Katana folded oder bloß forged?

Zitat von pitter
Wenn Du Schockfestigkeit willst, egal ob Damast, Lagen oder Monostahl, wirst Du nicht durchgängig bei 60HRC landen, sondern entweder differentiell härten oder eben weich/hart/weich aufbauen.

Genau! Oder eben beides, wie es bei Katana gemacht wurde. Meiner Meinung nach ist es unerheblich, dass die beiden Stähle, aus denen der Kompositaufbau bestand durch Falten hergestellt wurden. Wie bereits erwähnt ging es darum, einen möglichst homogenen Stahl definierten Kohlenstoffgehalts zu erzeugen. Das kann man heute anders und besser machen.
Was aber bleibt ist der Vorteil des Kompositaufbaus (und natürlich des differentiellen Härtens), wie auch Sanjuro schon bemerkte (Gruß zurück!). So hergestellte Schwerter erreichen an der Schneide 60HRC während sie am Rücken nur bei ca. 40HRC liegen. Interessant ist dabei, dass der Aufbau oft nicht "weich/hart/weich" war (wie bei jap. Küchenmessern) sondern dass aus dem harten Stahl ein "U" geformt wurde, in das der weichere Stahl als Kern eingelegt wurde. Die Rundung des U's wurde spater die Schneide. Dieser Aufbau hat den Vorteil, dass auch die Flanken des Schwertes hart sind.

Hier findet sich eine kurze, recht gute Beschreibung der Geschichte und Herstellung jap. Schwerter. Am Ende des Dokumets ist eine gute Zeichnung des Herstellungsprozesses.
Diese Zeichnung ist übrigens aus diesem Buch geklaut:

"Japanische Schwertschmiedekunst"
von Leon Kapp, Hiroko Kapp, Yoshindo Yoshihara
Ordonnanz Verlag

Sehr gutes Buch zu dem Thema. Umfassend, kompetent mit tollen Fotos!
 
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