Ich fürchte, das wird nicht weiterführen.
Rapatz und Co. sind keine Tabellenbücher, aus denen man Werte ablesen kann, sondern wissenschaftlich grundlegende Werke, mit deren Hilfe man Fragen stellen und im Grundsatz richtig beantworten kann.
Zu den gestellten Fragen: Die Festigkeitswerte im Zugversuch lassen sich mit den Härtewerten nur im unteren Bereich in eine gewisse Relation bringen, etwa indem man die Brinell-Werte mit 0,35 multiplizierte, um angenäherte Festigkeitswerte zu erhalten. Die Brinell-Prüfung arbeitet durch den Eindruck einer Kugel-früher Stahl, jetzt wohl auch Hartmetall- und führt bis etwa 430 HB = 44 HRC zu zuverlässig vergleichbaren Ergebnissen.
Das Umrechnen von Zugfestigkeit in Härte in höheren Bereichen hat man wegen der streuenden Ergebnisse des Zugversuchs aufgegeben.
Um ungefähre Vorstellungen zu gewinnen: Beim Ziehen feinster Stahldrähte, etwa für Klaviersaiten kann man, wenn alles zusammenpaßt, auf Extremwerte von 4000 N/mm 2 kommen.
Die Stauchfestigkeit gehärteten Stahls läßt sich aus der Bewährung in der Praxis bei Stauchmatrizen, Lochstempeln o. ä. einigermaßen festlegen. Sie liegt bei ca 3000 N/mm 2.
Wenn man die extremen und sonst nie erreichbaren Werte beim Drahtziehen unberücksichtigt läßt, kann man sagen, daß Druck- und Zugfestigkeit von Stahl sich wenig geben.
Für das Brechen einer Messerklinge spielt das primär auch keine Rolle: Ob die konkave Seite unter dem Druck nachgibt und die konvexe dadurch unter zu starken Zug gerät und zerreißt oder ob das Versagen auf der gedehnten Seite vorauseilt, ist ziemlich gleichgültig.
Entscheidend für das Bruchbiegeverhalten ist die Überlastung des Materials und die ist davon abhängig, auf welche Weise das Material beansprucht wird. Das wiederum hängt davon ab, wo es im Probestück liegt. Liegt es in der Mitte und ist selbst dünn, kann es ohne Ende gebogen werden, liegt es außen, wird es schnell überlastet und reißt oder bricht.
Die praktische Erfahrung mit Schwertern widerspricht dem nur scheinbar.
Es gab hochwertige Schwerter mit harter Außenschicht und weichem Kern. Der Grund ist auch gar nicht zu übersehen: Hätte man etwa Schwerter mit weichen Schneiden machen sollen ?-Das hätte aus vielen Gründen-u.a. Kerbwirkung- nicht funktioniert. Die Schneiden mußten also schon mal hart sein, wenn die Klingen was taugen sollten.
Bei der Betrachtung der Nydam-Schwerter, bei denen es mehrere Grundprinzipien im Aufbau gibt-weicher Damastkern mit aufgesohlter Schneidleiste, weicher Kern mit aufgelegtem Damastfurnier und aufgesohlter Schneidleiste und durchgehender Schneidenkern mit weichem Mantel, grinste Jean Tritz hämisch und meinte "Die beiden ersten Sorten sind wie der Ferrari für den größten Zuhälter und die Sorte Nummer drei ist für die wirklichen Krieger".
Von der Logik hat er nicht so unrecht gehabt.
MfG U. Gerfin
Rapatz und Co. sind keine Tabellenbücher, aus denen man Werte ablesen kann, sondern wissenschaftlich grundlegende Werke, mit deren Hilfe man Fragen stellen und im Grundsatz richtig beantworten kann.
Zu den gestellten Fragen: Die Festigkeitswerte im Zugversuch lassen sich mit den Härtewerten nur im unteren Bereich in eine gewisse Relation bringen, etwa indem man die Brinell-Werte mit 0,35 multiplizierte, um angenäherte Festigkeitswerte zu erhalten. Die Brinell-Prüfung arbeitet durch den Eindruck einer Kugel-früher Stahl, jetzt wohl auch Hartmetall- und führt bis etwa 430 HB = 44 HRC zu zuverlässig vergleichbaren Ergebnissen.
Das Umrechnen von Zugfestigkeit in Härte in höheren Bereichen hat man wegen der streuenden Ergebnisse des Zugversuchs aufgegeben.
Um ungefähre Vorstellungen zu gewinnen: Beim Ziehen feinster Stahldrähte, etwa für Klaviersaiten kann man, wenn alles zusammenpaßt, auf Extremwerte von 4000 N/mm 2 kommen.
Die Stauchfestigkeit gehärteten Stahls läßt sich aus der Bewährung in der Praxis bei Stauchmatrizen, Lochstempeln o. ä. einigermaßen festlegen. Sie liegt bei ca 3000 N/mm 2.
Wenn man die extremen und sonst nie erreichbaren Werte beim Drahtziehen unberücksichtigt läßt, kann man sagen, daß Druck- und Zugfestigkeit von Stahl sich wenig geben.
Für das Brechen einer Messerklinge spielt das primär auch keine Rolle: Ob die konkave Seite unter dem Druck nachgibt und die konvexe dadurch unter zu starken Zug gerät und zerreißt oder ob das Versagen auf der gedehnten Seite vorauseilt, ist ziemlich gleichgültig.
Entscheidend für das Bruchbiegeverhalten ist die Überlastung des Materials und die ist davon abhängig, auf welche Weise das Material beansprucht wird. Das wiederum hängt davon ab, wo es im Probestück liegt. Liegt es in der Mitte und ist selbst dünn, kann es ohne Ende gebogen werden, liegt es außen, wird es schnell überlastet und reißt oder bricht.
Die praktische Erfahrung mit Schwertern widerspricht dem nur scheinbar.
Es gab hochwertige Schwerter mit harter Außenschicht und weichem Kern. Der Grund ist auch gar nicht zu übersehen: Hätte man etwa Schwerter mit weichen Schneiden machen sollen ?-Das hätte aus vielen Gründen-u.a. Kerbwirkung- nicht funktioniert. Die Schneiden mußten also schon mal hart sein, wenn die Klingen was taugen sollten.
Bei der Betrachtung der Nydam-Schwerter, bei denen es mehrere Grundprinzipien im Aufbau gibt-weicher Damastkern mit aufgesohlter Schneidleiste, weicher Kern mit aufgelegtem Damastfurnier und aufgesohlter Schneidleiste und durchgehender Schneidenkern mit weichem Mantel, grinste Jean Tritz hämisch und meinte "Die beiden ersten Sorten sind wie der Ferrari für den größten Zuhälter und die Sorte Nummer drei ist für die wirklichen Krieger".
Von der Logik hat er nicht so unrecht gehabt.
MfG U. Gerfin