Kann mir jemand etwas zu diesem Tanto sagen?

Ich sag nur, was ich denke erkannt zu haben. Für die zeitliche Einordnung kenn ich mich zu wenig aus, das ist eine Wissenschaft für sich.


Ookami
 
Mune ist eindeutig, das erste Kanji ist ein wirklich krepelig geschriebenes Sada. In der Form hab ich das schön öfters auf Signaturen gefunden.

Damit haben wir Sadamune

Was man auf den Bildern auch schön sehen kann : Es sind leider keine Schlachtnarben im Klingenrücken, sondern Spuren von purem Klingenvandalismus. Teilweise gequetscht, geschabt einige reingehackt.

Gruß Stefan
 
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Ich kann nur sicher sagen, dass der Vorbesitzer (Mein Großvater) das Tanto immer schon in einer Vitrine hatte. Was davor damit geschehen ist, kann man nur raten.

Ich werde die Klinge nochmals genau vermessen und die Zeichen, soweit möglich, abzeichnen.
.........Das erste Zeichen (keine Buchstaben, natto!) kann ich nicht als YOSHI lesen, aber das mag am Foto liegen. Ohnehin sieht die Signatur älter aus, als ich das von manchen Klingen des 19. Jhdts. kenne. Aber da gibt es keine Norm...... Du hast da nach meiner Einschätzung mal ein ordentliches, authentisches und originales TANTO mit schönen Beschlägen. Das KOZUKA ist sehr hübsch und hat an sich schon einen Wert.

Gruß

sanjuro

Ach, da war ich zu langsam!
 
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Also vielen Dank erstmal für alle Bemühungen und Antworten!!!:super:

Genau so kompliziert wie das ganze ist, so spannend ist es auch. Ich werde mir desshalb nochmals alle Unterlagen meines Grossvaters durchsehen, ob mir irgend ein Hinweis auf die Herkunft entgangen ist. Das will ich jetzt schon genau wissen...

Gruss

Peter
 
Das soll jetzt natürlich nicht den Versuch darstellen Dir vorschreiben zu wollen wie Du mit Deinem Eigentum umgehen sollst....es ist nur ein ernst und gutgemeinter Rat.

Das kam schon richtig an:) vielen Dank, wäre auch schade drum. Ich kenne mich in der Materie auch nicht aus und bin für alle Tipps dankbar.

Gruss,

Peter
 
Auf Bild 4 sind die Zeichen zu sehen welche für die Silbe Masa verwendet worden sind.

Wie gut sind diese Lexika? Führen die erschöpfend alle bekannten Schwertschmiede auf bzw. beschränken sie die Einträge auf die Zeichen, welche von Schmieden verwendet wurden? Denn das von mir angeführte 真 (sowie eine Reihe anderer Kanji) kann auch masa gelesen werden.

***

Davon abgesehen habe ich anhand der roten Markierung noch einen Vorschlag für das Kogatana:

大和守兼信 - Yamato no kami Kanenobu bzw. Yamato no kami Kenshin


Ookami

PS: Zu der japanische-Namen-Problematik wurde auch hier schon einiges geschrieben:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=59356
 
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Das ist doch aussagekräftig; sowas in der Art hab ich mir schon fast gedacht.

Danke.


Ookami
 
Dies alles ist recht interessant und lehrreich, trotzdem werden die werten sachverständigen Mitglieder hiermit gebeten beim Thema zu bleiben ==> Kann mir jemand etwas zu diesem Tanto sagen? Danke!

Edit, weil es Nachfragen zu meinem moderativen Beitrag gibt:
Dass Nachschlagewerke für qualitative Hilfestellung benutzt werden ist löblich hervorzzuheben. Wie mit den Nachschlagewerken umgegangen werden kann/soll und wie in welchem Fall entziffert werden kann ist auch von allgemeinem Interesse, jedoch bitte in einen separaten Thread. Das erleichtert auch die Nutzung des Forums.
 
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Im Grunde wurde hier das Bestmöglichste zu dieser Klinge schon gesagt, so dass meine Meinung eher ohne Belang ist.

Ich halte Kajiheis letztes Posting für nicht unrelevant. Mein erster Eindruck von der Klinge war ziemlich spontan Shinshinto. Aber die Angel dazu war mir einfach nicht passig. Sanjuro schrieb zuvorderst sinngemäß,dass die Signatur recht alt aussieht. Genau das ist das Problem: Es sind kaum bis keine abgesetzten Tagane in der Signatur zu sehen. Ich kann keine definierte Yasurime erkennen. Zwei Mekugi-Ana recht unregelmäßig und abgerundeten Kanten, der/die Rost/Patina.
Alles deutet auf ein höheres Alter hin, aber irgendwie wirkt alles auch gewollt.
"Sadamune" ist ein sehr bedeutender Name in der Schwertschmiede-Geschichte Japans. Sicher gab es über die Jahrhunderte mehrere Sadamune, erwähnt man diesen Namen, denkt jeder natürlich an Soshu Sadamune. Ausgerechnet eine Nijimei (2 Kanji Sig) lässt der Spekulation noch mehr Raum.
Dazu muss man sagen, dass nicht in aller Regel, aber ein großer Teil der Shinshinto-Schmiede sehr signaturfreudig waren, Nijimei kommen vor, aber gern wurde mehr signiert.
Häufig finden sich auch unsignierte Shinshinto-Dolche, welche stark Kotolastig erscheinen. Auch wirken deren Angeln oft sehr alt.
Ich kann mich an zwei Masamune Dolche und ein Norishige Dolch erinnern: stark Kotoesk, kräftiges Hadatatsu, ziemlich auf Show gemacht - tatsächlich aber 19. Jhdt.

However, ich glaube kaum, dass man die Sig einem bestimmten Sadamune zuordnen kann. Falls aber doch, freue ich mich für den Besitzer.
Wie gesagt, meine Meinung ist auch nur Spekulativ und nur eine direkte in Augenscheinahme hat mehr Substanz. Ich geh nur immer vom schlimmsten Fall aus: eine verkaufsfördernde Maßnahme des 19 Jhdt.

Gruß,
Sabiji.
 
Heute habe ich zu meiner Überraschung erfahren, wer das Tanto erworben hat.

Der Bruder des Vaters meines Grossvaters führte um 1890 einen Betrieb für Seidenverarbeitung nahe Tokyo. Er soll selber historische Waffen gesammelt haben und verstarb auch in Japan. Das Tanto war ein Geschenk an seinen Bruder der es dann weiter an meinen Grossvater gab. Über das wirkliche Alter des Tantos sagt dies natürlich nichts aus aber wenn man mal davon aus geht, dass der Erstbesitzer etwas von der Materie verstand oder das Tanto evtl. auch als Geschenk von einem japanischen Geschäftspartner bekommen hat, könnte es doch weiter zurück datiert werden.

Übrigens: Heute habe ich von meinem Vater erfahren, dass er auch ein Katana in der Hinterlassenschaft gefunden hat. Ich werde es in den nächsten Wochen erhalten.

Die Schatzsuche geht weiter...
 
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