Hilfe, ich bekomme keinen Grat ans Messer

Scasi2010

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Hallo zusammen,

nachdem ich mir diverse Videos übers Messerschleifen angesehen habe sowie die Seite von Leo's Schleifanleitung studiert habe, habe ich angefangen selbst Hand anzulegen.Als erstes habe ich mir einen Tojiro Kombischleifstein 1000/3000 angeschafft, hatte jedoch den Eindruck, das dieser Stein nicht genug abträgt, habe dann einen 1000er Chroma gekauft, sowie einen 400er Naniwa Cosera.

Zu meinem Problem, egal wie lange ich schleife, ich bekomme keinen vernünftigen Grad ans Messer, habe früher schon beruflich auf einem drehenden Nassschleifstein ( Fleischer) Messer geschliffen, der Grad stellte sich immer ein.Die Methode mit dem Edding habe ich schon ausprobiert,der Winkel scheint zu stimmen, ich weiss mittlerweile keinen Rat mehr.Ich habe ein kurzes Video angefertigt. Ich bin für jeden Rat dankbar.:confused:

Video :http://www.youtube.com/watch?v=LN8AtIXxl6s

Gruß

Scasi2010
 
AW: Hilfe, ich bekomme keinen Grad ans Messer

Hi,

es scheint auf dem Video so, als wäre der Winkel viel zu flach gewählt, würde zwar gegen deinen erfolgreichen Edding-Test sprechen, versuche trotzdem mal einen etwas steileren Winkel...
Es wirkt so, als würdest du hautpsächlich an den flanken schleifen...

Derartige Fleischermesser müssten im Nu scharf zu kriegen sein, es ist also davon auszugehen, dass irgendetwas an deiner Vorgehensweise nicht stimmt...

Wie ist generell der Zustand des Messers, vielleicht müsste erst ein ordentlicher neuer Grundschliff angebracht werden...

Greez
Wischi
 
Ich habe selbst den Chosera 400 und ich würde mal versuchen, den ganzen Schlamm abzuwaschen. Nach meiner Erfahrung setzt der Schlamm eher den Stein zu, als dass er besser abträgt.

Dazu noch etwas den Winkel erhöhen und nach einer Seite das Messer mal abwaschen und unter einer hellen Lampe den Grat untersuchen. Solltest du dann sogar mit den Fingern fühlen können.

Falls kein ordentlicher Grundschliff mehr vorhanden ist, sollte sich dieser mit dem Chosera jedoch auch aufbauen lassen.
Ansonsten mit Nassschleifpapier Körnung 80 oder 150 beginnen. Ich habe erst vor 2 Wochen so ein Messer geschliffen, und da musste sehr viel Material weg.

Viel Erfolg, klappt schon noch! ;)

Gruß weedpeet
 
Hallo, ich finde auch es sieht so aus, als ob Du in einem zu flachen Winkel schleifst. Nimm den 400er und schleife z. B. nur an der Spitze von einer Seite so dass Du den Messerrücken etwa 1cm über den Stein führst, so schleifst Du etwa 10 mal mit 400 Gramm Druck. Danach spülst Du das Messer ab und dann kannst Du den Grad mit dem Finger fühlen.
 
Wie meine Vorschreiber schätze ich, das da noch einiges weg muß. Vergiss erstmal die Edding-Geschichte und fang auf einem groben Stein oder Naßschleifpapier so um 100 an - optimal wäre was Diamantbeschichtetes. Nicht zu stark drücken, sondern den Stein/das Papier arbeiten lassen - deswegen sind die ja so grob :glgl:
Solange mit 20° bis 25° auf einer (!) Seite schleifen, bis ein Grat kommt, am besten die Züge mitzählen. Danach die Seite wechseln und etwa genauso viele Züge machen. Danach hast Du einen grob-riefigen, aber vernünftigen und gleichmäßigen Grundschliff.
Die Riefen können dann auf den feineren Steinen (400, 1000 usw., wobei 1000 imho ausreicht bei so einem Messer) weggeschliffen werden. Bei diesen relativ weichen "rostfreien" Klingen habe ich auch die Erfahrung, das sich Steine recht schnell zusetzen. Am wenigsten neigen imho die Shaptons dazu.

Grüsse
Hoss
 
Also gut sieht das nicht aus,wie du die klinge über den Stein rubbelst.
Langsam und bedächtig bitte und mit der Schneide voran,und das alles mit der gesamten Klinge vorwärts und auch seitlich und der Spitze etwas einschwenken dabei.Aber immer den Winkel dabei beachten.
Schau dir nicht nur ein Video an.
Also auf gehts,und viel erfolg. Ich habe auch lang geübt und bin mit meinen ergebnissen zufrieden
 
Hallo,

ein Punkt ist noch nicht genannt worden: Dem "recurve" nach wurde das Messer ja schon oft nachgeschärft, sehr oft. Bei den solchen Gurken, die ich teilweise in die Händer kriege, gibts nur zwei Möglichkeiten: Entweder es ist ein gutes Messer oder ein guter Freund, dann mach ich mich mit grobem Stein oder neuem + langsamem + nassen Band an die Arbeit, erstmal den Grundschliff nachzusetzen, oder ich winke dankend ab.
-Da fällt mir der Thread mit dem Eigenbau-Nassschleifer mit Power wieder ein...
:hehe:

Gruß,
Daniel

Nur, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Das Messer kann ja durchaus scharf werden, wenn sein Besitzer mit nen Stab drüber geht, aber den Winkel möchte ich da nicht wissen.
 
Mit dem Anfänger-Zische der Leo-Seite stellt sich bei mir bei verschiedenen Messern sehr schnell ein Grat ein (ca. 10 Züge).
Diesen fühlt man bei groben Steinen auch sehr deutlich mit den Fingern. Gleiches passiert mit einem Feinabziehstein Missarka Ultra (in weiss). Der Grat ist hier entsprechend feiner.

Dein Messer sieht tatsächlich recurved aus. Das wird wohl schwierig bis unmöglich die volle Klingenlänge auf dem Bankstein zu schärfen.

Schau Dir nochmal Leo's Videos an. Mit den beschriebenen Bewegungen klappt es recht gut. Aber nicht so schnell schleifen, wie dort zu sehen. Der macht es nur so schnell, weil er es kann ;-).
Probiere zunächst auch mal ein anderes Messer (mit möglichst gerader Schneide). Wenn es dort klappt, dann liegt es wohl an dem Messer aus Deinem Video.

Schau auch mal welchen Stahl Deine Messer haben.
440-C, 154CM, 8Cr13MoV, H-1 und der eines Victorinox funktionieren bei mir sehr gut. Verschiedene rostfreie, unbekannte Stähle meiner billigen Küchenmesser gehen auch.

Ansonsten, wie hier bereits erwähnt, nicht so schnell und Winkel mal etwas steiler wählen.
 
Last edited:
So, ich habe jetzt nochmal Hand angelegt und den Winkel vergrößert,aber einen Grad konnte ich nicht sehen oder ertasten, ich habe mir darauf hin eine Rasierklinge genommen und bin damit über die Schneide gefahren. Jetzt spüre ich , wo der nicht sichtbare Grad noch recht rauh ist.Aber selbst nachdem ich das Messer über dem 3000' er Stein abgezogen habe, ist es nur mässig scharf.

Ich habe zu einem Schulmikroskop gegriffen und sehe bei 50 facher Vergrösserung an manchen Stellen immer noch einen Grad.

Frage, soll ich die Klinge solange auf dem 400'er oder 1000'er Stein schleifen bis unter dem Mikroskop kaum noch ein Grad zu sehen ist, oder soll ich vorher zum feineren Stein wechseln? Ich habe auch den Eindruck, das die Klinge bis zu einem bestimmten Punkt an Schärfe zunimmt und wenn ich weiterschleife, lässt die Schärfe wieder nach.

zu hasi : nein, das Messer ist nicht oft nachgeschliffen worden , die Form des Messers ist so, es war noch nie wirklich in Gebrauch.

Naja ich mache wohl grundlegend etwas falsch, ich finde nur nicht heraus , was ich falsch mache.Vielleicht könnt ihr mir den ein - oder anderen Tip geben.

Gruß an alle

Scasi
 
Möglich solltest Du den Chosera 400 mal gründlich abrichten. Bei mir hat es sehr lange gedauert bis er wirksam wurde. Grüße.
 
Mein heißer Tipp für kalte, stumpfe Klingen: Melde dich bei einem Schärfkurs an!:ahaa:
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Bei manchen weicheren Stählen (und dazu zähle ich das Ausbeinmesser, was Du da schleifst) ist der Grat sehr hartnäckig. Du schreibst ja dass Du unter dem Mikroskop einen Grat sehen kannst.

Also müsste der schlechte Schärfeindruck eher durch den vorhandenen weichen Restgrat resultieren der sich schnell umlegt. Diesen würde ich versuchen zu entfernen und das geht mit Steinen alleine meiner Erfahrung nach bei den weichen Stählen schlechter als mit einem Lederriemen mit Polierpaste. Die weichen Stähle haben einen Grat, der sich immer nur hin und her biegt, ohne zu brechen.
Bei dieser Art Stählen lohnt sich das feine Schleifen weniger als bei härteren Stählen, da hier noch deutlich mehr beim Abziehen auf dem Lederriemen mit Polierpaste passiert.

Also wäre mein Vorgehen:

1. Messer schleifen 400'er Körnung und danach 1000'er und dabei deutlich weniger oft die Seiten wechseln, als in Deinem Video gezeigt ist, bis die Gratbildung (zumindest unter dem Mikroskop) stattgefunden hat.

2. Stein abspülen und mit 1000'er Körnung ohne Schleifschlamm das Messer immer abwechselnd über die linke Seite und über die rechte Seite ziehen mit minimal erhöhtem Winkel (insgesamt ca. 5 bis 7 mal). Dadurch reduzierst Du den Grat.

3. Das Messer auf einem Lederriemen mit Polierpaste abziehen (bei weichen Stählen auf keinen Fall zu lange, sonst werden die Klingen wieder stumpfer). Immer abwechselnd auf der einen und auf der anderen Seite (auch ca. 5 bis 7 mal pro Seite)

4. Die Schneide mehrfach mit leichtem Druck in verschiedenen Richtungen durch ein Holzbrettchen ziehen und dann brechen auch letzte Grate weg.

5. Zuletzt erneut beide Schneidenseiten abwechselnd auf den Lederriemen abziehen, aber diesmal pro Seite insgesamt 2 Hübe.

Damit kannst Du manchmal widerspenstigen Gratverweigerern eine passable Schärfe verpassen. Leider klappt die Methode auch nicht immer.
 
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