MythBuster
Mitglied
- Messages
- 299
Hallo,
ich will hier mal über eine (für mich) etwas verwunderliche Erfahrung berichten. Ich schmiede gerne 2-Lagen Messer und verwende dafür meistens Baustahl und alte Feilen, eben weil es billiges und beliebig verfügbares Material ist. Als Baustahl (ST37.. ja der ist nicht auf Zusammensetzung sonder auf Zugfestigkeit spezifiziert) nehm ich immer das gleiche Flachmaterial, das ich schon zig-Mal in der Kombi erfolgreich verarbeitet hab. Bei einer Verwechslung ist mir vor Kurzem ein anderes Flachmaterial unter den Hammer gekommen und das ließ sich bei keiner noch so hohen Temperatur verschweissen. Selbst bei Weiß (die arme Feile mags mir verzeihen) hüpfte sie beim ersten leichtem Schlag von ihrem angedachten Partner. Ein Kontrollversuch mit einem Stück der selben Feile und meinem bewährten Bandstahl zeigte eine problemlose Verschweissung.
So weit so gut, hatte ich schon öfter, wird wohl zu viel Silizium in dem undefinierten Baustahl sein (dachte ich).
Da ich immer alles genau wissen will, hab ich heute mal eine Analyse (RFA) beider Stähle gemacht und die brachte ein erstaunlich ähnliches Ergebnis: Mn 0.7%, Cu 0.4, Co 0.2%, Ni 0.1%, Mo 0.2%, Cr 0.05%, C mit der Methode nicht bestimmbar. Der einzige Unterschied: Beim guten Stahl ist Si bei 0.2 und beim schlechten bei 0.3%, also wesentlich niedriger als ich erwartet hab. Meine Vermutung lag da bei über 1%. Mir ist schon klar, dass der Kohlenstoffgehalt eine wesentliche Rolle bei der Schweißneigung spielt, aber der liegt wohl irgendwo bei 0,2% und dürfte sich auch nicht so wesentlich unterscheiden.
Daher meine Frage: bewegt man sich mit der Stahl-Kombination schon so hart an der Grenze des Machbaren, daß 0.1% Si den Ausschlag geben, oder woran liegt´s?
Gespannte Grüße
MythBuster
ich will hier mal über eine (für mich) etwas verwunderliche Erfahrung berichten. Ich schmiede gerne 2-Lagen Messer und verwende dafür meistens Baustahl und alte Feilen, eben weil es billiges und beliebig verfügbares Material ist. Als Baustahl (ST37.. ja der ist nicht auf Zusammensetzung sonder auf Zugfestigkeit spezifiziert) nehm ich immer das gleiche Flachmaterial, das ich schon zig-Mal in der Kombi erfolgreich verarbeitet hab. Bei einer Verwechslung ist mir vor Kurzem ein anderes Flachmaterial unter den Hammer gekommen und das ließ sich bei keiner noch so hohen Temperatur verschweissen. Selbst bei Weiß (die arme Feile mags mir verzeihen) hüpfte sie beim ersten leichtem Schlag von ihrem angedachten Partner. Ein Kontrollversuch mit einem Stück der selben Feile und meinem bewährten Bandstahl zeigte eine problemlose Verschweissung.
So weit so gut, hatte ich schon öfter, wird wohl zu viel Silizium in dem undefinierten Baustahl sein (dachte ich).
Da ich immer alles genau wissen will, hab ich heute mal eine Analyse (RFA) beider Stähle gemacht und die brachte ein erstaunlich ähnliches Ergebnis: Mn 0.7%, Cu 0.4, Co 0.2%, Ni 0.1%, Mo 0.2%, Cr 0.05%, C mit der Methode nicht bestimmbar. Der einzige Unterschied: Beim guten Stahl ist Si bei 0.2 und beim schlechten bei 0.3%, also wesentlich niedriger als ich erwartet hab. Meine Vermutung lag da bei über 1%. Mir ist schon klar, dass der Kohlenstoffgehalt eine wesentliche Rolle bei der Schweißneigung spielt, aber der liegt wohl irgendwo bei 0,2% und dürfte sich auch nicht so wesentlich unterscheiden.
Daher meine Frage: bewegt man sich mit der Stahl-Kombination schon so hart an der Grenze des Machbaren, daß 0.1% Si den Ausschlag geben, oder woran liegt´s?
Gespannte Grüße
MythBuster