Kurztest CRKT S-2

Tobse

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Das S-2 (CR7502) von Columbia River ist mein erstes Frame-lock-Messer. Zuerst die schnöden Daten :
Das S-2 hat ist im geschlossenen Zustand knapp 10cm lang und trägt eine 7.3cm lange Klinge aus ATS-34. Die Griffschalen bestehen aus einer Titan-6Al4V -Legierung. Die rechte Griffschale ist zur Verriegelung geschlitzt, ein kleiner Clip ist dort in der Nähe der Klingenachse mit drei Torxx-Schrauben montiert. In der Hosentasche hängt das geschlossene Messer also mit der Klingenspitze nach unten. Zusammengehalten wird das Messer von nur zwei großen (t-8)-Torxx-Schrauben, eine davon dient gleichzeitig als Klingenachse. Der Klingenanschlag-Pin wird in zwei Bohrungen in den Griffschalen fixiert. Die beidseitig geführten Daumenstifte sind mit einer weiteren Torxx-Schraube befestigt.
Nun die ersten Eindrücke :
Die Verarbeitung ist sehr gut, meiner Meinung nach durchaus mit Benchmade vergleichbar und damit eine Klasse besser als mein Kasper Fighting Folder, ebenfalls von Columbia River. Die Klinge ist ab Werk angenehm dünn angeschliffen und kam mit einer ordentlichen Schärfe, die sich mit dem Sharpmaker aber noch verbessern ließ. Die Kanten an den Griffschalen sind angefast, Klinge und Griffschalen sind sehr fein perlgestrahlt. Auch an den Innenseiten sind keine offensichtlichen Werkspuren sichtbar. Der integrierte Liner blockiert die Klinge sicher genug, um den ‚spine whack'-Test zu bestehen, trotzdem läßt er sich leicht zur Seite schieben, auch mit der linken Hand (Zeigefinger) kann das S-2 problemlos geschlossen werden. Der Klingengang ist recht weich, aber nicht so reibungslos wie bei den Benchmade-Linerlocks. Eine ‚Trägheitsöffnung' des Messers aus dem Handgelenk ist deshalb nur mit viel Üben möglich, das geringe Gewicht der Klinge trägt natürlich auch dazu bei.
Zwei Kritikpunkte :
Der Clip ist sehr unglücklich montiert, er fixiert das Messer nicht mittig in der Hosentasche, es kann sich verdrehen. Viel günstiger wäre ein Clip am anderen Ende, für ‚tip-up'-Trageweise, am besten beidseitig montierbar.
Die Konstruktion mit nur zwei Verbindungsschrauben und dem Anschlag-Pin als drittem Auflagepunkt ist zwar beim Zerlegen praktisch, aber da die Klingenachse gleichzeitig das Klingenspiel und den Zusammenhalt des Messers sichern muß, kann der Gang eben nicht so weich sein wie bei anderen Messern.
Im Einsatz :
Benutzt habe ich das Messerchen probeweise in der Küche, beim Brieföffnen und zum Zerschneiden von Kartons. Durch die sanft geschwungene Form liegt der Griff gut in der Hand, viel kleiner sollte er nicht sein. Die dünne Klinge schneidet hervorragend. Die Klingenform mit der feinen Spitze ist beim Zerlegen von Gemüse und beim Brieföffnen sehr nützlich, wer Benzinfässer und Autotüren durchbohren will, sucht sich besser etwas anderes.
Fazit :
Wer keinen ‚Tactical folder', sondern ein Taschenmesser für feine Arbeiten sucht, bekommt mit dem S-2 sehr viel Messer fürs Geld. Die Verriegelung durch frame lock bietet mehr Sicherheitsreserven, als man beim vermutlichen Einsatzbereich braucht, Titan als Griffmaterial spart Gewicht, ist unempfindlich und sieht einfach gut aus.

Scharf bleiben,
Tobse !

P.S. : Bilder folgen in Kürze !
 
Die versprochenen Bilder :
S-2 von links
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S-2 von rechts
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S-2 zerlegt
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Scharf bleiben,
Tobse !


[Dieser Beitrag wurde von Tobse am 21. August 2000 editiert.]
 
netter review, nice pictures. finde das preis-leistungsverhältnis von crkt schon spitze und die zu erwartenden collabs mit howard viele und brian tighe erwarte ich mit spannung.

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DON'T CUT YOURSELF
MACTHEKNIFE
 
Vielen Dank für die Blumen. Ich bin auch begeistert von den vielen neuen Modellen, die CRKT herausbringt, größtenteils zu unschlagbar günstigen Preisen. Am liebsten wäre mir ja ein Kasper Fighter in S-2-Version, also als Titan-framelock mit ATS-34-Klinge. Der darf dann auch gerne so viel kosten wie ein ausgewachsenes Benchmade.
Scharf bleiben,
Tobse !
 
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