Ist schon interessant. Ich beschäftige mich auch schon seit fast 30 Jahren mit Messern, erst in letzer Zeit (ja, das Messerforum ist schuld) wieder intensiv. Mein Geschmack hat sich total geändert. Waren es früher die "Superstähle" und ultrarostfrei und möglichst groß (Puma White Hunter), so sind es heute mehr kleinere Messer, und vor allem solche aus "einfachen" Stählen. Seitdem ich selbst welche baue (die bei weitem nicht so Klasse sind wie die der meisten Macher hier aus dem Forum), haben Serienmesser für mich irgendwie "kein Leben". Klingt irgendwie blöd, das geb ich zu. Vielleicht gerade deshalb die rustikal-archaische Stilrichtung, wie Claymore sie meisterlich vertritt, und ich sie nachahme. War der Ursprung ne alte Feile, dann soll man das noch erkennen können. Selbst meine Stock Removal Messer sind nicht mehr der Hit, seit ich selbst ab und an den Schmiedehammer schwinge. Ich schau dann immer nach Rohlingen, die noch im Schmiedezustand vorliegen. Und manchmal sehen meine Messer eben halb fertig aus.
In Lindenstruth hat Camig mir noch gesagt, bei allem Respekt sähen meine Messer für ihn ein wenig zu unfertig aus. Ich glaub, er hat da Recht, und ich übertreibs vielleicht ein wenig. Aber Fakt ist, dass das einfache rustikale mit Holzgriffen bei mir Vorrang hat zur Zeit.
Seitdem ich weiß, wie ich ein richtig hartes Messer hinkriege, können mich Serienmesser (obwohl die fertigungstechnisch alle besser sind als meine eigenen) nicht mehr locken, selbst mein Puma Game Warden und mein Gerber Bolt Action von 1987 bleiben einfach liegen. Einzige Ausnahme ist mein F1. Das ist immer dabei. Ein Arbeitstier halt.
Aber heute hab ich ein paar riesige Kartons auf A4 gebracht, und ich hab eine Klinge dazu hergenommen von Cold Steel, Carbon V, eine Red River Klinge, die ich bei Horst Heinle gekauft hatte. Klasse hart, hat die gesamte Säbelei klaglos überstanden. Und die Klinge war nachher richtig warm, au weia. Aber ist halt ein guter Stahl. Kugellagerstahl, vergleichbar 1.3501, 100 Cr 2. Aber einfach. Holzgriff mit zwei NIeten.
Nun ja, das schöne ist, man sollte aus jeder seiner eigenen "Stilepochen" mindestens eins verwahren. Könnte interessant werden, später einmal.