Geflammte Klinge

Ruhrlandritter

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Tach zusammen
also mittelalterliche gebrauchsmesser oder so krieg ich ja schon hin, aber kann mir jemand sagen wie ich eine geflammte Klinge für einen Dolch schmiede?
Erst in die geschlängelte form bringen und dann die Klinge ausschmieden oder wie?
Dank im voraus
 
gute frage, täte mich auch interessieren.. mehr so der praxis halber. geflammte dolche sind zwar relativ schön, gefallen mir aber wegen des null-gebrauchswerts nicht so..

ich glaube, wenn du ne stange wellenförmig biegst und dann aus schmiedest, wird das nix. (habs aber nochnich probiert)

eventuell wellen biegen, aus der stange n flacheisen mit spitz schmieden,und die schärfe schleifen?

das erscheint mir viel einfacher als das ausschmieden der schneide.
 
Ich wollts auch nicht zum gebrauchen sondern zur reinen Deko.Ich könnt mir auch einen Kaufen, aber selber schmieden hat halt mehr wert!
 
ja klar.. versteh ich gut. :)

und (für die ganz prüden, sry) ums beim namen zu nennen: abstechzwecke erfüllt das ding sicherlich.

und wenn solche klingen existiert haben, dann aus ästhetischen gründen oder diesem, vermute ich.


wenn du einen konkaven (heisst doch so?) bogen "scharf schmieden" willst, streckt sich der grade, schätze ich mal. dem kann man ja schon entgegenwirken, ist aber relativ schwierig.. bei mir klappts nicht so gut.
 
schau mal in "Schwert & Klinge" vom messermagazin, da ist n beitrag über ostasiatische blankwaffen, und ein paar worte über das schmieden von nem kris, zwar nicht viel, aber vielleicht hilfts!
 
Hallo

Ich könnte mir vorstellen das man erst eine grade klinge mit mittelgrad(doclhform) grob vorschmiedet. Dann quasi eine biegung nach der anderen hin und her biegt indem mal nur parziell dort erwärmt wo man biegen möchte, und vor dem biegen die nicht zu biegenden bereiche mit wasser runterkühlt. Besonder im inneren bereich der biegung, denn man will ja nicht das sich dort, wenn man zum beispiel über das horn schmiedet, der schneidenbereich im inneren der biegung wieder zu sehr verformt.(gestauchte schneide).
So würdest du im Prinzip nur die schneide an der biegungsaußenseite strecken.
Ausprobiert hab ich das noch nicht, aber so könnte ich mir das vorstellen.
Das schleifen dürfte dann bei der fertigen klinge aber auch viel spaß machen.

Grüße
Thomas
 
Erst in die geschlängelte form bringen und dann die Klinge ausschmieden oder wie?

Im Prinzip schon. Ist aber leider hier besonders eine Frage der Übung. Wenn Du ein Stück Flachmaterial hast (meinetwegen Klingenrohling, vorne spitz, aber noch überall gleich dick) und an einer Seite eine Schneide ausschmiedest krümmt das Material sich zum Klingenrücken hin. Wie stark es sich krümmt hängt davon ab, wieviel Du ausschmiedest und in welche Richtung genau. Wenn Du nun am Rücken auch eine Schneide anschmiedest wird das Ganze wieder Gerade (und ein Dolch:steirer:). Damit es tatsächlich ganz gerade wird und mit schönem Mittelgrat musst Du halt beide Seiten nur absolut gleich schmieden. :glgl: Das ist der Punkt wo die Übung ins Spiel kommt. Wenn nun dein Flachmaterial vorher geschlängelt oder sonst wie gebogen ist und Du an beiden Seiten die gleiche Schräge anschmiedest hast Du nachher wieder eine geflammte Klinge. Es empfiehlt sich nicht erst eine Seite komplett zu schmieden und dann die andere, sondern immer abwechselnd sich zur Spitze vorzuarbeiten.

Das schleifen dürfte dann bei der fertigen klinge aber auch viel spaß machen.

siehe oben unter Üben :super:

Sorry, Fördern durch Fordern.
Viel Erfolg,
Martin
 
Beide Methoden funktionieren bei ein bißchen Geschick.
Man kann die ungefähre Form ausschmieden, insbesondere die Verjüngung zur Spitze hin, und dann über dem Amboßhorn oder einem Einsatz die gewünschte Schlangenform einbringen. Diese Form wird dann gleichmäßig ausgeschmiedet, sodaß die Schlängelung erhalten bleibt.
Schmiedetechnisch einfacher ist es, die Form grob vorzuschmieden, wobei die Dicke der Klinge noch erhalten bleibt. Dann wird auf den Seiten stufenweise versetzt gestreckt. Die Biegung ergibt sich dann von alleine.
Diese Technik ergibt bei Damaszenerstählen ein interessantes Muster. Auf der Gegenseite der Biegung kann man ja nicht ausschmieden, weil man sonst die Biegung wieder begradigen würde. Dadurch muß man auf der Innenseite der Biegung mehr wegschleifen und das gibt dann ein engeres Muster als auf der ausgeschmiedeten Seite.
Will man allerdings ein vorher entworfenes, präzises Muster erhalten, muß man nach Methode 1 mit großer Sorgfalt vorgehen.
MfG U. Gerfin
 
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