Der Messerquäler hat zugeschlagen..

Huch, ganz übersehen, sorry. @Hermann hat da grundsätzlich Recht, ich denke aber ich versuchs lieber erstmal händisch ohne Elektro. Ich arbeite sehr digitale Dinge, in der Freizeit ist möglichst analoge Handarbeit daher was, was ich ganz gerne tue. Wenn man per Atoma einen ganzen Cleaver hinbekommt, sollte ich ein 15cm Messerchen wohl schaffen. :)
 
Ja gerne. Wie gesagt, ich zieh erstmal was entbehrliches aus der Schublade. Das Ergebnis kann sich die Eignerin des eigentlichen Patienten dann angucken, und beschließen, ob ich das mache oder sie es lieber woanders machen lässt.
Und notfalls wird das an weiteren Billigheimer geübt, bis es passt, dass ich mir eins von meinen eigenen Zwillingen mal vornehme. :)
 

Dieses Lidl-Dingens habe ich mal bestellt. Schaun mer mal, was es bringt.

Ich habe da, zum ausprobieren, ein Messer vom REAL aus einer Prämien-Aktion, etwa 5 Jahre alt ... über der Fase ca. 0,6mm stark, ein Brecheisen ... bisher zum zerteilen von Rüben, Melonen und Kürbissen verwendet.

Ich versuch mal, das "Beil" zuerst auf insgesamt 35° zu bringen, dann etwas dünner zu schleifen. Wie gesagt, schaun mer mal. Der LIDL muss noch liefern.

Grüsse
Thommy
 
So weit, so gut.. Die Macke ist schonmal weg, ich könnte tatsächlich nichtmal sagen, ob/dass es viel schlechter schneidet als vorher... Vielleicht wird erstmal was anderes ausgedünnt, dem Messer hier schadet in seinem Zuhause zusätzliche Robustheit vermutlich nicht, und es ist ja nicht so, dass es vorher ein Laser gewesen wäre..
Direkt über der Fase hat es einigermaßen konstant 0,6mm, das hatte der Messschieber vorher auch gezeigt.
Das Rausschleifen war eigentlich sehr straightforward.. ungefähr ne Stunde auf 120er Dia Platte, anschließend nochmal 5 Minuten für den neuen Grundschliff.
Ich hab letztlich zu einer 120/140 von DMD gegriffen und einer Atoma 400.


solinger repariert.jpeg
 
Also ob ich das mit dem Ausdünnen öfter machen werde, weiß ich noch nicht, das ist mit der Dia Platte ja wirklich ein Akt: Als wäre mir nicht davon abgeraten worden aus dem Grund. :)

Habe mal einen von den alten Kloppern aus der Schublade der Schande gezogen und mich drüber hergemacht. Vorher über der Fase 0,5-0,6mm, jetzt um die 0,3, und ungefähr 2g Gewicht verloren hats auch. Schneidtest steht aus, Finish habe ich auch noch nicht gemacht, mit dem Stand jetzt sind gut 3h weg. Eigentlich schade, ich hätte wirklich Bock auf ein ausgedünntes Classic Ikon in 23cm so als Selbstmach-Projekt, aber vielleicht muss da zusätzlich doch elektisches Werkzeug für her; oder ich lasse es direkt von jemand anders machen.
 
Das Problem an elektrischer Hilfe: Es geht sehr schnell und wird entsprechend schnell heiß. Mit einem Winkelschleifer geht's auch, aber mit Pausen und entsprechend wärmeleitendem Untergrund. Die Diamantplatte/grobe Steine haben nicht das Problem mit überhitzen des Stahls, dauern aber entsprechend lange.
0,3mm sind noch etwas vom "leichten Schnitt" entfernt, eher auf der robusten Seite. Man könnte eher 0,20mm anpeilen, für mich ein guter Kompromiss aus leichtem Schnitt aber nicht zu fragil
 
Der aufwändige Zeit- und Kraftakt von händischemAusdünnen ist das eine, einen gleichmäßigen bzw. gewünschten Fasenstärkeverlauf hinzubekommen, das andere.

Ich würde in jedem Fall die ausgedünnte Klinge bis 1-2mm abschließend mit Schleifpapier und weicher Unterlage einigermaßen ballig abziehen. Dann wieder Microfase dran. Das schneidet spürbar leichter als vollflach.

grüsse, pebe
 
Das Teil ist erstmal wieder in der Schublade. Es schnitt schon durchaus besser als vorher, das war aber auch wirklich keine Kunst. :D Mit meinem Wüsthoff - oder gar den dünneren - hält es aber immer noch nicht mit.
Ob ich damit weitermache, oder mich einfach aufs Schleifen beschränke, weiß ich noch nicht. Die 0,3mm waren - im Rahmen meiner Messgenauigkeit - schon recht konstant, noch dünner wäre natürlich besser gewesen, ich muss aber zugeben, dass mir einfach die Motivation ausgegangen ist. Als Proof of Concept ist das gelungen denke ich, es kommt vermutlich auch der Tag, wo ich mich am Finish versuche, aber reihenweise Messer ausdünnen sehe ich nicht kommen. Andererseits.. nach den ersten damaligen Schleifversuchen hab ich den heutigen Stand auch nicht kommen sehen.. Immerhin ein Messer von "kaputt" wieder auf "heile" bekommen, jetzt weiß ich auch, wie sich Diamantplatten anfühlen, und ich brauch die Steine nicht mehr Schleifpapier oder dem winzigen Abrichtstein plan zu machen. Irgendwie ruft gerade eher ein dünner, traditioneller, rostender Japaner nach dem Hobby-Budget als ein Bandschleifer. :)
 
Das ist meinem Fazit nach dem ersten und vermutlich letzten manuellen Ausdünnen sehr ähnlich. Ich hab was gelernt und traue mir jetzt auch zu, ein Messer auf dem Stein zu schärfen.
 
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