Horl Rollschleifer

Von der Funktionsweise her ist der Horl 2 doch ziemlich vergleichbar oder nicht?
Ja sicher, die Funktion ist bei beiden gleich. Der Horl2 war meines Wissens früher auf dem Markt.
Der Horl2 ist 40€ teurer, dafür kann man aber die Scheiben wechseln.
Der Seecode wäre mir zu "gakelig", beim Horl hat man schon etwas mehr in der Hand.
Der Horl hat auch 2 Winkel, 15° + 20°, und Zubehör hat er auch.
 
Sorry aber Johan Lafer empfiehlt alles wenn er Kohle dafür bekommt ;) ... Soll jetzt nicht heißen das dies Gerät nix kann, aber halt auch nicht mehr als der Horl und der kann wenig ;) .

Grüße Wastl.
 
Bleibt entspannt.

Ich bin Schwarzwälder, der Horl löst bei mir allerdings keinen Lokalpatriotismus aus. Das Paket finde ich wertig und auch durchdacht. Einfache Handhabung und ohne Wasser. Für alle, denen jegliche Details für perfektes Schärfen schnuppe sind, eine überaus brauchbare Lösung und allemal besser als stumpfe Messer.

Zwar würde ich immer ein EP Derivat mit zwei Diamant- und 2 Keramiksteinen vorziehen, aber weder gibt es das so fertig, noch im Laden zu kaufen, dafür mit Winkeleinstellung und Kurvenausgleich für den engagierten Benutzer.

Und da wären wir auch schon bei den Derivaten. Während das chinesische EP Derivat etwa 1/10 des Originals kostet und mit den 2 wichtigsten top Steinen dazu gekauft, eine unter 100 Euro Lösung darstellt, fehlt bei der Lafer beworbenen Variante dieser entscheidende Preis- und Qualitätsvorteil.

grüsse, pebe
 
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Hallo liebe Leute

Dies ist mein erster Kommentar. Deshalb kurz zu mir: Ich bin ein Mittvierziger aus der Schweiz, der sich seit knapp einem Jahr vermehrt dem Kochen zugewendet hat. Nun hat er - der Mittvierziger - also ich, sich einen Satz AMC D-Line Messer schenken lassen. Die Profis unter Euch werden die Dinger sicher als Müll bezeichnen aber sie sind um Längen besser als was ich bis jetzt eingesetzt habe in der Kuche. Da ich zumindest weiss, dass Messer nicht für immer scharf bleiben, habe ich mich oberflächlich im Netz erkundigt. Meine Entscheidung viel auf den Horl Rollschleifer, 1te Serie. Kleine Schwarzwälder Firma, aus Holz, Design gefällt, fixer Winkel schien Sinn zu machen...

Ok, gestern das Santoku, was ich am meisten benutzt habe, nachschärfen wollen. Netz sagt mir, der Schneidwinkel sei 30 Grad, also sollten die 15 Grad Schleifwinkel des Horl passen. Ich habe dan mal 10 Doppelzüge auf beiden Seiten gemacht mit der Diamantscheibe, nochmals 5 Doppelzüge mit dem Abzieher. Bei der Nagelprobe war das Santoku im Neuzustand ohne jeglichen Druck hängen geblieben. Jetzt nach dem ersten Schleifversuch meilenweit davon entfernt. Ok, schnell paar Vids auf Youtube geschaut. Mit Edding soll ich die Schneidphase bemalen und schleifen, bis die Farbe weg ist. Gut, gemacht. Auf beiden Seiten nochmals 40 Doppelzüge + 10 mit dem Abzieher. Resultat bei Nagelprobe: etwas besser aber immer noch nicht, wo ich hin möchte. Insbesondere negativ fiel mir auf, dass beim Übergang oben von der Schneidphase zur Flanke (?) eine relativ scharfe, ausgefranzte Kante entstanden ist!

Es ist offensichtlich, dass was nicht klappt. Sicherlich bin ein völliger Anfänger im Messerschärfen. Mich wundert aber ein bisschen, wenn ich soviele positive Berichte von dem Horl lese, was ich hier falsch gemacht habe. Gute, glatte Unterlage verwendet, kaum Druck gegeben. Sichergestellt, dass ich auf beiden Seiten gleichviele Züge mach, mich über den Schleifwinkel erkundigt.... Also ich meine, ich habe soweit getan, was ich konnte. Also, was ging schief? Ist der Winkel eben doch nicht so genau und ich muss mir viel mehr Zeit nehmen. An vielen Orten war zu lesen, dass der erste Grundschliff "etwas" dauert aber eine genauere Zeitangabe konnte ich leider nicht finden.

Also lieben Dank von Euch Profis für einen Noob, der Euch sicherlich beim Lesen schon einige Augenrollen und Naserümpfen bereitet hat 🤣

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Bicki
 
Auf beiden Seiten nochmals 40 Doppelzüge + 10 mit dem Abzieher. Resultat bei Nagelprobe: etwas besser aber immer noch nicht, wo ich hin möchte. Insbesondere negativ fiel mir auf, dass beim Übergang oben von der Schneidphase zur Flanke (?) eine relativ scharfe, ausgefranzte Kante entstanden ist!

Moin Bicki,

kenne jetzt nicht die Scheiben, die Du hast - für den Horl gibt es ja viel Kram - und so ganz verstehe ich auch nicht wo genau da und was die "relativ scharfe, ausgefranzte Kante" nun ist.

Beim Schleifen macht es grundsätzlich Sinn, wenn man bei z.B. 40 Zügen ständig die Seiten wechselt - also z.B. 4 Züge rechte Klingenseite, 4 Züge linke Klingenseite, das ggf. wiederholen, dann, 3 Züge rechts und links, ggf. wiederholen, dann 2 Züge rechts und links etc. und das macht man bis auf 1 Zug rechte Klingeseite und 1 Zug linke Klingenseite - eben immer abwechselnd. Nur dann minimierst Du den Grat durch "hin und herfalten".
 
so ganz verstehe ich auch nicht wo genau da und was die "relativ scharfe, ausgefranzte Kante" nun ist.
Hi Dirk

Leider kann man hier keine Bilder direkt hochladen... und mit den korrekten Begrifflichkeiten bin ich nicht auf der Höhe. Ich meine den Übergang von der Schneide im oberen Bereich der Fase zum Klingenblatt.
 
Hallo Bicki,

war der Edding denn wirklich vollständig entfernt? Wenn auch nur noch ein kaum erkennbarer Streifen farbig ist, ist die Fase nicht vollständig durchgeschliffen und im Ergebnis nicht wirklich scharf.

Ansonsten tippe ich wie Dirk auch auf den Grat. Mach nach jeder Scheibe/jedem Durchgang mal 5-4-3-2-1 Züge immer abwechselnd pro Klingenseite. Damit reduzierst du den Grat.

Ich würde übrigens die 40°-Lehre nehmen. Geht schneller bis die Fase durchgeschliffen ist und die Schneide ist stabiler.

Das Ausgefranste könnte an der groben Körnung der Diamantscheibe in Kombination mit der nicht 100° "kippelfreien" Konstruktion des Horls liegen? Aber schwer zu sagen aus der Ferne.

PS: hier wird weder ein Messer als Schrott bezeichnet, noch über Fragen die Nase gerümpft.
 
Eine neue Diamantplatte muss auch erstmal "eingeschliffen" werden, das dauert auch eine Weile. Bevor du dir das Schärfepaket holst (feinere Schleifscheiben und Abziehlader) holst, kannst du ja mal selbst auf irgendeinem Stück Leder abziehen.
 
Wie @Bukowski schon schrieb, würde ich auch den 20° Winkel (je Seite) nehmen und damit so lange die erste Seite schleifen, bis du einen Grat spürst. Also mit dem Finger (oder einem Wattebausch) auf der anderen Messerseite über die Schneidkante fahren. Erst dann die andere Seite schleifen.

Dann weiter wie oben beschrieben (5-4-usw).

Video mit anderem System aber das Prinzip ist gleich:
Knife Sharpening - Basics
 
dass der erste Grundschliff "etwas" dauert aber eine genauere Zeitangabe konnte ich leider nicht finden.

Also lieben Dank von Euch Profis für einen Noob, der Euch sicherlich beim Lesen schon einige Augenrollen und Naserümpfen bereitet hat 🤣
Das ist doch kein Katzenforum hier.
Ja, was kann schiefgehen? Da bietet Horl viele Möglichkeiten.
Nenne mal die genaue Bezeichnung des Santoku. Bilder hat Amazon genug.
Horl sagt, alle 8 Züge die Seite wechseln.
Warum gehst Du mit dem Abzieher so oft drüber?? Wattetest mit dem Abschminkpad nach ein oder zwei Zügen.
Ja, das Anlernen der Schneide dauert eine Ewigkeit. So um 100 Züge pro Seite hatte ich meistens bei meinen Messern.
Das Messer nach dem Abziehen erst mit einem Tuch reinigen. Verletzungsgefahr!
Ist die Diamantscheibe neu, kreischt sie beim Arbeiten. Außerdem arbeitet sie dann nur punktuell.
Wenn sie denn mal eingearbeitet ist, kann sich der gummibeschichtete Magnethalter mit Schleifstaub anreichern. Vorboten sind Kratzer auf der Messerklinge.
Der gleiche Staub oder Zunder bei Damastmessern setzt auch die Diamantscheibe zu. Die wirkt dann stumpf, muss aber "nur" gereinigt werden. Horl sagt, Radiergummi reicht. Na ja. Versuch macht kluch.
Wenn die Klinge eine Beule oder Biegung aufweist (ballig in beiden Achsen), dann hast Du einen Ein- und einen Austritt der Schfleifscheibe. Das kann dann verfranzt aussehen.
Wie setzt Du den Horl an? Ist der sofort parallel zur Klinge oder braucht das einen Zentimeter? Schleifst Du über die Klinge hinaus (Überlauf) oder ziehst Du den Horl zurück, wenn die Klinge noch anliegt?
Du sagst, Du schiebst ohne Druck. Das glaube ich Dir. Ist die Klinge aber nicht gerade wie ein Haarlineal, drückt der Horl die Klinge zur Seite oder die Lehre gibt unmerklich nach. Unmerklich, aber das Resultat siehst Du am Schleifbild. Wieder zerfranzt. Dagegen hilft ein 15er oder 20er Vierkantholz, dass Du auf Deiner Schleifunterlage festschraubst. Quasi ein Anschlag für die Lehre. 10 cm langes Stück mit 2 Schauben und gut ist. Bist Du schon am Werkeln, denke über eine 2mm tiefe Nut winklig zum Lehrenanschalg nach. in der der Rücken der Klinge Halt findet. Ein Küchenplattenrest von 50 cm Breite ist hilfreich, auch wenn Du chinesische Küchenbeile schleifen willst.

Eine Schneide von 0,1 oder 0,2mm Breite habe ich mit dem Horl nie geschafft. So drei bis 4 Millimeter kamen da meistens zustande. Das braucht Zeit.
Schneller geht es mit der groben Diamantscheibe.
Nun wirkt das Messer aber immer noch nicht "scharf". Ein Horl "kratzt" mit einer Diamantscheibe über Deine mit 10000 U/min geschliffene Schneide.
Das ist ein 80er Korn, oder? Die hier im Forum genannten Schleifsteine sind wesentlich feiner, egal nach welcher Norm die gefertigt wurden. Das, was der Horl mit der Standartscheibe zustandebringt, erreicht aber nicht die Rauhtiefe Deines Sanktos beim Auspacken, also als es neu war.
Du versuchst, das Ergebnis einer 1000er Scheibe mit 10000U/min zu erreichen, indem Du mit einer 80er Scheibe und einer oder zwei Umdrehung (Umfang = d x Pi) die Schneide bearbeitest.
Die blaue Korundscheibe zur Endbearbeitung verbessert das Ergebnis wesentlich. Die weiße Scheibe setzt sich sofort zu.
Diamtscheibe und blaue Korundscheibe im Horl und die Abziehscheibe flach auf der Schleifunterlage wäre eine Möglichkeit.


Viel Erfolg
Pietje
 
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Hey Leute

Lieben Dank für eine raschen und detaillierten Antworten. 👍 Zunächst der Hinweis, dass ich den Horl der ersten Serie habe. Dort gibt es nur die 15 Grad Lehre. Meint Ihr, ich sollte verscuchen, ob ich gegen den neuen (mit der 20er) tauschen könnte? Und ja, ich bin der Meinung, dass die ganze Farbe des Eddings weg war. Zumindest auf der Schneidfase. Ich habe beim Anzeichnen nicht nur die Fase getroffen, sondern darüber hinaus 🙈

Ok, ich halte fest, dass wohl die Diamantscheibe ohnehin auf der groben Seite ist und zudem noch, weil sie ganz neu ist. Dann soll ich weniger Züge aufs Mal machen und öfter die Seite wechseln. Got it! Übrigens, ist mit "Züge" einmal rauf/runter gemeint oder wirklich nur ein Zug "gestossen oder gezogen"?

Nenne mal die genaue Bezeichnung des Santoku. Bilder hat Amazon genug.
Horl sagt, alle 8 Züge die Seite wechseln.
Warum gehst Du mit dem Abzieher so oft drüber?? Wattetest mit dem Abschminkpad nach ein oder zwei Zügen.

Das Messer nach dem Abziehen erst mit einem Tuch reinigen. Verletzungsgefahr!

Wenn sie denn mal eingearbeitet ist, kann sich der gummibeschichtete Magnethalter mit Schleifstaub anreichern. Vorboten sind Kratzer auf der Messerklinge.

Wie setzt Du den Horl an? Ist der sofort parallel zur Klinge oder braucht das einen Zentimeter? Schleifst Du über die Klinge hinaus (Überlauf) oder ziehst Du den Horl zurück, wenn die Klinge noch anliegt?

Die blaue Korundscheibe zur Endbearbeitung verbessert das Ergebnis wesentlich. Die weiße Scheibe setzt sich sofort zu.
Diamtscheibe und blaue Korundscheibe im Horl und die Abziehscheibe flach auf der Schleifunterlage wäre eine Möglichkeit.

AMC gibt an, das D-Line Santoku (klein) sei aus in Deutschland hergeselltem Chrom-Molybdän-Vanadium-Stahl mit 54 HRC. Schneidwinkel 30 Grad. Mehr Angaben finde ich nicht.

Wegen Abzieher. Ich hab' ein paar Videos auf Youtube von Horl geschaut. Dort gingen sie weniger Züger mit dem Abzieher drüber als mit der Schleifscheibe. Ich wusste nicht wieviel ich machen soll. Also habe ich rund ¼ gemacht. Offenbar zuviel... ich höre vom Watten zum ersten Mal. Ich nehme an, da geht es darum den Grat zu teste? Also wenn ich vom Klingenblatt gegen die Schneide fahre und Watte hängen bleibt, dann mache ich auf der Seite wieder ein paar Züge? Geht das nicht ewig so weiter, weil ich den Grat dann immer von der einen auf die andere Seite "falte"?

Kannst Du das mit Verletzungsgefahr nochmals erläutern? Ich war der Meinung der Abzieher sollte mir den Grad nehmen, sodass ich mich eben genau nicht mehr schneiden könnte!? Was Du sagst ist mir nämlich genau passiert. Die ausgefranzte Kante von Fase zu Klingenblatt (die ich weiter oben versucht habe zu beschreiben), genau an der habe ich mich leicht geschnitten.

Witzig betreffend Kratzer. Weil das Santoku brandneu ist (war), sehe ich natürlich alles auf der Klinge. Sie hat jetzt Kratzer! Kotzt mich natürlich etwas an aber mein Gott, ist ja auch eine Gebrauchsutensil in der Küche und kein Han Sori-Schwert zum Aufhängen im Wohnbereich. Trotzdem. Habe deswegen Horl angeschrieben. Dort hat man mir gesagt, dass es nicht sein kann, dass der Horl Kratzer erzeuge, weil die Schleifscheibe nur an der Fase berühre. Habe ich sofort auch gedacht, dass die Kratzer bestimmt nicht von der Scheibe kommen aber von der Lehre. Ich habe ja nicht mal die gummibeschichtete. Meine ist Holz mit versenkten Magneten... Magnet --> Metallstaub --> Kratzer an Klinge scheint da vorprogrammiert.

Bei den Schleifzügen versuche ich sicherzustellen, dass die Schleifscheibe jeweils dauerhaft anliegt aber dabei nur soviel Druck wie nötig zu geben. Bei der etwas gebogenen Spitze fahre ich entsprechend eine leichte Kurve. In Richtung Griff werde ich langsamer und ziehe nicht ganz nach hinten, weil ich sonst den Klingenschutz beschädige.

Ich gehe mal nachher noch kurz beim Verkäufer vorbei. Schimpft sich Grillspezialist. Mal sehen, was er mir rät. Evtl. ist er bereit, mir die alte gegen die neue Lehre zu tauschen. Dann hätte ich zumindest noch die 20er und einen Gummischutz, der wohl die Klinge etwas weniger verkratzt als das nackte Holz.

Ich bleib dran Leute. Danke für Eure Hilfe 😘
Bicki
 
Meint Ihr, ich sollte verscuchen, ob ich gegen den neuen (mit der 20er) tauschen könnte?
Auch die Gummilehre des Horl 2 zerkratzt die Klinge.
Nun habe ich das Messer gesehen. Und das ist ein weiterer Nachteil des Horl. Der Fingerschutz der Klinge wird bedeuten, dass Du die letzten 5mm der Schneide nicht bearbeiten kannst.
Mit der Watte arbeite ich anders. Das Wattepad streiche ich auf der Schneide vom Griff bis zur Spitze. Wo Grat ist, merkst Du oder siehst sogar, wo Watte hängen bleibt.
Geht das nicht ewig so weiter,
Eigentlich nicht. Deshalb die blaue Korund-Schleifscheibe. Der Plan sollte sein, mit der glatten Klinge zu schneiden und nicht mit den Sägezähnen vom Grat. (-:
Mit der Diamantscheibe alleine habe ich die Klinge unter der Lupenlampe nicht gratfrei bekommen.
Kotzt mich natürlich etwas an aber mein Gott, ist ja auch eine Gebrauchsutensil
Typorol Polierpaste (oder ein anderes Fabrikat) und ein altes Biberkopfkissen kann hilfreich sein
Kannst Du das mit Verletzungsgefahr nochmals erläuter
Na klar. Der Horl macht Messer schon schärfer, als Du es vorher von Deinen Messern gewohnt warst. Wenn Du nun beim Abwischen der Klinge, um den Eddingstrich wegzumachen, die Klinge entlang fährst, kann nun das Messer durch den Lappen in den Finger schneiden. Großes Aua und viel Blut sind die Folge. Tasten und Greifen ist dann je nach Heilfleisch ein paar Tage eingeschränkt. Und der Schnitt platzt immer wieder bei Belastung auf.

Evtl. ist er bereit, mir die alte gegen die neue Lehre zu tauschen.
Na ja, Deine Lehre hat den Absatz für kleine Messer? Den hat die Neue nicht mehr. Klebeband oder Teasfilm könnte helfen, Kratzer zu vermeiden, ohne dass die Haltekraft nachläßt. Tesa läßt sich gut abwischen.
 
Hallo Bicki
Was Du beschreibst ist der typische Anfängerfehler.
Das "Einhorlen" geht wesentlich länger als die Werbung glauben macht.
Wenn ich ein Messer einhorle geht je nach Stahl und Werksschliff mindestens eine Stunde drauf, dann ist es aber Rasiermesser scharf.
Die Diamantscheibe von Horl ist sehr grob. Ich empfehle Dir das Schärfeset, damit bekommst Du deine Messer richtig scharf.
Für Deine Messer mit 54 HRC würde ich Dir 20° empfehlen, damit sind sie nicht so empfindlich und halten länger die Schärfe.
Die Schleiflehre mit 15°/20° kannst Du auch einzeln bei Horl kaufen.
Um Kratzer beim Horlen zu vermeiden klebe ich meine Klingen mit Klebeband ab.
Die Kratzer stammen vom Metallabrieb zwischen Lehre und Klinge.
Auf Facebook gibt es 2 Grupen, den HORL Rollschleifer Owners Club und H**l - Rollschleifer - Tipps, Tricks, Empfehlungen, da findest Du alles über den Horl.
 

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Boa Guys! Ihr seid echt spitze! Vielen Dank für all die wertvollen Tipps. 🙏 Ich ging davon aus, dass ich die Anfängerfehler begehen würde. Deshalb bin ich ja hier, um von euch beflissenen zu lernen.

Ich bin nun zurück vom Verkäufer. Er hat sich schön Zeit genommen, und mir das Messer mit dem Horl geschliffen und erklärt, wie er es macht. Er benutzt den Horl selbst seit Jahren. Er sagt, du bekommst 95% Schärfe mit dem Horl hin, was für einen normalen Hausmann in der Küche mit Kochmessern mehr als ausreichend ist. Er würde mir die Korundscheibe gerne verkaufen aber er hält es für unnötig für meine Zwecke. Er meint, ich würde das Messer noch schärfer bekommen aber beim abendlichen Einsatz in der Küche gleich wieder soweit abstumpfen, dass ich gleich wieder nachschärfen müsste, um es auf dem (Korund-)Stand zu halten. Er empfiehlt mir nach 2-3 Einsätzen mit der Diamantscheibe und Abzieher kurz nachzuschärfen. Das würde reichen, um mein Messer auf gutem Niveau zu halten. Wir haben nach dem Schärfen durch feines Papier geschnitten und das ging beeindruckend gut. Klar gibt es scharf und richtig scharf. Für mich war es, was ich erreichen wollte. Für die ausgefranzte Braue hat ein Leder geholfen.

Er hat mir dann sogar die Vorführ-20er-Lehre geschenkt 💪 Ich bleibe also beim Horl und halte mich an Eure Tipps 👍

Das "Einhorlen" geht wesentlich länger als die Werbung glauben macht.
Wenn ich ein Messer einhorle geht je nach Stahl und Werksschliff mindestens eine Stunde drauf, dann ist es aber Rasiermesser scharf.
Die Diamantscheibe von Horl ist sehr grob. Ich empfehle Dir das Schärfeset, damit bekommst Du deine Messer richtig scharf.
Für Deine Messer mit 54 HRC würde ich Dir 20° empfehlen, damit sind sie nicht so empfindlich und halten länger die Schärfe.

Um Kratzer beim Horlen zu vermeiden klebe ich meine Klingen mit Klebeband ab.

Auf Facebook gibt es 2 Grupen, den HORL Rollschleifer Owners Club und H**l - Rollschleifer - Tipps, Tricks, Empfehlungen, da findest Du alles über den Horl.

Hi Doldini

Eine Stunde! Wow! Und das trotz die Standard-Diamantscheibe so grob ist? Geht da nicht super viel Material verloren?. Das mit dem Klebeband ist eine gute Idee. Für das wöchentliche Nachschärfen scheint das ein bisschen aufwändig aber beim erstmaligen Umschleifen von Werksschliff auf Horl macht das bestimmt Sinn. Du meinst also, ich solle mein jetzt 15 Grad auf 20 Grad umschleifen? Würde wohl eine Weile dauern. Als wir jetzt mit dem Edding noch mal dran waren (Verkäufer und ich) war zu erkennen, dass bei den ersten wenigen Schleifzügen erst Mal von der Schneide her die Farbe verschwand und richtig Klingenblatt noch Edding zu sehen war. Ich würde als annehmen, dass es mit 20 Grad noch länger gehen würde, bis ich den Edding komplett weggeschliffen hätte. Für den Moment ist mal gut. Messer ist scharf und die ausgefranzte Braue weg. Sollte ich feststellen, dass die Schärfe mühsam schnell abnimmt, dann kann ich immer noch auf 20 Grad umschleifen. Danke Dir.

Grüsse
Bicki
 
Eine Stunde! Wow! Und das trotz die Standard-Diamantscheibe so grob ist? Geht da nicht super viel Material verloren?.
Mit der Diamantscheibe geht es recht fix. Die Fase schließen und polieren mit der 3000er und 6000er Scheibe geht am längsten.
Er meint, ich würde das Messer noch schärfer bekommen aber beim abendlichen Einsatz in der Küche gleich wieder soweit abstumpfen, dass ich gleich wieder nachschärfen müsste, um es auf dem (Korund-)Stand zu halten.
Das ist einfach nur Blödsinn. Ich schleife meine Messer alle paar Wochen, je nach Einsatz.
Wenn die Messer mal richtig scharf sind, reicht mit der 3000er 5-4-3-2-1 Züge abwechselnd auf jeder Seite, ohne viel Materialabtrag.
Du meinst also, ich solle mein jetzt 15 Grad auf 20 Grad umschleifen?
Nein, natürlich nicht. Wenn Du zufrieden bist ist es doch OK. Falls nicht änderst Du beim nächsten Schleifen den Winkel auf 20°.
 
Er meint, ich würde das Messer noch schärfer bekommen aber beim abendlichen Einsatz in der Küche gleich wieder soweit abstumpfen, dass ich gleich wieder nachschärfen müsste,
Gratuliere zur Lehre. Nein, solch ein Abstumpfen wie vom Händler beschrieben, habe ich nicht erlebt und kann ich mir nur vorstellen, wenn Dein Schneidbrett nicht geeignet ist.
Pietje
 
Er meint, ich würde das Messer noch schärfer bekommen aber beim abendlichen Einsatz in der Küche gleich wieder soweit abstumpfen, dass ich gleich wieder nachschärfen müsste, um es auf dem (Korund-)Stand zu halten.

Solche Aussagen halte ich für sehr übertrieben - wenn Dein Messer mit 15° auf meinetwegen 95% der maximal erreichbaren Schärfe geschliffen ist und du vielleicht noch mit Paste auf Leder oder Pad abziehst, dann ist es erst mal sehr scharf und das bleibt es auch, solange Du gewisse Sachen beachtest:

  • Das richtige Brett - Bambus ist ungeeignet, enthält mineralische Stoffe, "schleift" die Klinge beim Schneiden stumpf, Akazie, Ahorn oder Buche z.B. sind richtig gute Hölzer für die klingenschonende Arbeit und es gibt hier und dort auch Kunststoffbretter, die dazu gut geiignet sind - aber die fand ich dann im Vergleich zur Akazie echt sauteuer.
  • Der richtige Schleifwinkel - welcher Winkel das ist bleibt Dir überlassen, ich persönlich finde 20° bei beidseitig geschliffenen Küchenmessern deutlich robuster als 15° und ich merke echt keinen Unterschied in der Schnittleistung.
  • Die rechtzeitige und regelmäßige Prüfung des Schneidenzustandes, einfach ein Wattepad nehmen, sobald man den Eindruck hat, dass das nicht mehr einwandfrei und rückstandslos abgleitet ist es höchste Zeit für einen TouchUp.
  • Der Weg über TouchUps - man muss nicht gleich bei knapp unter 95% sowas wie einen Horl mit Diamant-Schleiforgie bemühen, wenn man meint, dass aus 95% Schärfe gefühlt vielleicht nur noch 80% übrig sind. Dann mache ich einen TouchUp, wetze das Messer mit dem Microfeinzug oder Saphirzug oder ziehe das mit Paste über ein Mousepad oder ziehe das durch meinen DMT Simple-Sharp den ich mit grünen Platten (circa. JIS1600) oder beigen Platten (circa. JIS3000) bestückt habe. Bedenke - jedes "schleifen" der Schneide trägt Material ab und da sind die Waffen, die man dazu wählt, erheblich am Materialantrag beteiligt.
Echt ausreichend für die Küche, kannst Du ja mal ausprobieren, wenn Du meinst Du hast 95% Schärfe erreicht, dann muss ein Stahl mit 54 HRC locker auch frische Möhren "scheiden" können...
 
Also wenn ich weniger nachschärfen muss, als mir mein Verkäufer gesagt hat, ist das ja gut für mich. Ich werde schon merken, wenn es mir nicht mehr genug ist. Bei der Nagelprobe heute war jedenfalls top. Auch Papier schneidet das Ding super locker. Wenn ich diese Schärfe halten kann und sie mit vernünftigem Aufwand wieder hinbekomme, wenn sie mal weg ist, dann bin ich schon top zufrieden.

Mein Schneidbrett ist aus Teakholz. Ziemlich massives Teil (4-5 cm dick). Ich wasche das Santoku (und die anderen 3 des Sets) immer von Hand. Käme mir nicht in den Sinn, die Dinger in die Spüle zu packen.

@Doldini Ist die 3000er die blaue Korundscheibe? Meinst Du, ich solle die beschaffen und jeweils nur mit der nachschärfen, jetzt wo der Grundschliff mal gemacht worden ist?

Grüsse
Bicki
 
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