Einmal waschen, schneiden, föhnen bitte!

faehrte

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Servus!

Besonders spannend finde ich ist es, wenn man alte, verhaute, verschlagene, verschliffene Messer wieder frisch macht.
Wenn ich dann noch die Geschichte hinter dem Messer kenne, macht es mir erst recht Freude.

Dieses Messer ist vom Nachbarn. Der Hubert hat es vor ungefähr 20 Jahren vom Schwiegervater geerbt. Der Schwiegervater
hatte es bestimmt 30 Jahre als Brotzeitmesser im Hosensack.

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Der Zustand ist gut gebraucht, eine Ertüchtigung schadet trotzdem nicht.

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DU weißt Bescheid... der Vormittag geht trotzdem drauf...

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Los geht's mit 240er, dann 400er / 600er / 800er

46751136ps.jpg


Danach Polierbock mit blauer/grüner Paste, dann das Feintuning mit Hochglanzpaste und Korken.

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Danach habe ich mein altes Lansky reaktiviert und mit dem mittleren und feinen Stein auf Rasiermesser geschliffen
und mit dem Diamantleder abgezogen. Ich finde, es ist chic geworden. Als letztes habe ich den Griff mit
Isopropanol gereinigt und mit Leinenfirnisöl eingelassen.

46751181wn.jpg


Der nächste Kandidat hat schon mal im Ölbad Platz genommen. Das Kabelmesser habe ich bei mir
im Schubladen aufgehoben. Es ist von 1982. Damit wurde bei Telefunken die Kabel der TV-Tuner
bearbetet. Auf das Projekt bin ich auch schon gespannt!

46751183jd.jpg


Danke für's Reinschauen!
 
Faszinierend! Aus einem speckigen Taschenmesser wird ein Gentleman-Messer.
Was ist das für eine Gestänge auf Bild 5?
 
Servus!

Besonders spannend finde ich ist es, wenn man alte, verhaute, verschlagene, verschliffene Messer wieder frisch macht.
Wenn ich dann noch die Geschichte hinter dem Messer kenne, macht es mir erst recht Freude.

Dieses Messer ist vom Nachbarn. Der Hubert hat es vor ungefähr 20 Jahren vom Schwiegervater geerbt. Der Schwiegervater
hatte es bestimmt 30 Jahre als Brotzeitmesser im Hosensack.

46751091hg.jpg


Der Zustand ist gut gebraucht, eine Ertüchtigung schadet trotzdem nicht.

46751115vk.jpg




DU weißt Bescheid... der Vormittag geht trotzdem drauf...

46751116pp.jpg


Los geht's mit 240er, dann 400er / 600er / 800er

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Danach Polierbock mit blauer/grüner Paste, dann das Feintuning mit Hochglanzpaste und Korken.

46751135ec.jpg


Danach habe ich mein altes Lansky reaktiviert und mit dem mittleren und feinen Stein auf Rasiermesser geschliffen
und mit dem Diamantleder abgezogen. Ich finde, es ist chic geworden. Als letztes habe ich den Griff mit
Isopropanol gereinigt und mit Leinenfirnisöl eingelassen.

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Der nächste Kandidat hat schon mal im Ölbad Platz genommen. Das Kabelmesser habe ich bei mir
im Schubladen aufgehoben. Es ist von 1982. Damit wurde bei Telefunken die Kabel der TV-Tuner
bearbetet. Auf das Projekt bin ich auch schon gespannt!

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Danke für's Reinschauen!

In welchem Öl legst Du die Patienten, und wie lange?
Gruß Excalibur
 
Ich habe es mit Rostlöser einbalsamiert, kurz einwirken lassen mit der Zahnbürste - nicht die aktuell gültige - gebürstet, mit Pfeifenreiniger grob durchgewischt, mit Küchentuch abgerieben, mit Druckluft sehr ausführlich ausgeblasen und zum Schluss die beweglichen Teile mit einen Tropfen Ballistol geschmeichelt. Das war’s glaub schon.

Noch nachgefügt:

Aus Gründen von kaufmännischer Vorsicht habe ich für die kurzfristige Prozedur mit dem Rostlöser die Griffschalen - immerhin Holzklasse 0 - mit Grep abgeklebt. Ich wollte es erst nicht erwähnen, nicht dass Ihr meint, ich könnte ein Pedant sein.

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Last edited:
Schöner Bericht. Immer interessant mal über den eigenen Tellerrand zu schauen und zu erfahren, wie andere vorgehen.

Sehr durchdachter und penibler Workflow aufjedenfall, gefällt mir. Gerne mehr davon! (Ich wünschte ich wäre manchmal weniger hemdsärmlich.. 😜)

Ich hoffe du nimmst mir ein bisschen Klugscheißen nicht übel 😋:
Wenn die Klingenspitze im geschlossenen Zustand aus dem Heft ragt, hat bei mir oft geholfen von der Auflage des Ricassos auf der Rückenfeder etwas Material abzunehmen. Grade soviel, dass die Spitze versenkt ist. Ist natürlich ein Drahtseilakt, weil irgendwann auch die Schneide irgendwo aufliegen könnte. Zur Not ziehe ich vorher die Spitze etwas runter. Dadurch wird natürlich das Messer leider etwas kürzer.
 
Last edited:
Vorher nachgedacht und gut gemacht!
aber wie Buckowski schreibt die hochstehende Klingenspitze hätte ich etwas nach unten gezogen, da wäre mir bei einem Hosentaschenmesser die Verletzungsgefahr zu hoch
 
Für mich ist das ein fairer und beachtlich aufmerksamer Hinweis unter Schleiferkollegen. Das finde ich richtig klasse! Wenn ich die Expertendiskussionen mitlese, ist es schon frech wie ich als ganz Neuer meine Pflocken so in den Boden ramme. 19 Beiträge hm…

Wenn es sich um mein eigenes Messer handelt, dann Tellerschleifer an und Feuer frei! In dem Fall haut das aber nicht hin. Einen Buck Knife 110 hatte ich mal so eine Rosskur verpasst. Freihändig mit der Flex (augenverdreh) und Tellerschleifer. Am Ende des Tages hat es funktioniert. Aber ein Fremdmesser so behandeln? Lieber nicht. Auch nach Rückfrage lieber nicht. Es ist wie bei der Jagd. Ich weiß was ich kann, muss deswegen aber nicht permanent das Limit ausloten.
 
Buckowski
Beachtlich aufmerksam habe ich soeben meine Umbenennung wahrgenommen.. 😜

ist es schon frech wie ich als ganz Neuer meine Pflocken so in den Boden ramme
Nicht so bescheiden, neuer Wind ist meistens frisch.
Ohne Rücksprache hätte ich derlei Änderungen an einem Fremdmesser natürlich auch nicht vorgenommen. Manche lieben ja auch den Nervenkitzel beim Griff in die Tasche. 😜
 
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