Feinheit: Sieger Long Life / Spyderco Ultra Fine Rod

_Centurio_

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Servus Leute!

Wollte fragen, ob jemand beobachten hat können, welcher der beiden Schärfstäbe (Sieger Long Life / Spyderco Triangle Ultra Fine Rod) das feinere Ergebnis an der Messerschneide liefert.
Bleibt nach dem Abziehen mit dem Sieger Stab ein Mikro - Grat zurück, so wie beim feinen Triangle Stab?
Oder ist der Ultra Fine Rod von Spyderco besser für den finalen Abzug geeignet?

Danke,
lg :)
 
Der Spyderco UF ist das deutlich feinere Schleifmedium und taugt wirklich nur für einen sehr feinen Endabzug, wenn man mit anderen Schärfmitteln eine entsprechende Vorarbeit geleistet hat.

Der Sieger LL ist ja auch tauglich, um ein stumpfes Messer wieder zu schärfen. Und für den Abtrag, den der Sieger produziert, ist das Ergebnis auch sehr fein, aber eben nicht so fein wie beim Sharpmaker UF.

Einen Grat produziert bei mir keins von beiden, weil ich nur gegen die Schneide arbeite. Ist beim Sharpmaker ja sowieso so gedacht,und auch bei einem Schärfstab wie dem Sieger arbeite ich nicht anders.
Wozu auch? :p
 
Und für den Abtrag, den der Sieger produziert, ist das Ergebnis auch sehr fein, aber eben nicht so fein wie beim Sharpmaker UF.

Einen Grat produziert bei mir keins von beiden,
Gut zu wissen, danke. Ich war verunsichert über die Kyocera/Frialit/Friatec/Degussit Katalogbezeichnung "fein" für deren Messerschärfer Artikel-Nr. 991-41273-3, bei dem ich einfach mal ausgehe :sneaky:, dass es sich um denselben Feinheitsgrad wie beim Westmark Sieger Long Life handelt. Wenn der Messerschärfer und der Sieger produktidentisch sein sollten (mit 99.99% Wahrscheinlichkeit ist dem so imho!), dann sollte im Katalog die qualitative Bezeichnung "mittel" (falls die Feinheit dem Bankstein mittel entspricht) oder die Bezeichnung "mittelfein" (falls die Feinheit ein Zwischending zwischen dem Bankstein mittel und dem Bankstein fein ist) stehen.

Ich habe den 204UF und den 302UF von Spyderco; wenn man's genau nähme, ist der 204UF sogar feiner als der 302UF (das hängt mit dem Herstellungsbearbeitungsprozess zusammen). Beides sind die ultrafeinen Keramiksteine "von Spyderco" (Es ist kein Geheimnis, dass nicht Spyderco der Hersteller ist, sondern die Steine von einer US-Keramikfabrik bezieht, d.h. dort herstellen lässt im Auftrag).

Wichtig für uns zu wissen, die Degussit DD57 Feinschleifwerzeuge der Sorte "fein", mein Kürzel "DD57F" (z.B. Formfaktor "Bankstein", "Rechteckig", "Quadratisch", usw.) sind mindestens genauso fein wie Spyderco UF: schleifen mit DD57F erzeugt hochgradige Spiegelpolitur genauso wie mit 204UF. Nach all dem, was ich an Schneidenfotos und Berichten hier und auf dem großen Fluss gelesen habe, komme ich zur eindeutigen, wenn auch von mir höchst persönlich noch nicht gegenbestätigten Schlussfolgerung, dass der Sieger LL (und damit wohl auch der Kyocera Messerschärfer, aber das ist zweitrangig, weil der als solcher gar nicht verfügbar ist auf dem Markt) zwar aus DD57 besteht, aber eben nicht aus dem "DD57 fein", wie von den Degussit Banksteinen bekannt ist. ("Bekannt" ist das falsche Wort, weil die Degussit Banksteine wegen ihrer kleinen Größe und hohen Preise kaum unter Ottonormalverbrauchern verbreitet sind)

Ich bin mit DD57F sehr vertraut, benutze ihn vor allem zum Entfernen von Mikrograt (das ginge auch mit Spyderco UF) und spiegelpolieren von Schneiden.

Apropos Grat und Mikrograt. Frischen Mikrograt kann man sowohl mit Spyderco UF als auch mit DD57F produzieren. Hängt ab vom Stahl, Härte, Druck, Geschwindigkeit, Winkel. Ich würde sogar behaupten, dass "alle" Schneiden nach dem konventionellen Schärfen auf dem Sharpmaker (mit oder ohne 204UF) einen unsichtbaren Mikrograt aufweisen (habe 100-200x Taschenmikroskop mit LED Beleuchtung). Und natürlich lässt sich dieser Mirkograt vollständig entfernen mit weiteren Techniken.

Zur Zeit bin ich an einem konischen oder zylindrischen Schleifstab interessiert, der wirklich ein DD57F ist. Und offensichtlich ist das nicht der Sieger LL (besteht wohl eher aus DD57M oder aus einer Zwischenstufe zwischen DD57M und DD57F) und wohl auch nicht der unerhältliche Kyocera Messerschärfer Fein (hier die richtige/falsche Vermutung dass der Kyocera produktidentisch mit Sieger LL ist — ein Küchen-Messerschärfer in DD57F wäre genauso undenkbar wie ein Küchen-Messerschärfer in Spyderco UF!!). Ein zylindrischer Chinarubin ist aus China unterwegs, mal sehen, inwieweit er für meine bescheidenen Anwendungen etwas taugt.

Weil ich weder den Sieger LL noch den Kyocera jemals in der Hand gehabt habe, bleibt natürlich eine Restwahrscheinlichkeit, dass ich mich irre. :rolleyes::
Es bleibt eine Restwahrscheinlichkeit,
- dass der Sieger LL die identische DD57F Oberfläche hat wie mein Bankstein fein, und/oder
- dass der Sieger LL und der Kyocera nicht identische Oberflächen haben.
Sollte sich irgendwann durch meine persönliche Erfahrung herausstellen, dass ich mich geirrt habe, werde ich diesen Post hier natürlich editieren/korrigieren.
 
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Die Spyderco-Sharpmaker-Steine haben folgende Körnungen:

Medium = 15 Microm
Fine = 6 Micron
Ultrafine = 3 Micron

Was die Körnung des Sieger Longlife angeht - ich hatte vor einiger Zeit ein ausführliches Telefongespräch mit dem verantwortlichen Ingenieur der Firma Friatec, Hersteller und Marktführer von Aluminiumoxid. Friatec stellt das Zeugs her unter der internen Bezeichnung „Degussit DD57“. Der Sieger Longlife entspricht laut Aussage des Ingenieurs mittelfein = 10 Micron.

R’n‘R
 
Yep, widerspricht nicht meinen Aussagen (Behauptungen). 👍

10 Micron ist nicht "fein", d.h. im Kyocera Katalog sollte korrigiert werden und "mittelfein" für den Messerschärfer geschrieben werden bzw "mittel".
Wenn Spyderco UF = 3 Micron ist, dann sage ich mal, dass DD57F < 3 Micron (um den Dreh) sein dürfte.

DD57F ist exzellent zum Spiegelpolieren und Abziehen von Mikrograt, perfekt für unsere teuersten Messer.

Was den Sharpmaker betrifft: die 204M/F/UF Stäbe zeichnen sich nicht nur durch ihre Dreieckigkeit Dreiseitigkeit aus, sondern vor allem dadurch, dass ihre langen Kanten einen klar definierten Rundungsradius haben, also "stetig differenzierbar (math.)" sind, d.h. es gibt keine scharfen Kanten, in die die Messerschneide versehentlich rein schlittern kann! Aus diesem Grund sind die Degussit Dreiecksfeilen (abgesehen von der zu kurzen Länge) imho absolut nicht geeignet für den Sharpmaker. Aber .. wenn es 204-formatige Stäbe in DD57 gäbe, dann wäre ich der Erste, der sie kaufen würde.
204DD57F (fein)-> wäre sehr interessant, weil er feiner als 204UF wäre und bessere Grat-Abzieheigenschaften besitzt!
204DD57M (mittel) -> wäre auch interessant, weil er nicht so konsumiert wird wie 204M
204DD57G (grob) -> wäre nur u.U. interessant. nicht interessant für Touchups.

Ich sehe hier ganz klar eine Marktchance. Früher oder später bringen vielleicht die Chinesen einen 204-formatigen Stab in Sinterrubin auf AliX heraus, mal abwarten…
 
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