Detailfragen zum Schleifen

Mezza

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Hallo!

Seit geraumer Zeit beobachte ich nun alle Artikel in diesem Forum, die das Schleifen betrifft. Ich konnte mit meinen STeinen auch bis jetzt vernünftige Ergebnisse erzielen, jedoch sind einige Steine jetzt bereit um ausgesondert zu werden und müssen durch neue ersetzt werden (waren gebraucht auf Flohmärkten gekauft oder von meinem Großvater geschenkt bekommen).

Lange rede kurzer Sinn, einige Sachen habe ich ienfach noch nicht ganz verstanden und würde sie vor der Anschaffung der neuen einfach beantwortet haben.

Ich möchte folgende Körnungen: 240, 600, 1000, 3000, 6000-8000

Für die 6000er nehme ich weiterhin meinen gelben belgischen Brocken

1. Frage: Ich habe erfahren, dass die dunkle Unterseite aus Schiefer ist. Kann man mit Schiefer schleifen? Ist dies ratsam und stimmt es, dass Schiefer eine ca. 3000er Körnung besitzt (klar...naturstein...keine genauen angaben...)


2. Frage: Wo ist der unterschied zwischen einem weichen und einem harten Stein? Wo sind die Vorteile?

3. Frage: Wie schnell nutzen sich die jap. Wassersteine jetzt eigentlich ab? Als Student hab ich leider nicht die Möglichkeit mir regelmäßig neue Steine zu kaufen

4. Frage: Eigentlich würde ich ja zu Arkansas Steinen tendieren. Aus einigen Artikeln habe ich erfahren, dass diese in soft, hard und true hard unterschieden werden. Sind die Steine so unterschiedlich, dass ich mit drei Arkansas alles abdecken kann (also grob mittel fein) ?

5. Frage: Was sollte so ein Arkansas/jap. Wasserstein eigetnlich mindestens kosten? Ab wann geht die vernünftige Qualität los? Ich hab jetzt Arkansas zwischen 8 und 75€ gesehen.


Ich denke das reicht mal fürs erste. Schon mal danke für die Antworten...;)

Gruß, Mezza
 
Mezza...1. Frage: Ich habe erfahren, dass die dunkle Unterseite aus Schiefer ist. Kann man mit Schiefer schleifen?

Nein, wenn es sich um gehärteten Stahl handelt. Schiefer enthält keine abrasiven Partikel. Er besteht aus Tonsedimenten und kann nur in besonderen Fällen fein verteilten Quarz enthalten. Mit solchem Schiefer könnte man aber nicht so harte Klingen ohne Aussicht auf großen Abtrag behandeln. "Körnung" ist völlig unterschiedlich, so wie es viele verschiedene Schieferarten gibt.

2. Frage: Wo ist der Unterschied zwischen einem weichen und einem harten Stein? Wo sind die Vorteile?

Die Bindung reguliert den "Nachschub" an frischen, scharfen Schleifpartikeln. Eine weiche Bindung kann aggressiver schleifen, daher werden hochwertige Stähle gern auf weichen Steinen geschliffen. DAS GEHT ABER NUR, WENN FLÄCHIG GESCHLIFFEN WIRD! Arbeitet man mit der Fase auf einem weichen Stein, wird er schnell ausgearbeitet und muss wieder abgerichtet werden.

3. Frage: Wie schnell nutzen sich die jap. Wassersteine jetzt eigentlich ab?

Meinst Du "jetzt" im Gegensatz zu "früher" oder "später"? Oder ist das nur eine Floskel? Jedenfalls nutzen sich japanische Wassersteine je nach Härte unterschiedlich schnell ab; die weichen natürlich schneller. Japanische Klingen werden, weil sie keine Fase haben, auf der Fläche geschliffen; das "schont" die Steine. Nimmst Du europäische Klingen und versuchst eine Fase anzulegen (siehe Punkt 2), ist der Stein schnell fertig.

4. Frage: Eigentlich würde ich ja zu Arkansas-Steinen tendieren. Aus einigen Artikeln habe ich erfahren, dass diese in soft, hard und true hard unterschieden werden. Sind die Steine so unterschiedlich, dass ich mit drei Arkansas alles abdecken kann (also grob, mittel, fein)?

Nein. Nimm mal welche in die Hand, dann merkst Du schnell, dass sie bis auf den weichsten (reinweißen) Soft-Arkansas nur wenig Abtrag haben. Aber für eine Fase an einer guten Klinge gibt es nur wenig Besseres. Zudem gibt es sehr viele verschiedene Sorten Arkansas, nicht nur drei. Auch die WASHITA-Steine gehören in diese Familie. Arkansas stets mit Petroleum verwenden!

5. Frage: Was sollte so ein Arkansas/jap. Wasserstein eigentlich mindestens kosten? Ab wann geht die vernünftige Qualität los? Ich hab jetzt Arkansas zwischen 8 und 75€ gesehen.

Die Preise variieren vor allem wegen der Größe, nicht so sehr wegen der Qualität des Arkansas. Ein sehr großer Stein ist selten, daher ist er, auf das Gewicht bezogen, sehr teuer - teurer als kleine Steine.

Die japanischen Steine - es gibt synthetische und natürliche - gibt es in völlig unterschiedlichen Kategorien. Große, hochwertige Steine, deren Vorkommen/Steinbrüche erschöpft sind, können mehrere 10.000 Dollar kosten (der Stein, nicht der Steinbruch). Bei den Kunststeinen wird der Preis von der Qualität der abrasiven Partikel und der Bindung bestimmt. Auch da gibt es Unterschiede, aber nicht so krass wie bei den Natursteinen.

Gruß

sanjuro
 
Ich bin zwar kein Experte und kann nur aus meiner Erfahrung eine Antwort versuchen...

1.) Richtig, die schwarze Schicht beim belgischen Brocken ist Schiefer. Sie ist nicht zum schleifen gedacht und gewissermaßen ein Träger um den eigentlichen Stein mechanisch stabiler zu machen.

2.) Zunächst: Die Härte eines Steines sagt nichts über die Härte der einzelnen Schleifpartikel aus, sondern über die Bindung dieser Partikel. Bei einer weichen Bindung lösen sich stumpf gewordenen Körner schneller aus der Matrix, frische, scharfe kommen an die Oberfläche. Darum ist der Abtrag bei weich gebundenen häufig recht groß. Ein Nachteil ist, dass diese Steine öfter abgerichtet werden müssen. Besonders bei feinen Steinen besteht die Gefahr, mit der Schneide gewissermaßen hineinzuschneiden.

3.) Wie soll man darauf antworten? Das hängt natürlich davon ab, wieviel du den Stein benutzt und wie du ihn benutzt... Generell sind die jap. Kunststeine aber relativ dick, sodass man sie schon einige Male abrichten kann.

4.) & 5.) Ich kenne mich mit Arkansassteinen nicht aus.

viele Grüße, Jan.
 
danke. die antworten haben mir die entscheidung für die neuen steine leichter gemacht...
 
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