Lampentechnologie vs. LiIon-Akkutechnologie / was hinkt hinterher?

AILL

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Wie überschaubar war doch die Welt vor ein paar Jahren.

Die einzigen ernst zu nehmenden 18650er gab es von AW. Die einzigen Lampen die Akkus schützten, waren Novatacs, HDS und Liteflux, einstellbar auf CR123 oder LiIon.

Fenix hatte noch nicht einmal zur Kenntnis genommen, dass es 18650er gibt.

(Die Leute von Surefire machen bis heute was sie wollen - egal, die ticken halt anders, is so. Muss man ja nicht kaufen. Oder man kauft ebendeshalb. Egal.)

....................

Heute:

wir haben nun Akkus die bis 4,35V geladen werden dürfen.
Wir haben Akkus, die bis 2,5V entladen werden können, ohne Schaden zu nehmen.

Wir haben Qualitätsakkus von Enerpower, Redilast, Keeppower unndsoweiterundsofort. Chinamann mischt hier plötzlich kräftig mit. Zum Nutzen der Verbraucher. xxx-fire Randomware hat scheints gründlich ausgedient.

Wir haben Lampenhersteller, die endlich "Akkuschutz" in die Lampen einbauen. Nur: Eine Abschaltung bei 3,2V passt halt jetzt (vielleicht) nicht, um die ganze Kapazität des Akkus auszunutzen. Und wenn die Elektronik der Lampe bei 4,3V den Geist aufgibt, is auch blöd.

Wir haben endlich gute Ladegeräte, aber 4,35V geht nur mit privatem Umbau.

Oder umgekehrt: wozu benötige ich einen 3400mAh Akku, wenn die Lampe schon nach 2800mAh den Schlußstrich zieht?

Erste Frage: wohin geht die Reise?

zu Lampen, deren Abschaltspannung man einstellen kann? hmh...ja...für mich wäre das was...mit Leidenschaft...aber ich bin halt ein freak/nerd/...

...ergibt aber automatisch die zweite Frage: wie weit ist das alles eigentlich schon vom Consumer-Markt entfernt? Der besten Ehefrau von allen (und dem Normalverbraucher) sind solche Details sehr egal.

...ergibt die dritte Frage: wie relevant ist das eigentlich für den Massenmarkt (tja, gibt es den mittlerweile überhaupt noch, hier wäre ich auf Meinungen unserer Forenhändler gespannt) ?


Etwas nachdenklich und leicht verwirrt (wie immer :steirer:)

Andreas
 
...ergibt aber automatisch die zweite Frage: wie weit ist das alles eigentlich schon vom Consumer-Markt entfernt? Der besten Ehefrau von allen (und dem Normalverbraucher) sind solche Details sehr egal.

...ergibt die dritte Frage: wie relevant ist das eigentlich für den Massenmarkt (tja, gibt es den mittlerweile überhaupt noch, hier wäre ich auf Meinungen unserer Forenhändler gespannt) ?

Auf die Fragen nach Consumer-Markt, Normalverbraucher und Massenmarkt gibt es die selbe Antwort: Blisterverpackung.

Was für den Massenmarkt wohl (leider) bedeuten wird, daß Maglite und Zweibrüder (durch die Technikmärkte) und China-Ramsch (durch die Discounter) diesen unter sich aufteilen werden.

Zu Deiner Eingangsfrage: ich sehe die Akkutechnik am hinterherhecheln. Leistungsfähigkeit und Effizienz der Lampen hat sich in den letzten Jahren vervielfacht. Aber es fehlen noch immer Akkus, mit denen diese leistungsstarken Lampen DAU-sicher zu betreiben sind. Warten wir also lieber auf die Brennstoff-Zelle ;)
 
Die einzige Led - Lampe, die ich habe, wird mit einer AA - Muschibatterie betrieben. Ich verstehe dein Problem nicht.:steirer:

Ein Problem ist: Taschenlampen sind aus Sicht der Batteriehersteller ein Nischenprodukt. Hochwertige Taschenlampen sind eine (sehr kleine) Nische in der Nische.

Ein Problem ist: Früher gab es einfache Standards: Mono-, Baby-, Mignon-, ... Alle hatten 1,5V (oder vielfache). Fertig. Heute?
Früher hat VW den Käfer und den Bully gebaut (und den Karmann - Ghia bauen lassen). Heute?

Ein Problem ist: Energiespeicher sind ein Markt mit einer riesigen Zukunft. Keiner weiß genau wohin es geht, aber jeder will als erster da sein.

Die einzige vernünftige Lösung, die ich im Moment sehe, sind fest eingebaute oder proprietäre Akkus mit abgestimmter Ladeelektronik, gerade auch bei mehrzelligen Lampen.

oder eben Muschi - Batterien:steirer:

nur so ein paar krause Gedanken, bevor ich ins Bett gehe

Willy
 
Hi, irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Beitrag nicht ganz zur Überschrift passt :confused:

Zu deinem Beitrag, gut Frage wo die Reise hingeht.
Cree hat auf jeden Fall in gewissen Abständen immer bessere LEDs im Angebot die immer effizienter werden, was wohl dazu führen wird, dass die Lampen immer Heller werden.
Weiter will einfach eine gewisse Bevölkerungsschicht immer mehr Licht, siehe Nitecore TM26, als eine teure Lampe und er gibt viele Chinalampen mit 7 oder noch mehr LEDs.
Generell würde mich auch eine multi-XM-L Lampe reizen, aber als Student macht man nicht riesige Sprünge und wenn dann die TM26 beispielsweise 400€ kostet ist das schonmal eine Hausnummer.

Aber wenn man ehrlich ist, braucht man immer diese 3600 Lumen einer solchen Lampe, sicher nice to have, aber im Alltag komme ich derzeit mit einer Sunwayman V10R auch gut zurecht, umgerüstet auf eine Nichia 219, ein Traum.
Also nach oben sehe ich derzeit nicht wirklich ein Ende, wenn demnächst 7500 Lumen "bezahlbar" und "tragbar" sind, wird auch eine solche Lampe gekauft, aber um in Zimmern damit rum zu leuchten wird eine solche Lampe schon fast zu hell sein...

Die 4,35V Akkus, ich vermute dass das derzeit ganz klar nur ein Nischenprodukt ist. Auf diese Weise wurden die 3000mAh in einem 18650 realisiert, Panasonic geht einen anderen Weg, erreicht damit derzeit aktuell 3350mAh und glaubt man diversen Dokumenten, kommen wohl nächstes Jahr die 3600mAh in einem 18650, da ist derzeit noch kein Ende in Sicht.
Zudem ist das ganz sicher ein Bereich, indem derzeit sehr gut geforscht wird, weil Energiespeicher immer wichtiger werden, mal abwarten, was und da die nächsten Jahre noch erwartet.


Soweit mir bekannt ist, greift bei den meisten Lampen der Tiefentladeschutz bei etwa 2,7V, das ist an der Grenze von den üblichen Akku mit der LiCoO2 Kathode, aber für die Panasonic NNP-Technologie recht passend, die bis 2,5V entladen werden dürfen, da verschenkt man zwar dann etwas Kapazität, das dürften aber nur ein paar Prozent sein.

Weiter können viele Akkus inzwischen 5A und mehr liefern, ohne wirklich zu schwächeln, der Panasonic NCR18650B (min. 32500mAh) ist bis 2C (6,5A) freigegeben, der NCR18650PD ist bis 10A freigegeben (min. 2750-2800mAh), und wenn man noch mehr Leistung braucht, gibt es noch den NCR18650E (min. 2100mAh) und den Samsung INR18650-20R (nominell 2000mAh). Die beiden letztgenannten Akkus sind für bis zu 20A zugelassen, werden dabei aber recht warm, sollten in Taschenlampen daher besser nicht mit dieser Last konstant entladen werden.

In diesem Bereich sehe ich die aktuelle Akkutechnik gut gerüstet für Hochleistungs LEDs, allerdings ist halt die Laufzeit begrenzt, der Samsung INR18650-20R ist nach 6min. mit 20A Last leer.
Die LEDs werden auch immer heller.

Also wirkliche große Fortschritte in beiden Bereichen brauche ich nicht zwingend.
Aber ich würde mich freuen, wenn man bei den LED auch mehr auf eine gute Farbwiedergabe achten würde, das ich ein Bereich, in dem noch etwa mehr erhoffe, als es derzeit gibt.

Megaloddon
 
Freilich ist es für einen Perfektionisten ärgerlich wenn nicht das letzte machbare rausgekitzelt wird.Aber man muss auch alles bisschen in Relation sehen.Erinnert sei nur an Bleiakkus,aus denen man um der Lebenserwartung Willen an besten nur 20-30Prozent der angegebenen Kapazität rausnehmen sollte.Von den Dauerstromentnahmen in Bezug zum Energieinhalt ganz zu schweigen.Da ist Lithiumtechnologie schon ein gewaltiger Quantensprung an sich.
 
Hi, irgendwie habe ich das Gefühl, dass der Beitrag nicht ganz zur Überschrift passt :confused:

Johannes, ich schrieb doch, dass ich verwirrt bin :steirer:

Zudem ist das ganz sicher ein Bereich, indem derzeit sehr gut geforscht wird, weil Energiespeicher immer wichtiger werden, mal abwarten, was und da die nächsten Jahre noch erwartet.

Hier hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen, danke. Die Forschung findet im Akkubereich in einem viele größeren Ausmaße statt als im LED-Bereich, alleine schon wegen der mannigfaltigsten Anwendungsmöglichkeiten, Energie zu speichern. Licht ist davon nur ein Teilbereich.


In diesem Bereich sehe ich die aktuelle Akkutechnik gut gerüstet für Hochleistungs LEDs

Ja. Und um ehrlich zu sein, wen kümmern 10 oder 15 Minuten mehr oder weniger Laufzeit? Ob jetzt 2800mAh oder 3100mAh - egal.
Die Lampen hinken den Akkus hinterher.


Die LEDs werden auch immer heller.

Also wirkliche große Fortschritte in beiden Bereichen brauche ich nicht zwingend.
Aber ich würde mich freuen, wenn man bei den LED auch mehr auf eine gute Farbwiedergabe achten würde, das ich ein Bereich, in dem noch etwa mehr erhoffe, als es derzeit gibt.

Nicht zwingend, richtig, aber es macht Spaß. Sonst bräuchten wir ja bald keine Lampen mehr zu testen... Gute Farbwiedergabe und schöner (wählbarer?) tint sind auch Wünsche von mir.
 
Last edited:
Hi Andreas, ich wusste nicht, dass Du so verwirrt bist, dann werde ich daraus Rücksicht nehmen :steirer:


was willst Du bei den LEDs auch noch groß forschen?
Cree hat mit der MK-R LEDs die 200lm/w marktreif gemacht, so viel Potential ist da noch oben nicht, je nachdem welcher Quelle man glauben schenkt, ist bei etwa 350 lm/w ende.
Akkus bieten da halt noch etwas mehr Potential, zudem wächst der Bedarf an Energiespeichern wohl weiter an die kommenden Jahre.

Es geht halt in kleinen Schritten weiter, wen interessiert heute noch, wenn es eine Lampe mit einem höheren Binning gibt?
Vor einigen Jahren wurden neue Lampe gekauft, weil die Lampen von einer XR-E Q5 LED auf eine XR-E R2 aufgerüstet wurden, spielt das nicht so die Rolle (wobei es schon ärgerlich ist, wenn kurz nach der Einführung die gleiche Lampe nun mit einer XM-L2 LED ausgerüstet wird, während die ersten Modelle noch mit der "normalen" XM-L ausgestattet war).
Weiterhin sehe ich das Problem bei den Lampen, dass die Sprünge auch immer größer werden müssen, damit man optisch doppelt so viel Licht hat.
ich habe bis jetzt bewusst um Lampen mit 3 XM-L einen Bogen gemacht, weil mir der Unterschied einfach etwas zu gering ist, ob ich mir eine Lampe mit 4 XM-L kaufe muss ich noch gucken.
Aber darüber wird es dann für mich auch langsam uninteressant, bis man da dann visuell die doppelte Lichtleistung hat, da kommt man derzeit in Regionen.... 10000 Lumen aufwärts...
Wenn dann ein Akku 20% mehr Kapazität hat, wirkt sich das auch auf die Laufzeit aus, wobei es da schwierig wird zu vergleichen, unterschiedliche Akkus, unterschiedliche Lampen....

Sicher macht eine TM26 Spaß in der Hand zu halten auch im Vergleich zur TM15.
Aber eine solche Lampe ist nicht gut als EDC nutzbar und da lege ich inzwischen einen immer größeren Wert auf eine gute Farbwiedergabe, die Nichia 219 LED mit CRI 92 und etwa 4500K ist was das angeht genial. Leistungsmäßig, naja, etwa 330 LED-Lumen, ist nicht gerad viel...:(
 
Ich bin aktuell Besitzer der TM26 und der TM15NW (4700K).

Die Akkus hinken also den Lampen hinterher? Also wenn ich meine Spannungen betrachte wenn die Lampen auf Turbo laufen....naja mir erscheint es nicht so als wären aktuelle 18650 sehr viel weiter in der Entwicklung wie die Lampen. Das ganze ist wohl eher umgekehrt.

Jetzt werden sicherlich viele sofort schreien...aber was ist mit den 20C Entladeströme und welche Zellen genau hast du im Einsatz.

Exakt dieses ist aber auch schon der Punkt des Eingangspost. BSP: Wenn ich einen Diesel fahre brauche ich kein Benzin und bei einem 200PS Mopped welches ne Verdichtung von 14:1 hat brauch ich halt Super Plus und kein Heizöl.

Hab ich hohe Entladeströme und daraus resultierende einknickende Spannungen, sind meine Akkus nicht Hochstromfähig genug in dem Anwendungsfall.

Hab ich eine Lampe mit geringen Strömen, die aber lange laufen soll und einen Akku mit geringer Kappazität, der aber viel Strom liefert, dann passt es einfach nicht zusammen. Das wäre wie einen Diesel mit Super Plus zu betreiben.

Solange also die Eierlegende Wollmilchsau nicht erfunden wurde, müssen wir uns wohl damit abfinden, uns mit der Technik auseinanderzusetzen und den passenden Akku zur passenden Lampe wählen, oder Einschränkungen im Betrieb in Kauf nehmen.
 
Ich bin aktuell Besitzer der TM26 und der TM15NW (4700K).

Die Akkus hinken also den Lampen hinterher? Also wenn ich meine Spannungen betrachte wenn die Lampen auf Turbo laufen....naja mir erscheint es nicht so als wären aktuelle 18650 sehr viel weiter in der Entwicklung wie die Lampen. Das ganze ist wohl eher umgekehrt.

Was dagegen, wenn ich laut schreie: Von welchem Akkus redest Du?

Der oben angesprochene Samsung INR18650-20R kann mit 10C (20A) belastet werden, ich aber für Serienlampen ungeeignet, bzw, es gibt bessere Akkus.
Bis 3A ist der Sanyo UR18650FM (nominell 2600mAh) ein sehr guter Akku,
Ab 5A würde ich den Panasonic NCR18650PD (nominell 2900mAh) bevorzugen und ab
von 10-15A macht der Panasonic NCR18650E (nominell 2250mAh) eine gute Figur,
alles darüber würde den Samsung INR18650-20R (nominell 2000mAh) empfehlen.
Der Panasonic NCR18650B (nominell 3350mAh) ist bis 6,5A zugelassen und macht bis 5A eine recht gute Figur, ob man da den Sanyo oder den Panasonic nimmt, ist Geschmackssache, oder eine Frage des Geldes.
Dazu kommt, dass Panasonic einen neuen Akku mit 2,6Ah scheinbar auf den Markt gebracht hat (CGR18650E), der sehr günstig und gute Leistung bringen soll.
Wenn man dem Datenblatt trauen kann, ist er im Bezug Preis-Leistung wohl schwer zu toppen, aber bei diesem Akku kann ich auch keine eigenen Erfahrungswerte zurück greifen.

Den NCR18650PD, NCR18650B und den Sanyo UR18650FM, gibt es alle als geschützte Akku zu kaufen und andere Akkus die vergleichbare Kapazität und Leistungen liefern.
Diese Akkus liefern ohne große Probleme 3A-5A, aber ich kenne keine Serienlampe, die Dauerhaft mehr als 5A aus einem Akku zieht.
Die TM15 könntest Du rein theoretisch mit einem NCR18650PD betreiben, aber bitte wer macht das in der Realität und was für einen Nutzen hättest Du davon, außer den 150g Gewichtsersparnis?
Diese Akkus werden mit heutigen Lampen nicht wirklich ausgereizt, was die theoretische Leistungsfähigkeit angeht.
Das einzige Manko das Akkus meiner Ansicht nach haben ist die relativ "geringe" Energiedichte, dies meine ich jetzt nicht in Bezug auf die Verwendung in Taschenlampen, sondern eher für andere Verwendungsgebiete, wie zum Beispiel in Elektroautos, was hier aber nicht zur Debatte steht.

Und wenn Du die Spannung der Akkus betrachtest, vergiss nicht, dass die Schutzschaltung einen recht hohen Anteil am gesamten Innenwiderstand des Akkus hat, bei guten Akkus ist das ein durchaus 50% höherer Innenwiderstand, das kann man nicht dem Akku anlasten.

Megalodon
 
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