bitte nicht verschieben, ich denke, dass der thread hier besser untergebracht ist ;)

Gruß Andreas
 
Last edited:
Ist ein tolles Buch!

Ich hatte da lange Diskussionen mit Havard und dem Verlag bis alles abgestimmt war.

Ich hatte die Überarbeitung schon letztes Jahr abgeschlossen und da sieht man erst wiel lange es dauern kann bis ein bereits fertiges Buch neu herauskommt.

Havard hat sich sehr zufrieden gezeigt über die Ausgabe.

Für die deutschsprachige Messerwelt ist es eine echte Breicherung das dieses Buch ins deutsche übersetzt wurde.

Ich hoffe das es Euch auch so gut gefällt wie mir, ich hatte ne menge spass beim überarbeiten.

Ich war vor jahren als ich es das erste mal in der hand gehabt habe schon restlos begeistert und denke das gerade für den Anfänger eine menge Tipps und Tricks da rauszuholen sind.

Grüße roman
 
Wo kann man das Buch denn kaufen?
Die mir bekannten Messerzubehörhändler haben es nicht im Angebot und auch bei Amazon ist nichts zu finden.

Tschüss
Tobias
 
Komisch, als ich nach dem Autor gesucht habe, hat mir Amazon nichts vernünftiges angezeigt.
Danke für den Link, ich werde mir das Buch gleich bestellen.

Tschüss
Tobias
 
@ ToBo:
Seltsam,
unter Suche "Schmieden", "Schmiedetechnik" oder "Messer+Schmieden" bin ich über dieses Buch gestolpert - bestellt habe ich es über den Buchhändler im Ort.
...scheiß Technik, wenn man andere posts nicht richtig liest, der link ist natürlich einfacher, als die Suche... :rolleyes:

Gruß Andreas
 
Last edited:
Hallo,
habe das Buch zu Weihnachten bekommen. Sehr gut geschrieben. Die Arbeiten sind einfach beschrieben. Allerdings ist das Schmieden etwas zu kurz gekommen, habe nach dem Titel etwas mehr erwartet.
Trotzdem empfehlenswert.
Gruss
Roland
 
Ich hab das Buch auch bekommen und sofort gelesen. Ist in der Tat sehr ausführlich und illustrativ geschrieben. Die Sache mit dem Schmieden ist in der Tat weniger stark vertreten als es der Titel vermuten läßt, hängt aber mit einer Sprachschwierigkeit zusammen. Die Übersetzung des Norwegischen Originaltitels müßte nämlich sinntreffend nicht "Schmieden..." sondern "Machen" lauten. Messerschmieden im Norwegischen bedeutet nämlich nicht notwendigerweise dass es nur durch Schmieden geschieht. Hat man mir jedenfalls so erklärt.
Aber alles in allem ist das Buch sehr empfehlenswert, auch wenn das Schwergewicht auf nordischen Messern und entsprechenden Scheiden liegt. Man kriegt jedenfalls Lust, mehr in dieser Richtung zu unternehmen. Vor allem ist alles mit Zeichnungen und Fotos sehr anschaulich dargestellt.
 
Hallo
Habe Mir auch das Buch schenken lassen und bin recht zufrieden.
Was ich Nicht so toll finde, ist der part mit den Griffen und scheiden, sie nur auf eine Herstellungsart Beschrieben, nicht so wariabel, wie zb. bei Bo Bergmann.
Im gegensatz dazu finde ich den teil Mit der Blechgestaltung gut, er kommt bei den Meisten Büchern zu kurz.
Was ich weiterhin nicht so toll find , ist das nicht auf das Allgeme4ine schmieden Von Messerklingen eingegangen wird, sondern gleich auf das Schmieden von Laminatklingen. Andererseits ist der Teil über das Härten und Anlassen, eigenschaften von Stahl super und recht anschaulich.
Im großen und Ganzen eine Tolle Lektüre.
Gruß Christoph
 
“Was ich weiterhin nicht so toll find , ist das nicht auf das Allgeme4ine schmieden Von Messerklingen eingegangen wird, sondern gleich auf das Schmieden von Laminatklingen.”

Ich hätte da gerne mal gewusst was genau Du da suchst. Ich hab noch keine Vorstellung davon, was man noch zusätzlich benötigen würde an Bildern und Beschreibung. Das schmieden von Laminatklingen unterscheidet sich doch nur im ersten Schritt vom schmieden anderer Messerklingen.


Grüße Roman
 
DAs Problem an den ganzen Beschreibungen und
Büchern, Tutorials etc., nimmt man alles zu wörtlich, fängt es an schwierig zu werden.

Hört sich seltsam an, ist aber so.

Die Informationen die ich einem Text entnehme, sollen mir helfen, den Prozess zu verstehen um ihn dann nachvollziehen zu können. Daraus ergeben sich dann Variationen vom beschreibenen Vorgehen, weil das was der Schreiber beschrieben hat, unter umständen auf diese art und weise für mich nicht funktioniert, evtl nur deshalb, weil ich nicht das gleiche Werkzeug habe, oder weil ich feststellen muss, das eine andere Arbeitsweise für mich besser funktioniert.


Peter
 
Und irgendwann ist Zeit, den Hammer in die Hand zu nehmen, und das Gelesene auszuprobieren, sonst ist man übergar ;)
Das habe ich für mich festgestellt, weil irgendwann die Anleitungen nicht mehr weiterhelfen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man wieder ins Buch schaut, um sich nochmals zu vergewissern.

Gruß Andreas
 
Ja, genau

Clay und Luftauge,

analytisch kommt man nur bis zu dem Punkt, wo man ohne eine echte Erfahrung zu machen einfach nicht mehr versteht was die da schreiben.

Ich halte es für absolut wichtig, das das was da auch immer geschrieben steht ein Anhaltspunkt für die Praxis ist und nur durch diese einen echten Wert erhält.

Daher sollten sich Theorie und Praxis immer in einem gegenseitig hochentwickelnden Prozess wiederfinden denn beide brauchen einander um sich weiter zu entwickeln!

Der Praxis tut es gut eine theoretische Grundlage zu haben um Dinge zu erklären und weiter zu entwickeln!

Für die Theorie ist es lebenswichtig die Praxis zu haben da sie sonst nur von philosophischem wert ist!

Grüße Roman
 
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Hallo
Ich sehe das Anleitungen auch etwas Problematisch, jeder machts anders und das ist auch gut so.
Vielleicht hatte ich für das Buch enfach die falschen Erwartungen.:rolleyes:
Nun ja bevor ich das Buch las hat das mit dem Schmieden ja auch ganz gut geklappt(natürlich hatte ich noch andere Bücher), Bei Havard fand ich den Teil mit der Wärmebehandlung sehr gut dargestellt, was mir bei anderen Büchern etwas gefehlt hat.
Man muss warscheinlich recht viele Bücherlesen bevor man alle Techniken zusammenhat.
Gruß
Christoph
 
Viel lesen.....
und vor allem viel üben und ausprobieren.
Und wenns mal nicht auf anhieb klappt,eine Nacht drüberschlafen um Abstand zu bekommen ( auch vom Ärger wenn was schiefgegangen ist), hinsetzen und überlegen was schiefgelaufewn ist und warum es so passiert ist.
Das hilft meistens, und beim nächsten mal klappts dann.

Roman's Buch ist am Wochenende bei mir eingetroffen.
Nach dem ersten Drüberlesen kann ich eigentlich nicht viel dazu sagen...
Außer vielleicht:

Es ist eben so !!!


Peter
 
Das "Problem" mit Lehr- oder Fachbüchern ist wohl, dass "nur" drinsteht, wie man etwas richtig macht, oder machen sollte -
die Fehler stehen meist nur als "nice to know" oder dass sie reell auftreten können, aber selten steht genau beschrieben oder abgebildet, wie der Fehler entsteht, und wie er in Folge weiter mit geschleppt und vergrößert wird, bzw. wie man den Fehler erkennt, oder wie er als Ergebnis aussieht.

Und hinterher, wenns in die Hose gegangen ist, beginnt das Rätselraten, nach dem Warum und Wieso, aber dafür gibt es dann ja wieder die Positiv-Anleitungen, wie man es richtig macht, und den Hinweis:
Hast Du es denn nicht gelesen in... auf Seite 123 ? :D

Wäre vielleicht auch mal ein Buchprojekt:
Fehlererkennungs-Anleitung in Wort und Bild :D

Gruß Andreas
 
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