Folderklinge "ruckelt", ist das normal?

Vsetko

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Ich weiß nicht, wie ich diesen Zustand besser mit einem Wort beschreiben soll, aber so siehts aus (Buck SBMF):

Ich öffne die Klinge ca. 90 Grad zum Griff, dann schließe ich sie aus dieser Position und dabei fühle ich auf den ersten 1-2 Grad einen leichteren Wiederstand als auf dem Rest des "Weges".
Genauso verhält es sich auch, wenn ich die Klinge nicht ganz schließe und aus dieser Position wieder öffne. Auch dabei (beim wieder öffnen) fühle ich auf den ersten 1-2 Grad weniger Reibung.

So ergibt sich bei jeder Richtungsänderung (auf - zu), egal in welcher Position (außer ganz offen oder zu) ein Ruckeln.

Zeigt das minderwertige Qualität?
Ist das normal?
Kann man dagegen etwas tun?

Hawedeere, Vsetko
 
Ich kenne dieses Ruckeln von fast all meinen Foldern.
Es liegt daran, dass sich die washer (die "Beilagsscheiben" zwischen Klinge und Griff/Gehäuse des Messers) unterschiedlich mitdrehen. Mal gleiten sie auf der Klinge, mal am Griff. Die unterschiedlichen Reibungskräfte zwischen diesen Materialien sind spürbar.
Von minderer Qualität zeugt dies nicht.
Wenn das Klingenspiel optimal eingestellt ist und die Klinge extrem leichtgängig ist, spürt man dieses Ruckeln nicht oder kaum mehr.
 
Moin.

Das Messermodell hatte ich noch nicht in der Hand.
Ist ja aber wohl ein Linerlock.

Aber wenn ich es richtig zusammenfasse, hast Du einen "Widerstand" kurz nach dem Öffnen der klinge und dann wieder bei ca. 90°.

Ich habe mehrere Messer bei denen bei "90°" noch eine "Rast" für den Detent-Ball in der Klingenwurzel eingefräst ist. Das verursacht dann beim Einklappen, bei eben der Hälfte, einen kleinen Widerstand. Und beim Ausklappen muss der Kleine ja auch erst aus der "Halterung" gedrückt werden.

Musst Du mal in Ruhe ansehen. Nähert sich der Liner beim Ausklappen der Klinge, wenn es "ruckelt"? Wenn ja, dann soll das so sein.

Gruß

chamenos
 
Kommt m.E. von der Toleranz zwischen Klingenbohrung und Achse. Wenn man wenige Grad öffnet/schließt fühlt es sich an als wenn etwas leicht anschlägt. Bei Foldern wo es sehr stark zu spüren ist, lässt sich durch Ziehen/Drücken, der nicht-verriegelten Klinge, in Längsrichtung, deutliches Lagerspiel feststellen.
 
Hallo,

... Aber wenn ich es richtig zusammenfasse, hast Du einen "Widerstand" kurz nach dem Öffnen der klinge und dann wieder bei ca. 90°. ...

ich denke, es ist genau andersrum gemeint:
... Ich öffne die Klinge ca. 90 Grad zum Griff, dann schließe ich sie aus dieser Position und dabei fühle ich auf den ersten 1-2 Grad einen leichteren Wiederstand als auf dem Rest des "Weges".
Genauso verhält es sich auch, wenn ich die Klinge nicht ganz schließe und aus dieser Position wieder öffne. Auch dabei (beim wieder öffnen) fühle ich auf den ersten 1-2 Grad weniger Reibung.
So ergibt sich bei jeder Richtungsänderung (auf - zu), egal in welcher Position (außer ganz offen oder zu) ein Ruckeln. ...

Ich kenne das von meinem Benchmade Pinnacle, sonst ist es mir bei keinem Messer aufgefallen. Und ich vermute, dass Goldfinger recht hat:
Kommt m.E. von der Toleranz zwischen Klingenbohrung und Achse. Wenn man wenige Grad öffnet/schließt fühlt es sich an als wenn etwas leicht anschlägt. Bei Foldern wo es sehr stark zu spüren ist, lässt sich durch Ziehen/Drücken, der nicht-verriegelten Klinge, in Längsrichtung, deutliches Lagerspiel feststellen.
Denn genau das ist bei meinem Pinnacle der Fall: Wenn ich an der teilgeöffneten Klinge, egal in welcher Position, kräftig ruckle, dann merke ich das Spiel an der Achse.
Mich stört das schon etwas, andererseits ist es auch wieder nicht gravierend und die Klinge wird ja sicher undwackelfrei arretiert. Mit vertretbarem Aufwand wird man wohl kaum etwas machen können, oder?

Gruß
 
Anhand der Beschreibung von Vsetko würde ich sagen, dass Chamenos den Nagel auf den Kopf trifft. Denn wie Waldjäger schreibt kommt es bei ihm zu diesem "Ruckeln" unabhängig vom Öffnungswinkel, was nicht der Beschreibung von Vsetko entspricht.


Aber wenn ich es richtig zusammenfasse, hast Du einen "Widerstand" kurz nach dem Öffnen der klinge und dann wieder bei ca. 90°.

Ich habe mehrere Messer bei denen bei "90°" noch eine "Rast" für den Detent-Ball in der Klingenwurzel eingefräst ist. Das verursacht dann beim Einklappen, bei eben der Hälfte, einen kleinen Widerstand. Und beim Ausklappen muss der Kleine ja auch erst aus der "Halterung" gedrückt werden.

Denn genau das ist bei meinem Pinnacle der Fall: Wenn ich an der teilgeöffneten Klinge, egal in welcher Position, kräftig ruckle, dann merke ich das Spiel an der Achse.
 
Das ist in der Tat auf die mehr oder weniger vorhandene Ungenauigkeit zwischen Bohrung und Achse zurückzuführen. Auf den besagten 1-2 Grad bewegt sich zunächst die Achse in der Bohrung, ehe sie anliegt. Bei geöffneter Klinge liegt sie dann richtig fest.
Ich kenne das auch von manchen Liner- bzw. Framelocks. Nur bei Sebenzas habe ich es bisher nicht bemerkt; Chris Reeve arbeitet laut eigenen Angaben mit einer Maßgenauigkeit von 1/1000 mm.
 
Das ist in der Tat auf die mehr oder weniger vorhandene Ungenauigkeit zwischen Bohrung und Achse zurückzuführen. Auf den besagten 1-2 Grad bewegt sich zunächst die Achse in der Bohrung, ehe sie anliegt. Bei geöffneter Klinge liegt sie dann richtig fest.
Verstehe ich das jetzt richtig so:
- auf den ersten 1-2 Grad bewegt sich die Achse zusammen mit der Klinge, die Achslager sind praktisch die Bohrungen in den Griffen bzw. dem Gehäuse
- dann bewegt sich nur die Klinge um die in den Griffen befestigte Achse, das Achslager ist die Bohrung in der Klinge
- der Moment des Überganges dieser beiden Bewegungen stellt das beschriebene Ruckeln dar, weil hier verschieden starke Reibungskräfte wirken


Ich kenne das auch von manchen Liner- bzw. Framelocks. Nur bei Sebenzas habe ich es bisher nicht bemerkt; Chris Reeve arbeitet laut eigenen Angaben mit einer Maßgenauigkeit von 1/1000 mm.
Das ist ja eine richtige Präzisionspassung :staun:
Ist das denn nötig, und sind die Messer denn überhaupt noch bezahlbar?
 
... Denn wie Waldjäger schreibt kommt es bei ihm zu diesem "Ruckeln" unabhängig vom Öffnungswinkel, was nicht der Beschreibung von Vsetko entspricht.

rcn, wenn du im Startbeitrag weiter liest, steht dort:
... So ergibt sich bei jeder Richtungsänderung (auf - zu), egal in welcher Position (außer ganz offen oder zu) ein Ruckeln. ...
Außerdem ist nicht von leichtem, sondern von leichterem Widerstand die Rede. Aber nu, ich kann auch falsch liegen und wäre dafür, zu warten was Vsetko dazu meint. ;)



... Das ist ja eine richtige Präzisionspassung :staun:
Ist das denn nötig, und sind die Messer denn überhaupt noch bezahlbar?
Nötig ist relativ, zumindest scheinen sie ja nicht zu ruckeln. :lach:
Bezahlbar ist auch relativ, schau z.B. mal bei Holger Brandt.


Grüße
 
@porcupine
1/1000mm (0.001mm)oder 1Mikrometer ist wohl ein bisschen sehr genau. Ein Menschliches Haar hat etwa eine Durchmesser von 0.05-0.07mm und ist somit etwa 50 mal dicker als die angegebene Toleranz. Ausserdem soll ja ein gewisses Spiel vorhanden sein damit sich die Klinge auf Der Achse drehen kann. Eine mögliche (genaue) Passung wäre eine H6 (Bohrung) g6 (Welle) Toleranz. Dieses Spiel beträgt im minimum 0.004mm, im maximum 0.02mm bei 3 bis 6mm Achsdurchmesser (Die Passung wird sicher eher beim Maximum Spiel oder drüber liegen um die Funktion sauber zu gewährleisten,wir sind ja nicht beim Uhrenbau wo so hohe Präzision gefordert wird).
Das Grundsatz ist immer :So genau wie Nötig und nicht so genau wie Möglich (eine Frage der Wirtschaftlichkeit / Kosten / Zeit )

Das soll keine belehrung sein bitte nicht falsch verstehen ich wollte nur einmal vor Augen führen wie genau 1/1000mm wirklich ist.

Nichts für ungut und einen schönen Tag

Grüsse Kyuss
 
Mit 1/1000mm muss ja nicht zwingend das Absolutspiel gemeint sein - es ist gut möglich, dass ein bestimmtes Spiel-Sollmaß (z.B. 20 µm) bei CR auf +/-1µm Toleranz reproduzierbar eingestellt ist.

Und was das im Thread vorgestellte Phänomen angeht: Auch ich kenne dies, wenn die Achstoleranz zur Bohrung recht hoch ist - während ich sowas wie eine Detentball-Zwischenparkposition bei 90° bisher noch nicht gesehen habe (wohl aber einen flachen Zwischenrast-Anschliff des Erls bei manchen Backlockfoldern) - was mir von wenigen Ausnahmen abgesehen aber auch meist nicht wirklich sinnvoll erscheint.

-ZiLi-
 
...Bezahlbar ist auch relativ, schau z.B. mal bei Holger Brandt.
Mhm...
Genau so eine Preisliga habe ich erwartet.
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Verstehe ich das jetzt richtig so:
- auf den ersten 1-2 Grad bewegt sich die Achse zusammen mit der Klinge, die Achslager sind praktisch die Bohrungen in den Griffen bzw. dem Gehäuse
- dann bewegt sich nur die Klinge um die in den Griffen befestigte Achse, das Achslager ist die Bohrung in der Klinge
- der Moment des Überganges dieser beiden Bewegungen stellt das beschriebene Ruckeln dar, weil hier verschieden starke Reibungskräfte wirken
Ich hatte das als Frage angedacht.
Kann jemand verifizieren, ob ich hier richtig liege?
 
Nein, die Achse sitzt idR. fest im Griff oder zumindest fester als die Gleitscheiben die Klinge festhalten.

Zwischen Achse und der Wandung der Klingenbohrung befindet sich etwas Luft, aber nicht umlaufend. An einer Stelle hat die Wandung Kontakt mit der Achse.
Wenn sich nun die Drehrichtung der Klinge ändert, verliert besagte Wandung den Kontakt und erst wenn sie an einem vermutlicherweise gegenüberliegendem Punkt Kontakt bekommt, bemerkst Du dieses als Anschlag.
 
Jetzt ist es klar, danke, gut erklärt :super:
Deshalb ist dieses anfangs beschriebene Ruckeln umso ausgeprägter, je größer das Spiel zwischen Klingenbohrung und Achse ist.

By the way
Meine neueste Errungenschaft, die Turbine Forum hat dieses Ruckeln nicht, nicht einmal das geringste. Woraus ich nun schliessen kann, dass das Achsspiel nahezu null ist.
 
rcn, wenn du im Startbeitrag weiter liest, steht dort:

Außerdem ist nicht von leichtem, sondern von leichterem Widerstand die Rede. Aber nu, ich kann auch falsch liegen und wäre dafür, zu warten was Vsetko dazu meint. ;)




Nötig ist relativ, zumindest scheinen sie ja nicht zu ruckeln. :lach:
Bezahlbar ist auch relativ, schau z.B. mal bei Holger Brandt.


Grüße

Ja, Waldjäger hat das schon richtig verstanden. Das mit den 90 Grad war nur ein Beispiel für eine beliebige halbgeöffnete Position.

Was ich aus den Antworten herauslesen kann ist, dass es bei meinem Messer offensichtlich an der Ungenauigkeit von Klingenbohrung und Bolzen liegt. Wenn man in jeder beliebigen jeweils halboffenen Position an der Klinge abwechselnd zieht und drückt spürt man den Abstand.

Dass aufgrund dieses Mangels auch das im ersten Beitrag beschriebene Ruckeln entsteht, ist nachvollziehbar und auch, wenn man genau schaut, ich meine wirklich sehr genau, beobachtbar:

Auf den ersten 1-2 Grad dreht sich die Klinge nicht um den Mittelpunkt der Drehachse (Bolzenmittelpunkt), sondern um einen anderen (Punkt der größten Reibung).

D. h., am Beginn der Richtungsänderung (Klinge auf - zu) löst sich die Klingenbohrung vom Bolzen und "schlägt" dann nach 1 - 2 Grad auf der gegenüberliegenden Seite des Bolzens wieder auf ihn auf. So ergibt sich das Ruckeln. Jetzt ist es mir völlig klar. Nur ob meine Beschreibung noch irgendwer verstanden hat, ist eine andere Sache.

Wenn das so stimmt, das mit der unpräziesen Klingenbohrung, kann man irgendetwas un den Bolzen wickeln (Alufolie?) um den Zwischenraum zu schließen? Das sollte natürlich dauerhaft sein, was ich von Alufolie nicht erwarte.
Oder werden so Bolzen extra verkauft, sodaß eventuell zufällig einer genau zu meinem Messer passt?

Hawedeere, Vsetko
 
Nein, die Achse sitzt idR. fest im Griff oder zumindest fester als die Gleitscheiben die Klinge festhalten.

Zwischen Achse und der Wandung der Klingenbohrung befindet sich etwas Luft, aber nicht umlaufend. An einer Stelle hat die Wandung Kontakt mit der Achse.
Wenn sich nun die Drehrichtung der Klinge ändert, verliert besagte Wandung den Kontakt und erst wenn sie an einem vermutlicherweise gegenüberliegendem Punkt Kontakt bekommt, bemerkst Du dieses als Anschlag.

Danke, Goldfinger, genau so ist es. Nur leider ist mir das erst klargeworden, während ich meinen vorigen Beitrag geschrieben habe.
 
Ich glaube, jetzt ist alles gut erklärt, bloß das mit den 1/1000 mm bei Chris Reeve will ich noch mal ansprechen. Man muß es so verstehen: Er hat Maschinen, die das mit den 1/1000 können, so habe ich es mal gelesen. Ob es an den Messern dann tatsächlich so ist, ist eine andere Frage. Beim Testen habe ich an meinem Large Seb auch eine Winzigkeit von solchem Spiel gespürt. Es muß ja auch ein bißchen Platz für Schmiermittel um die Achse sein...:)
 
Um im µm-Bereich zu fertigen, ist ein riesen Aufwand notwendig. Ich glaube kaum, daß CR so einen Aufwand betreibt, weil a) für Messer nicht notwendig und b) unwirtschaftlich.

Mein Digitalmeßschieber zeigt auch zwei Stellen hinter dem Komma an. Ich würde trotzdem nicht auf die Idee kommen, in diesem Bereich mit einem Meßschieber zu messen..................:steirer:
 
... - während ich sowas wie eine Detentball-Zwischenparkposition bei 90° bisher noch nicht gesehen habe (wohl aber einen flachen Zwischenrast-Anschliff des Erls bei manchen Backlockfoldern) - was mir von wenigen Ausnahmen abgesehen aber auch meist nicht wirklich sinnvoll erscheint.


Moin.

Also z.B. das Eickhorn Balance hat so eine Zwischenrast. Und zwar exakt bei 90°.
Das maht sich beim Ausklappen durch ein nettes "Klack-Klack-Fest" bemerkbar und beim Zuklappen ist es ein Hauch von Widerstand, der einen daran erinnert, die Finger in "Sicherheit" zu bringen.

Ich hatte vor zich Jahren mal einen Linerlock von United Cuterly als EDC, der hatte auch so eine Zwischenrast.

Bei kleineren Foldern finde ich das eine prima Sache. Gut, - ich habe auch ziemlich große Hände:D

Gruß

chamenos
 
@chamenos: wusste ich gar nicht, dass es das bei Linerlocks wirklich gibt - ich habe halt kein solches Messer, es klingt aber interessant - ich kenne den im OP geschilderten Effekt aber aus eigener Erfahrung ganz speziell von einem Axislockfolder mit Custom-gefertigter Klinge (etwas zu gross gebohrt oder aufgerieben) und einigen durch intensive Nutzung "ausgenudelten" CRKT M16, und hab ihn mit Auswahl des hierfür richtigen Schmierstoffs (s.unten) in den Griff bekommen.

Ansonsten gehöre ich eher zu den Leuten, die sogar noch eine kleine "Auflauframpe" für den Detentball in den Erl einschleifen und die Laufspur genau wie die Bronzescheiben und deren Auflageflächen poliere, so dass sich der Folder ganz besonders weich öffnen und schliessen lässt - und das, soweit technisch möglich, über den GESAMTEN Bereich des Ganges beim Öffnen oder schliessen.

Als recht gutes Schmiermittel für Achsen mit Spiel habe ich mir aus einem halbfesten Hahnfett und Graphitpulver was gemischt (etwa gleiche Gewichtsanteile, also quasi nur Graphitpulver mit geringstmöglicher Menge Wacker Silikonfett gebunden), so dass dieses Spiel nahezu nicht mehr spürbar ist und der Klingengang doch weich bleibt, wenn man NUR die Achse/Achsbohrung damit behandelt. Das ist ein kleiner Radius, da macht die Zähigkeit bei der zum Bewegen nötigen Kraft nahezu nix aus (Stichwort Hebelgesetz). Weiter "aussen" nehme ich sowieso nur Interflon Fett bzw. Lubri-Food Öl aus der Sprühdose, weil da mag ich halt keine schwarze Pampe, die ans Schnittgut kommen könnte.

-ZiLi-
 
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