Kopromed - Messer, made in Poland

Preiswerte Messer, aber qualitativ ganz gut.
Habe selber ein 200er(weiß die Bezeichnung nicht mehr genau) von Kopromed aus Polen bei 'nem befreundeten Messerliebhaber ansehen dürfen und überlege, ob ich mir selber ein(wahrscheinlich sogar mehrere) Messer von Kopromed kaufe.

Rajiv
 
Naja, Kopromed-Messer sind eine Lotterie.

Man kann ein ganz gutes Stück kaufen, es kann aber leider auch ziemlich schief gehen.

Hier hast Du den Test einiger Kopromed-Messer aus dem polnischen Messer-Forum:

http://www.knives.pl/www/artykuly/testy/wielki_test_kopromedu_....html

Ist auf Polnisch (was für eine Überraschung ;) ), es gibt aber zahlreiche Fotos, die schon einen Eindruck vermitteln können.

Die Tests der chemischen Zusammensetzungen der Stähle haben dort auch ergeben, das sie deutlich von den deklarierten 440C und 420 abweichen.
 
:lach: Also von dem Zeug werde ich mir garantiert nix zulegen :super:

Interessant fand ich übrigens dieses Messer
kopromed019ke.jpg

auf der oben genannten polnischen Seite http://www.knives.pl/www/artykuly/testy/wielki_test_kopromedu_....html
Das Messer entsprich ziemlich exakt diesem Messer von Herbertz (oben)
my.php
. Die Nr. ist glaube ich 209113.
Also entweder Desgin geklaut, gekauft oder ist Herbertz da mit drin?
Das Messer von Herbertz ist übrigens in meinem Besitz :irre: - falls jemand Interesse hat... :lach:

TeX
 
@ Walter!

Danke für den Link zum Langenscheidt :D !

Bei den Messern bin ich mir auch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll.
 
Zumindest gibts die Messer schon eine Weile; in einem Blade Magazine von 1995 war eine Anzeige vom US-Importeur für die Dinger drin.
 
Na ja, die Bilder aus dem polnischen Forum sind ja ganz interessant, aber man sollte vielleicht auch dazusagen, daß das Kopromed 29S auch weniger als 10€ kostet.
So richtig leuchtet mir nicht ein, wie man für ein 10€-Messer die perfekte Verarbeitung eines 75€-Messers erwarten kann. Andererseits kostet ein Opinel auch nur wenige € und ist ganz ordentlich verarbeitet.

Einige andere dort gezeigte Messer sind ungefähr gleich teuer; allerdings sind da auch Messer um die 45€-50€ dabei, da sollte die Verarbeitung schon besser sein. Wobei einige hier im Forum ja auch in dieser Preisklasse bei ganz anderen Herstellern schon gepflegte Pleiten erlebt haben.

Mein Polnisch reicht leider nicht aus, um zu verstehen, was da alles geschrieben steht; mich würde interessieren, ob die Messer so vom Händler gekommen sind(bezieht sich natürlich nur auf das erste Bild eines jeden Messers, dann sind die Messer benutzt worden).
Habe leider auch die Erklärung zur abgebrochenen Messerspitze(des Modells 25, kostet ca. 45€) nicht wirklich verstanden(Fehler beim Härten? Sprödbruch?), aber 'ne Spitze ist auch bei anderen Messern schon abgebrochen worden.
So ganz werde ich den Verdacht nicht los, daß dort jemand es mit Macht darauf angelegt hat, die Messer kaputtzukriegen(soll aber nicht über die tatsächlich vorhandenen Mängel hinwegtäuschen).
Die Messer die ich in der Hand hatte waren ganz gut verarbeitet, wenn auch nicht perfekt.

Wäre wunderbar, wenn wir im Forum jemanden hätten, der uns diesen Beitrag aus dem polnischen übersetzen könnte.

Rajiv
 
Last edited:
Ich könnte mich an einer Übersetzung versuchen, falls sie nicht allzu lang und kompliziert sein sollte. Ferner brauche ich den Link...
 
Hallo,

heute habe ich mal Zeit gefunden, den polnischsprachigen Testbericht ( http://www.knives.pl/www/artykuly/te...omedu_....html ) zu übersetzen. Ich habe nicht den gesamten Text übersetzt, sondern eine Zusammenfassung verfasst. Sie gibt aber alles weitestgehend sinngemäß wieder.


Beginn der Übersetzung:

Der polnische Messerhersteller „Kompromed“ stellt eine breite Palette von Messern her - kleine Taschenmesser, ausgewachsene Folder, Messer mit feststehenden Klingen. Auf der Herstellerseite wird der potentielle Kunde über die Produktion, sehr gute Ausführung und Detailverliebtheit der Messer informiert. Dies sowie der Wunsch, sich davon zu überzeugen, dass Messer „Made in Poland“ sich auf dem internationalen Markt behaupten können, veranlassten den Tester zu einer Reihe von Tests an 6 Messern der Firma „Kompromed“.

Der Tester verfügt laut seiner Aussage über eine reiche Erfahrung mit Messern. So schreibt er, dass er im Laufe der Zeit etliche Hundert Messer unterschiedlicher Preiskategorien in den Händen gehabt hatte.

Der Testende hat folgende (teilweise zur Verfügung gestellte) Messer getestet:

WZ 29 S
WZ 5 S
WZ 22 (getestet in der Zeitschrift BLADE)
WZ 33M (Fixed)
WZ 13 (Fixed)
WZ 25 (Fixed)

Ferner heißt es, dass die durchgeführten Versuche, keinesfalls die Zerstörung der Messer oder den Beweis schlechter Qualität dieser herbeiführen bzw. beweisen sollten. Im Zentrum des Interesses standen die Ausführung der Messer sowie deren Mechanik und praktische Nutzwert.

Zu den Ergebnissen:
Alle Folder waren schlecht verarbeitet, hatten ein deutliches Klingenspiel (bis zu 3mm vertikal und horizontal), die Backlocks waren sehr ungenau gearbeitet und ragten aus den Griffen hervor.

Ein Messer konnte mit der Hand nicht geschlossen werden (WZ 29 S). Die Klingen erwiesen sich vom Werk aus als stumpf. Nach einer Schärfung (Schleifmaschine und Spyderco Triangle) wurden die Klingen extrem schnell wieder stumpf.

Der Backlock des WZ 29 S brach bei der Bearbeitung eines 15mm durchmessenden Holzstockes.

Der Griff des WZ 5 S wies extrem scharfkantige Flächen auf. Deshalb erwies sich der Nutzwert bei Holzarbeiten als äußerst gering.

Bei dem in der Zeitschrift „Blade“ getesteten WZ 22 lösten sich die miserabel geklebten Griffapplikationen und schließlich der Griff selbst nach nur kurzer Zeit. Der Backlock versagte beim ins trockene Holz schlagen den Dienst.

Das erste getestete - einfach gearbeitete und konstruierte - Fixed WZ 33M hatte wohl keine größeren Schwächen. Es kam allerdings nur in der Küche zu Einsatz, da es dem Tester für einen groben Einsatz nicht geeignet erschien. Die mitgelieferte Scheide scheint von minderer Qualität gewesen zu sein.

Das WZ 13 versagte sowohl im Einsatz in der Küche als auch Outdoor. Der verwendete Stahl wurde wohl falsch thermisch behandelt, da es schnell zu Verformungen der Schneide kam.

Der Griff des WZ 25 ist nicht gerade ergonomisch gearbeitet und bietet keinen festen Halt. Die Klinge rostete sehr schnell und wurde schnell stumpf. Schließlich brach die Klinge. Nachdem das Messer ca. 6mm ins Holz gerammt worden ist und beim Herausziehen und leichtem „hin und her drehen“ brach die Spitze ab.

Schließlich wurde noch eine (anscheinend professionelle) chemische Untersuchung des Klingenstahls der Messer WZ 29 S, WZ 33 M und WZ 27 durchgeführt. Die Zusammensetzung der von Kompromed verwendeten Stahlsorten entspricht nicht den vom Hersteller angegebenen Sorten 420 bzw. 440C.

Ende der Übersetzung
 
Hallo Sam,

Vielen Dank für die Übersetzung, werde mir jetzt deine Übersetzung und die in dem polnischen Beitrag gezeigten Bilder nochmals in Ruhe ansehen.

Da haben wohl die Messer wirklich keinen berauschenden Eindruck beim Tester hinterlassen.
Schade, da kann ich mir jetzt nicht unbesehen die Messer aus Polen mitbringen lassen, sondern muß mir selber die Messer vor dem Kauf anschauen, ob sie es wert sind gekauft zu werden oder nicht. Leider recht umständlich.

Rajiv
 
Ich denke, dass ist die beste Vorgehensweise. Übrigens hat der Tester die Vermutung aufgestellt, dass für den Export evtl. andere Qualitätskontrollen angewendet werden :confused:
 
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