Bruchsicherheit 1.4034 und 1.4313, Anlasstemperaturen und Härte

Status
Not open for further replies.

battlecore

Mitglied
Messages
5
Hallöchen, ich stell mich mal kurz so vor. Bin der Michael, Mitte 40, ehemals Maschinenschlosserlehre. Materialkunde ist bei mir a bisserl länger her, daher muss ich euch mal ein klein wenig ausfragen weil hier ja die geballte Kompetenz ist die auch über Bruch usw. Bescheid weiss.

Und zwar geht es wie im Titel erwähnt um zwei Stähle, 1.4034 in 80x80 10mm Stärke und 1.4313 in 100x200 und 6mm Stärke.

Diese sind exponiert und können einer Schlagbelastung ausgesetzt sein. Z.B. einem Vorschlaghammer. Da sollte das Material nicht gleich durchbrechen. Es muss aber eine gewisse Härte haben damit man es auch nicht durchbohren kann.

Nun hab ich mir die Härtediagramme und Anlassdiagramme so angeschaut. Ist ja auch nicht das Problem das danach zu härten und anzulassen.

Aber die grosse Frage ist welche Härte ich anstreben sollte??

Ihr scheint hier für Messer ja eher was im Bereich 60-65Hrc anzustreben. Nun weiss ich aber das Messer auch mal brechen. Das soll mir natürlich nicht passieren. 45Hrc wären aber auch bisserl zu wenig denke ich, da bohrt man mit einem guten Kobalt oder Tialn-Bohrer warscheinlich durch. Ich hab so pi mal Daumen was um die 52-55 Hrc anvisiert. Wäre das praktikabel?
 
Falls du die Stähle für Messer verwenden möchtest und es nicht gerade als Brecheisen verwenden willst kannst du es meiner Meinung nach ruhig auf 60° härten.
Bei einer Brechstange ohne jegliche Ambition in Richtung Schnitthaltigkeit sieht die Sache natürlich anders aus. ;)
 
Also das sind spezielle Beschläge. Gegen durchbohren und andere Manipulationen. Daher soll es möglichst nicht durchbohrbar sein und halt einem Hammer standhalten. Die Brechstange kommt der Sache da logischerweise näher als das Messer.

Ich bin da auch auf diese beiden Stähle festgelegt.
 
… hat ja nicht unbedingt mit Messern zu tun … oder soll das eine Hochsicherheitsvitrine für seltene Sammlerstücke werden?
Der Haken an der Sache ist - hast Du ja schon erkannt - hart = spröde.
Wenn die Kosten nicht die größte Rolle spielen und Du partout keine anderen Stähle nehmen darfst, würde ich beide Stähle relativ "weich" = zäh vergüten lassen - eher bei den 40 - 45 HRC (bei der WB auf Feinkorn achten) und dann kolsterisieren.
Beim 1.4313 geht das sicher, beim 1.4034 müsste das m.M. auch gehen.
Dann hast Du einen schlagzähen, mäßig harten Kern und eine Oberflächenhärte von 70 - 74 HRC, welche die Biegefestigkeit nicht mindert sondern - weil die Randzone unter Druckspannung steht eher noch verbessert.
Da holt sich der Vorschlaghammer eine dicke Lippe (wenn man nicht tiefkühlt) und der TiAlN- Bohrer beißt sich die Karbide aus :glgl:

Herzliche Grüße,
Jost
 
Puhh..jetzt haste mich auf dem falschen Fuß. Kolsterisieren?
Meinst du mit 300-400 Grad aufwärmen und dann in dies Pulver/Granulat stecken damit die Oberfläche mehr Kohlenstoff aufnimmt und hart wird? Zwei bis dreimal wiederholen? Also Oberflächenhärtung?

Ich weiß das wir das früher als ich selber noch im Werkzeugbau war ab und zu gemacht haben. Müsst ich mal nachfragen ob wir die Möglichkeit noch haben. Aber glaub nicht, das meiste geben wir extern zum härten. Da kann ich meine Teile auch nicht einfach dazupacken lassen, das würd Fragen aufwerfen glaub ich :D

Im Moment komm ich mir total doof vor. Früher wusste ich das selber alles mal


Also das sind Beschläge für eine Tür, in der Tat. Aber nicht in einer Vitrine sondern einem Teil einer Halle wo ein Auto drinsteht. Da dort gefühlte 500 Jahre Knast rumlaufen und ich weit weit weg wohne wird mir immer unwohler.

Die Tür, genannt Goliath, hab ich aus viel viel dickem Vierkantrohr mit engen Zwischenräumen geschweisst. Die Beplankung wird erstmal eine Siebdruckplatte, weil die absolut Durchstoßsicher sind und gewöhnliche Bohrer darin meist schnell verglühen. 28-fach im Mauerwerk verschaubt, mit 10 seitlichen Bolzen, drei Schlösser mit sehr guten Zylindern.
Eventuell kommt eine Zementfüllung in die Rohre und die Zwischenräume. Das soll keinen Spaß machen wenn man da durchbohren oder durchschneiden will.

Die letzten beiden Wochenenden standen da schon welche mit ner grossen Flex vor weil sie was von meinem Werkzeug brauchten

Die angesprochenen Platten sind als zusätzliche Panzerung für die Schlösser. Und diese 80er Flacheisen werden zu einem Kasten der über den Schliesszylindern sitzt um sie schlecht erreichbar für Werkzeuge zu machen. Die Schlösser sind zwar schon mit 6mm Stahl abgedeckt, aber doppelt hält besser.
 
Last edited:
Moin

Also das sind Beschläge für eine Tür, in der Tat. Aber nicht in einer Vitrine sondern einem Teil einer Halle wo ein Auto drinsteht.

Das hat mit handgemachten Messern wirklich gar nicht zu tun ;)

Darum geht es aber hier, in diesem Forum.

Und daher mache ich zu.

Gruß
chamenos
 
Status
Not open for further replies.
Back