Ein Sonntagsrätsel!

Morgen ist Schmiedetag, dann werd ich einfach mal diesen Abschnitt warm machen und das Stauchen per Video dokumentieren.
Ich versuchs zumindest!!
Egbert hat ansonsten völlig recht.
Als dann die ersten E-Schweißgeräte so richtig Verbreitung fanden, kam das dann aus der Mode, ein Schnitt und neu Verschweißt war meistens schneller und wurde zum Teil auf der Holzfelge ausgeführt.
Das große Maschinensterben begann, Krupp freute sich über jedes Kilo.
Schaut euch mal alte Felgen genau an sehr oft finden sich solche Brandstellen wenn man genau hinsieht.

Ansonsten ist die Funktion sehr einfach beim Bild mit dem eingelegtem Radreifenabschnitt sieht man das der Tisch zweigeteilt ist.
Das Rad wird also punktuell erwärmt, so eingelegt das sich die Stauch oder Streckstrecke zwischen den beiden Klemmen befindet und los gehts.
Durch die Drehbewegung wird der hintere Teil des Tisches dann linear bewegt so das sich eben Stauchen oder Strecken ergiebt.
Da der komplette Tisch bereits einen Radius als Auflage zu Verfügung stellt wird die Kraft dann auch eben so eingeleitet das die Stauchstelle nicht ausbricht wobei dann auch klar ist das stauchen die Hauptaufgabe ist und Recken in Maßen halt eben auch geht aber die Felge verzieht!

Tschau Torsten
 
Hallo Torsten,

beide Maschinen kenne ich aus meiner Schmiedepraxis und ich habe damit auch gearbeitet.

Wie breits berichtet handelt es sich eindeutig um eine Biegemaschine
und eine Stauchmaschine.

Beide Maschinen wurden vorzugsweise für die Anfertigung von
Radreifen für landwirtschaftliche Ackerwagen mit Holzrädern benötigt.

Für die Herstellung eines Reifens wurde der Umfang des Holzrades
bestimmt , dann mit entsprechenden Zugaben für die Feuerschweißung auf den Flachstahl übertragen, und der Flachstahl wurde dann in mehreren Durchgängen auf der Biegemaschine rund gebogen.

Nach der Feuerschweißung mußte der Umfang des Reifens etwas enger sein wie der Umfang des Holzrades. (Je nach Radgröße etwa 1 bis 2 cm.)
Danach wurde der Reifen rundum im Schmiedefeuer erwärmt- und wenn
der Reifen genügend erwärmt war,- auf das Holzrad "aufgezogen".

Danach wurde sofort in kaltem Wasser abgekühlt.,- dabei schrumpfte der Reifen und saß dann bombenfest auf dem Holzrad.

Da die Holzräder stark der Witterung ausgestzt waren trockneten diese
insbesondere im Sommer aus, wobei dann der Radreifen locker wurde.

Der Radreifen muße dann entsprechend verengt werden.
Der Reifen wurde dafür im Schmiedefeuer an einer oder mehreren Stellen erwärmt und dann mittels Stauchmaschine verengt (gestaucht )

Ich hoffe, daß ich noch etwas von der damaligen Schmiedetechnik vermitteln konnte (Ich habe nach der geschilderten Methode genügend
Reifen im Feuer geschweißt und "aufgezogen".)

Falls noch Fragen zur Bedienung der beiden Maschinen oder der Schmiedetechnik im Raum stehen, fragt bitte

Gruß
Heinrich
 
So ein kleines aber sehr schlechtes Video lägt hoch, zum einem habe ich nur meine Messeresse an gehabt, so das der Ring an der zu Stauchenden Stelle gerade mal lauwarm war und weiter funktioniert die Klemmung noch nicht richtig so das er sofort durchrutschte.
Die Spindeln gehen noch so schwer das ich sie gerade mal gedreht bekomme, an richtiges anpressen ist noch nicht wirklich zu denken.

Ich glaube aber es wird klar wie sie funktioniert.
Ein weiteres vermutlich besseres Video kommt heute Abend noch dazu wenn Dirk wieder zu Hause ist, seine Kamera ist einfach besser als meine und er hat ebenfalls mitgefilmt.

Tschau Torsten

http://www.youtube.com/watch?v=sG7rUOcxGOY
 
Hallo Torsten,

so wie Du das versucht hast, funktioniert das nicht gut.

Du mußt die Klemmbacken schräg stellen, dann krallen diese sich
fest in den Reifen.
Die Spindeln brauchst Du dann nur leicht anzuziehen.

Wenn die Spindeln gerade stehen werden sie sich immer wegdrehen.

Für die günstigste Schrägstellung der Spindeln hast Du ja zwei
Löcher für die Aufnahme der Spindeln in der Maschine zur Verfügung.

Gruß

Heinrich
 
Nabend Heinrich

nach über 40Jahren nachgewisenem Nichtgebrauch der Maschinen war ich heute schon froh das sich die Spindeln nach 2Tagen im Diesel überhaupt wieder bewegen lasen, und das auch nur mit roher Gewallt.

Den Radringabschnitt habe ich in gerade mal lau warm bekommen da dies sozusagen vor der Esse im Abgas/Wärmestrom passieren mußte.

Hatte nicht wirklich viel zeit zu experimentieren und ja das mit dem Schrägstellen macht Sinn.
Leider lagen die Unterlagen zur Maschine zu Hause, darin wird das sogar bei stärkeren Querschnitten empfohlen.

Besonders lustig fand ich das man de Verlustwärme während des Einspammens mit der Flamme eines Gasgenerators wieder zu fügen soll bei Bedarf.
Das war also nur ein Versuch unter sehr Eingeschränkten Möglichkeiten, das wird sich ändern denn jetzt werden die erst mal zerlegt und über Winter restauriert.

Tschau Torsten
 
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