Ebene Klingenränder

Lima-India

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Guten Abend alle miteinander,
Ich habe mich heute mal wieder an einem Messerchen versucht, nachdem ich nun einige Zeit lang zum Üben zusammen mit meinem Vorschläger recht erfolgreich Schmiedewerkzeug gefertigt habe. Die Klinge ist gerade noch akzeptabel :irre: aber eine grundsätzliche Frage habe ich trotzdem noch: Wie bekommt man die Ränder der Klinge (also die Schneide und die ihr gegenüberliegende Seite) durch Schmieden gerade? Ich wäre wirklich sehr dankbar für alle Tipps!
 
wie meinst du.. gerade?

meinst du das problem, das die klinge sich immer biegt, weil die schneide ausgedünnt wird, und der rücken dick bleibt?

..ich strecke die klinge einfach.. d.h. lege sie mit rücken auf den amboss, und haue auf die schneide. am besten geht das, wenn das material nicht mehr allzu heiss ist.. also beim richten..

..aber erstens weiss ich nicht, ob du das problem meinst, zweitens bin ich nicht gerade DIE referenz, was schmieden anbelangt.. (;

(wenn ich "amboss" schreibe, meine ich "stück eisenbahnschine..")
 
Falls du die beim schmieden entstehenden Abdrücke des Hammers meinst, die sollten auf der Seite, die auf dem Amboss liegt kaum vorhanden sein - falls die Bahn des Amboss schön eben ist.

Für die Seite, die den Hammer zu spüren bekommt, kann man eine Hamerbahn planschleifen, die Kanten nur leicht runden und diesen als Zusatzwerkzeug nehmen.

Mit diesem Hammer wird nicht geschlagen sondern er gibt die Schläge des Hammers ans Werkstück weiter. Dabei muss er ganz gerade aufgesetzt werden damit die Kanten keine Furchen hinterlassen.

MfG
newtoolsmith
 
Das Problem das ich meinte ist das mit den eingedellten Klingenrändern durch die Bearbeitung mit dem Hammer. Der Vorschlag von newtoolsmith klingt an sich ganz plausibel. Aber ich verstehe noch nicht ganz, wie ich diesen (Schlicht)Hammer, das Werkstück und den eigentlichen Schmiedehammer handhaben soll? Wenn jemand Tipps hat oder ich da was falsch verstehe, dann postet es ruhig!
 
willste meine SVA zum thema schmieden? da sind so themen ein wenig erklärt..

also.. du hälst den schlichthammer (der auf der bahn plan ist) auf das schmiedstück, und schlägst mit dem schmiedhammer (oder der zuschläger mit dem vorschlaghammer) auf den schlichthammer.

im ersten fall brauchst du jemand, der dir schlichthammer oder werkstück hält, im zweiten fall jemand, der zuschlägt.

die schlagenergie des schmiedehammers wird über den schlichthammer gleichmässig auf das werkstück gegeben. was es glättet, oder eben schlichtet.
 
Hallo

Leider kann ich zur Zeit keine Fotos machen.
Aber die arbeit mit dem Schlichthammer siehst du hier http://www.messerschmied.net/start1.htm unter dem Punkt Klinge schmieden.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und 500 Zitate :rolleyes:

Wenn dir die dritte Hand eines Zuschlägers fehlt kann man auch einen Federstahl zu einem Bogen schmieden und mit einem Ende das Werkstück auf die Bahn drücken während man das andere Ende in das Viekant/Rundloch keilt (durch die Bogenspannung)
Diese Vorrichtung ist teilweise auch bekannt als Bockshorn , falls jemand Fotos posten könnte, wäre das sehr nett.

Oder man hat eine Kette am Ambossfuss befestigt die man auf der anderen Seite mit dem Fuss unter Spannung hält. ABer wie gesagt ich versuche mal Fotos zu machen wenn ich wieder in der Lage dazu bin.

Servus
 
Üben hilft auch.

Vorausgesetzt der Hammer, mit dem Du schmiedest, hat keine scharfen Kanten, wie so 08/15 Baumarkt-Schlosserhämmer, und die Bahn sollte ein Hauch ballig sein. Aber davon gehe ich mal aus, und wenn der Hammer doch noch irgendwelche Kanten hat, sind die eins fix weg geschliffen. Mit ein wenig Übung bekommt man schon nach recht kurzer Zeit ziemlich gerade/glatte Schneiden hin. Man muß nur aufpassen, den Hammer nicht zu verkanten. Mit nur einem Hammer zu arbeiten finde ich angenehmer, als ohne Zuschläger mit einem Schlichthammer (oder anderen Hilfshämmern) zu arbeiten. Wenn's nicht anders geht, mach ich das auch so, aber merke: Ein Schmied ist kein Schmied
Nur Mut, bei mir sahen die Schneiden am Anfang auch aus wie eine Berg- und Talbahn. Wird aber ziemlich schnell besser, ist gar nicht so schwer.
 
Danke für die zahlreichen Antworten in der kurzen Zeit :super:
Ich habe mir das Messerchen heute noch mal vorgenommen und durch die Nachbearbeitung mit dem Tellerschleifer sieht das Resultat inzwischen schon beinahe vorzeigbar aus :steirer:
Aber ich werde wohl vor allem weiter üben! Irgendwann wirds sicher auch ohne weitere Hilfsmittel gehen.
 
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