Klebereste auf Lederscheide

lilmaroni

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Hallo allerseits,

ich habe ein kleines Problem mit der Lederscheide meines Helle Eggen.
Am Rand wo die Scheide zusammengenäht ist wurde anscheinend auch geklebt. Darum sieht man leider von außen hässliche Kleberreste.

Hat jemand eine Idee, wie man die wegbekommen könnte?
Mit Ballistol und einem Lappen habe ich es schon versucht, aber es hat nichts genützt.

Für Tipps wäre ich sehr dankbar!

Gruß lilmaroni
 
Frage mal bei einem Schuhmacher nach. Die nehmen für so was so eine Art von weichem 'Gummi' und der wird wie ein Radierer eingesetzt.

Edit sagt: Bei dem von mir genannten 'Gummi' handelt es sich um Naturkautschuk - ist mir gerade wieder eingefallen. Den verwende ich zum Entfernen von Kleberesten auf Leder - funktioniert sehr gut und vor allem ohne das Leder dabei zu beschädigen!
 
Last edited:
Du kannst die Kanten abschleifen und danach wieder polieren oder versuche es mit Verdünner ich hoffe ich schokiere nicht alle "Lederfans" aber ich entfette auch das Leder so vor dem Färben.

Yukonbeaver
 
Verdünner könnte Flecken geben würde ich nicht riskieren - Du wilst ja nicht die ganze Scheide bearbeiten. Schuster verwenden ein Stück Crepp-Sohle (Latexsohle) - ein Radiergummi tut es auch. Funktioniert aber nur bei Kontaktklebern. Alternative: wie bereits beschrieben: Schleifen und neu auspolieren.
Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost
 
Hallo,

Du kannst die Kleberreste mit einem Gummi entfernen ( radieren ), allerdings bleibt ein Rest des Klebers immer im Leder. Beim färben oder einfetten, wird man diese Stelle sehen. Eine Möglichkeit ist, nach dem radieren, diese Stelle zu überschleifen und dann darüber zu polieren.

Gruß
Rolf
 
Hallo,
vielen Dank für eure zahlreichen Tipps.

Nimmt man beim raus radieren einen ganz normalen Radiergummi aus dem Schreibwarengeschäft oder braucht man dazu einen speziall Radiergummi?
Wenn es nicht geht und ich es abschleifen muss, kann ich dazu ganz normales Sandpapier verwenden oder brauche ich da etwas Spezielles?

Gruß lilmaroni
 
Normaler Radierer geht - und normales Schleifpapier für Holz.
Oder die Luxusvariante: man nimmt solche Pflegeblöcke für "Wildleder"-Schuhe.
Die haben oft eine Schleif- und eine Radierseite - da bist Du immer im grünen Bereich.
Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost
 
Hallo,
Danke für die Antwort.
Hier habe ich mal zwei Bilder gemacht:
Vielleicht kann man daran besser erkennen, wo sich die Klebereste befinden.






Gruß lilmaroni
 
Also Ich würde den Schnitt komplett mit 80er Sandpapier schleifen bis er eben ist. Dann ist auch der Kleber weg.
Stopfe aber vorher die Scheide komplett mit Zeitungspapier aus! Nichts ist so ärgerlich wie Schleifmittel in der Scheide - gibt böse Kratzer auf der Klinge!
Dann den Schnitt mit Bienenwachs (... Kerze) fest einreiben und mit einem Stück Holz fest einreiben - das glättet und poliert den Schnitt. Dabei auch mal 45° rechts und links reiben, dass der Schnitt nicht einfach breit wird.
Das dürfte die Lederhose deutlich aufwerten!
Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost
 
Vielen Dank Jost,
ich werde es gleich morgen ausprobieren! Vielen Dank für deine Hilfe.
Das 80er Sandpapier ist ja doch recht grob. Da ich noch nie Leder geschliefen hab, frage ich mich, ob ich da nicht sehr schnell, zu viel Material runterholen werde?
Wie verhält sich Leder bei der Bearbeitung mit Schleifpapier?
Zur Kerze: Kann man auch ein Teelicht nehmen? Das besteht ja aus Parafin und nicht aus Bienenwachs, wie von dir angegeben.


Gruß lilmaroni
 
Nur Mut, Leder lässt sich besser schleifen, als man denkt. Mit einem Schleifklotz drunter kannst du schön im Winkel schleifen. Wie viel Material du ab trägst liegt auch mit an dem Druck den du beim Schleifen ausübst. Anschließend noch mit feinerem drüber - 240 oder noch feiner - und du bekommst eine glattere Oberfläche.
Anschließend weiter wie schon empfohlen.
 
Nach meiner Erfahrung wird die Oberfläche bei Leder das nicht gehärtet wurde (Schelllack ...) nicht viel glatter, wenn ich feineres Papier nehme. Feiner als 120 ist m.E. witzlos - nach dem Auspolieren merkt man davon nichts mehr. Wenn Du von Hand mit Schleifklotz arbeitest, brauchst Du dir keine Gedanken über "zu schnell zu viel weg" machen.
Nebenbei:
Seht Euch mal die Schleifbänder bei einem Schuster an - da ist 40er bereits Schmusekurs :) und das gibt am Leder gute Oberflächen!

Bienenwachs ist halt Natur - Teelicht geht auch - ich habe aber den Eindruck, dass das Finish irgendwie weicher ist. Übrigens: Rosshaarbürsten (rotierende) bringen mit Bienenwachs ein sehr robustes Hochglanzfinish auf Leder.
Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost
 
Hallo,
vorher hab ich mich nach euren Tipps an die Arbeit gemacht und muss sagen, es sieht wesentlich besser aus als vorher. Ich habe es zwar nicht ganz "glatt" (d.h. die eine Hälfte der "Naht" ist immer noch etwas größer, da ich nicht zuviel Leder runternehmen wollte) aber es sieht wesentlich besser aus als vorher und es klebt nicht mehr so.
Nach dem einreiben mit Kerzenwachs habe ich noch mit etwas Ballistol nachgeölt.

Noch eine kleine Frage zu einem anderen Bereich des Messers, dem Griff:
Der Handschutz aus Holz ist nicht ganz parallel geschliffen und deswegen wollte ich ihn vielleicht etwas mit Sandpapier nachschleifen.
Meine Frage ist deshalb, ob ich gleich auf "unbehandeltes" Holz stoße, wenn ich ca. 2-4mm ab schmirgle (das Messer lag lt. Hersteller ca. 3 Tage in einem Ölbad)? Ist dann an dieser Stelle, dass geölte Holz komplett weg?

Für eure Hilfe war und bin ich sehr dankbar :)

Gruß lilmaroni
 
Hallo zusammen,
da ihr mir so kompetent geholfen habt, habe ich noch eine kleine Frage an euch, es geht wieder um die scheide des Helle Eggen (ich will jetzt dafür keinen neuen Thread mehr öffnen) :(

Diesmal geht es um die Naht an der Rückseite der Scheide (siehe Bilder) (Die Vorderseite ist übrigens ganz normal).
Wie man sieht, ist die Rückseite nicht besonders toll vernäht (die großen Abstände zwischen den Stichen, bei der Vorderseite ist alles bündig) oder ist das normal? Wenn es nicht normal ist, ist es nur ein SChönheitsfehler oder ein Verarbeitungsfehler, der die Naht der Scheide instabiler macht?
Ist das ein Grund zur Rückgabe (Messer wurde vor einem Jahr bei globetrotter.de gekauft, bis jetzt hat es nur einen Stock angeschnitzt.





Für eine Antwort wäre ich euch wirklich sehr sehr dankbar, da ich nicht weiß was ich machen soll :(

Gruß Dominik
 
Ich weiß jetzt nicht, was du für das Messer bezahlt hast, doch du erwartest vermutlich ein wenig zuuu viel für dein Geld.
Mich konnte bisher kaum eine Serienscheide wirklich überzeugen - nicht vom verwendeten Leder, noch von der Ausführung der Nähte. Wenn man erst einmal selber welche gemacht hat, dann verändert sich auch der Anspruch.
Die Scheide ist zusätzlich verklebt und in diesem Bereich hast du wenig bis gar keine Belastung - ein Schönheitsfehler auf der Rückseite - der dir nach fast einem Jahr nicht mehr gefällt - hmmm?
 
Ich glaube auch daß Du - "fairnesshalber" - nach einem Jahr nicht mehr
damit die Verkäufer belästigen solltest!
Auch ist dies wie schon oben beschrieben eine Serienscheide,d.h.,selbst wenn Du die umtauschst,bekommst Du ja wieder dieselbe (wenn die das überhaupt machen würden!)
Was Du auch tun kannst,schneide den Faden weg,und nähe mit einem etwas dickeren,und vielleicht auch in anderer Farbe,einfach in den alten Löchern nach,so habe ich auch schon serienscheiden aufgewertet.

Gerald
 
Die Scheide ist zusätzlich verklebt und in diesem Bereich hast du wenig bis gar keine Belastung - ein Schönheitsfehler auf der Rückseite

Vielleicht erwarte ich wirklich ein bisschen zuviel, aber Helle schreibt ja selbst von kompromissloser Qualität.

Ich bin beruhigt, dass dieser Fehler keine Außwirkungen auf die Stabilität der Scheide hat. mit diesem Schönheitsfehler kann ich leben, er macht die Scheide ja auch ein bisschen individueller :glgl:

Falls doch die Nähte irgendwann einmal reissen sollten, dann lasse ich mir eine handgefertigte Scheide anfertigen. ;)

Vielen Dank für eure Antworten

Gruß Dominik
 
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